FREITAG

TAGESGEBET

Gott,nach deinem geheimnisvollen Ratschluss
lässt du die Kirche
am Leiden deines Sohnes teilhaben.
Stärke unsere Brüder,
die wegen des Glaubens verfolgt werden.
Gib ihnen Geduld und Liebe,
damit sie in ihrer Bedrängnis auf dich vertrauen
und sich als deine Zeugen bewähren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1050)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Dass Jakob mit seiner ganzen Familie nach Ägypten aufbricht, ist ein schwerwiegender Schritt. Darf er das Land verlassen, das Gott Abraham und Isaak und auch ihm selbst verheißen hat? In Beerscheba, dem Wohnsitz seines Vaters Isaak, empfängt Jakob die Bestätigung für seinen Weg und die Verheißung der Rückkehr nach Kanaan. Die Verheißung gilt nicht so sehr ihm persönlich als dem Volk, dessen Stammvater er ist. Das Wiedersehen mit Josef ist für Jakob wie eine Gotteserscheinung, wie ein letztes Zeichen des göttlichen Wohlwollens. Der Läuterungsweg Jakobs endet im Frieden (V. 29: „als er ihn sah“, lautet in wörtlicher Übersetzung: „als er – Josef – ihm erschien“). – Gen 26, 23–25; 28, 13; 49, 33 – 50, 3; 45, 10; Tob 11, 9.

ERSTE LESUNGGen 46, 1–7.28–30

Jetzt will ich gern sterben, nachdem ich dein Angesicht wieder gesehen habe

Lesung
aus dem Buch Génesis.

In jenen Tagen
1 brach Israel auf mit allem, was ihm gehörte.
Er kam nach Beërschéba
und brachte dem Gott seines Vaters Ísaak Schlachtopfer dar.
2Da sprach Gott in einer nächtlichen Vision zu Israel:
Jakob! Jakob!
Er antwortete: Hier bin ich!
3Gott sprach:
Ich bin Gott, der Gott deines Vaters.
Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen;
denn zu einem großen Volk mache ich dich dort.
4Ich selbst ziehe mit dir hinunter nach Ägypten
und ich führe dich auch selbst wieder herauf.
Josef wird dir die Augen zudrücken.
5Jakob brach von Beërschéba auf.
Die Söhne Israels hoben ihren Vater Jakob,
ihre Kinder und ihre Frauen auf die Wagen,
die der Pharao geschickt hatte, um ihn zu holen.
6Sie nahmen ihr Vieh
und ihre Habe, die sie im Land Kánaan erworben hatten,
und gelangten nach Ägypten,
Jakob und mit ihm alle seine Nachkommen.
7Seine Söhne und Enkel, seine Töchter und Enkelinnen,
alle seine Nachkommen brachte er mit nach Ägypten.
28Jakob schickte Juda voraus zu Josef,
damit er ihm den Weg nach Goschen weise.
So kamen sie ins Land Goschen.
29Josef ließ seinen Wagen anspannen
und zog seinem Vater Israel nach Goschen entgegen.
Als er ihn sah,
fiel er ihm um den Hals und weinte lange.
30Israel sagte zu Josef:
Jetzt will ich gern sterben,
nachdem ich dein Angesicht wieder gesehen habe.
Du bist ja noch am Leben.

ANTWORTPSALMPs 37 (36), 3–4.18–19.27–28b.39–40b (Kv: 39a)

Kv Die Rettung der Gerechten GL 404, IX. Ton
kommt vom Herrn– Kv

3Vertrau auf den Herrn und tue das Gute, ∗
wohne im Land und hüte die Treue!
4Habe deine Lust am Herrn! ∗
So wird er dir geben, was dein Herz begehrt. – (Kv)
18Der Herr kennt die Tage der Bewährten, ∗
ihr Erbe hat ewig Bestand.
19Sie werden nicht zuschanden in böser Zeit, ∗
in Tagen des Hungers werden sie satt. – (Kv)
27Meide das Böse und tue das Gute, ∗
so bleibst du wohnen für immer.
28ab[ ] Denn der Herr liebt das Recht ∗
und wird seine Frommen nicht verlassen. – (Kv)
39Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn, ∗
ihre Zuflucht zur Zeit der Bedrängnis.
40abDer Herr hat ihnen geholfen und sie gerettet, ∗
er wird sie vor den Frevlern retten. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Am Schluss des Hosea-Buches steht neben dem prophetischen Ruf zur Umkehr die verheißende Antwort Gottes: Ich will Israels Abkehr heilen. Die Geschichte des Nordreichs Israel geht ihrem Ende zu, was sollen da noch die Götzen (V. 9)? Sie helfen so wenig wie Ägypten oder Assur. Dagegen weiß der Prophet, dass Gott seinem Volk helfen, ihm Zukunft geben will. Jahwe will für Israel alles sein: Arzt, erfrischender Tau, Baum des Lebens, alles, was das Volk sich von den Baalen erhofft hatte, und noch viel mehr. Weil der Prophet das weiß, kann er zur Umkehr rufen. Die Verse 2–4 können geradezu als Anweisung für einen Bußgottesdienst gelten. Nicht Opfertiere sollen sie mitbringen, sondern „Worte der Reue“. Das ist durchaus keine billige Buße, wenn man weiß, dass im Wort der ganze Mensch ist. Gott aber rettet, weil er Gott ist, nicht weil der Mensch auf Grund von Leistungen irgendeinen Anspruch erheben könnte. – Vers 10 ist späteres Schlusswort zum ganzen Hosea-Buch. Weise ist demnach nicht, wer zu diesem Buch fromme und weise Sprüche hinzufügt, sondern wer die Wege Gottes versteht. – Hos 5, 5; 6, 1–3; Ps 50, 14; Hebr 13, 15; Hos 12, 2; Jer 9, 11; Hos 1, 6; 9, 15; 2, 16–25; Jes 26, 19; Mi 5, 6; Jes 27, 6; Am 9, 14; 2 Kor 6, 16; Ps 107, 43.

ERSTE LESUNGHos 14, 2–10

Zum Machwerk unserer Hände sagen wir nie mehr: Unser Gott

Lesung
aus dem Buch Hoséa.

So spricht der Herr:
2Kehr um, Israel, zum Herrn, deinem Gott!
Denn du bist zu Fall gekommen durch deine Schuld.
3Nehmt Worte der Reue mit euch,
kehrt um zum Herrn
und sagt zu ihm:
Nimm alle Schuld hinweg
und nimm an, was gut ist:
Anstelle von Stieren bringen wir dir unsere Lippen dar.
4Assur kann uns nicht retten,
wir wollen nicht mehr auf Pferden reiten
und zum Machwerk unserer Hände
sagen wir nie mehr: Unser Gott.
Denn nur bei dir findet ein Waisenkind Erbarmen.
So spricht der Herr:
5Ich will ihre Untreue heilen
und sie aus freiem Willen wieder lieben.
Denn mein Zorn hat sich von Israel abgewandt.
6Ich werde für Israel da sein wie der Tau,
damit es sprosst wie die Lotusblüte
und seine Wurzeln schlägt wie der Líbanon.
7Seine Zweige sollen sich ausbreiten,
sodass seine Pracht wie die des Ölbaums wird
und sein Duft wie der des Líbanon.
8Die in seinem Schatten wohnen,
bauen wieder Getreide an
und sie sprossen wie der Weinstock,
dessen Wein so berühmt ist wie der Wein vom Líbanon.
9Éfraim, was habe ich noch mit den Götzen zu tun?
Ich, ja, ich habe ihm geantwortet und achte auf ihn:
Ich bin wie der grünende Wacholder,
an mir findest du reiche Frucht.
10Wer weise ist, begreife dies alles,
wer klug ist, erkenne es.
Ja, die Wege des Herrn sind gerade;
die Gerechten gehen auf ihnen,
die Treulosen aber kommen auf ihnen zu Fall.

ANTWORTPSALMPs 51 (50), 3–4.8–9.12–13.14 u. 17 (Kv: vgl. 17b)

Kv Mein Mund soll dein Lob verkünden. – KvGL 58,1, VIII. Ton

3Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, ∗
tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!
4Wasch meine Schuld von mir ab ∗
und mach mich rein von meiner Sünde! – (Kv)
8Siehe, an Treue im Innersten hast du Gefallen, ∗
im Verborgenen lehrst du mich Weisheit.
9Entsündige mich mit Ysop, dann werde ich rein; ∗
wasche mich und ich werde weißer als Schnee! – (Kv)
12Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz ∗
und einen festen Geist erneuere in meinem Innern!
13Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, ∗
deinen heiligen Geist nimm nicht von mir! – (Kv)
14Gib mir wieder die Freude deines Heiles, ∗
rüste mich aus mit dem Geist der Großmut!
17Herr, öffne meine Lippen, ∗
damit mein Mund dein Lob verkünde! – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Joh 16, 13ab; 14, 26d

(Halleluja. Halleluja.)
Wenn der Geist der Wahrheit kommt,
wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten
und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
(Halleluja.)

ZUM EVANGELIUM  Die ganze Ausrüstung der Glaubensboten heißt: „Ich sende euch.“ Jesus gibt ihnen keine Siegesgewissheit mit auf den Weg, im Gegenteil: Sie werden das Schicksal dessen erfahren, der sie sendet. Die „Wölfe“, zu denen sie gesandt werden, sind die „Menschen“. Die Welt wird ihnen mit Gleichgültigkeit und Feindseligkeit antworten. Die Gleichgültigkeit ist das Schlimmere. Feindseligkeit und Verfolgung geben Gelegenheit, die Botschaft öffentlich zu verkünden: Vor der religiösen Öffentlichkeit der Synagoge und vor der politischen Öffentlichkeit der Statthalter und Könige (und wie sie sonst heißen mögen). Der Bote Jesu hat keine andere Macht hinter sich als die Kraft Gottes, und diese offenbart sich in der Schwachheit (2 Kor 12, 9): nicht in der Dummheit eines unklugen Draufgängertums und nicht in einem falschen Heroismus; der Bote kann auch fliehen. – Wie das gestrige Evangelium, so schließt auch das heutige mit einer feierlichen Erklärung: „Amen, ich sage euch!“ An beiden Stellen ist vom kommenden Gericht die Rede. Mit der Ankunft des Menschensohnes (10, 23) wird die Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 gemeint sein. Für uns Spätere ist es zur Warnung und zum Trost gesagt: Die Zeit ist begrenzt. – Lk 10, 3; 7, 15; 1 Kor 14, 20; Mk 13, 9–13; Lk 21, 12–19; Joh 16, 1–4; Apg 5, 40; Joh 15, 27; Lk 12, 11–12; Joh 15, 18–19.25; Mt 16, 28; 24, 34.

EvangeliumMt 10, 16–23

Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
16Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe;
seid daher klug wie die Schlangen
und arglos wie die Tauben!
17Nehmt euch aber vor den Menschen in Acht!
Denn sie werden euch an die Gerichte ausliefern
und in ihren Synagogen auspeitschen.
18Ihr werdet um meinetwillen
vor Statthalter und Könige geführt werden,
ihnen und den Heiden zum Zeugnis.
19Wenn sie euch aber ausliefern,
macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt;
denn es wird euch in jener Stunde eingegeben,
was ihr sagen sollt.
20Nicht ihr werdet dann reden,
sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.
21Der Bruder wird den Bruder dem Tod ausliefern
und der Vater das Kind
und Kinder werden sich gegen die Eltern auflehnen
und sie in den Tod schicken.
22Und ihr werdet um meines Namens willen
von allen gehasst werden;
wer aber bis zum Ende standhaft bleibt,
der wird gerettet.
23Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt,
so flieht in eine andere.
Denn, amen, ich sage euch:
Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels,
bis der Menschensohn kommt.

FÜRBITTEN

Zu Jesus Christus, der seine Jüngerinnen und Jünger als unerschrockene Zeugen seiner Botschaft gesandt hat, beten wir:
■ Für alle Christinnen und Christen, die verfolgt und bedrängt werden: Bestärke sie, unerschrocken ihren Glauben zu bekennen.
■ Für alle, die sich für Gerechtigkeit einsetzen und auf Widerstand stoßen: Lass sie nicht resignieren.
■ Für die Menschen, die dich und deine Botschaft ablehnen: Öffne ihre Herzen.
■ Für uns selbst: Hilf uns, dich in unserer Umgebung glaubhaft zu bezeugen.
■ Für unsere Verstorbenen: Vergelte ihnen, was sie in ihrem Leben Gutes getan haben.
Gott, du sendest uns als deine Botinnen und Boten aus, damit wir deine heilsame Nähe zu den Menschen bringen. Mit dir sind wir auf dem Weg durch Jesus Christus, unseren Bruder und Freund. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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