MITTWOCH

TAGESGEBET

Gütiger Gott,du bist das Leben der Gläubigen,
der Reichtum der Armen,
die Freude der Auserwählten.
Wir sehnen uns nach deinen Verheißungen.
Stärke unsere Hoffnung
und schenke uns überreiche Erfüllung.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 166)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Im gegenwärtigen Zusammenhang des Buches Exodus erzählt Kapitel 34 die Versöhnung Jahwes mit seinem Volk, das den Bund gebrochen hat. Ursprünglich war es wohl ein Bericht über den (ersten) Bundesschluss (vgl. 34, 10), parallel zu Ex 20 und 24; die beiden Tafeln sind die Bundesurkunde, die Mose auf Befehl Gottes niedergeschrieben hat (34, 27). Die heutige Lesung erwähnt das nur ganz kurz; das Hauptinteresse gilt dem Glanz, den Mose ausstrahlt, wenn er von der Begegnung mit Gott zurückkommt. Die Überlieferung ist für uns nicht mehr ganz verständlich, aber sicher will so viel gesagt sein, dass Mose sich als Mittler und Priester zwischen Gott und dem Volk bewegte; er ging zu Gott mit der Not seines Volkes, er kam von Gott zurück mit einem Schimmer von der leuchtenden Klarheit Gottes auf seinem Gesicht. Staunen und Schrecken waren die Wirkung dieser Erscheinung auf die Augenzeugen, wie es ähnlich auch von den Jüngern Jesu berichtet wird, wenn sie in seiner Nähe die Gegenwart des lebendigen Gottes erfuhren. – Dtn 34, 10; Sir 45, 1–5; 2 Kor 3, 7–16; 4, 6; Kol 1, 15; Hebr 1, 3.

ERSTE LESUNGEx 34, 29–35

Als sie sahen, dass die Haut seines Gesichtes strahlte, fürchteten sie sich, in seine Nähe zu kommen

Lesung
aus dem Buch Éxodus.

29Als Mose vom Sínai herunterstieg,
die beiden Tafeln des Bundeszeugnisses in der Hand,
wusste er nicht,
dass die Haut seines Gesichtes strahlte,
weil er mit dem Herrn geredet hatte.
30Aaron und alle Israeliten sahen Mose
und siehe: Die Haut seines Gesichtes strahlte
und sie fürchteten sich, in seine Nähe zu kommen.
31Erst als Mose sie rief,
kamen Aaron und alle Sippenhäupter der Gemeinde
zu ihm zurück
und Mose redete mit ihnen.
32Dann kamen alle Israeliten herbei
und er trug ihnen alles auf,
was der Herr zu ihm auf dem Berg Sínai gesprochen hatte.
33Als Mose aufhörte, mit ihnen zu reden,
legte er über sein Gesicht einen Schleier.
34Wenn Mose zum Herrn hineinging, um mit ihm zu reden,
nahm er den Schleier ab, bis er wieder herauskam.
Wenn er herauskam,
trug er den Israeliten alles vor,
was ihm aufgetragen worden war.
35Wenn die Israeliten das Gesicht des Mose sahen,
wie die Haut seines Gesichtes strahlte,
legte er den Schleier über sein Gesicht,
bis er wieder hineinging, um mit ihm zu reden.

ANTWORTPSALMPs 99 (98), 2 u. 5.6–7.8–9 (Kv: vgl. 9c)

Kv Heilig bist du, Herr, unser Gott. – KvGL 59,1, I. Ton

2Groß ist der Herr auf Zion, ∗
erhaben ist er über alle Völker.
5Erhebt den Herrn, unsern Gott, /
werft euch nieder am Schemel seiner Füße! ∗
[ ] Er ist heilig! – (Kv)
6Mose und Aaron sind unter seinen Priestern, /
Sámuel unter denen, die seinen Namen anrufen. ∗
Sie riefen zum Herrn und er gab ihnen Antwort.
7Aus der Wolkensäule sprach er zu ihnen, /
sie hielten seine Gebote ∗
und die Satzung, die er ihnen gegeben. – (Kv)
8Herr, unser Gott, du gabst ihnen Antwort. /
Du warst ihnen ein vergebender Gott, ∗
doch ihre Vergehen hast du vergolten.
9Erhebt den Herrn, unsern Gott, /
werft euch nieder an seinem heiligen Berg! ∗
Denn der Herr, unser Gott, ist heilig! – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Von den Menschen, die Gott berufen und für sich in Anspruch genommen hat, ist Jeremia nicht der Erste und nicht der Letzte, der sich über sein Los beklagt; Abraham, Mose, Paulus … Aber nie ist (von Ijob abgesehen) die Klage so laut und eindringlich ins Wort gekommen wie bei Jeremia; seine „Bekenntnisse“ stammen wohl alle aus der Zeit des gottlosen Königs Jojakim (608–598). Jeremia fühlt sich seinen Feinden schutzlos preisgegeben. Er hat nur Feinde, denn man kennt ihn nur als den Unheilspropheten; die andere Seite seiner Tätigkeit, das fürbittende Flehen für sein Volk, wird nicht wahrgenommen. In seiner Verzweiflung lässt sich Jeremia zu bitteren Anklagen gegen Gott selbst hinreißen (V. 16–18); Gott fordert immer nur von ihm, versagt ihm aber jeden Trost, auch jede menschliche Freundschaft und Gemeinschaft, und lässt ihn dann im Stich wie ein Bach, der versiegt. Die Antwort, die er von Gott erhält (15, 19–21), ist zuerst Forderung, dann Zusage. Gott entlässt den Propheten nicht aus seinem Dienst, er soll weiterhin Gottes Mund sein (V. 19), aber nur wenn er, der anderen die Umkehr predigt, zuerst selbst umkehrt und nicht mehr so redet, wie er es eben getan hat. Dann wird Gott zu der Zusage stehen, die er ihm in der Stunde seiner Berufung gegeben hat: Ich bin mit dir. – Bekenntnisse des Jeremia: 11, 18–23 (oder bis 12, 6); 15, 10–21; 17, 12–18 (oder 14–18); 18, 18–23; 20, 7–18. – Ri 16, 28; Ijob 6, 22; Lk 2, 34; Ps 119, 103; Jer 1, 4–10.17–19.

ERSTE LESUNGJer 15, 10.16–21

Warum dauert mein Leiden ewig?Wenn du umkehrst, lasse ich dich wieder vor mir stehen

Lesung
aus dem Buch Jeremía.

10Weh mir, meine Mutter, dass du mich geboren hast,
einen Mann, der mit aller Welt in Zank und Streit liegt.
Ich bin niemands Gläubiger und niemands Schuldner
und doch fluchen mir alle.
16Fanden sich Worte von dir, so verschlang ich sie;
dein Wort wurde mir zum Glück und zur Freude meines Herzens;
denn dein Name ist über mir ausgerufen,
Herr, Gott der Heerscharen.
17Nie saß ich im Kreis der Lustigen und nicht war ich fröhlich;
unter der Macht deiner Hand sitze ich einsam;
denn du hast mich mit Groll angefüllt.
18Warum dauert mein Leiden ewig
und ist meine Wunde so bösartig,
dass sie nicht heilen will?
Wahrlich, wie ein versiegender Bach bist du mir geworden,
ein unzuverlässiges Wasser.
19Darum – so spricht der Herr:
Wenn du umkehrst, lasse ich dich umkehren
und wieder vor mir stehen.
Wenn du Edles hervorbringst und nicht Gemeines,
darfst du wieder mein Mund sein.
Jene werden umkehren zu dir,
du aber kehre dich ihnen nicht zu!
20Dann mache ich dich für dieses Volk
zur bronzenen, festen Mauer.
Mögen sie dich bekämpfen,
sie werden dich nicht bezwingen;
denn ich bin mit dir,
um dir zu helfen und dich zu retten –
Spruch des Herrn.
21Ja, ich rette dich aus der Hand der Bösen,
ich befreie dich aus der Faust der Tyrannen.

ANTWORTPSALMPs 59 (58), 2–3.4–5a.10–11.17 (Kv: vgl. 17d)

Kv Du bist meine Zuflucht. – KvGL 75,1, III. Ton

2Entreiß mich meinen Feinden, mein Gott, ∗
beschütze mich vor meinen Gegnern!
3Entreiß mich denen, die Unrecht tun, ∗
vor blutgierigen Männern rette mich! – (Kv)
4Denn siehe: Sie lauerten mir auf, ∗
Mächtige greifen mich an.
An mir, Herr, ist kein Frevel und keine Sünde. ∗
5aIch bin ohne Schuld. – (Kv)
10Meine Stärke, an dich will ich mich halten, ∗
denn Gott ist meine schützende Burg.
11Mein huldreicher Gott kommt mir entgegen; ∗
Gott lässt mich herabsehen auf meine Gegner. – (Kv)
17Ich aber will deine Stärke besingen, ∗
über deine Huld jubeln am Morgen,
denn du wurdest mir zur schützenden Burg, ∗
eine Zuflucht am Tag meiner Bedrängnis. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Joh 15, 15b

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich habe euch Freunde genannt;
denn ich habe euch alles mitgeteilt,
was ich gehört habe von meinem Vater.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Die zwei kurzen Gleichnisse vom Schatz im Acker und von der kostbaren Perle könnten zu dem Missverständnis Anlass geben, als würde Gott mit dem Schatz im Acker und mit der schönen Perle verglichen. Gott ist aber keine Sache, kein Ding, das wir erwerben und besitzen können. Gott ist Person, sofern wir mit Person das lebendige Du meinen, dem wir begegnen, mit dem wir Gemeinschaft haben können. Diese Begegnung drängt sich nicht auf, sie lässt sich auch nicht erzwingen, aber sie wird dem geschenkt, der sie aufrichtig sucht. Sie ist dann für den Menschen die große Überraschung, vor der alle anderen Werte zurücktreten. Mit Freude wird er arm; er versteht die Botschaft vom Gottesreich und den Ruf zur Umkehr als die große Einladung zur Freude, die man bei Gott findet. – Spr 2, 4–5; 4, 7; Mt 19, 21.

EvangeliumMt 13, 44–46

Er verkaufte alles, was er besaß, und kaufte jenen Acker

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu den Jüngern:
44Mit dem Himmelreich
ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war.
Ein Mann entdeckte ihn
und grub ihn wieder ein.
Und in seiner Freude ging er hin,
verkaufte alles, was er besaß,
und kaufte den Acker.
45Auch ist es mit dem Himmelreich
wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.
46Als er eine besonders wertvolle Perle fand,
ging er hin, verkaufte alles, was er besaß,
und kaufte sie.

FÜRBITTEN

Das Himmelreich ist geheimnisvoll und wartet darauf, gesucht und entdeckt zu werden. Christus, in dem der Himmel nahe ist, bitten wir:
■ Um Neugier im Glauben für die Kinder und Jugendlichen in den Pfarreien, mehr von dir erfahren zu wollen.
■ Um das Staunen der Glaubenden über deine Nähe und das Bewusstsein für den Wert deiner Freundschaft.
■ Um die Bereitschaft, in die Beziehung zu dir zu investieren, und um Geduld für alle, die den Schatz des Glaubens noch suchen.
■ Um das Himmelreich für alle Verstorbenen, auch jene, die ihre Hoffnung nicht auf dich gesetzt haben.
Denn dein, Herr, ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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