DONNERSTAG

TAGESGEBET

Gott, unser Vater,alles Gute kommt allein von dir.
Schenke uns deinen Geist,
damit wir erkennen, was recht ist,
und es mit deiner Hilfe auch tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 276)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Unabhängig von allem Versagen im Lauf seiner Geschichte ist Israel dazu berufen, ein heiliges, priesterliches Volk zu sein, dessen erste Aufgabe der Gottes-Dienst ist. Jemandem dienen heißt: für ihn da sein, in seiner Nähe sein, zu seiner Verfügung stehen, sich für ihn einsetzen. Das geschieht im gelebten Leben ebenso wie im kultischen Voraus- oder Nachvollzug. Der Kult braucht Ort und Zeit, er braucht Zeichen, Gebärden, Worte. Israel hatte seit seiner ältesten Zeit zwei besondere Zeichen der Anwesenheit seines Gottes: die Bundeslade und das heilige Zelt, später den Tempel. In beiden, in der Lade und dem Zelt, ist Gott dem Volk nahe und erreichbar. Die Verheißung Jahwes an die Väter, dass er Israels Gott sein will (seit Gen 17, 7), erfüllt sich mit dem Erscheinen der Herrlichkeit Jahwes über dem Offenbarungszelt. Aber auch jetzt ist Jahwe kein Gott, der sich festlegen lässt; er ist ein Gott, der sich bewegt, der führt und fordert. – In der Lade befanden sich die Bundesurkunde, die Tafeln mit den Zehn Geboten: Sie sollten das Volk vor der falschen Sicherheit bewahren, gegen die in späterer Zeit die Propheten anzukämpfen hatten. – 1 Kön 8, 9; Ex 25, 8; 1 Kön 8, 10–11; Ez 43, 1–5; Ex 24, 15–18; Offb 15, 8; Num 9, 15–23; Ex 13, 21–22; Ps 78, 14; 105, 39; Num 1, 51.

ERSTE LESUNGEx 40, 16–21.34–38

Die Wolke bedeckte das Offenbarungszelt und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnung

Lesung
aus dem Buch Éxodus.

In jenen Tagen
16 machte Mose alles so, wie es der Herr ihm geboten hatte.
17Im zweiten Jahr, am ersten Tag des ersten Monats,
stellte man die Wohnung auf.
18Mose stellte die Wohnung auf,
legte ihre Sockel hin,
setzte ihre Bretter darauf,
brachte ihre Querlatten an und stellte ihre Säulen auf.
19Dann spannte er das Zelt über die Wohnung
und legte die Decke des Zeltes darüber,
wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
20Dann nahm er das Bundeszeugnis,
legte es in die Lade,
brachte die Stangen an der Lade an
und setzte die Sühneplatte oben auf die Lade.
21Er brachte die Lade in die Wohnung,
spannte den verhüllenden Vorhang auf
und verdeckte so die Lade des Bundeszeugnisses,
wie es der Herr dem Mose geboten hatte.
34Dann bedeckte die Wolke das Offenbarungszelt
und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnung.
35Mose konnte das Offenbarungszelt nicht betreten,
denn die Wolke wohnte darauf
und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnung.
36Immer, wenn die Wolke sich von der Wohnung erhob,
brachen die Israeliten auf zu all ihren Wanderungen.
37Wenn sich aber die Wolke nicht erhob,
brachen sie nicht auf,
bis zu dem Tag, an dem sie sich erhob.
38Bei Tag schwebte die Wolke des Herrn über der Wohnung,
bei Nacht aber
war Feuer in ihr vor den Augen des ganzen Hauses Israel
auf all ihren Wanderungen.

ANTWORTPSALMPs 84 (83), 3.4.5–6a u. 8a.11 (Kv: vgl. 2)

Kv Wie lieb ist mir deine Wohnung, o Herr– KvGL 653,3, V. Ton

3Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht ∗
nach den fen des Herrn.
Mein Herz und mein Fleisch, ∗
sie jubeln dem lebendigen Gott entgegen. – (Kv)
4Auch der Sperling fand ein Haus ∗
und die Schwalbe ein Nest, wohin sie ihre Jungen gelegt hat –
deine Altäre, Herr der Heerscharen, ∗
mein Gott und mein König. – (Kv)
5Selig, die wohnen in deinem Haus, ∗
die dich allezeit loben.
6aSelig die Menschen, die Kraft finden in dir; ∗
8asie schreiten dahin mit wachsender Kraft. – (Kv)
11Ja, besser ist ein einziger Tag in deinen fen ∗
als tausend andere.
Lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes ∗
als wohnen in den Zelten der Frevler. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Noch heute ist es fesselnd, einem Töpfer bei seiner Arbeit zuzuschauen. Jeremia blieb wohl öfter beim „Haus des Töpfers“ stehen, und einmal ging es ihm plötzlich auf: Ja, so arbeitet Jahwe selbst; so hat er den Menschen erschaffen (Gen 2, 7), und so macht er es mit den Völkern der Erde: Sie sind alle in seiner Hand wie der Ton in der Hand des Töpfers. Was wird er mit Juda und Jerusalem tun? Die Antwort steht in den Versen 11–12 (nicht mehr in der heutigen Lesung): Wenn das Volk sich bekehrt – wenn es sich bekehren würde –, hätte es Hoffnung, denn Gott will nicht den Untergang. – Jes 29, 16; Röm 9, 20–24; Jer 26, 3; 36, 3.

ERSTE LESUNGJer 18, 1–6

Wie der Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand

Lesung
aus dem Buch Jeremía.

1Das Wort, das vom Herrn an Jeremía erging:
2Mach dich auf und geh zum Haus des Töpfers hinab!
Dort will ich dir meine Worte mitteilen.
3So ging ich zum Haus des Töpfers hinab
und siehe, er arbeitete gerade mit der Töpferscheibe.
4Missriet das Gefäß, das er aus Ton machte,
in der Hand des Töpfers,
so machte der Töpfer daraus wieder ein anderes Gefäß,
ganz wie es ihm gefiel.
5Da erging an mich das Wort des Herrn:
6Kann ich nicht mit euch verfahren
wie dieser Töpfer, Haus Israel? –
Spruch des Herrn.
Siehe, wie der Ton in der Hand des Töpfers,
so seid ihr in meiner Hand, Haus Israel.

ANTWORTPSALMPs 146 (145), 2–3.4–5.6 u. 10 (Kv: vgl. 5a)

Kv Der Gott Jakobs ist unsre Hilfe. – KvGL 77,1, VII. Ton
(Oder: Halleluja.)

2Ich will den Herrn loben in meinem Leben, ∗
meinem Gott singen und spielen, solange ich da bin.
3Vertraut nicht auf Fürsten, ∗
nicht auf den Menschen, durch den es keine Rettung gibt! – (Kv)
4Schwindet sein Lebensgeist, /
kehrt er zurück zur Erde, ∗
an jenem Tag sind seine Pläne zunichte.
5Selig, wer den Gott Jakobs als Hilfe hat, ∗
wer seine Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, setzt. – (Kv)
6Der Herr ist es, der Himmel und Erde erschafft, /
das Meer und alles, was in ihm ist. ∗
Er hält die Treue auf ewig.
10Der Herr ist nig auf ewig, ∗
dein Gott, Zion, durch alle Geschlechter. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Apg 16, 14b

Halleluja. Halleluja.
Herr, öffne uns das Herz,
dass wir auf die Worte deines Sohnes hören.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Das Gleichnis vom Fischnetz ist dem vom Unkraut unter dem Weizen verwandt (13, 24–30.36–43). Solange diese Welt dauert, leben Gute und Böse nebeneinander, auch innerhalb der Kirche; erst beim Endgericht erfolgt die Trennung. Im Gleichnis vom Unkraut war das Schicksal der Gerechten wenigstens kurz erwähnt: Sie werden leuchten wie die Sonne (13, 43); im Gleichnis vom Fischnetz wird über die Gerechten nichts gesagt; hier soll vor allem das Gericht über die Bösen betont werden, als Warnung an alle, die geneigt sind, sich zu den Gerechten zu zählen. – Mit den Versen 51–52 wird die ganze Gleichnisrede abgeschlossen. Die Jünger werden gefragt, ob sie alles verstanden haben, und sie antworten ohne Zögern mit Ja. Für die Kirche ist entscheidend, dass die Jünger die Lehre des Meisters richtig verstehen und richtig weitergeben. Wenn sie alles verstanden haben, werden sie auch in neuen Situationen aus ihrem Vorrat das Richtige hervorholen können, sie werden sich nicht ängstlich an alte Formeln klammern, wo neue Lösungen gebraucht werden. – Mt 22, 10; 2 Tim 2, 20–21.

EvangeliumMt 13, 47–52

Sie sammelten die guten Fische in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu den Jüngern:
47Mit dem Himmelreich
ist es wie mit einem Netz,
das ins Meer ausgeworfen wurde
und in dem sich Fische aller Art fingen.
48Als es voll war,
zogen es die Fischer ans Ufer;
sie setzten sich,
sammelten die guten Fische in Körbe,
die schlechten aber warfen sie weg.
49So wird es auch bei dem Ende der Welt sein:
Die Engel werden kommen
und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern
50 und sie in den Feuerofen werfen.
Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.
51Habt ihr das alles verstanden?
Sie antworteten ihm: Ja.
52Da sagte er zu ihnen:
Deswegen gleicht jeder Schriftgelehrte,
der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist,
einem Hausherrn,
der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.

FÜRBITTEN

Das Himmelreich verlangt nach einer Positionierung und täglichen Entscheidung für Christus. Ihn bitten wir:
■ Erbarme dich aller, die in ihrem Bemühen um das Gute immer wieder scheitern und hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben.
■ Gib der Politik Besonnenheit im Treffen von Entscheidungen und bewahre die Wirtschaft vor Gier und Geiz.
■ Verleihe der Gesellschaft Bescheidenheit und Fleiß, Aufmerksamkeit für die Nöte der Mitmenschen und die Bereitschaft zum Helfen.
■ Sei du der Halt der Verzweifelten und Schwachen, der Trost der Trauernden und das Leben der Verstorbenen.
Auf deine Barmherzigkeit vertrauen wir, der du mit Gott dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und Leben schenkst in Zeit und Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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