MONTAG

TAGESGEBET

Ewiger Gott.Dein Sohn hat unser Leben geteilt,
hat Freude erfahren und Leid ertragen – wie wir.
Gib, dass wir in guten und bösen Tagen
mit ihm verbunden bleiben.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus. (MB 308, 11)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Im Buch Exodus (= Auszug) geht es nicht mehr um Familiengeschichte wie im Buch Genesis. Die Söhne Israels (Jakobs) sind in Ägypten so zahlreich geworden, dass es im Land von ihnen wimmelt (Ex 1, 7; vgl. Gen 1, 20). Aus diesem Gewimmel wird ein Volk, das Volk Gottes. Zwei grundlegende Ereignisse stehen am Anfang seiner Geschichte: der Auszug aus Ägypten und der Bundesschluss am Sinai. „Jahwe hat uns aus Ägypten herausgeführt“, das ist eine Grundaussage des israelitischen Glaubens. Verschiedene Überlieferungen, alte und spätere, kommen im Buch Exodus (wie schon im Buch Genesis) zu Wort. Wenn wir hier eine streng durchgeführte wissenschaftliche Geschichtsdarstellung suchen, versperren wir uns selbst den Weg zum Verständnis. Es geht im Buch Exodus darum, Gottes große Taten zu rühmen und sie in der Erinnerung lebendig zu erhalten. Nur wenn das Volk weiß, woher es kommt, kann es den Sinn seiner Existenz begreifen und verwirklichen. – Die Unterdrückung Israels in Ägypten haben wir wahrscheinlich im 13. Jahrhundert anzusetzen, unter dem großen Pharao Ramses II., wenn nicht unter seinem Vorgänger Seti I. Die Existenz des Volkes war bedroht; damit aber stand die Verheißung in Frage, die Gott den Vätern gegeben hatte. – Gen 47; Weish 19, 16; Apg 7, 18–19; 2 Sam 12, 31; Weish 18, 5.

ERSTE LESUNGEx 1, 8–14.22

Wir müssen überlegen, was wir gegen Israel tun können, damit es sich nicht weiter vermehrt

Lesung
aus dem Buch Éxodus.

In jenen Tagen
8 kam in Ägypten ein neuer König an die Macht,
der Josef nicht gekannt hatte.
9Er sagte zu seinem Volk:
Seht nur,
das Volk der Israeliten ist größer und stärker als wir.
10Gebt Acht!
Wir müssen überlegen, was wir gegen es tun können,
damit es sich nicht weiter vermehrt.
Wenn ein Krieg ausbricht,
könnte es sich unseren Feinden anschließen,
gegen uns kämpfen und aus dem Lande hinaufziehen.
11Da setzte man Fronvögte über es ein,
um es durch schwere Arbeit unter Druck zu setzen.
Es musste für den Pharao
die Städte Pitom und Ramses als Vorratslager bauen.
12Je mehr man es aber unter Druck hielt,
umso stärker vermehrte es sich
und breitete sich aus.
Da packte sie das Grauen vor den Israeliten.
13Die Ägypter gingen hart gegen die Israeliten vor
und machten sie zu Sklaven.
14Sie machten ihnen das Leben schwer
durch harte Arbeit mit Lehm und Ziegeln
und durch alle möglichen Arbeiten auf den Feldern.
So wurden die Israeliten zu harter Sklavenarbeit gezwungen.
22Daher gab der Pharao seinem ganzen Volk den Befehl:
Alle Knaben, die den Hebräern geboren werden,
werft in den Nil!
Die Mädchen dürft ihr alle am Leben lassen.

ANTWORTPSALMPs 124 (123), 1–2.3–4.5–6.7–8 (Kv: 8a)

Kv Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn– KvGL 33,1, VII. Ton

1Wäre es nicht der Herr gewesen, der da war für uns, ∗
so soll Israel sagen,
2wäre es nicht der Herr gewesen, der da war für uns, ∗
als sich gegen uns Menschen erhoben. – (Kv)
3Sie hätten uns lebendig verschlungen, ∗
als gegen uns ihr Zorn entbrannte,
4dann hätten die Wasser uns weggespült, ∗
hätte sich über uns ein Wildbach ergossen. – (Kv)
5Die Wasser hätten sich über uns ergossen ∗
die wilden und wogenden Wasser.
6Der Herr sei gepriesen, ∗
der uns ihren Zähnen nicht zur Beute gab. – (Kv)
7Unsre Seele ist wie ein Vogel dem Netz des gers entkommen; ∗
das Netz ist zerrissen und wir sind frei.
8Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, ∗
der Himmel und Erde erschaffen hat. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Gegen den Gottesdienst, wie er im Tempel von Jerusalem gefeiert wurde, haben die Propheten immer wieder mit harten Worten protestiert. Man kam zum Tempel, um das Angesicht Gottes zu schauen (V. 12), d. h. seine Nähe zu erfahren, sich an seine Rettungstaten zu erinnern und auch für die Zukunft seine Hilfe zu erbitten. Man feierte einen glanzvollen Kult, aber – „eure Hände sind voller Blut“ (V. 15). Die sozialen Verhältnisse waren ein Hohn auf allen Gottesdienst und machten ihn zur Lüge, zu einer Beschimpfung des Gottes, dessen Wesen Erbarmen und Treue und dessen erste Forderung Gerechtigkeit ist. Gerechtigkeit wird hier verstanden als Pflicht zur Hilfe gegenüber den Armen und Schwachen. – Am 5, 21–24; Klgl 2, 6; Hos 2, 13; Jer 14, 12; Mi 3, 4; Jes 59, 2–3; Am 5, 14–15; Sach 7, 9–10; Ex 22, 21–23.

ERSTE LESUNGJes 1, 10–17

Wascht euch, reinigt euch! Hört auf, Böses zu tun!

Lesung
aus dem Buch Jesája.

10Hört das Wort des Herrn, ihr Wortführer von Sodom!
Horcht auf die Weisung unseres Gottes,
Volk von Gomórra!
11Was soll ich mit euren vielen Schlachtopfern?,
spricht der Herr.
Die Brandopfer von Widdern
und das Fett von Mastkälbern habe ich satt
und am Blut der Stiere, Lämmer und Böcke
habe ich kein Gefallen.
12Wenn ihr kommt,
um vor meinem Angesicht zu erscheinen –
wer hat von euch verlangt,
dass ihr meine Vorhöfe zertrampelt?
13Bringt mir nicht länger nutzlose Gaben,
Räucheropfer, die mir ein Gräuel sind!
Neumond und Sabbat,
das Ausrufen von Festversammlungen,
ich ertrage nicht Frevel und Feier.
14Eure Neumonde und Feste
sind mir in der Seele verhasst,
sie sind mir zur Last geworden,
ich bin es müde, sie zu ertragen.
15Wenn ihr eure Hände ausbreitet,
verhülle ich meine Augen vor euch.
Wenn ihr auch noch so viel betet,
ich höre es nicht.
Eure Hände sind voller Blut.
16Wascht euch, reinigt euch!
Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen!
Hört auf, Böses zu tun!
17Lernt, Gutes zu tun!
Sucht das Recht!
Schreitet ein gegen den Unterdrücker!
Verschafft den Waisen Recht,
streitet für die Witwen!

ANTWORTPSALMPs 50 (49), 8–9.16b–17.21 u. 23 (Kv: vgl. 23b)

Kv Wer den rechten Weg beachtet, GL 53,1, VI. Ton
der schaut Gottes Heil. – Kv

8„Nicht wegen deiner Opfer rüge ich dich, ∗
deine Brandopfer sind mir immer vor Augen.
9Aus deinem Haus nehme ich keinen Stier an, ∗
keine Böcke aus deinen Hürden. – (Kv)
16bcWas zählst du meine Gebote auf
und führst meinen Bund in deinem Mund?
17Dabei war Zucht dir verhasst, ∗
meine Worte warfst du hinter dich. – (Kv)
21Das hast du getan und ich soll schweigen? /
Meinst du, ich bin wie du? ∗
Ich halte es dir vor Augen und rüge dich.
23Wer Opfer des Dankes bringt, ehrt mich; ∗
wer den rechten Weg beachtet, den lasse ich das Heil Gottes
schauen.“ – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Mt 5, 10

Halleluja. Halleluja.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Nicht von jedem Jünger wird das Martyrium, der gewaltsame Tod um des Glaubens willen, verlangt, aber grundsätzlich schließt die Entscheidung für Jesus – die Entscheidung für Gott – die Bereitschaft ein, auch das Leben preiszugeben. Und immer ist die Nachfolge Jesu, wo sie ernst genommen wird, ein ständiges Abschiednehmen, ein Leben wie durch den Tod hindurch. Das ist keineswegs nur den Ordensleuten gesagt. – Der Schluss der Aussendungsrede (V. 40–42) greift auf den Anfang zurück: Die Sendung der Jünger ist Fortsetzung der Sendung Jesu, nicht mehr und nicht weniger. „Propheten“ und „Gerechte“ werden im Matthäusevangelium die Gottesmänner des Ersten Bundes genannt. Ihnen werden die Jünger gleichgestellt; wer sie aufnimmt, dem wird Gott selbst es danken. – Propheten und Gerechte: Mt 13, 17; 23, 29.35. – Lk 12, 51–53; Mi 7, 6; 1 Kön 17, 9–24; 2 Kön 4, 8–37; Mt 10, 13–15.24–25; 25, 40; 2 Kor 6, 9–10; 5, 10; Mk 8, 34–35; Lk 9, 23–24; 17, 33; Joh 12, 25; Mk 9, 37; Lk 9, 48; 10, 16; Joh 12, 44–45.

EvangeliumMt 10, 34 – 11, 1

Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
10, 34Denkt nicht,
ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen!
Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen,
sondern das Schwert.
35Denn ich bin gekommen,
um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien
und die Tochter mit ihrer Mutter
und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;
36und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.
37Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich,
ist meiner nicht wert,
und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich,
ist meiner nicht wert.
38Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt,
ist meiner nicht wert.
39Wer das Leben findet,
wird es verlieren;
wer aber das Leben um meinetwillen verliert,
wird es finden.
40Wer euch aufnimmt,
der nimmt mich auf,
und wer mich aufnimmt,
nimmt den auf, der mich gesandt hat.
41Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist,
wird den Lohn eines Propheten erhalten.
Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist,
wird den Lohn eines Gerechten erhalten.
42Und wer einem von diesen Kleinen
auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt,
weil es ein Jünger ist –
amen, ich sage euch:
Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.
11, 1Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte,
zog er weiter,
um in den Städten zu lehren und zu predigen.

FÜRBITTEN

Christus fordert nicht nur, sich für ihn zu entscheiden, er entscheidet sich auch für uns – immer wieder neu. Ihn bitten wir
■ Dass innerhalb der Familien die Gottesbeziehung Raum bekommt und von allen mitgetragen wird.
■ Dass in der Gesellschaft der Glaube nicht verdunstet und die Kirche die frohe Botschaft glaubwürdig verkündigen kann.
■ Dass in der Kraft der Liebe Streit und Hass überwunden werden können und die Menschlichkeit die Menschen eint.
■ Dass die Schwachen im Glauben einen zuverlässigen Halt finden und die Verstorbenen in dir das ewige Leben finden.
Was uns bewegt, bringen wir vor dich. Denn du liebst uns und willst uns nahe sein bis in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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