DONNERSTAG

TAGESGEBET

Barmherziger Gott.Du bietest jedem Menschen deine Gnade an.
Auch uns hast du hierher gerufen,
obwohl du weißt, wie wir sind:
sündige Menschen, die ihr Gewissen anklagt,
Menschen mit schwachem Glauben.
Rede uns nun zu Herzen.
Tröste, ermahne und ermutige uns.
Heilige uns in deiner Gnade.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 313, 24)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Mose ist vor dem Auftrag zurückgeschreckt. Er kennt den Pharao und er kennt auch seine Landsleute, „die Söhne Israels“. Aber kennt er den Gott, der zu ihm sagt: „Ich sende dich“ und: „Ich bin mit dir“ (3, 10.12)? Und kennen die Israeliten ihn noch, nach ihrem langen Aufenthalt im Land eines prunk- und phantasievollen Götzendienstes? Wird dieser Gott, der ihn sendet, ihm auch helfen? Diese letzte Frage steckt zutiefst in der Frage nach dem Namen Gottes. Gott nennt ihm den Namen und die Deutung, doch so, dass er sein Geheimnis nicht preisgibt. „Jahwe“ ist der Name des Gottes, der den Vätern erschienen ist und der seine Verheißungen wahr macht; er ist der wirkliche, lebendige und machtvoll anwesende Gott, der „Ich-bin-da“. Aber – das ist aus dem hebräischen Wortlaut herauszuhören – er ist da (als das absolute Geheimnis), und er greift ein, wann und wie er will und wann immer die Menschen ihn brauchen: Die Menschen können indes über ihn nicht verfügen, wie etwa in Ägypten, dem Land der Magie, die Menschen über ihre Götter verfügen. – Man kann es bedauern, dass unsere Übersetzungen statt „Jahwe“ meistens „der Herr“ sagen (so schon die alte griechische Übersetzung). Die Kurzform des Jahwe-Namens (Jah) steckt in dem Wort „hallelu-jah“ (= preist Jahwe!). – Ex 15, 3; 33, 21; Jes 42, 8; Joh 8, 24; 17, 6–26; Hebr 11, 6; Offb 1, 4; Num 12, 2; Ps 135, 13; Apg 3, 13; Dtn 7, 1–6.

ERSTE LESUNGEx 3, 13–20

Ich bin, der ich bin. Der „Ich-bin“ hat mich zu euch gesandt

Lesung
aus dem Buch Éxodus.

In jenen Tagen,
als Gott dem Mose aus dem Dornbusch zurief,
13 sagte Mose zu Gott:
Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen
und ihnen sagen:
Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt.
Da werden sie mich fragen: Wie heißt er?
Was soll ich ihnen sagen?
14Da antwortete Gott dem Mose:
Ich bin, der ich bin.
Und er fuhr fort:
So sollst du zu den Israeliten sagen:
Der „Ich-bin“ hat mich zu euch gesandt.
15Weiter sprach Gott zu Mose:
So sag zu den Israeliten:
Der Herr, der Gott eurer Väter,
der Gott Abrahams, der Gott Ísaaks und der Gott Jakobs,
hat mich zu euch gesandt.
Das ist mein Name für immer
und so wird man mich anrufen von Geschlecht zu Geschlecht.
16Geh, versammle die Ältesten Israels
und sag ihnen:
Der Herr, der Gott eurer Väter,
der Gott Abrahams, Ísaaks und Jakobs, ist mir erschienen
und hat mir gesagt: Ich habe sorgsam auf euch geachtet
und habe gesehen, was man euch in Ägypten antut.
17Da habe ich gesagt:
Ich will euch aus dem Elend Ägyptens hinaufführen
in das Land der Kanaaníter,
Hetíter, Amoríter, Perisíter, Hiwíter und Jebusíter,
in ein Land, in dem Milch und Honig fließen.
18Wenn sie auf dich hören,
so geh mit den Ältesten Israels zum König von Ägypten;
sagt ihm: Der Herr, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet.
Und jetzt wollen wir drei Tagesmärsche weit in die Wüste ziehen
und dem Herrn, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen.
19Ich weiß, dass euch der König von Ägypten nicht ziehen lässt,
es sei denn, er würde von starker Hand dazu gezwungen.
20Erst wenn ich meine Hand ausstrecke und Ägypten niederschlage
mit allen meinen Wundern, die ich in seiner Mitte vollbringe,
wird er euch ziehen lassen.

ANTWORTPSALMPs 105 (104), 1 u. 5.8–9.24–25.26–27 (Kv: vgl. 8a)

Kv Auf ewig gedenkt er seines Bundes. – KvGL 60,1, VI. Ton
(Oder: Halleluja.)

1Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen aus! ∗
Macht unter den Völkern seine Taten bekannt!
5Gedenkt der Wunder, die er getan hat, ∗
seiner Zeichen und der Beschlüsse seines Mundes! – (Kv)
8Auf ewig gedachte er seines Bundes, ∗
des Wortes, das er gebot für tausend Geschlechter,
9des Bundes, den er mit Abraham geschlossen, ∗
seines Eides, den er Ísaak geschworen hat. – (Kv)
24Gott mehrte sein Volk gewaltig, ∗
machte es stärker als seine Bedränger.
25Er wandelte deren Sinn zum Hass gegen sein Volk, ∗
sodass sie an seinen Knechten tückisch handelten. – (Kv)
26Er sandte Mose, seinen Knecht, ∗
und Aaron, den er sich erwählte.
27Sie wirkten unter ihnen seine angekündigten Zeichen ∗
und Wunder im Land Hams. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Die Verse 7–19 sind ein Gebet des Vertrauens, das auch unter den Psalmen stehen könnte. Zunächst wird (V. 7–9) die Situation der „Gerechten“ geschildert, der Armen, die ihr Recht allein von Gott erhoffen und ungeduldig auf sein Gericht warten. Von der nächsten Strophe (V. 10–14) hat unsere Lesung nur den V. 12 herausgegriffen: die Bitte um Frieden, die ihr Vertrauen aus den früheren Erfahrungen schöpft. Den Rahmen dieser Bitte bildet, wie öfter in Klagepsalmen, eine Verwünschung der Feinde, die Gottes mächtige Hand nicht sehen wollen. Das Volk Gottes wird sich aus der Not erheben (V. 15–19), d. h., Gott wird es erheben und sogar die Toten zum Leben erwecken (vgl. Joh 16, 20–22; Ez 37). Der Glaube an die Auferstehung, der am Schluss der Lesung sichtbar wird, zeigt, dass wir uns in der späten Zeit des Alten Testaments befinden (also nicht mehr in der Zeit des Propheten Jesaja). – Ps 5, 9; 42, 2; 130, 6–7; 77, 3; 78, 34–35; Jes 13, 8; 37, 3; Hos 13, 13–14; 14, 6; Eph 5, 14.

ERSTE LESUNGJes 26, 7–9.12.16–19

Deine Toten werden leben. Wacht auf und jubelt, ihr Bewohner des Staubes!

Lesung
aus dem Buch Jesája.

7Der Pfad des Gerechten ist Geradheit,
gerade ist die Bahn des Gerechten, die du ebnest.
8Fürwahr, auf dem Pfad deiner Gerichte, Herr,
haben wir auf dich gehofft.
Deinen Namen anzurufen und deiner zu gedenken,
ist der Seele Verlangen.
9Meine Seele verlangt nach dir in der Nacht,
auch mein Geist in meinem Innern ist voll Sehnsucht nach dir.
Denn wann immer deine Gerichte die Erde treffen,
lernten die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit.
12Herr, du wirst uns Frieden schaffen;
denn auch all unsere Taten
hast du für uns gemacht.
16Herr, in der Not haben sie nach dir Ausschau gehalten;
sie schrien in der Bedrängnis, als deine Züchtigung sie traf.
17Wie eine Schwangere,
die kurz davor ist, zu gebären,
sich windet und schreit in ihren Wehen,
so waren wir, Herr, vor deinem Angesicht.
18Wir waren schwanger und lagen in Wehen,
doch als wir gebaren, war es Wind.
Heil verschaffen wir nicht dem Land
und Erdenbewohner sind keine geboren.
19Deine Toten werden leben,
die Leichen stehen wieder auf.
Wacht auf und jubelt,
ihr Bewohner des Staubes!
Denn ein Tau von Lichtern ist dein Tau
und die Erde gebiert die Schatten.

ANTWORTPSALMPs 102 (101), 13–14.15–16.17–18.19–20.21–22

Kv Der Herr (Kv: vgl. 20b)blickt vom Himmel auf die Erde nieder. – KvGL 77,1, VII. Ton

13Du, Herr, du thronst für immer und ewig ∗und das Gedenken an dich dauert von Geschlecht zu Geschlecht.
14Du wirst dich erheben, dich über Zion erbarmen, ∗
denn es ist Zeit, ihm gnädig zu sein, die Stunde ist da. – (Kv)
15An seinen Steinen hängt das Herz deiner Knechte, ∗
ob seiner Trümmer tragen sie Leid.
16Dann fürchten die Völker den Namen des Herrn ∗
und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit. – (Kv)
17Der Herr hat Zion dann wieder aufgebaut, ∗
er ist erschienen in seiner Herrlichkeit.
18Er hat sich dem Bittgebet der verlassenen Stadt zugewandt, ∗
ihre Bittgebete hat er nicht verschmäht. – (Kv)
19Dies sei aufgeschrieben für das kommende Geschlecht, ∗
damit den Herrn lobe das Volk, das noch erschaffen wird.
20Denn herabgeschaut hat der Herr aus heiliger Höhe, ∗
vom Himmel hat er auf die Erde geblickt. – (Kv)
21Um das Seufzen der Gefangenen zu hören, ∗
zu befreien, die dem Tod geweiht sind,
22damit sie den Namen des Herrn auf dem Zion verkünden ∗
und sein Lob in Jerusalem. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Mt 11, 28

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Kommt alle zu mir,
die ihr mühselig und beladen seid!
Ich will euch erquicken.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Drei ursprünglich wohl selbstständige Jesusworte hat der Evangelist in 11, 25–30 so zusammengestellt, dass jedes von ihnen im Licht der beiden anderen steht. Jesus ist der Sohn, der den Vater offenbart; vor ihm scheiden sich die Wege der Menschen. Man kann ihm ausweichen und anderswo anderes suchen. Nach Vers 25 sind es die „Unmündigen“, denen die Wahrheit aufgeht: Menschen, die es in ihrem Denken und Wollen nicht zu großer Selbstständigkeit gebracht haben, sind fähig, den Weg Jesu zu gehen. Jesus ist der Weg und zugleich die Kraft für den Weg, er ist aber auch das Ziel und die Ruhe am Ende des Weges. Aber ist es nicht ein mühsamer Weg? Hat Jesus nicht in der Bergpredigt das Gesetz auf unerhörte Weise verschärft, radikalisiert? Das hat er getan, aber nicht um es schwerer zu machen, sondern im Gegenteil: um den Ballast abzuschütteln, den die Gesetzeslehrer hinzugeladen hatten, und den wirklichen Willen Gottes klarer sichtbar zu machen. Seine Last ist vor allem deswegen leicht, weil er selbst auf dem Weg mitgeht und mitträgt; er hat das Joch zuerst getragen – bis hinauf nach Golgota. – Sir 24, 19; Jer 2, 20; 5, 5; Spr 3, 17; Hos 10, 11–12; Jer 6, 16; Apg 15, 10; Gal 5, 1.

EvangeliumMt 11, 28–30

Ich bin gütig und von Herzen demütig

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus:
28Kommt alle zu mir,
die ihr mühselig und beladen seid!
Ich will euch erquicken.
29Nehmt mein Joch auf euch
und lernt von mir;
denn ich bin gütig und von Herzen demütig;
und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.
30Denn mein Joch ist sanft
und meine Last ist leicht.

FÜRBITTEN

Der Einladung Jesu, mit unseren Lasten zu ihm zu kommen, folgen wir und bitten ihn:
■ Wir bringen dir die Last von Schuld und Verfehlungen: Gib uns den Mut zur Versöhnung und ermögliche Neuanfänge.
■ Wir bringen dir die Last der Verantwortung: Schenke uns Fleiß und Geduld, aber auch Momente, in denen wir Kraft schöpfen können.
■ Wir bringen dir die Last der Ängste: Stifte Frieden, bewahre uns vor Beziehungsbrüchen und halte uns im Sterben.
■ Wir bringen dir die Last des Todes: Erwecke die Verstorbenen zum neuen Leben und spende den Angehörigen Trost.
Bei dir finden wir Ruhe für unsere Seele, jetzt und alle Tage bis in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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