MONTAG

TAGESGEBET

Ewiger Gott.Die Tage zerrinnen uns zwischen den Händen.
Unser Leben schwindet dahin.
Du aber bleibst.
Gestern und heute und morgen,
bist du derselbe.
Von Ewigkeit her kennst du uns.
Unsere Zukunft liegt in deiner Hand.
Mach uns bereit für alles,
was du mit uns tun wirst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 316, 31)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Das Schwergewicht dieser Lesung liegt in dem Zwiegespräch zwischen Gott und Abraham (V. 20–33). Dieses Gespräch wie auch das Selbstgespräch Gottes in V. 17–19 ist kaum als alte Überlieferung, eher als eigene Inspiration des biblischen Verfassers anzusehen. Hier wird nicht erzählt, sondern gelehrt. Abraham, der für die weitere Geschichte Gottes mit den Menschen eine so einmalige Bedeutung hat, soll den Plan Gottes kennen und seine Absicht verstehen. Er ist der Vertraute Gottes. Als solcher ist er auch Mittler und Fürsprecher bei Gott, wie es später die Propheten sind. In dem Gespräch taucht ein Problem auf, das für das spätere Israel brennend war: Wodurch wird das Gericht Gottes bestimmt? Durch die Schuld der Vielen oder die Unschuld der Wenigen? Oder hat jeder Einzelne sein eigenes Gericht? Es geht hier nicht um ein naives Feilschen mit Gott; es geht um die Frage der Gerechtigkeit Gottes. Der „Richter über die ganze Erde“ ist gerecht und barmherzig zugleich. Und lässt eine Solidarität der Menschen gelten: Wenige „Gerechte“ genügen, um viele Gottlose zu retten. Am Ende wird es ein einziger Gerechter sein, der durch sein Opfer am Kreuz die Vielen rettet. – Am 3, 7; Ex 32, 11–14; Jer 7, 16; 5, 1; Ez 22, 30.

ERSTE LESUNGGen 18, 16–33

Willst du auch den Gerechten mit den Ruchlosen wegraffen?

Lesung
aus dem Buch Génesis.

16Als die Männer,
die Abraham bei den Eichen von Mamre erschienen waren,
sich von ihrem Platz erhoben,
schauten sie auf Sodom hinab.
Abraham ging mit ihnen, um sie zu geleiten.
17Da sagte der Herr:
Soll ich Abraham verheimlichen, was ich tun will?
18Abraham soll doch zu einem großen, mächtigen Volk werden,
durch ihn sollen alle Völker der Erde Segen erlangen.
19Denn ich habe ihn dazu ausersehen,
dass er seinen Söhnen und seinem Haus nach ihm gebietet,
den Weg des Herrn einzuhalten
und Gerechtigkeit und Recht zu üben,
damit der Herr seine Zusagen an Abraham erfüllen kann.
20Der Herr sprach:
Das Klagegeschrei über Sodom und Gomórra,
ja, das ist angeschwollen
und ihre Sünde, ja, die ist schwer.
21Ich will hinabsteigen
und sehen, ob ihr verderbliches Tun
wirklich dem Klagegeschrei entspricht,
das zu mir gedrungen ist, oder nicht.
Ich will es wissen.
22Die Männer wandten sich ab von dort und gingen auf Sodom zu.
Abraham aber stand noch immer vor dem Herrn.
23Abraham trat näher
und sagte:
Willst du auch den Gerechten mit den Ruchlosen wegraffen?
24Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt:
Willst du auch sie wegraffen
und nicht doch dem Ort vergeben
wegen der fünfzig Gerechten in ihrer Mitte?
25Fern sei es von dir, so etwas zu tun:
den Gerechten zusammen mit dem Frevler töten.
Dann ginge es ja dem Gerechten wie dem Frevler.
Das sei fern von dir.
Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben?
26Da sprach der Herr:
Wenn ich in Sodom fünfzig Gerechte in der Stadt finde,
werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben.
27Abraham antwortete
und sprach: Siehe, ich habe es unternommen,
mit meinem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin.
28Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten fünf.
Wirst du wegen der fünf die ganze Stadt vernichten?
Nein, sagte er,
ich werde sie nicht vernichten,
wenn ich dort fünfundvierzig finde.
29Abraham fuhr fort, zum Herrn zu reden:
Vielleicht finden sich dort nur vierzig.
Da sprach er:
Ich werde es der vierzig wegen nicht tun.
30Da sagte Abraham:
Mein Herr zürne nicht, wenn ich weiterrede.
Vielleicht finden sich dort nur dreißig.
Er entgegnete:
Ich werde es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde.
31Darauf sagte Abraham:
Siehe, ich habe es unternommen,
mit meinem Herrn zu reden.
Vielleicht finden sich dort nur zwanzig.
Er antwortete:
Ich werde sie nicht vernichten um der zwanzig willen.
32Und nochmals sagte Abraham:
Mein Herr zürne nicht,
wenn ich nur noch einmal das Wort ergreife.
Vielleicht finden sich dort nur zehn.
Er sprach:
Ich werde sie nicht vernichten um der zehn willen.
33Der Herr ging fort, als er aufgehört hatte,
zu Abraham zu reden,
und Abraham kehrte an seinen Ort zurück.

ANTWORTPSALMPs 103 (102), 1–2.3–4.8–9.10–11 (Kv: vgl. 8a)

Kv Gnädig und barmherzig ist der Herr– KvGL 76,1, I. Ton

1Preise den Herrn, meine Seele, ∗
und alles in mir seinen heiligen Namen!
2Preise den Herrn, meine Seele, ∗
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat! – (Kv)
3Der dir all deine Schuld vergibt ∗
und all deine Gebrechen heilt,
4der dein Leben vor dem Untergang rettet ∗
und dich mit Huld und Erbarmen krönt. – (Kv)
8Der Herr ist barmherzig und gnädig, ∗
langmütig und reich an Huld.
9Er wird nicht immer rechten ∗
und nicht ewig trägt er nach. – (Kv)
10Er handelt an uns nicht nach unsern Sünden ∗
und vergilt uns nicht nach unsrer Schuld.
11Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, ∗
so mächtig ist seine Huld über denen, die ihn fürchten. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Das Buch Amos ist die älteste Schrift des Zwölf-Propheten-Buches und geht in seinem Grundbestand auf den Propheten selbst zurück. Amos lebte in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts: Er stammte aus dem Südreich Juda, musste aber als Prophet im Nordreich Israel auftreten und dort in einer Zeit des Friedens und des Wohlstands das Gericht Gottes ansagen. – Die Verse 2, 6–16 sind eine Drohrede gegen Israel. Zunächst werden in der „Scheltrede“ (V. 6–8) religiöse und soziale Missstände angeprangert, dieselben, die schon Elija gerügt hatte. Die wirtschaftlich Schwachen werden von der mächtigen Oberschicht um ihr Recht geprellt und mit Verachtung behandelt; der Gottesdienst ist ein unwürdiges Theater. Bevor die Gerichtsdrohung (V. 13–16) einsetzt, erinnert Gott dieses Volk daran, dass es alles ihm verdankt: Freiheit, Land. und Wohlstand. Gott hat diesem Volk mehr gegeben als anderen Völkern, darum fordert er auch mehr von ihm. – Am 8, 4; Jes 3, 15; Dtn 24, 12–13; Hos 4, 18; Dtn 7, 1–6; 9, 1–6; Jer 46, 5; Am 6, 9; 9, 1.

ERSTE LESUNGAm 2, 6–10.13–16

Sie treten den Kopf des Geringen in den Staub und beugen das Recht der Schwachen

Lesung
aus dem Buch Amos.

6So spricht der Herr:
Wegen der drei Verbrechen von Israel
und wegen der vier nehme ich es nicht zurück:
Weil sie den Unschuldigen für Geld verkaufen
und den Armen wegen eines Paars Sandalen,
7weil sie den Kopf des Geringen in den Staub treten
und das Recht der Schwachen beugen.
Sohn und Vater gehen zum selben Mädchen,
um meinen heiligen Namen zu entweihen.
8Sie strecken sich auf gepfändeten Kleidern aus
neben jedem Altar,
Wein von Bußgeldern trinken sie im Haus ihres Gottes.
9Dabei bin ich es gewesen,
der vor ihren Augen den Amoríter vernichtete,
der groß war wie die Zedern
und stark wie die Terebínthen;
ich habe oben seine Frucht vernichtet
und unten seine Wurzeln.
10Ich bin es gewesen,
der euch aus dem Land Ägypten heraufgeführt
und euch vierzig Jahre lang
durch die Wüste geleitet hat,
damit ihr das Land des Amoríters
in Besitz nehmen konntet.
13Seht, ich lasse es unter euch schwanken,
wie ein Wagen schwankt, der voll ist von Garben.
14Dann gibt es auch für den Schnellsten keine Flucht mehr,
dem Starken versagt die Kraft,
auch der Held kann sein Leben nicht retten.
15Kein Bogenschütze hält stand,
dem schnellen Läufer helfen seine Beine nichts
noch rettet den Reiter sein Pferd.
16Selbst der Tapferste unter den Kämpfern,
nackt muss er fliehen an jenem Tag –
Spruch des Herrn.

ANTWORTPSALMPs 50 (49), 16–17.18–19.20–21.22–23 (Kv: vgl. 22a)

Kv Ihr, die ihr Gott vergesst, begreift doch! – KvGL 284, VI. Ton

16Zum Frevler spricht Gott: /
„Was zählst du meine Gebote auf ∗
und führst meinen Bund in deinem Mund?
17Dabei war Zucht dir verhasst, ∗
meine Worte warfst du hinter dich. – (Kv)
18Sahst du einen Dieb, hattest du an ihm Gefallen, ∗
mit Ehebrechern hattest du Gemeinschaft.
19Dein Mund redete böse Worte ∗
und mit Betrug verbindet sich deine Zunge. – (Kv)
20Du setzt dich hin und redest gegen deinen Bruder, ∗
auf den Sohn deiner Mutter häufst du Verleumdung.
21Das hast du getan und ich soll schweigen? /
Meinst du, ich bin wie du? ∗
Ich halte es dir vor Augen und rüge dich. – (Kv)
22Ihr, die ihr Gott vergesst, begreift es doch! ∗
Sonst zerreiße ich euch und niemand kann euch retten.
23Wer Opfer des Dankes bringt, ehrt mich; ∗
wer den rechten Weg beachtet, den lasse ich das Heil Gottes
schauen.“ – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Ps 95 (94), 7d.8a

Halleluja. Halleluja.
Wenn ihr heute seine Stimme hört,
verhärtet nicht euer Herz!
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Aus den vielen Menschen, die Jesus umdrängen, treten zwei heraus, ein Schriftgelehrter und ein einfacher Mann. Sie nennen Jesus „Meister“ und „Herr“ und wollen mit ihm gehen, ihm nachfolgen. Wissen sie, was das heißt? Niemand weiß es im Voraus, man erfährt es erst unterwegs. Immer ist der Menschensohn unterwegs „ans andere Ufer“ (V. 18), und genau dazu muss auch der Jünger bereit sein. Besitz, Familie, ein warmes Nest, wo man ausruhen kann: danach sehnt sich jeder Mensch. Aber das alles wird unwichtig, wenn die Wirklichkeit Gottes in das Leben eines Menschen einbricht. Jesus verlangt nicht Verzicht um des Verzichts willen, als asketische Leistung; aber wer in seinen Dienst tritt, muss frei und verfügbar sein. – Lk 9, 57–60; Ps 84, 4; 2 Kor 8, 9; Mt 4, 18–20; 10, 37.

EvangeliumMt 8, 18–22

Folge mir nach!

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit,
18 als Jesus die Menge sah, die um ihn war,
befahl er, ans andere Ufer zu fahren.
19Da kam ein Schriftgelehrter zu ihm
und sagte:
Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst.
20Jesus antwortete ihm:
Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester;
der Menschensohn aber hat keinen Ort,
wo er sein Haupt hinlegen kann.
21Ein anderer aber, einer seiner Jünger, sagte zu ihm:
Herr, lass mich zuerst weggehen und meinen Vater begraben.
22Jesus erwiderte:
Folge mir nach;
lass die Toten ihre Toten begraben!

FÜRBITTEN

Christus, der die Menschen in seine Nähe ruft, bitten wir:
■ Wecke in denen, die du berufst, die Bereitschaft, sich voll und ganz auf dich einzulassen.
■ Hilf den Christinnen und Christen in den Pfarrgemeinden, beweglich zu bleiben, um mit dir Schritt halten zu können.
■ Stärke und ermuntere alle, die in deiner Nachfolge müde geworden sind und sich entmutigt fühlen.
■ Sende den Hilfesuchenden Menschen, die deine Nähe erfahrbar machen.
Bitten und Dank, die Kirche und die Welt, die Lebenden und die Toten, sowie uns selbst vertrauen wir dir an, dem Bruder und Herrn der Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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