FREITAG

TAGESGEBET

Herr, unser Gott,erhöre die Bitten deines Volkes
und komm uns zu Hilfe.
Du hast uns die Gnade des Glaubens geschenkt,
gib uns durch die Auferstehung deines Sohnes
auch Anteil am ewigen Leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 158)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Seit der Nacht des Auszugs aus Ägypten feiert Israel jedes Jahr das Paschafest zur Erinnerung an die entscheidende Rettungstat Jahwes für sein Volk. Bis dahin war das Opfer des Lammes im Frühjahr ein Brauch der Hirtenstämme gewesen, eine Art Natursakrament, ebenso das Essen der ungesäuerten Brote, das mit der Kultur und Religion von Ackerbauern zusammenhing. Beide Riten gehörten in den Ablauf des natürlichen Jahres, wurden aber nun radikal umfunktioniert: Etwas Neues, nicht Voraussehbares war eingetreten, ein Ereignis, das für die weitere Geschichte des Gottesvolkes bestimmend war. Das Blut des Lammes hat die Erstgeborenen Israels vor dem Tod bewahrt; das gemeinsame Paschamahl, das in jener Nacht in allen Wohnungen der Israeliten gehalten wurde, war zugleich das Zeichen der Einheit und das Signal zum Aufbruch. Die späteren Generationen aber sollen durch die Paschafeier jedes Jahr aufs Neue sich selbst begreifen als das Volk, das Gott in die Freiheit gerufen hat. – Jesus selbst hat mit seinen Jüngern das Pascha nach diesem Brauch gefeiert, um dann selbst als das neue Paschalamm dem alten Brauch einen neuen Sinn zu geben. – Ex 34, 18; Lev 23, 5–8; Num 28, 16–25; Dtn 16, 1–8; Ez 45, 21–24; Hebr 11, 28; Mt 26, 17–18; Mk 14, 12–16; Lk 22, 7–20; Joh 1, 29; 1 Kor 5, 7; Offb 19, 6–7.

ERSTE LESUNGEx 11, 10 – 12, 14

In der Abenddämmerung sollt ihr die Lämmer schlachten. –Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch vorübergehen

Lesung
aus dem Buch Éxodus.

In jenen Tagen
11, 10 vollbrachten Mose und Aaron alle diese Wunder
vor dem Pharao,
aber der Herr verhärtete das Herz des Pharao,
sodass er die Israeliten nicht aus seinem Land fortziehen ließ.
12, 1Der Herr sprach zu Mose und Aaron im Land Ägypten:
2Dieser Monat soll die Reihe eurer Monate eröffnen,
er soll euch als der Erste unter den Monaten des Jahres gelten.
3Sagt der ganzen Gemeinde Israel:
Am Zehnten dieses Monats
soll jeder ein Lamm für seine Familie holen,
ein Lamm für jedes Haus.
4Ist die Hausgemeinschaft für ein Lamm zu klein,
so nehme er es zusammen mit dem Nachbarn,
der seinem Haus am nächsten wohnt,
nach der Anzahl der Personen.
Bei der Aufteilung des Lammes müsst ihr berücksichtigen,
wie viel der Einzelne essen kann.
5Nur ein fehlerfreies, männliches, einjähriges Lamm darf es sein,
das Junge eines Schafes oder einer Ziege müsst ihr nehmen.
6Ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren.
In der Abenddämmerung
soll die ganze versammelte Gemeinde Israel
es schlachten.
7Man nehme etwas von dem Blut
und bestreiche damit die beiden Türpfosten und den Türsturz
an den Häusern, in denen man es essen will.
8Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen.
Über dem Feuer gebraten
und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern
soll man es essen.
9Nichts davon dürft ihr roh oder in Wasser gekocht essen,
sondern es muss über dem Feuer gebraten sein:
Kopf, Schenkel und Eingeweide.
10Ihr dürft nichts bis zum Morgen übrig lassen.
Wenn aber am Morgen noch etwas übrig ist,
dann verbrennt es im Feuer!
11So aber sollt ihr es essen:
eure Hüften gegürtet,
Schuhe an euren Füßen
und euren Stab in eurer Hand.
Esst es hastig!
Es ist ein Pessach für den Herrn
das heißt: Vorübergang des Herrn.
12In dieser Nacht gehe ich durch das Land Ägypten
und erschlage im Land Ägypten
jede Erstgeburt bei Mensch und Vieh.
Über alle Götter Ägyptens halte ich Gericht,
ich, der Herr.
13Das Blut an den Häusern, in denen ihr wohnt,
soll für euch ein Zeichen sein.
Wenn ich das Blut sehe,
werde ich an euch vorübergehen
und das vernichtende Unheil wird euch nicht treffen,
wenn ich das Land Ägypten schlage.
14Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen.
Feiert ihn als Fest für den Herrn!
Für eure kommenden Generationen
wird es eine ewige Satzung sein, das Fest zu feiern!

ANTWORTPSALMPs 116 (115), 12–13.15–16.17–18 (Kv: vgl. 13)

Kv Den Kelch des Heils will ich erhebenGL 33,1, VII. Ton
und ausrufen den Namen des Herrn– Kv

12Wie kann ich dem Herrn vergelten ∗
all das Gute, das er mir erwiesen?
13Den Becher des Heils will ich erheben. ∗
Ausrufen will ich den Namen des Herrn– (Kv)
15Kostbar ist in den Augen des Herrn ∗
der Tod seiner Frommen.
16Ach Herr, ich bin doch dein Knecht, /
dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd! ∗
Gelöst hast du meine Fesseln. – (Kv)
17Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen, ∗
ausrufen will ich den Namen des Herrn.
18Meine Gelübde will ich dem Herrn erfüllen ∗
in Gegenwart seines ganzen Volkes. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Hiskija gehört zu den wenigen guten Königen auf dem Thron Davids. Die großen Hoffnungen, die der Prophet Jesaja in ihn gesetzt hatte, erfüllte er allerdings nicht. Er machte Politik, wie sie eben die Könige dieser Welt machen. Als der König krank wird, kündigt ihm Jesaja den Tod an, muss aber – nach dem Gebet des Königs – widerrufen. Dieser König konnte zu Gott beten: „Ach Herr, denk daran, dass ich in Treue und mit ungeteiltem Herzen vor dir gegangen bin und dass ich getan habe, was gut ist in deinen Augen.“ (V. 3). Gott ließ das Gebet des Königs gelten. Aber was gab er ihm? Ganze fünfzehn Jahre Verlängerung des irdischen Lebens. Wir könnten hinzudenken, dass er ihm noch mehr gegeben hat; denn wir wissen, dass Gottes Freundschaft sich nicht auf diese paar Lebensjahre beschränkt. Aber in der Zeit Jesajas war die Hoffnung auf Auferstehung und ewiges Leben noch ganz unklar. Umso dankbarer war man für das Geschenk des gegenwärtigen Lebens. – 2 Kön 20, 1–11; 2 Chr 32, 24; Ps 21, 5; Sir 48, 23; Lk 19, 9–14.

ERSTE LESUNGJes 38, 1–6.21–22.7–8

Ich habe dein Gebet gehört, ich habe deine Tränen gesehen

Lesung
aus dem Buch Jesája.

1In jenen Tagen wurde der König Hiskíja todkrank.
Da kam der Prophet Jesája, der Sohn des Amoz, zu ihm
und sagte: So spricht der Herr:
Bestell dein Haus,
denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben!
2Da drehte sich Hiskíja mit dem Gesicht zur Wand
und betete zum Herrn
3und sagte: Ach Herr, denk daran,
dass ich in Treue und mit ungeteiltem Herzen
vor dir gegangen bin
und dass ich getan habe, was gut ist in deinen Augen.
Und Hiskíja weinte laut.
4Da erging das Wort des Herrn an Jesája:
5Geh und sprich zu Hiskíja:
So spricht der Herr, der Gott deines Vaters David:
Ich habe dein Gebet gehört, ich habe deine Tränen gesehen.
Siehe, ich füge deinen Tagen noch fünfzehn Jahre hinzu.
6Aus der Faust des Königs von Assur
werde ich dich und diese Stadt retten
und ich werde diese Stadt beschützen.
21Darauf sagte Jesája:
Man nehme einen Feigenbrei
und streiche ihn auf das Geschwür,
damit er am Leben bleibe.
22Da sagte Hiskíja:
Was ist das Zeichen,
dass ich zum Haus des Herrn hinaufgehen werde?
Jesája sagte:
7Dies ist für dich das Zeichen vom Herrn,
dass der Herr dieses Wort, das er gesprochen hat,
ausführen wird:
8Siehe, ich lasse den Schatten,
der auf den Stufen des Ahas
mit der Sonne bereits hinabgestiegen ist,
wieder zehn Stufen hinaufsteigen.
Da kehrte die Sonne zehn Stufen zurück,
auf den Stufen, die sie bereits hinabgestiegen war.

ANTWORTPSALMJes 38, 10–11.12abcd.16 u. 20 (Kv: vgl. 17b)

Kv Du, Herr, GL 657,6, I. Ton
hast dich nach meiner Seele gesehnt. – Kv

10Ich sprach: In der Mitte meiner Tage /
muss ich hinab zu den Pforten der Unterwelt, ∗
ich bin gefangen für den Rest meiner Jahre.
11Ich darf den Herrn nicht schauen im Land der Lebenden, ∗
keinen Menschen mehr sehen bei den Bewohnern der Erde. – (Kv)
12abcdMeine Hütte bricht man ab, ∗
man deckt sie über mir ab wie das Zelt eines Hirten.
Wie ein Weber das Tuch habe ich mein Leben zusammengerollt, ∗
vom Faden schneidet er mich ab. – (Kv)
16Herr, dadurch lebt man und darin liegt das ganze Leben meines
Geistes, ∗
dass du mich stärkst. Gib mir das Leben!
20Der Herr ist da, um mich zu retten. ∗
Spielen wir mein Saitenspiel am Haus des Herrn
alle Tage unsres Lebens! – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Joh 10, 27

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Meine Schafe hören auf meine Stimme;
ich kenne sie und sie folgen mir.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Mit welchem Recht machen die Pharisäer den Jüngern Jesu Vorwürfe, weil sie am Sabbat Ähren abreißen, um ihren Hunger zu stillen? Das Ährenrupfen war nach dem Gesetz erlaubt (Dtn 23, 26); aber die Gesetzeslehrer hatten um das Sabbatgebot einen Zaun kleinlicher Vorschriften gezogen, und sie rechneten das Ährenrupfen zu den am Sabbat verbotenen Arbeiten. Jesus antwortet den Pharisäern zunächst mit zwei Hinweisen auf das Alte Testament, dann geht er zum Angriff über. Er sagt ihnen, dass sie weder den Sinn des Gesetzes verstehen noch begreifen, mit wem sie es jetzt zu tun haben: Hier ist mehr als der Tempel, und: „Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.“ Das sind zwei ungeheuerliche Behauptungen. Sie enthalten denselben Anspruch, den Jesus erhebt, wenn er Sünden vergibt oder wenn er mit Vollmacht das Gesetz auslegt. Das Gesetz, auch das Sabbatgebot, ist nicht ein Zeichen der Knechtschaft, sondern genau das Gegenteil: Gott hat es gegeben, weil er barmherzig ist und will, dass die Menschen sich ihrer Freiheit bewusst werden. Auch dem Sabbat gegenüber sollen die Jünger Jesu frei sein: Sie werden ihn auf ihre Weise feiern und ihn schließlich durch den Sonntag, den Tag der Auferstehung des Herrn, ablösen. – Ex 20, 8; Mk 2, 23–28; Lk 6, 1–5; Joh 7, 22; 1 Sam 21, 4–7; Lev 24, 5–9; Num 28, 9; Mt 12, 41; 9, 13; 1 Sam 15, 22; Hos 6, 6; Joh 5, 16–17.

EvangeliumMt 12, 1–8

Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

1In jener Zeit ging Jesus am Sabbat durch die Kornfelder.
Seine Jünger hatten Hunger;
sie rissen Ähren ab und aßen davon.
2Die Pharisäer sahen es
und sagten zu ihm: Sieh her,
deine Jünger tun etwas, das am Sabbat verboten ist.
3Da sagte er zu ihnen:
Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat,
als er und seine Begleiter hungrig waren –
4 wie er in das Haus Gottes ging
und wie sie die Schaubrote aßen,
die weder er noch seine Begleiter,
sondern nur die Priester essen durften?
5Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen,
dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen,
ohne sich schuldig zu machen?
6Ich sage euch:
Hier ist Größeres als der Tempel.
7Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt:
Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer,
dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt;
8denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.

FÜRBITTEN

Jesus, den Herrn über den Sabbat und den Christus, der uns satt macht, bitten wir:
■ Um Barmherzigkeit, einen respektvollen Umgang miteinander und die Bereitschaft zum Verzeihen.
■ Um Geduld mit uns selbst, wenn wir dich nicht verstehen, und um die Gnade, deine Liebe erfahren zu dürfen.
■ Um das tägliche Brot für alle Armen, um Anerkennung für die, die übersehen werden, und um Perspektive für die Hoffnungslosen.
■ Um Kraft für die Kranken, Trost für die Trauernden und deine Barmherzigkeit für die Verstorbenen.
Das Ausgesprochene und Unausgesprochene, Glauben und Zweifel bringen wir vor dich, denn bei dir sind wir geborgen – heute und in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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