SAMSTAG

TAGESGEBET

Allmächtiger Gott,übe Nachsicht mit unserer Schwäche,
und damit wir imstande sind,
den Kampf mit den Mächten des Bösen zu bestehen,
strecke deine Hand aus und schütze uns.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 83)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Jakob hatte in Kanaan ebenso als Fremder gelebt wie zuletzt in Ägypten, aber nicht Ägypten, sondern Kanaan ist das Land der Verheißung, das Land, in dem das Volk Israel zur Ruhe kommen soll. Dort will er ruhen, bei seinen Ahnen und seiner Frau Lea (Rahel, die er mehr liebte, ist nicht dort begraben). Als Höhepunkt der ganzen Josefgeschichte und als Schlüssel zu ihrem Verständnis muss Gen 50, 20 gelten, die zweite und letzte Aussage Josefs über das Walten Gottes. „Der Mensch denkt, und Gott lenkt“: Dafür ist die ganze Josefgeschichte eine Illustration. Für Josef ist das nicht nur ein frommer Spruch, weil er begreift, dass Gott am Werk war, auch in dem Unrecht, das die Brüder ihm antaten, deshalb kann Josef ihnen nichts nachtragen. – Gen 45, 5–7; Spr 16, 9; 21, 30; Röm 8, 28; Ex 12, 41.

ERSTE LESUNGGen 49, 29–33; 50, 15–26a

Gott wird sich gewiss euer annehmen und euch aus diesem Land herausführen

Lesung
aus dem Buch Génesis.

In jenen Tagen
49, 29 trug Jakob seinen Söhnen auf und sagte zu ihnen:
Ich werde mit meinen Vorfahren vereint.
Begrabt mich bei meinen Vätern
in der Höhle auf dem Feld des Hetíters Efron,
30in der Höhle auf dem Feld von Machpéla
gegenüber von Mamre im Land Kánaan!
Das Feld hatte Abraham vom Hetíter Efron
als eigene Grabstätte erworben.
31Dort hat man Abraham und seine Frau Sara begraben;
dort hat man Ísaak und seine Frau Rebékka begraben;
dort habe ich Lea begraben,
32auf dem Feld, das samt der Höhle darauf
von den Hetítern erworben worden ist.
33Jakob beendete den Auftrag an seine Söhne
und zog seine Füße auf das Bett zurück.
Dann verschied er
und wurde mit seinen Vorfahren vereint.
50, 15Als Josefs Brüder sahen, dass ihr Vater tot war,
sagten sie:
Wenn sich Josef nun feindselig gegen uns stellt
und uns tatsächlich alles Böse vergilt,
das wir ihm getan haben.
16Deshalb ließen sie Josef wissen:
Dein Vater hat uns, bevor er starb, aufgetragen:
17So sagt zu Josef:
Ach, vergib doch deinen Brüdern ihre Untat und Sünde,
denn Schlimmes haben sie dir angetan.
Nun also vergib doch
die Untat der Knechte des Gottes deines Vaters!
Als man ihm diese Worte überbrachte,
weinte Josef.
18Seine Brüder gingen dann auch selbst hin,
fielen vor ihm nieder
und sagten: Hier sind wir als deine Knechte.
19Josef aber antwortete ihnen: Fürchtet euch nicht!
Stehe ich denn an Gottes Stelle?
20Ihr habt Böses gegen mich im Sinne gehabt,
Gott aber hatte dabei Gutes im Sinn,
um zu erreichen, was heute geschieht:
viel Volk am Leben zu erhalten.
21Nun also fürchtet euch nicht!
Ich selbst will für euch und eure Kinder sorgen.
So tröstete er sie und redete ihnen zu Herzen.
22Josef blieb in Ägypten,
er und das Haus seines Vaters.
Josef wurde hundertzehn Jahre alt.
23Er sah von Éfraim noch Söhne der dritten Generation.
Auch die Söhne Machirs, des Sohnes Manásses,
wurden auf Josefs Knien geboren.
24Dann sprach Josef zu seinen Brüdern:
Ich sterbe.
Gott wird sich gewiss euer annehmen,
er wird euch aus diesem Land heraus-
und in jenes Land hinaufführen,
das er Abraham, Ísaak und Jakob
mit einem Eid zugesichert hat.
25Josef ließ die Söhne Israels schwören:
Gott wird sich euer gewiss annehmen.
Dann bringt meine Gebeine von hier mit hinauf!
26aJosef starb im Alter von hundertzehn Jahren.

ANTWORTPSALMPs 105 (104), 1–2.3–4.6–7 (Kv: vgl. Ps 69 [68],33)

Kv Suchet den Herrn!GL 651,3, IV. Ton
Euer Herz lebe auf! – Kv

1Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen aus! ∗
Macht unter den Völkern seine Taten bekannt!
2[ ] Singt ihm und spielt ihm, ∗
sinnt nach über all seine Wunder! – (Kv)
3Rühmt euch seines heiligen Namens! ∗
Die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen.
4Fragt nach dem Herrn und seiner Macht, ∗
sucht sein Angesicht allezeit! – (Kv)
6Ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham, ∗
ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat.
7Er, der Herr, ist unser Gott. ∗
Auf der ganzen Erde gelten seine Entscheide. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  In Kapitel 6, 1–11 berichtet Jesaja von seiner Berufung zum Propheten. Der heilige Gott Israels selbst hat ihn beauftragt. In drei Stufen geschieht die Berufung: 1. Jesaja erfährt Gott als den Heiligen, Unnahbaren (V. 1–4); 2. in der Gegenwart Gottes erkennt er seine eigene Sündhaftigkeit und wird gereinigt (V. 5–7); 3. er wird gesendet, um das Wort Gottes auszurichten (V. 8–11). In großer Einfachheit wird hier von einer einzigartigen Gotteserfahrung gesprochen. Gott ist für Jesaja nicht eine Idee, sondern eine Wirklichkeit. Von jetzt an weiß er sich in Dienst genommen von diesem unfassbaren, unnahbaren Gott. Zugleich aber weiß er sich solidarisch mit seinem Volk, das er liebt und dem er doch im Namen Gottes harte Worte sagen muss. – 1 Kön 22, 19; Ez 1, 11; 10, 21; Offb 4, 8; Num 14, 21; Ex 19, 16; 1 Kön 8, 10–12; Joh 12, 41; Offb 15, 8; Ex 33, 20; Jer 1, 9; Dan 10, 16; Ex 4, 10–13; Jer 1, 6.

ERSTE LESUNGJes 6, 1–8

Ich bin ein Mann unreiner Lippen und meine Augen haben den König, den Herrn der Heerscharen, gesehen

Lesung
aus dem Buch Jesája.

1Im Todesjahr des Königs Usíja, da sah ich
den Herrn auf einem hohen und erhabenen Thron sitzen
und die Säume seines Gewandes füllten den Tempel aus.
2Sérafim standen über ihm.
Sechs Flügel hatte jeder:
Mit zwei Flügeln bedeckte er sein Gesicht,
mit zwei bedeckte er seine Füße
und mit zwei flog er.
3Und einer rief dem anderen zu und sagte:
Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen.
Erfüllt ist die ganze Erde von seiner Herrlichkeit.
4Und es erbebten die Türzapfen in den Schwellen
vor der Stimme des Rufenden
und das Haus füllte sich mit Rauch.
5Da sagte ich: Weh mir, denn ich bin verloren.
Denn ein Mann unreiner Lippen bin ich
und mitten in einem Volk unreiner Lippen wohne ich,
denn den König, den Herrn der Heerscharen,
haben meine Augen gesehen.
6Da flog einer der Sérafim zu mir
und in seiner Hand war eine glühende Kohle,
die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte.
7Er berührte damit meinen Mund
und sagte:
Siehe, dies hat deine Lippen berührt,
so ist deine Schuld gewichen und deine Sünde gesühnt.
8Da hörte ich die Stimme des Herrn,
der sagte: Wen soll ich senden?
Wer wird für uns gehen?
Ich sagte: Hier bin ich,
sende mich!

ANTWORTPSALMPs 93 (92), 1.2–3.4–5 (Kv: 1a)

Kv Der Herr ist König. – KvGL 52,1, VIII. Ton

1Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit; ∗
der Herr hat sich bekleidet und mit Macht umgürtet.
Ja, der Erdkreis ist fest gegründet, ∗
nie wird er wanken. – (Kv)
2Dein Thron steht fest von Anbeginn, ∗
du bist seit Ewigkeit.
3Fluten erhoben, Herr/
Fluten erhoben ihr Tosen, ∗
Fluten erheben ihr Brausen. – (Kv)
4Mehr als das Tosen vieler Wasser, /
gewaltiger als die Brandung des Meeres ∗
ist gewaltig der Herr in der Höhe.
5Deine Gesetze sind fest und verlässlich; /
deinem Haus gebührt Heiligkeit, ∗
Herr, für alle Zeiten. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. 1 Petr 4, 14

Halleluja. Halleluja.
Wenn man euch um des Namens Christi willen beschimpft,
seid ihr seligzupreisen;
denn der Geist Gottes ruht auf euch.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Der Jünger Jesu nimmt am Geschick des Meisters teil, d. h. in der gegenwärtigen Zeit an der Verfolgung und der Erniedrigung Jesu (V. 24–25). Auf diese Aussage folgt ein dreimal wiederholtes „Fürchtet euch nicht“ (V. 26.28.31). Im gewöhnlichen Leben fürchtet man, es könnte ans Licht der Öffentlichkeit kommen, was man im Geheimen sagt. Jesus sagt im Gegenteil: Was ich euch gesagt habe, wird und muss öffentlich bekannt werden. Nur so erreicht meine und eure Sendung ihr Ziel (V. 26–27). Allerdings: Wir riskieren unser Leben (V. 28–31). Auch das ist kein Grund zur Furcht. Zu fürchten ist nicht der Tod des Leibes, sondern der andere, der zweite Tod (Offb 21, 8). Über Leben und Tod entscheidet endgültig kein menschlicher Richter. Darüber wird entschieden „vor meinem Vater im Himmel“, und die Entscheidung wird sich nach der Vorentscheidung jedes Menschen richten. Jesus selbst wird für die Jünger als Zeuge und Verteidiger auftreten. An anderen Stellen des Evangeliums ist er selbst der Richter. Das ist kein Widerspruch, nur kann man nicht alles auf einmal sagen, schon im menschlichen Bereich nicht, noch weniger da, wo es um die Geheimnisse Gottes geht. – Lk 6, 40; Joh 13, 16; 15, 20; Lk 12, 2–9; 8, 17; Mk 4, 22; Hebr 10, 31; 1 Petr 3, 14; Offb 2, 10; 14, 7; Lk 21, 18; Mk 8, 38; Lk 9, 26; 2 Tim 2, 12; Offb 3, 5.

EvangeliumMt 10, 24–33

Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten!

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
24Ein Jünger steht nicht über seinem Meister
und ein Sklave nicht über seinem Herrn.
25Der Jünger muss sich damit begnügen,
dass es ihm geht wie seinem Meister,
und der Sklave,
dass es ihm geht wie seinem Herrn.
Wenn man schon den Herrn des Hauses Beélzebul nennt,
dann erst recht seine Hausgenossen.
26Darum fürchtet euch nicht vor ihnen!
Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird,
und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.
27Was ich euch im Dunkeln sage,
davon redet im Licht,
und was man euch ins Ohr flüstert,
das verkündet auf den Dächern!
28Fürchtet euch nicht vor denen,
die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können,
sondern fürchtet euch eher vor dem,
der Seele und Leib in der Hölle verderben kann!
29Verkauft man nicht zwei Spatzen für einen Pfennig?
Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde
ohne den Willen eures Vaters.
30Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.
31Fürchtet euch also nicht!
Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.
32Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennt,
zu dem werde auch ich mich
vor meinem Vater im Himmel bekennen.
33Wer mich aber vor den Menschen verleugnet,
den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.

FÜRBITTEN

Jesus Christus lebt in unserer Mitte und weiß um unser Menschsein. Zu ihm rufen wir:
■ Wir bitten dich für alle Menschen, die in diesen Tagen auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung sind. Sei bei ihnen und führe sie zu einem sicheren Ziel.
■ Wir beten für alle, die durch Ungerechtigkeit, Krieg und Tod an ihrem Glauben an Gott zweifeln.
■ Wir beten für alle, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden.
■ Wir bitten dich für alle, die in ihrem Beruf oder Studium unter Leistungsdruck und Erfolgszwang zu leiden haben.
■ Wir beten für Menschen, die unter Einsamkeit leiden und keine persönlichen Beziehungen zu anderen aufbauen können.
Denn du bist der Bruder aller Menschen geworden, damit Gottes Liebe unter uns spürbar wird. Dir sei Ehre und Dank heute und alle Tage und in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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