MITTWOCH

TAGESGEBET

Gott.Dein Sohn Jesus Christus
ist das Weizenkorn, das für uns starb.
Wir leben aus seinem Tod.
Nimm von uns die Angst,
für andere verbraucht zu werden.
Hilf uns, einander Gutes zu tun, damit wir nicht vergeblich leben,
sondern Frucht bringen in Jesus Christus,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (MB 311, 19)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Zum ersten Mal in der Bibel kommt im Genesis 15, 6 das Wort vor, das wir mit „glauben“ übersetzen. Es ist das einzige Mal, dass in der Geschichte Abrahams ausdrücklich von seinem Glauben die Rede ist. Dieser Glaube hat es nicht leicht. „Du hast mir ja keine Nachkommen gegeben“: ohne Kinder lebt Abraham in einem Land, das ihm nicht gehört. Unter dem funkelnden Sternenhimmel erneuert ihm Gott die Verheißung. Im Herzen Abrahams wird es wieder hell. Er glaubt. Theologisch wichtig und folgenreich ist der Satz: „Abram glaubte dem Herrn (=Jahwe), und der Herr rechnete es ihm als Gerechtigkeit an.“ Der Glaube Abrahams gilt nicht irgendeinem Ereignis der Vergangenheit; er ist ganz in die Zukunft gerichtet. Weil Abraham sich und seine Zukunft ganz Gott anheimgibt, deshalb ist er vor Gott „gerecht“. Das meint, er ist anerkannt und angenommen. – Der Bericht über den Bundesschluss (V. 17–18) ist nach Herkunft und Art grundverschieden vom ersten Teil dieser Lesung. Der biblische Verfasser hat hier eine sehr alte Überlieferung eingefügt. Durch eine Art Vertrag verpflichtet sich Gott feierlich, die Verheißung zu erfüllen. Das Ritual des Bundesschlusses ist für uns höchst sonderbar, ist aber auch sonst im Alten Testament bekannt. Gott lässt sich auf die menschlichen Ausdrucksformen jener Zeit ein, um Abraham die Gewissheit zu geben, dass er nicht umsonst hofft. – Gen 17, 1–22; 13, 16; 22, 17; Ex 2, 24; 32, 13; Röm 4; Gal 3, 6–7; Jak 2, 23.

ERSTE LESUNGGen 15, 1–12.17–18

Abraham glaubte Gott und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet (Röm 4, 3b). Der Herr schloss mit ihm einen Bund

Lesung
aus dem Buch Génesis.

In jenen Tagen
1 erging das Wort des Herrn in einer Vision an Abram:
Fürchte dich nicht, Abram,
ich selbst bin dir ein Schild;
dein Lohn wird sehr groß sein.
2Abram antwortete: Herr und Gott,
was kannst du mir geben?
Ich gehe kinderlos dahin
und Erbe meines Hauses ist Eli&etremaacute;ser aus Damáskus.
3Und Abram sagte:
Siehe, du hast mir keine Nachkommen gegeben;
so wird mich mein Haussklave beerben.
4Aber siehe, das Wort des Herrn erging an ihn:
Nicht er wird dich beerben,
sondern dein leiblicher Sohn wird dein Erbe sein.
5Er führte ihn hinaus
und sprach: Sieh doch zum Himmel hinauf
und zähl die Sterne,
wenn du sie zählen kannst!
Und er sprach zu ihm:
So zahlreich werden deine Nachkommen sein.
6Und er glaubte dem Herrn
und das rechnete er ihm als Gerechtigkeit an.
7Er sprach zu ihm:
Ich bin der Herr,
der dich aus Ur in Chaldäa herausgeführt hat,
um dir dieses Land zu eigen zu geben.
8Da sagte Abram: Herr und Gott,
woran soll ich erkennen, dass ich es zu eigen bekomme?
9Der Herr antwortete ihm:
Hol mir ein dreijähriges Rind,
eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder,
eine Turteltaube und eine junge Taube!
10Abram brachte ihm alle diese Tiere,
schnitt sie in der Mitte durch
und legte je einen Teil dem andern gegenüber;
die Vögel aber zerschnitt er nicht.
11Da stießen Raubvögel auf die toten Tiere herab,
doch Abram verscheuchte sie.
12Bei Sonnenuntergang fiel auf Abram ein tiefer Schlaf.
Und siehe, Angst und großes Dunkel fielen auf ihn.
17Die Sonne war untergegangen
und es war dunkel geworden.
Und siehe,
ein rauchender Ofen und eine lodernde Fackel waren da;
sie fuhren zwischen jenen Fleischstücken hindurch.
18An diesem Tag schloss der Herr mit Abram folgenden Bund:
Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land
vom Strom Ägyptens bis zum großen Strom, dem Eufrat-Strom.

ANTWORTPSALMPs 105 (104), 1–2.3–4.6–7.8–9 (Kv: vgl. 8a)

Kv Auf ewig gedenkt er seines Bundes. – KvGL 60,1, VI. Ton
(Oder: Halleluja.)

1Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen aus! ∗
Macht unter den Völkern seine Taten bekannt!
2[ ] Singt ihm und spielt ihm, ∗
sinnt nach über all seine Wunder! – (Kv)
3Rühmt euch seines heiligen Namens! ∗
Die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen.
4Fragt nach dem Herrn und seiner Macht, ∗
sucht sein Angesicht allezeit! – (Kv)
6Ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham, ∗
ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat.
7Er, der Herr, ist unser Gott. ∗
Auf der ganzen Erde gelten seine Entscheide. – (Kv)
8Auf ewig gedachte er seines Bundes, ∗
des Wortes, das er gebot für tausend Geschlechter,
9des Bundes, den er mit Abraham geschlossen, ∗
seines Eides, den er Ísaak geschworen hat. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Joschija war einer der wenigen Könige auf dem Thron Davids, die taten, „was dem Herrn gefiel“ (22, 2). Das Gesetzbuch, das im Jahr 621 im Tempel gefunden wurde, war vermutlich der Grundbestand des jetzigen Buchs Deuteronomium. Der Inhalt des Buchs verursachte bei König und Volk eine Erschütterung, wie sie selten in der Geschichte Israels vorkam. Erneuerung des Gottesbundes und eine strenge Kultreform waren die Folgen. Doch konnte sich die Reform nur teilweise durchsetzen und hatte keinen dauernden Bestand. Auch das Reich Juda ging seinem Ende zu. – Nicht wenige Forscher haben vermutet, die Auffindung des Gesetzbuches unter Joschija sei ein Betrug der Tempelpriester gewesen. Das lässt sich nicht beweisen, es wurde im Gegenteil durch eine ernste Sachkritik als sehr unwahrscheinlich erwiesen. – Dass die Erinnerung an heilige Gesetze und Überlieferungen verloren gehen kann, ist uns nach den Erfahrungen unserer Zeit immerhin vorstellbar. – 2 Chr 34, 14–33; Sir 49, 1–3; Dtn 31, 9–13.

ERSTE LESUNG2 Kön 22, 8–13; 23, 1–3

Der König ließ alle Worte des Bundesbuches vorlesen und schloss vor dem Herrn diesen Bund: Er wolle dem Herrn folgen. Das ganze Volk trat diesem Bund bei

Lesung
aus dem zweiten Buch der Könige.

In jenen Tagen
22, 8 teilte der Hohepriester Hilkíja
dem Staatsschreiber Schafan mit:
Ich habe im Haus des Herrn das Buch der Weisung gefunden.
Hilkíja übergab Schafan das Buch
und dieser las es.
9Darauf begab sich der Staatsschreiber Schafan
zum König Joschíja
und meldete ihm:
Deine Knechte haben das Geld ausgeschüttet,
das sich im Haus vorfand,
und es den Werkmeistern übergeben,
die im Haus des Herrn angestellt sind.
10Dann sagte der Staatsschreiber Schafan zum König:
Der Priester Hilkíja hat mir ein Buch gegeben.
Schafan las es dem König vor.
11Als der König die Worte des Buches der Weisung hörte,
zerriss er seine Kleider
12und befahl dem Priester Hilkíja
sowie Áhikam, dem Sohn Schafans,
Achbor, dem Sohn Michas,
dem Staatsschreiber Schafan
und Asája, dem Diener des Königs:
13Geht und befragt den Herrn
für mich, für das Volk und für ganz Juda
wegen dieses Buches, das aufgefunden wurde!
Der Zorn des Herrn muss heftig gegen uns entbrannt sein,
weil unsere Väter auf die Worte dieses Buches nicht gehört
und weil sie nicht getan haben,
was in ihm niedergeschrieben ist.
23, 1Der König ließ alle Ältesten Judas und Jerusalems
bei sich zusammenkommen.
2Er ging zum Haus des Herrn hinauf
mit allen Männern Judas und allen Einwohnern Jerusalems,
den Priestern und Propheten und allem Volk, Jung und Alt.
Er ließ ihnen alle Worte des Bundesbuches vorlesen,
das im Haus des Herrn gefunden worden war.
3Dann trat der König an die Säule
und schloss vor dem Herrn diesen Bund:
Er wolle dem Herrn folgen,
seine Gebote, Bundeszeugnisse und Satzungen
von ganzem Herzen und ganzer Seele bewahren
und die Worte des Bundes einhalten,
die in diesem Buch niedergeschrieben sind.
Das ganze Volk trat dem Bund bei.

ANTWORTPSALMPs 119 (118), 33–34.35–36.37 u. 40 (Kv: 33a)

Kv Weise mir, Herr, den Weg deiner Gesetze! – KvGL 312,7, II. Ton

33Weise mir, Herr, den Weg deiner Gesetze! ∗
Ich will ihn bewahren bis ans Ende.
34Gib mir Einsicht, damit ich deine Weisung bewahre, ∗
ich will sie beachten mit ganzem Herzen! – (Kv)
35Führe mich auf dem Pfad deiner Gebote, ∗
denn an ihm hab ich Gefallen!
36Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen ∗
und nicht zur Habgier! – (Kv)
37Wende meine Augen davon ab, nach Nichtigem zu schauen, ∗
auf deinen Wegen belebe mich!
40Siehe, nach deinen Befehlen hab ich Verlangen. ∗
Durch deine Gerechtigkeit belebe mich! – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Joh 15, 4a.5b

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Bleibt in mir und ich bleibe in euch.
Wer in mir bleibt, der bringt reiche Frucht.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Wahre und falsche Propheten gab es schon im Alten Testament; Amos und Jeremia hatten sich mit falschen Propheten auseinanderzusetzen. In der christlichen Gemeinde sind sie umso gefährlicher, je besser sie es verstehen, „wie Schafe“ aufzutreten: als harmlose, rechtschaffene Christen, denen es nur um die gute Sache zu tun ist. Jesus warnt vor ihnen und gibt eine Hilfe zur Unterscheidung: An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Das Bild vom Baum und seiner Frucht kommt in der Bibel öfter vor. Die Frucht des Menschenlebens ist zuerst der Mensch selbst. Es ist aber auch die Spur, die er hinterlässt. Wer in der Gemeinde den Glauben verwirrt oder Spaltung hervorruft, entpuppt sich damit als „Wolf“, als schlechter Baum, als falscher Prophet. „Hütet euch!“ Das kann nur heißen: Schützt euch selbst und die Gemeinde vor Schaden! – Falsche Propheten: Dtn 13, 2–6; 18, 21–22; Jer 28; Mt 24, 24; 2 Petr 2, 1–3. „Früchte“: Jes 5, 1–7; Ez 19, 10–14; Lk 6, 43–44; Jak 3, 12; Gal 5, 19–24; Mt 3, 10; Joh 15, 1–17.

EvangeliumMt 7, 15–20

An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
15Hütet euch vor den falschen Propheten;
sie kommen zu euch in Schafskleidern,
im Inneren aber sind sie reißende Wölfe.
16An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.
Erntet man etwa von Dornen Trauben
oder von Disteln Feigen?
17Jeder gute Baum bringt gute Früchte hervor,
ein schlechter Baum aber schlechte.
18Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen
und ein schlechter Baum keine guten.
19Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt,
wird umgehauen und ins Feuer geworfen.
20An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen.

FÜRBITTEN

Jesus Christus begleitet uns auf unserem Lebensweg. Ihm vertrauen wir und bitten:
■ Für die Kirche: Dass sie die Zeichen der Zeit erkennt und sich mit ganzer Kraft für das Evangelium einsetzt.
■ Für unsere Geschwister in den anderen Religionen: Dass sie mit Freude und Vertrauen den Weg des Glaubens gehen.
■ Für die vielen Menschen in unserer Gesellschaft, die sich von Glaube und Kirche entfernt haben: Dass sie offen bleiben für die grundlegenden Fragen des Daseins.
■ Für die Ehe- und Lebenspartner: Dass sie auch in schwierigen Stunden zueinanderstehen.
Denn dir vertrauen wir. Dir singen wir unser Danklied, jetzt und alle Tage und in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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