MITTWOCH

TAGESGEBET

Allmächtiger, ewiger Gott,du hast in Christus
allen Völkern deine Herrlichkeit geoffenbart.
Behüte,
was du in deinem Erbarmen an uns gewirkt hast:
Lass deine Kirche auf der ganzen Erde
im Glauben feststehen
und deinen Namen loben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1020)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  „Heiliger Boden“ ist da, wo Gottes Gegenwart erfahren wird (Ex 3, 5; vgl. Gen 28, 17). Die Midianiter, bei denen sich Mose aufhält, waren Kamelnomaden, die ihre Weideplätze am Golf von Akaba hatten. In der freien Luft der Wüste, weit fort von Ägypten, dem Land des Götzendienstes und der Unterdrückung, empfängt Mose die Gotteserscheinung und den Auftrag, Israel aus Ägypten herauszuführen. Nicht umsonst stellt Gott sich vor als der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs (V. 6); den Vätern hat er das Land Kanaan und zahlreiche Nachkommenschaft verheißen; die zweite Verheißung ist erfüllt, und jetzt „erinnert sich“ Gott auch an die erste, d. h., er geht daran, sie zu verwirklichen. Wenn Gott „sich erinnert“, wenn er das Elend seines Volkes sieht, ihren Notschrei hört und herabkommt, um sie zu befreien (3, 7; vgl. 6, 5), so sind das alles menschliche Ausdrucksweisen, die besagen, dass Gott nicht ein ewig einsamer und unbeteiligter Gott ist; Gott weiß um das Schicksal der Menschen; das Elend der Armen und Unterdrückten ist ihm nicht gleichgültig. – Apg 7, 30–35; Ex 19, 12; Jos 5, 15; Gen 17, 1; Mt 22, 32; Mk 12, 26; 1 Kön 19, 13; Jos 1, 5; Apg 7, 7.

ERSTE LESUNGEx 3, 1–6.9–12

Der Engel des Herrn erschien Mose in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch

Lesung
aus dem Buch Éxodus.

1In jenen Tagen weidete Mose
die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro,
des Priesters von Mídian.
Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus
und kam zum Gottesberg Horeb.
2Dort erschien ihm der Engel des Herrn
in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch.
Er schaute hin:
Der Dornbusch brannte im Feuer,
aber der Dornbusch wurde nicht verzehrt.
3Mose sagte:
Ich will dorthin gehen
und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen.
Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht?
4Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen,
rief Gott ihm mitten aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose!
Er antwortete: Hier bin ich.
5Er sagte: Komm nicht näher heran!
Leg deine Schuhe ab;
denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.
6Dann fuhr er fort:
Ich bin der Gott deines Vaters,
der Gott Abrahams, der Gott Ísaaks und der Gott Jakobs.
Da verhüllte Mose sein Gesicht;
denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.
9Der Herr sprach zu Mose:
Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen
und ich habe auch gesehen,
wie die Ägypter sie unterdrücken.
10Und jetzt geh!
Ich sende dich zum Pharao.
Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus!
11Mose antwortete Gott:
Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen
und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte?
12Er aber sagte: Ich bin mit dir;
ich habe dich gesandt
und als Zeichen dafür soll dir dienen:
Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast,
werdet ihr Gott an diesem Berg dienen.

ANTWORTPSALMPs 103 (102), 1–2.3–4.6–7 (Kv: vgl. 8a)

Kv Gnädig und barmherzig ist der Herr– KvGL 76,1, I. Ton

1Preise den Herrn, meine Seele, ∗
und alles in mir seinen heiligen Namen!
2Preise den Herrn, meine Seele, ∗
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat! – (Kv)
3Der dir all deine Schuld vergibt ∗
und all deine Gebrechen heilt,
4der dein Leben vor dem Untergang rettet ∗
und dich mit Huld und Erbarmen krönt. – (Kv)
6Der Herr vollbringt Taten des Heiles, ∗
Recht verschafft er allen Bedrängten.
7Er hat Mose seine Wege kundgetan, ∗
den Kindern Israels seine Werke. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Die Verse 1–15 sind eine prophetische Scheltrede gegen Assur, an die sich die Gerichtsdrohung (V. 16–19) anschließt. Das mächtige Assur war im 8. Jahrhundert eine Zuchtrute in der Hand Gottes (V. 5). Auch das Nordreich Israel war seine Beute geworden. Aber der König von Assur, dem dieses Prophetenwort gilt (Sargon II., 722–705), versteht es anders. In einer großartigen Prahlrede zählt er seine Erfolge auf und nennt seine Absichten: Auch Jerusalem wird an die Reihe kommen. Aber hier täuscht er sich. In Jerusalem wird er es nicht mit einem „Nichts“, einem Götzen, zu tun haben, sondern mit „Gott, dem Herrn der Heere“ (V. 16). Der Prophet tritt als Deuter des Weltgeschehens auf, als Mitwisser der Pläne Gottes. Was er hier sagt, ist nicht Politik oder Geschichtsphilosophie; es ist die Sprache des Glaubens an Gott als den souveränen Herrn aller Geschichte. – Jes 14, 24–27; 2 Kön 19, 6; Jes 47, 6–7; 36, 18–20; 45, 9; Röm 9, 20–21.

ERSTE LESUNGJes 10, 5–7.13–16

Prahlt denn die Axt gegenüber dem, der mit ihr hackt?

Lesung
aus dem Buch Jesája.

So spricht der Herr:
5Wehe Assur, dem Stock meines Zorns!
Der Knüppel in ihrer Hand,
das ist meine Wut.
6Gegen eine gottlose Nation sende ich ihn
und gegen das Volk meines Grimms entbiete ich ihn,
um Beute zu erbeuten und Raub zu rauben,
um es zu zertreten wie Lehm in den Gassen.
7Doch Assur stellt es sich nicht so vor,
sein Herz plant es anders,
es hat nur Vernichtung im Sinn,
die Ausrottung nicht weniger Nationen.
13Der König von Assur sagt:
Das habe ich mit der Kraft meiner Hand
und mit meiner Weisheit getan,
denn ich bin klug.
Und ich beseitige die Grenzen zwischen den Völkern,
ihre Schätze plündere ich
und stoße wie ein Held die Bewohner hinab.
14Gleich einem Vogelnest hat meine Hand
nach dem Reichtum der Völker gelangt
und wie man verlassene Eier sammelt,
so habe ich die ganze Welt eingesammelt.
Da war keiner, der mit den Flügeln schlug,
keiner, der den Schnabel aufriss und piepste.
15Prahlt denn die Axt
gegenüber dem, der mit ihr hackt,
oder brüstet die Säge sich
vor dem, der mit ihr sägt?
Das wäre,
wie wenn der Stock den Mann schwingt, der ihn hochhebt,
oder wie wenn der Knüppel den hochhebt,
der nicht aus Holz ist.
16Darum schickt Gott, der Herr der Heerscharen,
gegen seine Fetten die Schwindsucht
und statt seiner Pracht wird ein Brand brennen
wie der Brand eines Feuers.

ANTWORTPSALMPs 94 (93), 5–6.7–8.9–10.14–15 (Kv: vgl. 14a)

Kv Du lässt dein Volk nicht im Stich. – KvGL 229, I. Ton

5Herr, sie zertreten dein Volk, ∗
sie unterdrücken dein Erbteil.
6Sie bringen die Witwen und Fremden um ∗
und morden die Waisen. – (Kv)
7Sie sagten: Der Herr sieht es nicht, ∗
der Gott Jakobs merkt es nicht.
8Begreift doch, ihr Toren im Volk! ∗
Ihr Unvernünftigen, wann werdet ihr klug? – (Kv)
9Sollte der nicht hören, der das Ohr gepflanzt hat, ∗
sollte der nicht sehen, der das Auge geformt hat?
10Sollte der nicht zurechtweisen, der die Nationen erzieht, ∗
er, der die Menschen Erkenntnis lehrt? – (Kv)
14Der Herr lässt sein Volk nicht im Stich ∗
und wird sein Erbe nicht verlassen.
15Nun spricht man wieder Recht nach Gerechtigkeit; ∗
ihr folgen alle Menschen mit redlichem Herzen. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Mt 11, 25

Halleluja. Halleluja.
Sei gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde;
du hast die Geheimnisse des Reiches den Unmündigen offenbart.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Unmittelbar auf das Drohwort (11, 21–24) folgt der „Jubelruf“ Jesu (V. 25–26). Er ist der Form nach ein Gebet, und zwar ein Dankgebet zum Vater, den Jesus feierlich den Herrn des Himmels und der Erde nennt. Die Weisen und Klugen, die Theologen, die Schriftgelehrten und Pharisäer haben nichts begriffen: aber die Unmündigen, die einfachen, von den Pharisäern verachteten Leute aus dem Volk verstehen die Botschaft Jesu. Gott hat es den einen verborgen, den andern offenbart. Gott öffnet das Herz der einen für den Glauben, und er verschließt (verhärtet, verstockt) das Herz der anderen im Unglauben. Damit will sicher nicht gesagt sein, dass Gott selbst den Unglauben verursacht; wenn er sich den Weisen und Klugen verbirgt, so doch nur, weil diese im Grund ihres Herzens ihn gar nicht sehen wollen, auch nicht bereit sind, sich von ihm überraschen zu lassen. – Vers 27 ist nicht die Fortsetzung, sondern eher eine Erklärung und Begründung des Gebetes von Vers 25–26. Jesus ist der Sohn, er hat von seinem Vater die Fülle des Lebens und der Erkenntnis; er ist es, der allein den Vater offenbaren, ihn den Menschen zeigen kann. Er offenbart das Geheimnis Gottes denen, die es fassen: den Armen, den Unmündigen. Wer aber die Botschaft Jesu ablehnt, der kennt auch den Vater nicht. – Lk 10, 21–22; Sir 51, 1.10–11; Joh 7, 48–49; 1 Kor 1, 26–31; Weish 9, 17; Joh 1, 18; 3, 35; 10, 15; Weish 2, 13; Joh 3, 11.

EvangeliumMt 11, 25–27

All das hast du vor den Weisen verborgen und den Unmündigen hast du es offenbart

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

25In jener Zeit sprach Jesus:
Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde,
weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen
und es den Unmündigen offenbart hast.
26Ja, Vater,
so hat es dir gefallen.
27Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden;
niemand kennt den Sohn,
nur der Vater,
und niemand kennt den Vater,
nur der Sohn
und der, dem es der Sohn offenbaren will.

FÜRBITTEN

Christus zeigt sich den Kleinen und neigt sich allen zu, die dafür offen sind. Wir bitten ihn:
■ Schenke den Weisen und Klugen die Fähigkeit des Staunens.
■ Hilf den Religionslehrerinnen und Katecheten, Kinder und Jugendliche für den Glauben empfänglich zu machen.
■ Neige dich den Armen zu und allen, die in der Gesellschaft keine Lobby haben.
■ Schenke den Kranken Kraft in Angst und Schwäche und lass die Verstorbenen zum Leben auferstehen.
Wer dich erlebt und wen du erhörst, der darf begreifen, dass Gott die Menschen liebt – heute und in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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