MONTAG

TAGESGEBET

Allmächtiger Gott,dein einziger Sohn,
vor aller Zeit aus dir geboren,
ist in unserem Fleisch sichtbar erschienen.
Wie er uns gleichgeworden ist
in der menschlichen Gestalt,
so werde unser Inneres neu geschaffen
nach seinem Bild.
Darum bitten wir durch ihn,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (MB 72)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Über den Auszug Israels aus Ägypten haben wir nicht den sachlich-nüchternen Bericht eines Zuschauers. Was wir haben, sind verschiedene Überlieferungen, die ihre schriftliche Endgestalt erst erhielten, als Israel schon geraume Zeit in Kanaan wohnte, und teilweise noch später: als es in der babylonischen Gefangenschaft lebte. Dennoch weiß sich der biblische Verfasser ebenso wie seine Leser direkt an jenen Ereignissen beteiligt, ja geradezu gleichzeitig mit ihnen. In jedem Augenblick seiner Geschichte ist sich Israel bewusst, dass es seine Existenz der großen Rettungstat Gottes am Anfang verdankt. – Die Schlachtung des Paschalammes, der Durchzug durch das Schilfmeer und der Bundesschluss am Sinai sind die drei Höhepunkte des Ereignisses, das wir kurz als „Auszug aus Ägypten“ bezeichnen. Erst mit dem Durchzug durch das Schilfmeer kann der Auszug als gesichert gelten. Es ist auch das Ereignis, in dem Gott dem Pharao, gleichsam zum Abschied, am deutlichsten seine Macht offenbart hat, „die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin“ (V. 18). Den Israeliten wird gesagt: Fürchtet euch nicht! Mit dieser Aufforderung wird später noch öfters das machtvolle Eingreifen Gottes angekündigt. – Weish 19; Jes 51, 10; 63, 10; Ex 16, 2–3; 17, 3; Num 14, 2; 20, 2–5; 21, 4–5; Ps 78, 40; Ex 5, 21; 6, 9.

ERSTE LESUNGEx 14, 5–18

Die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich am Pharao meine Herrlichkeit erweise

Lesung
aus dem Buch Éxodus.

In jenen Tagen
5 als man dem König von Ägypten meldete,
das Volk sei geflohen,
änderten der Pharao und seine Diener
ihre Meinung über das Volk
und sagten:
Wie konnten wir nur Israel aus unserem Dienst entlassen!
6Er ließ seinen Streitwagen anspannen
und nahm sein Kriegsvolk mit.
7Sechshundert auserlesene Streitwagen nahm er mit
und alle anderen Streitwagen der Ägypter
mit Vorkämpfern auf jedem von ihnen.
8Der Herr verhärtete das Herz des Pharao,
des Königs von Ägypten,
sodass er den Israeliten nachjagte,
die Israeliten aber zogen aus mit hoch erhobener Hand.
9Die Ägypter jagten mit allen Pferden und Streitwagen des Pharao,
mit seiner Reiterei und seiner Streitmacht hinter ihnen her
und holten sie ein, als sie gerade am Meer lagerten.
Es war bei Pi-Háhirot vor Báal-Zéfon.
10Als der Pharao sich näherte, blickten die Israeliten auf
und sahen plötzlich die Ägypter von hinten anrücken.
Da erschraken die Israeliten sehr
und schrien zum Herrn.
11Zu Mose sagten sie:
Gab es denn keine Gräber in Ägypten,
dass du uns zum Sterben in die Wüste holst?
Was hast du uns da angetan,
uns aus Ägypten herauszuführen?
12Haben wir dir in Ägypten nicht gleich gesagt: Lass uns in Ruhe!
Wir wollen Sklaven der Ägypter bleiben;
denn es ist für uns immer noch besser,
Sklaven der Ägypter zu sein,
als in der Wüste zu sterben.
13Mose aber sagte zum Volk: Fürchtet euch nicht!
Bleibt stehen
und schaut zu, wie der Herr euch heute rettet!
Wie ihr die Ägypter heute seht,
so seht ihr sie niemals wieder.
14Der Herr kämpft für euch,
ihr aber könnt ruhig abwarten.
15Der Herr sprach zu Mose: Was schreist du zu mir?
Sag den Israeliten, sie sollen aufbrechen.
16Und du heb deinen Stab hoch,
streck deine Hand über das Meer und spalte es,
damit die Israeliten
auf trockenem Boden in das Meer hineinziehen können!
17Ich aber will das Herz der Ägypter verhärten,
damit sie hinter ihnen hineinziehen.
So will ich am Pharao und an seiner ganzen Streitmacht,
an seinen Streitwagen und Reitern
meine Herrlichkeit erweisen.
18Die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin,
wenn ich am Pharao, an seinen Streitwagen und Reitern
meine Herrlichkeit erweise.

ANTWORTPSALMEx 15, 1b–2b.2c–3.4–5.6 u. 13 (Kv: vgl. 1bc)

Kv Dem Herrn will ich singen,GL 312,4, VIII. Ton
machtvoll hat er sich kundgetan. – Kv

1bcIch singe dem Herrn ein Lied, /
denn er ist hoch und erhaben. ∗
Ross und Reiter warf er ins Meer.
2abMeine Stärke und mein Lied ist der Herr, ∗
er ist mir zur Rettung geworden. – (Kv)
2cdEr ist mein Gott, ihn will ich preisen; ∗
den Gott meines Vaters will ich rühmen.
3Der Herr ist ein Krieger, ∗
Herr ist sein Name. – (Kv)
4Pharaos Wagen und seine Streitmacht warf er ins Meer. ∗
Seine besten Vorkämpfer versanken im Roten Meer.
5Fluten deckten sie zu, ∗
sie sanken in die Tiefe wie Steine. – (Kv)
6Deine Rechte, Herr, ist herrlich an Stärke; ∗
deine Rechte, Herr, zerschmettert den Feind.
13Du lenktest in deiner Güte das Volk, das du erlöst hast, ∗
du führtest sie machtvoll zu deiner heiligen Wohnung. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Der mittlere Teil der heutigen Lesung ist uns aus der Liturgie des Karfreitags bekannt: Mein Volk, was habe ich dir getan …? Die Verse 6, 1–5 sind nach Art einer Gerichtsverhandlung aufgebaut: Es gibt einen Kläger und Angeklagte. Die Berge werden als Zeugen angerufen. Jahwe redet zu seinem Volk, als müsste er sich verteidigen. Vielleicht ging die Rede, dass er zu viel verlange und zu wenig gebe. In Wirklichkeit ist es Jahwe, der anzuklagen hat: Er kann an all das erinnern, was er beim Auszug aus Ägypten und während der Wüstenwanderung für Israel getan hat. Die Gottesrede bricht bei Vers 5 ab (in unserer Lesung schon bei V. 4). – Der zweite Teil der Lesung enthält eine Frage des Volkes und die Antwort des Propheten. Das Volk ist zu großen Sühneaktionen bereit; aber alles bleibt im Bereich des Kultes, von Sinnesänderung ist keine Rede. Die Antwort des Propheten (V. 8) fasst in vier Worten die ganze prophetische Predigt zusammen: Recht, Güte, Treue, Ehrfurcht vor Gott. Vorausgestellt ist die Grundforderung Gottes an den Menschen: Mensch zu sein. Gott ist unterwegs zum Menschen, Gott wird sichtbar im Menschen. Im Menschen müssen wir ihm begegnen, oder wir verfehlen ihn. – Zu Vers 3: Jes 43, 23; Jer 2, 31. – Zu Vers 4: Dtn 5, 6; 7, 8. – Zu Vers 8: Am 5, 21–24; Hos 2, 21–22; Jes 7, 9; 30, 15.

ERSTE LESUNGMi 6, 1–4.6–8

Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet

Lesung
aus dem Buch Micha.

1Hört doch, was der Herr sagt:
Auf, tritt an zum Rechtsstreit mit den Bergen,
die Hügel sollen deine Stimme hören!
2Hört, ihr Berge, den Rechtsstreit des Herrn
und ihr beständigen Fundamente der Erde!
Denn der Herr hat einen Rechtsstreit mit seinem Volk,
er geht mit Israel ins Gericht:
3Mein Volk, was habe ich dir getan
und womit habe ich dich ermüdet?
Antworte mir!
4Fürwahr, ich habe dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt
und dich freigekauft aus dem Sklavenhaus.
Ich habe Mose vor dir hergesandt
und Aaron und Mirjam.
6Womit soll ich vor den Herrn treten,
mich beugen vor dem Gott der Höhe?
Soll ich mit Brandopfern vor ihn treten,
mit einjährigen Kälbern?
7Hat der Herr Gefallen an Tausenden von Widdern,
an zehntausend Bächen von Öl?
Soll ich meinen Erstgeborenen hingeben für meine Vergehen,
die Frucht meines Leibes für meine Sünde?
8Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist
und was der Herr von dir erwartet:
Nichts anderes als dies:
Recht tun, Güte lieben
und achtsam mitgehen mit deinem Gott.

ANTWORTPSALMPs 50 (49), 5–6.8–9.16b–17.21 u. 23 (Kv: vgl. 23b)

Kv Wer den rechten Weg beachtet, GL 53,1, VI. Ton
der schaut Gottes Heil. – Kv

5„Versammelt mir all meine Frommen, ∗
die den Bund mit mir schließen beim Opfer!“
6Da taten die Himmel seine Gerechtigkeit kund; ∗
weil Gott selbst der Richter ist. – (Kv)
8„Nicht wegen deiner Opfer rüge ich dich, ∗
deine Brandopfer sind mir immer vor Augen.
9Aus deinem Haus nehme ich keinen Stier an, ∗
keine Böcke aus deinen Hürden. – (Kv)
16bcWas zählst du meine Gebote auf ∗
und führst meinen Bund in deinem Mund?
17Dabei war Zucht dir verhasst, ∗
meine Worte warfst du hinter dich. – (Kv)
21Das hast du getan und ich soll schweigen? /
Meinst du, ich bin wie du? ∗
Ich halte es dir vor Augen und rüge dich.
23Wer Opfer des Dankes bringt, ehrt mich; ∗
wer den rechten Weg beachtet, den lasse ich das Heil Gottes
schauen.“ – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Ps 95 (94), 7d.8a

Halleluja. Halleluja.
Wenn ihr heute seine Stimme hört,
verhärtet nicht euer Herz!
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Die Schriftgelehrten und Pharisäer verlangen von Jesus ein Wunder, das ihn als Propheten, als Gottes Sprecher oder als Messias oder was sonst sie meinen, wofür Jesus sich ausgebe, legitimiert. Nicht weniger als sechsmal wird in den Evangelien diese Forderung erhoben, und jedes Mal weigert sich Jesus. Er verweist an anderen Stellen auf seine Verkündigung und seine Taten, in Mt 12, 39–40 auf das Zeichen des Jona. Auch das ist praktisch die Verweigerung eines Zeichens; denn der Tod Jesu ist für seine Gegner kein Zeichen im Sinn einer Bestätigung, sondern ein Ärgernis, und seine Auferstehung nach drei Tagen bleibt ihnen unsichtbar. – An das Wort vom Zeichen des Jona schließt sich ein Gerichtswort gegen „diese Generation“ an, „diese böse und treulose Generation“ (V. 41–42): Die heidnischen Einwohner Ninives und die heidnische Königin von Saba sind besser als Israel. In Ninive hat man die Bußpredigt des Jona ernst genommen, die Königin von Saba hat die Weisheit Salomos gesucht. Jesus ist Prophet und Weisheitslehrer, und er ist mehr. Er ist mehr als ein „Zeichen“: Er ist die sichtbar anwesende Gotteswirklichkeit, die jeden Menschen vor die Entscheidung stellt. – Mk 8, 11–13; Lk 11, 29–32; Mt 16, 1–4; Joh 2, 18; 6, 30; 4, 48; 1 Kor 1, 22; Jona 2, 1; 3, 1–10; 1 Kön 10, 1–13.

EvangeliumMt 12, 38–42

Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen diese Generation auftreten

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

38In jener Zeit sagten einige Schriftgelehrte und Pharisäer zu Jesus:
Meister, wir möchten von dir ein Zeichen sehen.
39Er antwortete ihnen:
Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen,
aber es wird ihr kein Zeichen gegeben werden
außer das Zeichen des Propheten Jona.
40Denn wie Jona
drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war,
so wird auch der Menschensohn
drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.
41Die Männer von Nínive
werden beim Gericht mit dieser Generation auftreten
und sie verurteilen;
denn sie sind auf die Botschaft des Jona hin umgekehrt.
Und siehe, hier ist mehr als Jona.
42Die Königin des Südens
wird beim Gericht gegen diese Generation auftreten
und sie verurteilen;
denn sie kam vom Ende der Erde,
um die Weisheit Sálomos zu hören.
Und siehe, hier ist mehr als Sálomo.

FÜRBITTEN

Lasst uns beten: Jesus Christus, du bist als Sohn Gottes den Menschen gleich geworden und hast unter uns gelebt. Du kennst unser menschliches Leben. Deshalb kommen wir zu dir mit unseren Bitten:
■ Für den Frieden zwischen den verschiedenen Religionen der Erde.
■ Für alle, die unter Krieg und Terror zu leiden haben.
■ Für alle, die sich nach Heimat, Wärme und Geborgenheit sehnen.
■ Für alle, die von den Folgen des Klimawandels bedroht sind und jeden Tag ums Überleben kämpfen.
■ Für uns selbst in unseren persönlichen Anliegen, Nöten und Sorgen (Stille).
Gott, unser Vater, unser Leben ruht in deiner Hand. Erhöre unsere Bitten durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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