SAMSTAG

TAGESGEBET

Gütiger Gott,durch das Wirken deiner Gnade
schenkst du uns schon auf Erden
den Anfang des ewigen Lebens.
Stärke dieses Leben,
vollende, was du in uns begonnen hast,
und führe uns hin zu jenem Licht,
in dem du selber wohnst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 297)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Ziel der Gotteserscheinung am Sinai ist der Abschluss des Bundes zwischen Jahwe und seinem Volk. Zunächst erfolgt eine mündliche Mitteilung aller Worte des Herrn (V. 3). Mose nimmt die vorläufige Zustimmung des ganzen Volkes entgegen (V. 3b) und schreibt dann die Worte auf, d. h. den Wortlaut des Vertrags, die göttlichen Gebote. Am folgenden Tag wird die Bundesurkunde in aller Form verlesen (V. 7), und zwar im Rahmen einer Opferfeier. Durch die Besprengung mit dem Opferblut wird der Bund besiegelt. Vor der Verlesung der Urkunde wird der Altar als Repräsentant Gottes, nach der Verlesung und Annahme das ganze Volk mit dem Blut besprengt. Auf die Worte „Das ist das Blut des Bundes …“ hat sich Jesus bezogen, als er den Neuen Bund mit seinem Blut besiegelte (Mt 26, 28; Lk 22, 20). Und wie wir über das Letzte Abendmahl verschiedene, im Einzelnen voneinander abweichende Berichte haben, so liegen uns auch über den Bundesschluss am Sinai mehrere Überlieferungen vor. Ex 24, 3–8 ist in einen anderen Ritus hineingebettet, bei dem statt der Besprengung mit dem Opferblut das gemeinsame Essen und Trinken als wichtiger erscheint (Ex 24, 1–2.9–11); vgl. auch Ex 19, 7–8; Jos 24, 25–28; Dtn 31, 9–13. Auf jeden Fall bedeutet dieser Bund eine bleibende Gemeinschaft des Volkes mit Jahwe, dem Gott, der diesen Bund gewährt hat, und zugleich eine vertiefte Gemeinschaft aller Angehörigen dieses Volkes untereinander. – Jos 24, 16–24; Ex 34, 27–28; Jos 4, 3–9.20–24; 1 Kön 18, 31–32; Ex 29, 16; Ps 50, 5; Hebr 9, 18; 1 Petr 1, 2.

ERSTE LESUNGEx 24, 3–8

Das ist das Blut des Bundes, den der Herr mit euch schließt

Lesung
aus dem Buch Éxodus.

In jenen Tagen
3 kam Mose und übermittelte dem Volk
alle Worte und Rechtssatzungen des Herrn.
Das ganze Volk antwortete einstimmig
und sagte: Alles, was der Herr gesagt hat,
wollen wir tun.
4Mose schrieb alle Worte des Herrn auf.
Am frühen Morgen stand er auf
und errichtete am Fuß des Berges einen Altar
und zwölf Steinmale für die zwölf Stämme Israels.
5Er schickte die jungen Männer der Israeliten aus
und sie brachten Brandopfer dar
und schlachteten junge Stiere als Heilsopfer für den Herrn.
6Mose nahm die Hälfte des Blutes
und goss es in eine Schüssel,
mit der anderen Hälfte besprengte er den Altar.
7Darauf nahm er das Buch des Bundes
und verlas es vor dem Volk.
Sie antworteten:
Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun;
und wir wollen es hören.
8Da nahm Mose das Blut,
besprengte damit das Volk
und sagte: Das ist das Blut des Bundes,
den der Herr aufgrund all dieser Worte
mit euch schließt.

ANTWORTPSALMPs 50 (49), 1–2.5–6.14–15 (Kv: vgl. 14a)

Kv Bring dem Höchsten ein Opfer des Dankes! – KvGL 616,5, VII. Ton

1Gott, ja Gott, der Herr, hat gesprochen, /
er rief die Erde ∗
vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang.
2Vom Zion her, der Krone der Schönheit, ∗
ging Gott auf in strahlendem Glanz. – (Kv)
5„Versammelt mir all meine Frommen, ∗
die den Bund mit mir schließen beim Opfer!“
6Da taten die Himmel seine Gerechtigkeit kund; ∗
weil Gott selbst der Richter ist. – (Kv)
14„Bring Gott ein Opfer des Dankes ∗
und erfülle dem Höchsten deine Gelübde!
15Ruf mich am Tage der Not; ∗
dann rette ich dich und du wirst mich ehren.“ – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Weder die Predigt des Propheten noch die Reformen des Königs Joschija hatten beim Volk eine Sinnesänderung herbeigeführt Und nun war Joschija in der Schlacht von Megiddo gefallen, Jahwe hatte ihn, den frommen König, im Stich gelassen. Also war es gleichgültig, ob man Jahwe verehrte oder nicht. So dachten gewiss viele im Volk. Andere klammerten sich an die letzte Hoffnung, die ihnen blieb: den Tempel des Herrn in Jerusalem. Jahwe konnte Jerusalem, seine heilige Stadt, nicht untergehen lassen. Nun aber muss Jeremia auch diese Hoffnung zerstören. Vermutlich beim Bundesfest im Herbst des Jahres 609 oder 608 („im Anfang der Regierung Jojakims“, Jer 26, 1) muss er den Festpilgern gerade das sagen, was für sie am härtesten ist: Ihr blindes Vertrauen auf den Tempel ist Trug und Täuschung. Nicht der Tempel bietet Sicherheit, sondern allein Jahwe, der lebendige Gott. Er bietet sie denen, die sich bei ihm bergen. Er kann aber denen nichts geben, die sich ihm verschließen (vgl. Freitag der 17. Woche, Lesung, Jahr II). – Jer 26, 1–6; 11, 15–17; Ez 24, 21; Jes 1, 16–17; Jer 22, 3; Hos 4, 2; Mt 21, 13; Mk 11, 17; Lk 19, 46.

ERSTE LESUNGJer 7, 1–11

Ist denn dieses Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, in euren Augen eine Räuberhöhle geworden?

Lesung
aus dem Buch Jeremía.

1Das Wort, das vom Herrn an Jeremía erging:
2Stell dich an das Tor des Hauses des Herrn!
Dort ruf dieses Wort aus
und sprich: Hört das Wort des Herrn, ganz Juda,
alle, die ihr durch diese Tore kommt,
um euch vor dem Herrn niederzuwerfen!
3So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels:
Bessert euer Verhalten und euer Tun,
dann will ich bei euch wohnen hier an diesem Ort!
4Vertraut nicht auf die trügerischen Worte: Der Tempel des Herrn,
der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn ist dies!
5Denn nur
wenn ihr euer Verhalten und euer Tun von Grund auf bessert,
wenn ihr wirklich gerecht entscheidet im Rechtsstreit,
6 wenn ihr die Fremden,
die Waisen und Witwen nicht unterdrückt,
unschuldiges Blut an diesem Ort nicht vergießt
und nicht anderen Göttern nachlauft
zu eurem eigenen Schaden,
7 dann will ich bei euch wohnen hier an diesem Ort,
in dem Land, das ich euren Vätern gegeben habe
von ewig und auf ewig.
8Freilich, ihr vertraut auf die trügerischen Worte,
die nichts nützen.
9Was noch? Stehlen, morden, die Ehe brechen, falsch schwören,
dem Baal opfern und anderen Göttern nachlaufen,
die ihr nicht kennt –
10und ihr kommt und tretet vor mein Angesicht
in diesem Haus, über dem mein Name ausgerufen ist,
und sagt: Wir sind geborgen!,
um dann weiter alle jene Gräuel zu treiben.
11Ist denn dieses Haus,
über dem mein Name ausgerufen ist,
in euren Augen eine Räuberhöhle geworden?
Auch ich, siehe, ich habe es gesehen –
Spruch des Herrn.

ANTWORTPSALMPs 84 (83), 3.4.5–6a u. 8a.11 (Kv: vgl. 2)

Kv Wie lieb ist mir deine Wohnung, o Herr– KvGL 653,3, V. Ton

3Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht ∗
nach den fen des Herrn.
Mein Herz und mein Fleisch, ∗
sie jubeln dem lebendigen Gott entgegen. – (Kv)
4Auch der Sperling fand ein Haus ∗
und die Schwalbe ein Nest, wohin sie ihre Jungen gelegt hat –
deine Altäre, Herr der Heerscharen, ∗
mein Gott und mein König. – (Kv)
5Selig, die wohnen in deinem Haus, ∗
die dich allezeit loben.
6aSelig die Menschen, die Kraft finden in dir; ∗
8asie schreiten dahin mit wachsender Kraft. – (Kv)
11Ja, besser ist ein einziger Tag in deinen fen ∗
als tausend andere.
Lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes ∗
als wohnen in den Zelten der Frevler. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Jak 1, 21bc

Halleluja. Halleluja.
Nehmt in Sanftmut das Wort an, das in euch eingepflanzt worden ist
und das die Macht hat, euch zu retten!
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen steht nur im Matthäusevangelium, und zwar an der Stelle, wo bei Markus das von der selbstwachsenden Saat steht (Mk 4, 26–29). Beide Gleichnisse geben Antwort auf Fragen, die im Lauf der Jahrhunderte immer wieder die Kirche bedrängt haben. Bei Markus konnte die Frage etwa lauten: Warum geht es nicht schneller voran mit dem Reich Gottes, warum geschieht nicht mehr in der Kirche? Bei Matthäus dagegen: Warum gibt es in dieser Zeit zwischen Saat und Ernte auf dem Acker Gottes das Unkraut? Bei dieser Frage geht es nicht nur darum, einen Tatbestand zu erklären, sondern darum, ihn zu verändern: Die Kirche soll eine Gemeinde von Heiligen sein. Sie ist aber in allen Jahrhunderten eine Gemeinde aus Sündern und Heiligen. Die Scheidung wird kommen, sagt Jesus aber nicht jetzt. Noch ist die Zeit der Geduld Gottes, die Zeit der Toleranz. Wer von den Menschen weiß denn so genau, was Weizen und was Unkraut ist? Nicht nur in der weltweiten Kirche und in der Ortsgemeinde ist Unkraut unter dem Weizen; Unkraut wächst auch auf dem eigenen Acker. – 2 Petr 3, 4–9; Röm 11, 25–27; 8, 17–18; Joh 15, 6; Mt 3, 12.

EvangeliumMt 13, 24–30

Lasst beides wachsen bis zur Ernte

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
24 erzählte Jesus der Menge folgendes Gleichnis:
Mit dem Himmelreich
ist es wie mit einem Mann,
der guten Samen auf seinen Acker säte.
25Während nun die Menschen schliefen,
kam sein Feind,
säte Unkraut unter den Weizen
und ging weg.
26Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten,
kam auch das Unkraut zum Vorschein.
27Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn
und sagten: Herr,
hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät?
Woher kommt dann das Unkraut?
28Er antwortete: Das hat ein Feind getan.
Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen?
29Er entgegnete: Nein,
damit ihr nicht zusammen mit dem Unkraut den Weizen ausreißt.
30Lasst beides wachsen bis zur Ernte
und zur Zeit der Ernte
werde ich den Schnittern sagen:
Sammelt zuerst das Unkraut
und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen;
den Weizen aber bringt in meine Scheune!

FÜRBITTEN

Im Gebet wenden wir uns an Jesus Christus, der kommen wird, zu richten die Lebenden und die Toten:
■ Für die Kirche, die in der Welt von heute deine Gegenwart bezeugen soll.
■ Für die Politiker, die sich redlich um Frieden und Gerechtigkeit bemühen.
■ Für die Menschen, die sich tief in Schuld verstrickt haben und aus eigener Kraft keinen Ausweg finden.
■ Für unsere Gemeinde, die Zeichen deiner liebenden Gegenwart sein will.
■ Für unsere Verstorbenen, die uns in der Hoffnung auf das ewige Leben vorausgegangen sind.
Barmherziger Gott, du kennst unser Herz und weißt um unser Versagen. Sei uns gnädig, und höre auf unser Gebet durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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