DIENSTAG

TAGESGEBET

Gott und Vater,dein Sohn hat allen,
die sich in seinem Namen versammeln,
verheißen, in ihrer Mitte zu sein.
Gib, dass wir seine Gegenwart erfahren,
schenke uns dein Erbarmen und deinen Frieden
und segne unser Bemühen um Wahrheit und Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1052)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Israel hat die Rettung am Schilfmeer immer als das große Wunder seiner Geschichte verstanden und ist nie aus dem Staunen herausgekommen. Jahwe, „der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“, ist von jetzt an der Gott, „der Israel aus Ägypten herausgeführt hat“. Die Wirkung des Ereignisses auf das Volk wird in Vers 31 als Furcht vor Jahwe und als Glaube an Jahwe und an Mose beschrieben. Der Glaube ist die Antwort auf die Erfahrung von Gottes furchtbarer Nähe und Macht. Eine weitere Antwort steht in Kapitel 15: das Lied. Der Kern dieses Liedes ist der kurze Hymnus 15, 21, wo Mirjam, die Schwester des Mose, als Vorsängerin auftritt. Das Lied hat seinen Platz in der jüdischen Pascha-Liturgie. Es wird in der christlichen Kirche in der Osternacht gesungen und klingt nach Offb 15, 2–44 noch in der himmlischen Liturgie weiter. – Ps 77, 16–21; 78, 13; 106, 9–12; 114, 1–3; 136, 11–15; Jes 43, 16–17; 1 Kor 10, 1–2; Weish 18, 5; Jes 31, 3; Dtn 11, 4; Ex 4, 31; 19, 9; Ps 105, 43; Weish 10, 20; 19, 9.

ERSTE LESUNGEx 14, 21 – 15, 1

Die Israeliten waren auf trockenem Boden mitten durch das Meer gezogen

Lesung
aus dem Buch Éxodus.

In jenen Tagen
14, 21 streckte Mose seine Hand über das Meer aus
und der Herr trieb die ganze Nacht
das Meer durch einen starken Ostwind fort.
Er ließ das Meer austrocknen
und das Wasser spaltete sich.
22Die Israeliten zogen auf trockenem Boden ins Meer hinein,
während rechts und links von ihnen
das Wasser wie eine Mauer stand.
23Die Ägypter setzten ihnen nach;
alle Pferde des Pharao, seine Streitwagen und Reiter
zogen hinter ihnen ins Meer hinein.
24Um die Zeit der Morgenwache
blickte der Herr aus der Feuer- und Wolkensäule
auf das Lager der Ägypter
und brachte es in Verwirrung.
25Er hemmte die Räder an ihren Wagen
und ließ sie nur schwer vorankommen.
Da sagte der Ägypter:
Ich muss vor Israel fliehen;
denn der Herr kämpft auf ihrer Seite gegen Ägypten.
26Darauf sprach der Herr zu Mose:
Streck deine Hand über das Meer,
damit das Wasser zurückflutet
und den Ägypter, seine Wagen und Reiter zudeckt!
27Mose streckte seine Hand über das Meer
und gegen Morgen flutete das Meer an seinen alten Platz zurück,
während die Ägypter auf der Flucht ihm entgegenliefen.
So trieb der Herr die Ägypter mitten ins Meer.
28Das Wasser kehrte zurück
und bedeckte Wagen und Reiter,
die ganze Streitmacht des Pharao,
die den Israeliten ins Meer nachgezogen war.
Nicht ein Einziger von ihnen blieb übrig.
29Die Israeliten aber waren auf trockenem Boden
mitten durch das Meer gezogen,
während rechts und links von ihnen
das Wasser wie eine Mauer stand.
30So rettete der Herr an jenem Tag Israel aus der Hand der Ägypter.
Israel sah die Ägypter tot am Strand liegen.
31Als Israel sah,
dass der Herr
mit mächtiger Hand an den Ägyptern gehandelt hatte,
fürchtete das Volk den Herrn.
Sie glaubten an den Herrn
und an Mose, seinen Knecht.
15, 1Damals sang Mose mit den Israeliten dem Herrn dieses Lied;
sie sagten:
Ich singe dem Herrn ein Lied,
denn er ist hoch und erhaben.
Ross und Reiter warf er ins Meer.

ANTWORTPSALMEx 15, 8b–9.10 u. 12.17 (Kv: vgl. 1bc)

Kv Dem Herrn will ich singen,GL 312,4, VIII. Ton
machtvoll hat er sich kundgetan. – Kv

8bWasser türmte sich, Wogen standen als Wall, ∗
Fluten erstarrten im Herzen des Meeres.
9Da sagte der Feind: Ich jage nach, hole ein. /
Ich teile die Beute, ich stille die Gier. ∗
Ich zücke mein Schwert, meine Hand jagt sie davon. – (Kv)
10Da schnaubtest du Sturm. Das Meer deckte sie zu. ∗
Sie sanken wie Blei ins tosende Wasser.
12Du strecktest deine Rechte aus, ∗
da verschlang sie die Erde. – (Kv)
17Du wirst sie hinbringen und auf den Berg deines Erbes einpflanzen, ∗
den du, Herr, zu deiner Wohnstätte gemacht hast,
um dich niederzulassen, zu einem Heiligtum, ∗
Herr, von deinen Händen gegründet. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Am Ende des Micha-Buches steht ein psalmähnliches Gebet um Vergebung der Schuld. Es ist vermutlich erst in nachexilischer Zeit an die Gerichtsworte des Propheten angehängt worden. Jahwe wird angerufen als der Hirt seines Volkes, der gute Hirt, dem die Schafe zu Eigen gehören (V. 14). Die Erinnerung an die große Vergangenheit gibt dem Beter Vertrauen für die Gegenwart und Hoffnung für die Zukunft. Das Volk war untreu, aber Gott bleibt treu. Dem treulosen Volk gegenüber äußert sich seine Liebe und Treue als verzeihendes Erbarmen. Gerade darin, dass er Sünden vergeben kann, zeigt Gott seine Größe. – Ps 23, 1–2; 95, 7; 100, 3; 105, 27; 106, 7–12; Ez 34; Ps 130, 4; Jer 50, 20; Ex 34, 6–7; Tob 13, 9; Lk 1, 73; 15, 1–31.

ERSTE LESUNGMi 7, 14–15.18–20

Du wirst in die Tiefen des Meeres werfen alle ihre Sünden

Lesung
aus dem Buch Micha.

14Herr, unser Gott, weide dein Volk mit deinem Stab,
die Herde, die dein Erbbesitz ist,
die einsam im Wald wohnt
mitten im fruchtbaren Land!
Sie sollen wieder im Baschan und in Gílead weiden
wie in den Tagen der Vorzeit.
15Wie in den Tagen, als du aus dem Land Ägypten auszogst,
lass uns deine Wunder schauen!
18Wer ist Gott wie du,
der Schuld verzeiht und an der Verfehlung vorübergeht
für den Rest seines Erbteils!
Nicht hält er auf ewig fest an seinem Zorn,
denn er hat Wohlgefallen daran, gütig zu sein.
19Er wird sich unser wieder erbarmen,
er wird niedertreten unsere Schuld.
Ja, du wirst in die Tiefen des Meeres werfen
alle ihre Sünden.
20Du wirst Jakob Treue
und Abraham Liebe erweisen,
wie du unseren Vätern geschworen hast
in den Tagen der Vorzeit.

ANTWORTPSALMPs 85 (84), 2–3.5–6.7–8 (Kv: 8a)

Kv Herr, lass uns schauen deine Huld! – KvGL 38,1, IV. Ton

2Du hast wieder Gefallen gefunden, Herr, an deinem Land, ∗
du hast Jakobs Unglück gewendet.
3Du hast deinem Volk die Schuld vergeben, ∗
all seine Sünden zugedeckt. – (Kv)
5Wende dich uns zu, du Gott unsres Heiles, ∗
lass von deinem Unmut gegen uns ab!
6Willst du uns ewig zürnen, ∗
soll dein Zorn dauern von Geschlecht zu Geschlecht? – (Kv)
7Willst du uns nicht wieder beleben, ∗
dass dein Volk an dir sich freue?
8Lass uns schauen, Herr, deine Huld ∗
und schenke uns dein Heil! – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 14, 23

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Wer mich liebt, hält mein Wort.
Mein Vater wird ihn lieben und wir werden bei ihm Wohnung nehmen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  In dem Abschnitt über die Verwandten Jesu handelt es sich nicht darum, die Beziehungen Jesu zu seiner Mutter und seinen Verwandten zu charakterisieren. Das ist vor allem im Matthäusevangelium deutlich. Während es bei Markus noch heißt, Jesus habe auf die vielen Menschen geblickt, die im Kreis um ihn herumsaßen (Mk 3, 34), streckt er nach Mt 12, 49 die Hand über seine Jünger aus und sagt: „Das hier sind meine Mutter und meine Brüder“, und erklärt auch sogleich, was es heißt, sein Jünger zu sein. Das Volk als ganzes hat er ein „böses und treuloses Geschlecht“ genannt, aber einige aus diesem Volk sind für ihn „Bruder, Schwester und Mutter“ geworden. Jünger ist, wer sich von Jesus rufen lässt und wer den Willen Gottes tut. Jüngerschaft bedeutet aber nicht nur Umkehr, Gehorsam und Nachfolge. Wer sich Jesus zuwendet, dem wendet er sich mit seiner beglückenden, zugleich göttlichen und menschlichen Liebe zu. – Mk 3, 31–35; Lk 8, 19–21; Mt 13, 55–56; Lk 2, 49–50.

EvangeliumMt 12, 46–50

Er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Siehe, meine Mutter und meine Brüder

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit,
46 als Jesus mit den Leuten redete,
standen seine Mutter und seine Brüder vor dem Haus
und wollten mit ihm sprechen.
47Da sagte jemand zu ihm:
Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen
und wollen mit dir sprechen.
48Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er:
Wer ist meine Mutter
und wer sind meine Brüder?
49Und er streckte die Hand über seine Jünger aus
und sagte: Siehe, meine Mutter und meine Brüder.
50Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters tut,
der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

FÜRBITTEN

Wir beten zu Christus, der in diese Welt gekommen ist, um den Willen des Vaters zu erfüllen:
■ Um eine Erneuerung unserer Gemeinden, und eine neue Leidenschaft für dein Wort.
■ Um deine Berührung in den Herzen der Menschen, die verbittert und niedergeschlagen sind.
■ Um neue Kraft und Leidenschaft für die, die vom Dienst an den Mitmenschen ermattet sind.
■ Um liebevolle Erzieherinnen und Erzieher, die unseren Kindern die Werte des Glaubens vermitteln können.
Herr, unser Gott, du willst alle Menschen zu einer Gemeinschaft zusammenführen. Lass auch uns zu dir gelangen durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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