DIENSTAG

TAGESGEBET

Gütiger Gott,durch das Wirken deiner Gnade
schenkst du uns schon auf Erden
den Anfang des ewigen Lebens.
Vollende, was du in uns begonnen hast,
und führe uns hin zu jenem Licht,
in dem du selber wohnst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 103)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  In den Kapiteln über die Ereignisse am Sinai ist bereits die zukünftige Geschichte des Sinaibundes dargestellt: Beteuerung des Gehorsams und der Treue, Bundesbruch, Strafe, Verzeihung und Erneuerung des Bundes (vgl. Ex 19 und 24; 32; 33–34). Nach einem Bundesbruch wird die Situation nicht einfach wieder so, wie sie vorher war. Gott ist zwar derselbe geblieben, aber die Menschen sind nicht mehr dieselben. – Seit der Sache mit dem Goldenen Kalb hat sich die Beziehung zwischen Gott und dem Volk verändert. Dass man Gott nicht mehr im Wohnbereich des Lagers begegnen kann, ist gewiss mit Absicht gerade an dieser Stelle vermerkt. Die Distanz ist größer geworden. Aber Mose ist nach wie vor der Vertraute Gottes, ihm offenbart Jahwe aufs Neue seinen „Namen“, diesen Namen, der seit Ex 3, 14 ein Versprechen rettender Gegenwart war. Noch in viel späterer Zeit wird man in Israel beten: „Um deines Namens willen reiß uns heraus“ (Ps 79, 9). Der Retter ist aber auch der Richter; er straft den, der den Bund bricht, doch der Bund bleibt bestehen, denn „Jahwe ist ein barmherziger und gnädiger Gott …“ (34, 6). Daraufhin kann Mose bitten: Vergib uns, lass uns dein Eigentum sein! – Zu 34, 6–7: Dtn 7, 9–10; Tob 3, 3; Ps 130, 3–4; Ex 20, 5–6; Num 14, 18; Dtn 5, 9–10; Ps 86, 15; Jer 32, 18; Nah 1, 3; Joël 2, 13; Jona 4, 2; Joh 1, 14.

ERSTE LESUNGEx 33, 7–11; 34, 4b.5–9.28

Der Herr und Mose redeten miteinander von Angesicht zu Angesicht

Lesung
aus dem Buch Éxodus.

In jenen Tagen
33, 7 nahm Mose das Zelt
und schlug es für sich außerhalb des Lagers auf,
in einiger Entfernung vom Lager.
Er nannte es Offenbarungszelt.
Wenn einer den Herrn aufsuchen wollte,
ging er zum Offenbarungszelt vor das Lager hinaus.
8Wenn Mose zum Zelt hinausging,
erhob sich das ganze Volk.
Jeder trat vor sein Zelt
und sie schauten Mose nach, bis er in das Zelt eintrat.
9Sobald Mose das Zelt betrat,
ließ sich die Wolkensäule herab
und blieb am Zelteingang stehen.
Dann redete der Herr mit Mose.
10Wenn das ganze Volk die Wolkensäule am Zelteingang stehen sah,
erhoben sich alle und warfen sich vor ihren Zelten zu Boden,
jeder am Eingang seines Zeltes.
11Der Herr und Mose redeten miteinander
von Angesicht zu Angesicht,
wie einer mit seinem Freund spricht.
Mose ging ins Lager zurück,
während sein Diener Jósua,
der Sohn Nuns, ein junger Mann, nicht vom Zelt wich.
34, 4bIn jenen Tagen
stand Mose früh am Morgen auf
und ging auf den Sínai hinauf,
wie es ihm der Herr aufgetragen hatte.
5Der Herr aber stieg in der Wolke herab
und stellte sich dort neben ihn hin.
Er rief den Namen des Herrn aus.
6Der Herr ging vor seinem Angesicht vorüber
und rief: Der Herr ist der Herr,
ein barmherziger und gnädiger Gott,
langmütig und reich an Huld und Treue:
7Er bewahrt tausend Generationen Huld,
nimmt Schuld, Frevel und Sünde weg,
aber er spricht nicht einfach frei,
er sucht die Schuld der Väter bei den Söhnen und Enkeln heim,
bis zur dritten und vierten Generation.
8Sofort verneigte sich Mose bis zur Erde
und warf sich zu Boden.
9Er sagte:
Wenn ich Gnade in deinen Augen gefunden habe, mein Herr,
dann ziehe doch, mein Herr, in unserer Mitte!
Weil es ein hartnäckiges Volk ist,
musst du uns unsere Schuld und Sünde vergeben
und uns dein Eigentum sein lassen!
28Mose blieb dort beim Herrn vierzig Tage und vierzig Nächte.
Er aß kein Brot und trank kein Wasser.
Er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die zehn Worte.

ANTWORTPSALMPs 103 (102), 6–7.8–9.10–11.12–13 (Kv: vgl. 8a)

Kv Gnädig und barmherzig ist der Herr– KvGL 76,1, I. Ton

6Der Herr vollbringt Taten des Heiles, ∗
Recht verschafft er allen Bedrängten.
7Er hat Mose seine Wege kundgetan, ∗
den Kindern Israels seine Werke. – (Kv)
8Der Herr ist barmherzig und gnädig, ∗
langmütig und reich an Huld.
9Er wird nicht immer rechten ∗
und nicht ewig trägt er nach. – (Kv)
10Er handelt an uns nicht nach unsern Sünden ∗
und vergilt uns nicht nach unsrer Schuld.
11Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, ∗
so mächtig ist seine Huld über denen, die ihn fürchten. – (Kv)
12So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang, ∗
so weit entfernt er von uns unsere Frevel.
13Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt, ∗
so erbarmt sich der Herr über alle, die ihn fürchten. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Die Lesung ist aus einem Prophetenwort und einem Volksklagelied zusammengesetzt (V. 17–18 und V. 19–22). Unmittelbare Veranlassung war eine große Dürre (14, 1), gegen die alle „Regenspender“ nichts vermochten. Der Prophet weint über die Not, zumal Gott ihn wissen ließ, dass noch Schlimmeres kommen wird; in 14, 12 steht die Dreiheit „Schwert, Hunger und Pest“. In den Versen 19–22 wird der Prophet gleichsam zum Vorbeter der Gemeinde. Das Gebet hat drei Teile: Schilderung der Not, Bekenntnis der Schuld, Bitte um Hilfe. Der Prophet lässt das Volk so beten, wie er selbst denkt, dass es beten müsste. Die Bitte wird doppelt motiviert: a) Gott möge an seinen Namen denken, der in Jerusalem wohnt; b) vor allem aber, er möge an den Bund denken, den er mit Israel geschlossen hat. An ihn „denken“, das bedeutet: Ihn nicht lösen, ihn nicht auch seinerseits kündigen, so wie das Volk ihn durch seinen Abfall praktisch gekündigt hat. Der Prophet glaubt an Gottes Treue, über alle Untreue des Volkes hinweg. – Jer 8, 15; Am 5, 18; Ex 2, 24; 6, 5; Ps 106, 45; 147, 8.

ERSTE LESUNGJer 14, 17b–22

Gedenke! Brich nicht deinen Bund mit uns!

Lesung
aus dem Buch Jeremía.

17bMeine Augen fließen über von Tränen bei Nacht und bei Tag
und finden keine Ruhe.
Denn einen großen Zusammenbruch
erlitt die Jungfrau, die Tochter, mein Volk,
eine unheilbare Wunde.
18Gehe ich aufs Feld hinaus –
siehe: vom Schwert Durchbohrte!
Komme ich in die Stadt –
siehe: vom Hunger Gequälte!
Ja, auch Prophet und Priester ziehen
in ein Land, das sie nicht kennen.
19Hast du denn Juda ganz verworfen,
wurde dir Zion zum Abscheu?
Warum hast du uns so geschlagen,
dass es für uns keine Heilung mehr gibt?
Wir hofften auf Heil,
doch kommt nichts Gutes,
auf die Zeit der Heilung,
doch siehe: nur Schrecken!
20Wir erkennen, Herr, unser Unrecht,
die Schuld unsrer Väter:
Ja, wir haben gegen dich gesündigt.
21Um deines Namens willen verschmäh nicht,
verstoß nicht den Thron deiner Herrlichkeit!
Gedenke! Brich nicht deinen Bund mit uns!
22Gibt es etwa Regenspender unter den Götzen der Völker?
Oder ist es der Himmel, der von selbst regnen lässt?
Bist nicht du es, Herr, unser Gott?
Wir setzen unsre Hoffnung auf dich;
denn du hast dies alles gemacht.

ANTWORTPSALMPs 79 (78), 5 u. 8.9.11 u. 13 (Kv: vgl. 9b)

Kv Um deines Namens willen,GL 623,2, II. Ton
Herr, befreie uns! – Kv

5Wie lange noch, Herr? Willst du für immer zürnen, ∗
wird brennen wie Feuer dein Eifer?
8Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an! /
Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen! ∗
Denn wir sind sehr erniedrigt. – (Kv)
9Hilf uns, Gott unsres Heils, ∗
um der Herrlichkeit deines Namens willen!
Reiß uns heraus und vergib uns die Sünden ∗
um deines Namens willen! – (Kv)
11Das Stöhnen des Gefangenen komme vor dein Angesicht! ∗
Durch deinen mächtigen Arm erhalte die Kinder des Todes am Leben.
13Wir, dein Volk und die Herde deiner Weide, /
wir wollen dir danken auf ewig, ∗
von Geschlecht zu Geschlecht dein Lob verkünden. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUM

Halleluja. Halleluja.
Der Samen ist das Wort Gottes, der Sämann ist Christus.
Wer Christus findet, der bleibt in Ewigkeit.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Im Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen (13, 24–30) ging es darum, dass der Hausvater Unkraut und Weizen zusammen wachsen lässt: Es gibt in der Kirche Gute und Böse, Heilige und Sünder, und es wird jedem Fanatismus gewehrt, der jetzt schon alles Unkraut ausreißen möchte. In der Deutung des Gleichnisses verlagert sich das Schwergewicht von der gegenwärtigen Zeit der Kirche auf die Zeit des Endgerichts. Richter ist der erhöhte Menschensohn, sein Reich („der Acker“, V. 38) ist die Welt. Er hat den guten Samen ausgestreut, er wird auch endgültig entscheiden, was Weizen und was Unkraut ist. Unkraut sind nach Vers 38 „die Söhne des Bösen“, nach Vers 41 alle Verführer und Übeltäter – innerhalb und außerhalb der Kirche. Beim „Feuerofen“ brauchen wir nicht an ein physisches Feuer zu denken; es ist Strafe genug, vom Licht und von der Freude der Gottesgemeinschaft ausgeschlossen zu sein. Die Hölle ist ein kaltes Feuer; deshalb das Zähneklappern. Von den Gerechten ist nur ganz kurz die Rede, sie sind ja sozusagen der Normalfall; über die Häufigkeit dieses Normalfalls wird uns hier nichts gesagt. – Jes 27, 12; Joël 4, 13; Offb 14, 15–16; Mt 3, 12; Offb 21, 8; Mt 8, 12; Ri 5, 31; Weish 3, 7; Dan 12, 3.

EvangeliumMt 13, 36–43

Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch bei dem Ende der Welt sein

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
36 verließ Jesus die Menge
und ging in das Haus.
Und seine Jünger kamen zu ihm
und sagten:
Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!
37Er antwortete: Der den guten Samen sät,
ist der Menschensohn;
38der Acker ist die Welt;
der gute Samen, das sind die Kinder des Reiches;
das Unkraut sind die Kinder des Bösen;
39der Feind, der es gesät hat,
ist der Teufel;
die Ernte ist das Ende der Welt;
die Schnitter sind die Engel.
40Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird,
so wird es auch bei dem Ende der Welt sein:
41Der Menschensohn wird seine Engel aussenden
und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen,
die andere verführt und Gesetzloses getan haben,
42und werden sie in den Feuerofen werfen.
Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.
43Dann werden die Gerechten
im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten.
Wer Ohren hat, der höre!

FÜRBITTEN

Wie die Jünger kommen auch wir zu Christus und bitten ihn:
■ Dass die Menschen deine Botschaft richtig verstehen und sich von ihr immer wieder herausfordern lassen.
■ Dass die Welt zusammenhält im Kampf gegen Armut und Hunger, den Klimawandel, Krieg und Terror und das Böse aller Art.
■ Dass die Wissenschaft der Versuchung widersteht, Grenzen zu überschreiten und die Menschlichkeit aufs Spiel zu setzen.
■ Dass die Verstorbenen zum Leben erwachen und die Trauernden in der Botschaft der Auferstehung Trost finden.
Durch dich erfahren wir Kraft, bei dir fühlen wir uns gehört, in dir sind wir geborgen, denn du bist unser Herr und Gott in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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