SAMSTAG

TAGESGEBET

Allmächtiger und barmherziger Gott,leite und stärke uns durch deinen Geist,
damit wir immer das Leiden Jesu
an unserem Leibe tragen,
dann wird auch sein Leben an uns offenbar werden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 294)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Das Alte Testament kennt nicht nur den Rhythmus von Wochen und Monaten, der sich jedes Jahr wiederholt; es gibt darüber hinaus den Rhythmus von sieben Jahren und von sieben Mal sieben Jahren. Alle sieben Jahre soll die Erde „Sabbat“ haben, es soll nicht gepflügt und nicht gesät werden. Nach sieben Mal sieben Jahren wird das Jubeljahr gefeiert, hebräisch Jobel-Jahr, weil es mit dem Lärm-Horn (= jobel) angekündigt wurde. In diesem Jahr soll jeder Israelit, der sich etwa aus Not als Sklave verkauft hat, wieder frei werden, und alles verkaufte Land soll zu seinem ursprünglichen Eigentümer zurückkehren, sodass die Kaufverträge praktisch nur Pachtverträge sind. Hinter dieser wirtschaftlichen und sozialen Gesetzgebung steht die Auffassung, dass der Mensch frei ist und seine Freiheit nie endgültig verlieren kann; alles Land aber ist Eigentum Gottes, deshalb kann es nicht endgültig verkauft werden. Der Beginn des Jobel-Jahres fällt mit dem Versöhnungstag zusammen; damit wird auch angedeutet, dass mit dem Schulderlass ein Sündenerlass verbunden ist. Die Ankündigung dieses „Gnadenjahres“ war frohe Botschaft, „Evangelium“. – Das Gesetz war gut, aber es ist praktisch kaum je durchgeführt worden. Seine wahre Deutung und Verwirklichung erhielt es, als Jesus auftrat und die Frohe Botschaft verkündete. – Ex 21, 2–11; Dtn 15, 12–18; Jer 34, 8–22; Jes 61, 1–3; Lk 4, 18–21.

ERSTE LESUNGLev 25, 1.8–17

Im Jubeljahr soll jeder von euch zu seinem Besitz zurückkehren

Lesung
aus dem Buch Levítikus.

1Der Herr sprach zu Mose auf dem Berg Sínai;
er sagte:
8Du sollst sieben Sabbatjahre,
siebenmal sieben Jahre, zählen;
die Zeit von sieben Sabbatjahren
ergibt für dich neunundvierzig Jahre.
9Im siebten Monat, am zehnten Tag des Monats,
sollst du das schallende Horn ertönen lassen;
am Versöhnungstag
sollt ihr das Horn im ganzen Land ertönen lassen.
10Erklärt dieses fünfzigste Jahr für heilig
und ruft Freiheit für alle Bewohner des Landes aus!
Es gelte euch als Jubeljahr.
Jeder von euch soll zu seinem Grundbesitz zurückkehren,
jeder soll zu seiner Sippe heimkehren.
11Dieses fünfzigste Jahr gelte euch als Jubeljahr.
Ihr sollt nicht säen,
den Nachwuchs nicht abernten,
die unbeschnittenen Weinstöcke nicht lesen.
12Denn es ist ein Jubeljahr,
es soll euch als heilig gelten.
Vom Feld weg sollt ihr den Ertrag essen.
13In diesem Jubeljahr soll jeder von euch
zu seinem Besitz zurückkehren.
14Wenn du deinem Mitbürger etwas verkaufst
oder von ihm etwas kaufst,
sollt ihr einander nicht übervorteilen.
15Kaufst du von deinem Mitbürger,
so berücksichtige die Zahl der Jahre nach dem Jubeljahr;
verkauft er dir,
dann soll er
die noch ausstehenden Ertragsjahre berücksichtigen.
16Je höher die Anzahl der Jahre,
desto höher berechne den Kaufpreis;
je geringer die Anzahl der Jahre,
desto weniger verlang von ihm;
denn es ist die Zahl von Ernteerträgen, die er dir verkauft.
17Ihr sollt einander nicht übervorteilen.
Fürchte deinen Gott;
denn ich bin der Herr, euer Gott.

ANTWORTPSALMPs 67 (66), 2–3.5–6.7–8 (Kv: 4)

Kv Die Völker sollen dir danken, o Gott,GL 444, V. Ton
danken sollen dir die Völker alle. – Kv

2Gott sei uns gnädig und segne uns. ∗
Er lasse sein Angesicht über uns leuchten,
3damit man auf Erden deinen Weg erkenne, ∗
deine Rettung unter allen Völkern. – (Kv)
5Die Nationen sollen sich freuen und jubeln, /
denn du richtest die Völker nach Recht ∗
und leitest die Nationen auf Erden.
6Die Völker sollen dir danken, o Gott, ∗
danken sollen dir die Völker alle. – (Kv)
7Die Erde gab ihren Ertrag. ∗
Gott, unser Gott, er segne uns!
8Es segne uns Gott! ∗
Fürchten sollen ihn alle Enden der Erde. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Die Gerichtsverhandlung gegen Jeremia erinnert uns an die Verhandlung gegen Jesus; bei Jeremia waren die Priester und Propheten, bei Jesus die Sadduzäer und Pharisäer die Ankläger. Die Anklage lautet auf Todesstrafe. Jerusalem mit dem Tempel ist der Ort, an dem Jahwe seinen „Namen“ wohnen lässt (Dtn 12, 5), der Ort seiner hilfreichen Gegenwart. Ein Wort gegen den Tempel ist demnach – wie ein Wort gegen Jahwe selbst – Gotteslästerung, und wer den Namen Jahwes lästert, soll nach Lev 24, 16 von der ganzen Gemeinde gesteinigt werden. Jeremia weiß sich zu verteidigen: Was er gesagt hat, waren nicht seine eigenen Worte, Jahwe selbst hat sie ihm aufgetragen; und das Ziel seiner Rede war nicht Fluch, sondern Segen; der heiße Wunsch Jahwes und seines Propheten ist es, die Stadt zu retten. In dieser gefährlichen Stunde erfuhr Jeremia, dass Gott „mit ihm“ war und ihn beschützte, wie er es ihm zugesagt hatte. – Jona 1, 14; Mt 26, 59–66; Apg 6, 13–14.

ERSTE LESUNGJer 26, 11–16.24

Der Herr hat mich wirklich zu euch gesandt, damit ich euch alle diese Worte in die Ohren rufe

Lesung
aus dem Buch Jeremía.

In jenen Tagen
11 sagten die Priester und Propheten
zu den Beamten und zum ganzen Volk:
Jeremía hat den Tod verdient;
denn er hat gegen diese Stadt geweissagt,
wie ihr mit eigenen Ohren gehört habt.
12Jeremía aber erwiderte allen Beamten und dem ganzen Volk:
Der Herr hat mich gesandt,
damit ich als Prophet gegen dieses Haus und diese Stadt
alle Worte verkünde, die ihr gehört habt.
13Nun also,
bessert euer Verhalten und euer Tun
und hört auf die Stimme des Herrn, eures Gottes,
dass sich der Herr des Unheils gereut,
das er euch angedroht hat!
14Siehe, ich selbst bin in eurer Hand;
macht mit mir, was ihr für gut und recht haltet!
15Aber ihr sollt wissen:
Wenn ihr mich tötet,
bringt ihr unschuldiges Blut über euch,
über diese Stadt und ihre Einwohner.
Denn der Herr hat mich wirklich zu euch gesandt,
damit ich euch alle diese Worte in die Ohren rufe.
16Da sagten die Beamten und das ganze Volk
zu den Priestern und Propheten:
Dieser Mann hat den Tod nicht verdient;
denn er hat zu uns im Namen des Herrn,
unseres Gottes, geredet.
24Áhikam, der Sohn Schafans, beschützte Jeremía,
sodass man ihn nicht dem Volk auslieferte, das ihn töten wollte.

ANTWORTPSALMPs 69 (68), 15–16.30–31.33–34 (Kv: vgl. 14a)

Kv Zur Zeit der Gnade erhöre mich, o Herr– KvGL 651,3, IV. Ton

15Entreiß mich dem Sumpf, damit ich nicht versinke, ∗
damit ich meinen Hassern entkomme, den Tiefen des Wassers,
16damit die Wasserflut mich nicht fortreißt, /
mich nicht verschlingt der Abgrund, ∗
der Brunnenschacht nicht über mir seinen Rachen schließt! – (Kv)
30Ich bin elend und voller Schmerzen, ∗
doch deine Hilfe, Gott, wird mich erhöhen.
31Ich will im Lied den Namen Gottes loben, ∗
ich will ihn mit Dank erheben. – (Kv)
33Die Gebeugten haben es gesehen und sie freuen sich! ∗
Ihr, die ihr Gott sucht, euer Herz lebe auf!
34Denn der Herr hört auf die Armen, ∗
seine Gefangenen verachtet er nicht. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Mt 5, 10

Halleluja. Halleluja.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Wer einen Propheten umgebracht hat, kann nicht mehr ruhig weiterleben; der Tote hört nicht auf zu reden. Das hat nicht nur der Tetrarch Herodes Antipas erfahren; aber er ist das geradezu klassische Beispiel des schlechten Gewissens. Johannes der Täufer war tot, ganz sicher, man hatte ja seinen Kopf auf dem Teller gesehen. – Herodes fürchtet Jesus; Jesus fürchtet ihn nicht, dennoch weicht er ihm aus. Der Tod des Johannes war ein Signal, und Jesus weiß, dass auch er dem Tod entgegengeht. Aber vorher hat er noch viel zu tun und zu sagen, und nicht Herodes wird ihm das Todesurteil sprechen. – Das heutige Evangelium ist wie ein Nachruf auf Johannes den Täufer. Wie einst Elija war Johannes dem König entgegengetreten, um ihm zu sagen: Es ist dir nicht erlaubt. Und wie damals, so war es auch jetzt die Frau, die dem Propheten den Protest (der ja auch ihr galt) nicht verzieh. Aber kein „feuriger Wagen“ kam vom Himmel, um den Vorläufer Jesu abzuholen; der Größte der Propheten hatte einen ruhmlosen Tod. – Mk 6, 14–29; Lk 9, 7–9; Mt 16, 14; Lk 9, 19; 23, 8–12; 3, 19–20; Lev 18, 16; 20, 21; Mt 21, 26.

EvangeliumMt 14, 1–12

Herodes ließ Johannes enthaupten. Die Jünger des Johannes gingen zu Jesus und berichteten ihm alles

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

1In jener Zeit hörte der Tetrárch Herodes,
was man von Jesus erzählte.
2Er sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer.
Er ist von den Toten auferweckt worden;
deshalb wirken solche Kräfte in ihm.
3Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen
und in Ketten ins Gefängnis werfen lassen
wegen der Heródias,
der Frau seines Bruders Philíppus.
4Denn Johannes hatte zu ihm gesagt:
Es ist dir nicht erlaubt, sie zur Frau zu haben.
5Dieser wollte ihn töten lassen,
fürchtete sich aber vor dem Volk;
denn man hielt Johannes für einen Propheten.
6Als aber der Geburtstag des Herodes war,
tanzte die Tochter der Heródias vor ihnen.
Und sie gefiel Herodes,
7 sodass er mit einem Eid zusagte,
ihr zu geben, was immer sie sich wünschte.
8Sie aber, angestiftet von ihrer Mutter, sagte:
Gib mir hier auf einer Schale
den Kopf Johannes’ des Täufers!
9Und der König,
der traurig wurde
wegen der Eide und wegen der Gäste,
befahl, den Kopf zu bringen.
10Und er schickte und ließ Johannes im Gefängnis enthaupten.
11Man brachte seinen Kopf auf einer Schale
und gab ihn dem Mädchen
und sie brachte ihn ihrer Mutter.
12Und seine Jünger kamen, holten den Leichnam
und begruben ihn.
Dann gingen sie und berichteten es Jesus.

FÜRBITTEN

Mit unseren Bitten und Anliegen bringen wir die Welt vor Gott, unseren Vater:
■ Bewahre die, die für dich und ihre Mitmenschen den Kopf hinhalten, vor Einsamkeit und Zweifel.
■ Lass die, die Gewalt erlebt haben, den Glauben an das Gute nicht verlieren, und hilf ihnen, Vertrauen neu aufbauen zu können.
■ Sende denen, die in der Gesellschaft keine Stimme haben, Menschen, die sich ihrer annehmen.
■ Lass die, denen nur du helfen kannst, deine Nähe spüren und die Verstorbenen zum neuen Leben auferstehen.
Um all das Ausgesprochene und das Unausgesprochene bitten wir durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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