FREITAG

TAGESGEBET

Barmherziger Gott,deine Kirche kann nicht bestehen ohne dich,
sie lebt allein von deiner Gnade.
Reinige und festige sie
und führe sie mit starker Hand.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 108)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  In Genesis 15 war die Rede von der Verheißung Gottes an Abraham und von dem Bund, den er dem Abraham gewährte. Von Verheißung und Bund spricht auch der erste Teil der heutigen Lesung (17, 1–14). Gott stellt sich hier als „Gott, der Allmächtige“ (El Schaddai), vor. Das ist der biblischen Überlieferung zufolge sein Name auf einer frühen Stufe der Offenbarung. Später wird er sich „Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“ nennen. Der Bund bedeutet für Abraham Verheißung und Verpflichtung. Das Zeichen der Zugehörigkeit und Treue zu diesem Bund soll für Abraham und seine Nachkommen die Beschneidung sein. – Dieser Bericht über den Bund Gottes mit Abraham ist jüngeren Datums als der Bericht in Kap. 15; er soll dem Volk im babylonischen Exil und dem Rest des Volkes, der aus der Gefangenschaft heimkehrt, aufs Neue sagen, dass Gott ihnen das Land geben wird. Als Gabe sollen sie es empfangen, nicht mit Gewalt (vgl. Mt 5, 5). – Gen 5, 22.24; 6, 9; Ex 6, 3; Gal 4, 23; Joh 8, 56; Röm 4, 18–22.

ERSTE LESUNGGen 17, 1.9–10.15–22

Dies ist mein Bund, den ihr bewahren sollt: Alles, was männlich ist, muss beschnitten werden. Sara wird dir einen Sohn gebären

Lesung
aus dem Buch Génesis.

1Als Abram neunundneunzig Jahre alt war,
erschien der Herr dem Abram
und sprach zu ihm:
Ich bin El-Schaddái – Gott, der Allmächtige.
Geh vor mir und sei untadelig!
9Du sollst meinen Bund bewahren,
du und deine Nachkommen nach dir,
Generation um Generation.
10Dies ist mein Bund zwischen mir und euch
und deinen Nachkommen nach dir,
den ihr bewahren sollt:
Alles, was männlich ist,
muss bei euch beschnitten werden.
15Weiter sprach Gott zu Abraham:
Du sollst deine Frau nicht mehr Sárai nennen:
Sara, Herrin, soll ihr Name sein.
16Ich will sie segnen und dir auch von ihr einen Sohn geben.
Ich segne sie: Völker gehen von ihr aus;
Könige von Völkern werden ihr entstammen.
17Da fiel Abraham auf sein Angesicht nieder und lachte.
Er sprach in seinem Herzen:
Können einem Hundertjährigen noch Kinder geboren werden
und kann Sara als Neunzigjährige noch gebären?
18Dann sagte Abraham zu Gott:
Wenn nur Ísmaël vor dir am Leben bleibt!
19Gott entgegnete:
Nein, deine Frau Sara wird dir einen Sohn gebären
und du sollst ihm den Namen Ísaak geben.
Ich werde meinen Bund mit ihm aufrichten
als einen ewigen Bund für seine Nachkommen nach ihm.
20Auch was Ísmaël angeht, erhöre ich dich:
Siehe, ich segne ihn,
ich mache ihn fruchtbar und mehre ihn über alle Maßen.
Zwölf Fürsten wird er zeugen
und ich mache ihn zu einem großen Volk.
21Meinen Bund aber richte ich mit Ísaak auf,
den dir Sara im nächsten Jahr um diese Zeit gebären wird.
22Als er aufgehört hatte, mit ihm zu reden,
fuhr Gott zur Höhe empor.

ANTWORTPSALMPs 128 (127), 1–2.3.4–5 (Kv: 4)

Kv So wird der Mann gesegnet,GL 71,1, VIII. Ton
der den Herrn fürchtet. – Kv

1Selig jeder, der den Herrn fürchtet, ∗
der auf seinen Wegen geht!
2Was deine Hände erarbeitet haben, wirst du genießen; ∗
selig bist du – es wird dir gut ergehn. – (Kv)
3Deine Frau ist wie ein fruchtbarer Weinstock ∗
im Innern deines Hauses.
Wie Schösslinge von Ölbäumen sind deine Kinder ∗
rings um deinen Tisch herum. – (Kv)
4Siehe, so wird der Mann gesegnet, ∗
der den Herrn fürchtet.
5Es segne dich der Herr vom Zion her. ∗
Du sollst schauen das Glück Jerusalems alle Tage deines Lebens. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Die Geschichte der Reiche Juda und Israel endet in einer völligen Katastrophe. Mit der Zerstörung Jerusalems im Jahr 587 hat das jüdische Staatswesen zu bestehen aufgehört. Von da an gab es das jüdische Volk nur mehr als eine religiöse Gemeinde, die sich nach dem Ende des babylonischen Exils wieder um den Tempel als ihren Mittelpunkt zu sammeln begann. – Was hat den Geschichtsschreiber, der die Samuel- und Königsbücher verfasst hat, zu dieser Riesenarbeit veranlasst? Die Antwort muss davon ausgehen, dass diese Bücher in der Zeit des babylonischen Exils geschrieben wurden. Der Verfasser betrachtet das Exil als ein Gericht Gottes, und er will zeigen, dass dieses Gericht gerecht war. Darüber hinaus wird in dieser Geschichtsdarstellung, die ja schon in der Richterzeit einsetzt und vom Geist des Deuteronomiums geprägt ist, etwas anderes deutlich: Israel wurde immer dann von Gott gezüchtigt, wenn es dem Gottesbund untreu geworden war. Wenn es sich bekehrte und zu Gott schrie, wurde ihm immer wieder geholfen. Aus dieser Erfahrung soll das Volk jetzt die Lehre ziehen. Vielleicht gibt es dann Hoffnung und Zukunft. – 2 Chr 36, 11–13; Jer 39, 1–10; 52, 12–16; 2 Chr 36, 19; Dtn 28, 36–37.

ERSTE LESUNG2 Kön 25, 1–12

Die Bevölkerung von Jerusalem und Juda wurde nach Babel weggeführt (vgl. 25, 21)

Lesung
aus dem zweiten Buch der Könige.

1Im neunten Regierungsjahr des Königs Zidkíja,
am zehnten Tag des zehnten Monats,
rückte Nebukadnézzar, der König von Babel,
mit seiner ganzen Streitmacht vor Jerusalem und belagerte es.
Man errichtete ringsherum einen Belagerungswall.
2Bis zum elften Jahr des Königs Zidkíja wurde die Stadt belagert.
3Am neunten Tag des vierten Monats
war in der Stadt die Hungersnot groß geworden
und die Bürger des Landes hatten kein Brot mehr.
4Damals wurden Breschen in die Stadtmauer geschlagen.
Alle Krieger verließen die Stadt bei Nacht
auf dem Weg durch das Tor zwischen den beiden Mauern,
das zum königlichen Garten hinausführt,
obwohl die Chaldäer rings um die Stadt lagen.
Der König ging in die Richtung nach der Áraba.
5Aber die chaldäischen Truppen setzten dem König nach
und holten ihn in den Niederungen von Jéricho ein,
nachdem alle seine Truppen ihn verlassen
und sich zerstreut hatten.
6Man ergriff den König
und brachte ihn nach Ribla, zum König von Babel,
und dieser sprach über ihn das Urteil.
7Die Söhne Zidkíjas machte man vor dessen Augen nieder.
Zidkíja ließ er blenden,
in Fesseln legen und nach Babel bringen.
8Am siebten Tag des fünften Monats
— das ist im neunzehnten Jahr des Königs Nebukadnézzar,
des Königs von Babel –
rückte Nebusáradan, der Befehlshaber der Leibwache
und Diener des Königs von Babel,
in Jerusalem ein
9und steckte das Haus des Herrn,
den königlichen Palast und alle Häuser Jerusalems in Brand.
Jedes große Haus ließ er in Flammen aufgehen.
10Auch die Umfassungsmauern Jerusalems
rissen die chaldäischen Truppen,
die dem Befehlshaber der Leibwache unterstanden, nieder.
11Den Rest der Bevölkerung, der noch in der Stadt geblieben war,
sowie alle, die zum König von Babel übergelaufen waren,
und den Rest der Menge
schleppte Nebusáradan, der Befehlshaber der Leibwache,
in die Verbannung.
12Nur von den armen Leuten im Land
ließ der Befehlshaber der Leibwache
einen Teil als Wein- und Ackerbauern zurück.

ANTWORTPSALMPs 137 (136), 1–2.3–4.5–6 (Kv: vgl. 5a)

Kv Wie könnte ich dich je vergessen, Jerusalem! – KvGL 74,1, I. Ton

1An den Strömen von Babel, /
da saßen wir und wir weinten, ∗
wenn wir Zions gedachten.
2An die Weiden in seiner Mitte ∗
hängten wir unsere Leiern. – (Kv)
3Denn dort verlangten, die uns gefangen hielten, Lieder von uns, /
unsere Peiniger forderten Jubel: ∗
„Singt für uns eines der Lieder Zions!“
4Wie hätten wir singen können die Lieder des Herrn, ∗
fern, auf fremder Erde? – (Kv)
5Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, ∗
dann soll meine rechte Hand mich vergessen.
6Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, /
wenn ich deiner nicht mehr gedenke, ∗
wenn ich Jerusalem nicht mehr erhebe zum Gipfel meiner Freude. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Mt 8, 17

Halleluja. Halleluja.
Christus hat unsere Leiden auf sich genommen,
unsere Krankheiten hat er getragen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Mit 8, 1 leitet Matthäus von der Bergpredigt zu den Wunderberichten der Kapitel 8–9 über: Die „vielen Menschen“, die seine Rede gehört haben, sollen jetzt Zeugen seines vollmächtigen Handelns sein. Dass Aussätzige rein werden, gehört nach Mt 11, 5 zu den Zeichen der messianischen Erfüllung. Der Aussätzige begrüßt Jesus als „Herrn“. Das versteht der Evangelist nicht als höfliche Formel, sondern als göttlichen Hoheitsnamen, und die Bitte des Aussätzigen als Gebetsruf, in dem bereits der Kyrie-Ruf der christlichen Gemeinde aufklingt. Auf dem Berg hatte Jesus sechsmal wiederholt: „Ich aber sage euch.“ Jetzt sagt er: „Ich will.“ Das Ich, das hier spricht, ist das des Menschensohnes, der Macht hat, um zu heilen und zu retten. Jesus will keine laute Propaganda (vgl. Mt 12, 18–21), deshalb befiehlt er dem Geheilten, zu schweigen. Den Priestern in Jerusalem aber soll das Opfer des Geheilten nicht nur ein Beweis seiner Heilung sein (wie die Übersetzung sagt), sondern ein Zeichen und Beweis dafür, dass Jesus gekommen ist, um die kranke Welt mit göttlicher Vollmacht zu heilen. – Mk 1, 40–45; Lk 5, 12–16; Mt 9, 25; 14, 14; Lev 14, 1–31; Lk 17, 11–19.

EvangeliumMt 8, 1–4

Wenn du willst, kannst du mich rein machen

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

1Als Jesus von dem Berg herabstieg,
folgten ihm viele Menschen nach.
2Und siehe, da kam ein Aussätziger,
fiel vor ihm nieder
und sagte: Herr, wenn du willst,
kannst du mich rein machen.
3Jesus streckte die Hand aus,
berührte ihn
und sagte: Ich will – werde rein!
Im gleichen Augenblick wurde der Aussätzige rein.
4Jesus aber sagte zu ihm: Nimm dich in Acht!
Erzähl niemandem davon,
sondern geh,
zeig dich dem Priester
und bring das Opfer dar, das Mose angeordnet hat –
ihnen zum Zeugnis!

FÜRBITTEN

Wir beten zu Jesus Christus, der sich der Not der Menschen annimmt:
■ Hilf deiner Kirche, den Menschen die Botschaft von der heilenden Nähe Gottes glaubwürdig zu verkünden.
■ Stärke alle, die sich im Gesundheitswesen, in Pflegeberufen und der Betreuung Hilfebedürftiger für andere einsetzen.
■ Gib den Kranken Kraft, ihr Leiden anzunehmen und aus der Botschaft vom Kreuz Hoffnung zu schöpfen.
■ Reinige uns von unserer Schuld und lass uns mit reinem Herzen dir und unseren Nächsten dienen.
■ Nimm alle in dein Reich auf, die uns in der Hoffnung auf das ewige Leben vorausgegangen sind.
Barmherziger Gott, durch das Leiden deines Sohnes hast du der Welt das Heil geschenkt. Schau auf seine Hingabe, und erhöre unsere Bitten durch ihn, Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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