FREITAG

TAGESGEBET

Herr, unser Gott,wir haben uns im Namen deines Sohnes
versammelt und rufen zu dir:
Erhöre die Bitten deines Volkes,
mach uns hellhörig
für unseren Auftrag in dieser Zeit
und gib uns die Kraft, ihn zu erfüllen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 292)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  In die Darstellung des Sinai-Ereignisses ist die ganze Ordnung des Gottesdienstes eingebaut, die in späterer Zeit für Israel Geltung hatte. Die Hauptfeste des Jahres waren 1. das Pascha und das anschließende Fest der ungesäuerten Brote, 2. das Wochen-(Pfingst-)Fest, sieben Wochen nach dem Pascha, 3. das Laubhüttenfest. Fünf Tage vor dem mit dem Laubhüttenfest verbundenen Jahresanfang (im Herbst) wurde das Versöhnungsfest gefeiert (darüber ausführlich Dtn 16). Diese Feste stammen aus ältester Zeit und haben ihren Ursprung im Lebensbereich der Hirten und der Ackerbauern: Das Pascha hängt mit dem Weidewechsel der Herden zusammen, das Fest der ungesäuerten Brote und das Wochenfest mit der Getreideernte, das Laubhüttenfest mit der Weinlese. In Israel wurden diese Feste aus ihrer Naturgebundenheit herausgelöst, man feierte die großen Ereignisse der Geschichte: den Auszug aus Ägypten, den Bundesschluss am Sinai, die Wanderung durch die Wüste. Im Christentum haben Pascha und Pfingsten einen neuen Sinn erhalten, der in den alten Festen nur angedeutet war. Unser Pascha ist Christus, er ist das Osterlamm, er ist der Neue Bund, er hat dem neuen Gottesvolk den Heiligen Geist als das neue Gesetz gegeben. – Ex 12, 1–28; 23, 14–17; Dtn 16, 1–17; 26, 1–10; Num 29, 7–39.

ERSTE LESUNGLev 23, 1.4–11.15–16.27.34b–37

Das sind die Festzeiten des Herrn, die ihr als heilige Versammlung ausrufen sollt

Lesung
aus dem Buch Levítikus.

1Der Herr sprach zu Mose:
4Das sind die Feste des Herrn,
Tage heiliger Versammlungen,
die ihr zur festgesetzten Zeit ausrufen sollt:
5Im ersten Monat,
am vierzehnten Tag des Monats, in der Abenddämmerung,
ist Pessach für den Herrn.
6Am fünfzehnten Tag dieses Monats
ist das Fest der Ungesäuerten Brote für den Herrn.
Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen.
7Am ersten Tag habt ihr heilige Versammlung;
ihr dürft keine schwere Arbeit verrichten.
8Sieben Tage hindurch
sollt ihr ein Feueropfer für den Herrn darbringen.
Am siebten Tag ist heilige Versammlung;
da dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten.
9Der Herr sprach zu Mose:
10Rede zu den Israeliten
und sag zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch gebe,
und wenn ihr dort die Ernte einbringt,
sollt ihr dem Priester die erste Garbe eurer Ernte bringen.
11Er soll sie vor dem Herrn emporheben,
damit ihr Wohlgefallen findet.
Am Tag nach dem Sabbat soll sie der Priester emporheben.
15Vom Tag nach dem Sabbat,
an dem ihr die Garbe für das Erhebungsopfer gebracht habt,
sollt ihr sieben volle Wochen zählen.
16Zählt fünfzig Tage bis zum Tag nach dem siebten Sabbat
und dann bringt dem Herrn ein neues Speiseopfer dar!
27Am zehnten Tag dieses siebten Monats
ist der Versöhnungstag.
Da sollt ihr heilige Versammlung halten.
Ihr sollt euch Enthaltung auferlegen
und dem Herrn ein Feueropfer darbringen.
34bAm fünfzehnten Tag dieses siebten Monats
ist sieben Tage hindurch das Laubhüttenfest für den Herrn.
35Am ersten Tag
ist heilige Versammlung,
ihr dürft keine schwere Arbeit verrichten.
36Sieben Tage hindurch
sollt ihr ein Feueropfer für den Herrn darbringen.
Am achten Tag habt ihr heilige Versammlung
und ihr sollt ein Feueropfer für den Herrn darbringen.
Es ist der Tag der Festversammlung;
da dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten.
37Das sind die Festzeiten des Herrn,
die ihr als heilige Versammlungen ausrufen sollt,
dazu bestimmt,
für den Herrn Feueropfer darzubringen:
Brandopfer, Speiseopfer, Schlachtopfer und Trankopfer,
dem jeweiligen Tag entsprechend.

ANTWORTPSALMPs 81 (80), 3–4.5–6b.6c–8a.10–11 (Kv: vgl. 2a)

Kv Gott ist unsere Stärke. – KvGL 49,1, VI. Ton

3Stimmt an den Gesang, schlagt die Pauke, ∗
die liebliche Leier, dazu die Harfe!
4Stoßt am Neumond ins Widderhorn, ∗
am Vollmond, zum Tag unsres Festes! – (Kv)
5Denn das ist Satzung für Israel, ∗
Entscheid des Gottes Jakobs.
6abDas hat er als Zeugnis für Josef erlassen, ∗
als er gegen Ägypten auszog. – (Kv)
6cEine Stimme höre ich, die ich noch nie vernahm: /
7Seine Schulter hab ich von der Bürde befreit, ∗
seine Hände kamen los vom Lastkorb.
8aDu riefst in der Not ∗
und ich riss dich heraus. – (Kv)
10Kein fremder Gott soll bei dir sein, ∗
du sollst dich nicht niederwerfen vor einem fremden Gott.
11Ich bin der Herr, dein Gott, /
der dich heraufgeführt hat aus Ägypten. ∗
Weit öffne deinen Mund! Ich will ihn füllen. – Kv

ZUR LESUNG  In Jer 26 fasst Baruch, der Sekretär des Propheten Jeremia, die Tempelrede (Jer 7, 1–15; Samstag der 16. Woche) kurz zusammen und berichtet dann von ihrer Wirkung und den Folgen für Jeremia. Zweck der Rede war die Umkehr des Volkes und die Rettung Jerusalems: Aber die Priesterschaft des Tempels und die Festpilger hörten aus der Rede nur die Drohung gegen den Tempel heraus. Das ist nicht nur eine ärgerliche Störung der Festfreude, es ist auch eine Lästerung gegen Gott und muss mit dem Tod bestraft werden. So weit kommt es dann allerdings nicht; bei der nachfolgenden Gerichtsverhandlung zeigt es sich, dass Jeremia doch viele Freunde hinter sich hat. Seine Feinde sind die Priester und falschen Propheten, die offiziellen Vertreter der Religion, die es nicht fassen und nicht glauben können, dass Jahwe mit ihnen und ihrer religiösen Praxis unzufrieden ist, und noch weniger, dass er seinen Tempel der Zerstörung preisgeben kann. – Jona 3, 10; Jer 32, 21–24; 44, 10.23; Dtn 28, 15; Dan 9, 10; Jer 7, 25–26; 11, 7–8; 24, 9; Ps 78, 60–61; Lk 19, 41–44.

ERSTE LESUNGJer 26, 1–9

Das ganze Volk rottete sich beim Haus des Herrn um Jeremia zusammen

Lesung
aus dem Buch Jeremía.

1Im Anfang der Regierung Jójakims,
des Sohnes Joschíjas, des Königs von Juda,
erging vom Herrn dieses Wort:
2So spricht der Herr:
Stell dich in den Vorhof des Hauses des Herrn
und sag zu den Leuten,
die aus allen Städten Judas kommen,
um sich im Haus des Herrn niederzuwerfen,
alles, was ich dir ihnen zu verkünden aufgetragen habe;
kein Wort sollst du weglassen.
3Vielleicht hören sie und kehren um,
jeder von seinem bösen Weg,
sodass mich das Unheil reut,
das ich ihnen wegen der Bosheit ihrer Taten zugedacht habe.
4Sag also zu ihnen: So spricht der Herr:
Wenn ihr nicht auf mein Wort hört
und meiner Weisung nicht folgt, die ich euch gegeben habe,
5wenn ihr nicht
auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, hört,
die ich zu euch sende, unermüdlich sende,
obwohl ihr nicht hört,
6 dann verfahre ich mit diesem Haus wie mit Schilo
und mache diese Stadt zu einem Fluch bei allen Völkern der Erde.
7Die Priester, die Propheten und das ganze Volk hörten,
wie Jeremía diese Worte vor dem Haus des Herrn vortrug.
8Als Jeremía alles gesagt hatte,
was er im Auftrag des Herrn
vor dem ganzen Volk zu verkünden hatte,
ergriffen ihn die Priester, die Propheten und alles Volk
und schrien: Du musst sterben!
9Warum prophezeist du im Namen des Herrn:
Wie Schilo wird es diesem Haus gehen
und diese Stadt wird verwüstet und entvölkert werden?
Das ganze Volk
rottete sich beim Haus des Herrn um Jeremía zusammen.

ANTWORTPSALMPs 69 (68), 5.8–9.10 u. 13.14 (Kv: vgl. 14bc)

Kv Erhöre mich, Gott, in deiner Huld! – KvGL 229, I. Ton

5Zahlreicher als auf meinem Kopf die Haare ∗
sind die, die mich grundlos hassen.
Mächtig sind, die mich verderben, meine verlogenen Feinde. ∗
Was ich nicht geraubt, das soll ich erstatten. – (Kv)
8Denn deinetwegen erleide ich Hohn ∗
und Schande bedeckt mein Angesicht.
9Entfremdet bin ich meinen Brüdern, ∗
den Söhnen meiner Mutter wurde ich fremd. – (Kv)
10Denn der Eifer für dein Haus hat mich verzehrt, ∗
die Verhöhnungen derer, die dich verhöhnen, sind auf mich gefallen.
13Es reden über mich, die am Stadttor sitzen, ∗
Spottlieder singen die Zecher beim Wein. – (Kv)
14Ich aber komme zu dir mit meinem Bittgebet, ∗
Herr, zur Zeit der Gnade.
Gott, in deiner großen Huld erhöre mich, ∗
mit deiner rettenden Treue! – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. 1 Petr 1, 25

Halleluja. Halleluja.
Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit,
die frohe Botschaft, die euch verkündet wird.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Nach Beendigung der Gleichnisrede (13, 1–52) berichtet Matthäus im Anschluss an Markus eine Reihe weiterer Ereignisse, in denen Jesus immer deutlicher als der Messias erkennbar wird. Aber auch die Scheidung zwischen glaubendem Verstehen und ungläubiger Ablehnung wird klarer. In seiner Heimatstadt Nazaret begegnet Jesus einer abweisenden Skepsis. Dort kennt man ihn und seine Familie, und gerade dieser Umstand erschwert das richtige Hinhören. Woher hat er das alles?, fragen sie und meinen damit: Wer ist er denn? Was bildet er sich ein, dass er so zu uns spricht, ist er denn mehr als wir? Ähnlich fragen auch heute nicht wenige Gelehrte; sie wollen wissen, woher er das hat, um dann sagen zu können, wer er ist. Mit solcher Fragestellung kann man gelehrte Bücher schreiben und berühmt werden, zum Glauben kommt man damit schwerlich. Man wird sich, wie die Leute von Nazaret, daran stoßen, dass Jesus einer von uns ist, ein Mensch wie die anderen, und dass Gott sich nicht auf göttlichere Weise offenbart hat. – Mk 6, 1–6; Lk 4, 16–30; Joh 6, 42; 4, 44; 1 Kor 1, 23.

EvangeliumMt 13, 54–58

Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Woher hat er das alles?

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
54 kam Jesus in seine Heimatstadt
und lehrte die Menschen in ihrer Synagoge,
sodass sie außer sich gerieten vor Staunen
und sagten: Woher hat er diese Weisheit
und die Machttaten?
55Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns?
Heißt nicht seine Mutter Maria
und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder?
56Leben nicht auch alle seine Schwestern unter uns?
Woher also hat er das alles?
57Und sie nahmen Anstoß an ihm.
Da sagte Jesus zu ihnen:
Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen
außer in seiner Heimat und in seiner Familie.
58Und er wirkte dort nicht viele Machttaten
wegen ihres Unglaubens.

FÜRBITTEN

Wir sehen in Christus nicht nur den Menschen, der Fragen aufwirft, sondern auch jenen Gott, der uns zum Staunen bringt. Ihn bitten wir:
■ Hilf den Christinnen und Christen, dich als den zu erkennen, der du bist, und schenke dem Glauben Wachstum.
■ Lass dich auch von denen erfahren, die dich bislang abgelehnt haben.
■ Gib allen, die wegen ihres Glaubens, Denkens oder Fühlens von der Gesellschaft ausgegrenzt werden, Standhaftigkeit und Halt.
■ Schenke denen, die mit ihren Herausforderungen allein sind, Kraft und gute Unterstützung.
Mit Bitten und Dank, den Lebenden und Verstorbenen in unserem Herzen und allem, was uns bewegt, vertrauen wir uns dir an, dem Herrn und Gott in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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