SAMSTAG

TAGESGEBET

Herr, unser Gott,durch den Tod
und die Auferstehung deines Sohnes
sind wir dein Volk geworden.
Lass die Freude über die Erlösung
in uns mächtig werden,
damit sie unser ganzes Leben bestimmt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 187)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Von den drei Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob ist Isaak die blasseste Gestalt. Er ist der Mann, der Wasserstellen für seine Herden sucht und dankbar ist, wenn er Lebensraum findet in dem Land, in dem er sich als Fremder aufhält wie sein Vater Abraham (vgl. 26, 22). Die Geschichte Isaaks ist in der Hauptsache entweder Abraham-Geschichte oder Jakob-Esau-Geschichte. Esau ist der Ältere, aber Jakob empfängt schließlich das Erstgeburtsrecht und den Segen. Ähnlich war es schon bei Ismael und Isaak gewesen; damals hatte Sara „mitgemischt“, jetzt ist es Rebekka, die den jüngeren Jakob bevorzugt. Hinter allem aber steht das Wissen des biblischen Verfassers, dass die Verheißung nicht einfach auf dem Weg der Abstammung weitergegeben wird. Es besteht kein natürliches Recht auf die Verheißung; Gott gibt sie dem, den er dafür bestimmt hat. Das hat – nach der Aussage des Hebräerbriefs – auch Isaak gewusst: „Aufgrund des Glaubens segnete Isaak Jakob und Esau im Hinblick auf das Kommende“ (Hebr 11, 20). – Ps 105, 8–11; Sir 44, 22–23; Hos 12, 4; Röm 9, 10–13; Gen 25, 23; 49, 8; Num 24, 9.

ERSTE LESUNGGen 27, 1–5.15–29

Mein Erstgeburtsrecht hat er mir genommen, jetzt nimmt er mir auch noch den Segen (27, 36)

Lesung
aus dem Buch Génesis.

1Als Ísaak alt geworden
und seine Augen zu schwach waren,
um noch etwas zu sehen,
rief er seinen älteren Sohn Ésau
und sagte zu ihm: Mein Sohn!
Er antwortete: Hier bin ich.
2Da sagte Ísaak: Sieh! Ich bin alt geworden.
Ich weiß nicht, wann ich sterbe.
3Nimm jetzt dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen,
geh aufs Feld und jag mir ein Wild!
4Bereite mir dann ein leckeres Mahl, wie ich es gern mag,
und bring es mir! Dann will ich essen,
damit meine Lebenskraft dich segne, bevor ich sterbe.
5Rebékka hatte gehört,
was Ísaak seinem Sohn Ésau gesagt hatte.
Als Ésau zur Jagd aufs Feld gegangen war,
um ein Wild zu jagen und herbeizuschaffen,
15 holte Rebékka die kostbaren Gewänder
ihres älteren Sohnes Ésau,
die bei ihr im Haus waren,
und zog sie ihrem jüngeren Sohn Jakob an.
16Die Felle der Ziegenböckchen
legte sie um seine Hände und um seinen glatten Hals.
17Dann gab sie das leckere Essen
und das Brot, das sie zubereitet hatte,
ihrem Sohn Jakob in die Hand.
18Er ging zu seinem Vater hinein
und sagte: Mein Vater!
Er antwortete: Hier bin ich!
Wer bist du, mein Sohn?
19Jakob entgegnete seinem Vater:
Ich bin Ésau, dein Erstgeborener.
Ich habe getan, wie du mir gesagt hast.
Setz dich auf, iss von meinem Wildbret,
damit deine Lebenskraft mich segne!
20Da sagte Ísaak zu seinem Sohn:
Wie hast du nur so schnell etwas finden können, mein Sohn?
Er antwortete:
Der Herr, dein Gott, hat es mir entgegenlaufen lassen.
21Da sagte Ísaak zu Jakob: Komm näher heran!
Ich will dich betasten, mein Sohn,
ob du wirklich mein Sohn Ésau bist oder nicht.
22Jakob trat zu seinem Vater Ísaak hin.
Ísaak betastete ihn
und sagte: Die Stimme ist zwar Jakobs Stimme,
die Hände aber sind Ésaus Hände.
23Er erkannte ihn nicht,
denn Jakobs Hände waren behaart wie die seines Bruders Ésau,
und so segnete er ihn.
24Er fragte:
Bist du es, mein Sohn Ésau?
Er sagte: Ich bin es.
25Da sagte Ísaak: Bring es mir!
Ich will von dem Wildbret meines Sohnes essen,
damit dich meine Lebenskraft segne.
Jakob brachte es ihm
und Ísaak aß.
Dann reichte er ihm auch Wein
und Ísaak trank.
26Nun sagte sein Vater Ísaak zu ihm:
Komm näher und küss mich, mein Sohn!
27Er trat näher und küsste ihn.
Ísaak roch den Duft seiner Gewänder,
er segnete ihn
und sagte:
Siehe, mein Sohn duftet wie das Feld,
das der Herr gesegnet hat.
28Gott gebe dir vom Tau des Himmels,
vom Fett der Erde, viel Korn und Most.
29Völker sollen dir dienen,
Nationen sich vor dir niederwerfen.
Sei Herr über deine Brüder.
Die Söhne deiner Mutter sollen dir huldigen.
Verflucht, wer dich verflucht.
Gesegnet, wer dich segnet.

ANTWORTPSALMPs 135 (134), 1–2.3–4.5–6 (Kv: 3a)

Kv Lobet den Herrn, denn der Herr ist gut. – KvGL 401, VI. Ton
(Oder: Halleluja.)

1Lobet den Namen des Herrn, ∗
lobt ihn, ihr Knechte des Herrn,
2die ihr steht im Haus des Herrn, ∗
in den Höfen des Hauses unseres Gottes! – (Kv)
3Lobet den Herrn, denn der Herr ist gut! ∗
Singt und spielt seinem Namen, denn er ist schön!
4Denn der Herr hat sich Jakob erwählt, ∗
Israel zu seinem Eigentum. – (Kv)
5Ja, das habe ich erkannt, groß ist der Herr, ∗
unser Herr ist größer als alle Götter.
6Alles, was dem Herrn gefällt, vollbringt er, ∗
im Himmel und auf Erden, in den Meeren und in allen Tiefen. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Viele Forscher sind der Meinung, Amos 9, 7–15 könne nicht aus dem 8. Jahrhundert stammen, es handle sich vielmehr um eine spätere Hinzufügung, die den Fall des davidischen Reiches und das babylonische Exil als Tatsachen voraussetzt. Zudem sei Amos ein Gerichtsprophet, nicht ein Heilsprophet, man könne daher bei ihm eine Heilsweissagung dieser Art nicht erwarten. Das sind aber keine zwingenden Gründe. Von der „zerfallenen Hütte Davids“ konnte auch Amos sprechen, denn das ehemalige davidische Großreich (Juda und Israel) hatte gerade in seiner Zeit durch die Assyrer schwere Schläge erlitten. Zudem ist Gott glücklicherweise weder an die Logik des Propheten selbst noch an die seiner modernen Kritiker gebunden. Der Gott, der durch seine Propheten das Gericht androht, als wäre es schon endgültig verfügt, kann dennoch auch die Rettung bereithalten, und sei es eine Rettung durch das Gericht hindurch. Das entscheidende Wort des ganzen Amos-Buches steht am Ende des letzten Verses: „der Herr, dein Gott“. – Apg 15, 16–17; Num 24, 18; Lev 26, 3–5; Joël 4, 18; Dtn 30, 3–5; Jes 65, 21–22; Jer 31, 5; Hos 14, 8.

ERSTE LESUNGAm 9, 11–15

Ich wende das Geschick meines Volkes Israel und pflanze sie ein in ihren Boden

Lesung
aus dem Buch Amos.

So spricht der Herr:
11An jenem Tag
richte ich die zerfallene Hütte Davids wieder auf
und bessere ihre Risse aus,
ich richte ihre Trümmer auf
und stelle alles wieder her
wie in den Tagen der Vorzeit,
12damit sie den Rest von Edom unterwerfen
und alle Völker,
über denen mein Name ausgerufen ist –
Spruch des Herrn, der das ausführt.
13Seht, es kommen Tage – Spruch des Herrn —,
da folgt der Pflüger dem Schnitter auf dem Fuß
und der Keltertreter dem Sämann;
da triefen die Berge von Wein
und alle Hügel fließen über.
14Dann wende ich das Geschick meines Volkes Israel.
Sie bauen die verwüsteten Städte wieder auf
und wohnen darin;
sie pflanzen Weinberge und trinken den Wein,
sie legen Gärten an und essen die Früchte.
15Und ich pflanze sie ein in ihren Boden
und nie mehr werden sie ausgerissen aus ihrem Boden,
den ich ihnen gegeben habe,
spricht der Herr, dein Gott.

ANTWORTPSALMPs 85 (84), 9.11–12.13–14 (Kv: 9b)

Kv Frieden verkündet der Herr seinem Volk. – KvGL 633,5, II. Ton

9Ich will hören, was Gott redet: ∗
Frieden verkündet der Herr
seinem Volk und seinen Frommen, ∗
sie sollen sich nicht zur Torheit wenden. – (Kv)
11Es begegnen einander Huld und Treue; ∗
Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
12Treue sprosst aus der Erde hervor; ∗
Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder. – (Kv)
13Ja, der Herr gibt Gutes ∗
und unser Land gibt seinen Ertrag.
14Gerechtigkeit geht vor ihm her ∗
und bahnt den Weg seiner Schritte. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Joh 10, 27

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Meine Schafe hören auf meine Stimme;
ich kenne sie und sie folgen mir.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Das Fasten hat dort seinen Platz, wo man Vergangenes sühnen oder sich auf Kommendes vorbereiten will. Für die Jünger Jesu aber zählt jetzt weder die Vergangenheit noch die Zukunft, sie stehen in der Freude des gegenwärtigen Heils. Solange Jesus da ist, ist Festzeit, nicht Zeit des Fastens. Von Hochzeitsgästen erwartet man nicht, dass sie fasten. Das Bild von der Hochzeit stammt aus dem Alten Testament: Gott ist der Herr und Gemahl seines Volkes, das freilich den Bund hundertmal gebrochen hat. Wenn Jesus sagt, jetzt seien die Tage der Hochzeit, so beansprucht er damit dasselbe, wie wenn er Sünden vergibt. – An das Wort von der Hochzeit schließen sich zwei weitere an, das vom Flicken auf dem alten Kleid und das vom neuen Wein in alten Schläuchen. Jesus hält nichts von Flickarbeit; es ist notwendig, die Welt, d. h. die Menschen, von Grund auf zu erneuern. – Mk 2, 18–22; Lk 5, 33–39; Hos 2, 18–25; Joh 3, 29; Röm 7, 6; 2 Kor 5, 17; Offb 21, 5.

EvangeliumMt 9, 14–17

Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist?

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
14 kamen die Jünger Johannes’ des Täufers zu Jesus
und sagten:
Warum fasten deine Jünger nicht,
während wir und die Pharisäer fasten?
15Jesus antwortete ihnen:
Können denn die Hochzeitsgäste trauern,
solange der Bräutigam bei ihnen ist?
Es werden aber Tage kommen,
da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein;
dann werden sie fasten.
16Niemand setzt ein Stück neuen Stoff auf ein altes Gewand;
denn der neue Stoff reißt doch wieder ab
und es entsteht ein noch größerer Riss.
17Auch füllt man nicht jungen Wein in alte Schläuche.
Sonst reißen die Schläuche,
der Wein läuft aus
und die Schläuche sind unbrauchbar.
Jungen Wein füllt man in neue Schläuche,
dann bleibt beides erhalten.

FÜRBITTEN

Christus ist der Bräutigam, der das Leben zu einem Fest macht. Ihn bitten wir:
■ Schenke uns den Geist der Unterscheidung und das rechte Gespür, welches Verhalten angebracht ist.
■ Lass uns fasten, um uns auf deine Gegenwart vorzubereiten, und erfülle uns mit Freude, wenn wir dich spüren können.
■ Bewahre Kirche, Politik und Gesellschaft vor faulen Kompromissen und verhilf zu rechter Balance zwischen Tradition und Moderne.
■ Wende dich denen zu, die sich im Gebet dir anvertrauen, und allen, denen wir unser Gebet versprochen haben.
Du bist unser Herr, der Grund unserer Freude und der Gott des Lebens in unserer Mitte. Dir sei Dank in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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