DONNERSTAG

TAGESGEBET

Gütiger Gott,durch das Wirken deiner Gnade
schenkst du uns schon auf Erden
den Anfang des ewigen Lebens.
Vollende, was du in uns begonnen hast,
und führe uns hin zu jenem Licht,
in dem du selber wohnst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 103)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Keine Kinder zu haben war für eine Frau im alten Orient der größte Kummer. Das alte Eherecht gab ihr die Möglichkeit, auf dem Umweg über ihre leibeigene Magd von ihrem Mann Kinder zu bekommen. Sara (die hier noch Sarai heißt und erst ab Kapitel 17 Sara, Herrin, genannt wird) macht von diesem Recht Gebrauch, und Abraham ist einverstanden. Daran war nichts Unrechtes. Aber Abraham war nicht irgendeiner, und der Sohn der Magd wird von Gott nicht als der verheißene Erbe anerkannt werden. Davon wird in einer späteren Lesung die Rede sein. Im Mittelpunkt der heutigen Lesung steht Hagar, die Magd, die sich im Bewusstsein ihrer neuen Stellung gegen ihre Herrin auflehnt und ihr schließlich davonläuft. Abraham lässt sie gehen, aber Gott kümmert sich um sie, er nimmt auch sie und ihr Kind in seinen Schutz. Sie wird die Mutter der arabischen Wüstenstämme, die sich bis heute als Söhne Ismaels betrachten. Sie sind Söhne Abrahams, wie auch die Juden und auf andere Weise die Christen. Die heutigen Araber nennen Abraham den „Freund“, nämlich den Freund Gottes, und sehen in ihm den ersten Muslim: den, der an Gott (Allah) glaubte und ihm ganz vertraute. – Spr 30, 21–23; 1 Sam 1, 4–8; Gen 21, 11–12; 25, 12–18; Gal 4, 22.

ERSTE LESUNGGen 16, 1–12.15–16

Hagar gebar dem Abram einen Sohn. Und Abram gab ihm den Namen Ismael

Lesung
aus dem Buch Génesis.

1Sárai, Abrams Frau, hatte ihm nicht geboren.
Sie hatte aber eine ägyptische Sklavin.
Ihr Name war Hagar.
2Da sagte Sárai zu Abram:
Siehe, der Herr hat mir das Gebären verwehrt.
Geh zu meiner Sklavin!
Vielleicht komme ich durch sie zu einem Sohn.
Abram hörte auf die Stimme Sárais.
3Sárai, Abrams Frau, nahm also die Ägypterin Hagar, ihre Sklavin,
zehn Jahre,
nachdem sich Abram im Land Kánaan niedergelassen hatte,
und gab sie Abram, ihrem Mann, zur Frau.
4Er ging zu Hagar
und sie wurde schwanger.
Als sie sah, dass sie schwanger war,
galt ihre Herrin in ihren Augen nichts mehr.
5Da sagte Sárai zu Abram:
Das Unrecht, das ich erfahre, komme über dich!
Ich selbst habe meine Sklavin in deinen Schoß gegeben.
Aber kaum sieht sie, dass sie schwanger ist,
und schon gelte ich in ihren Augen nichts mehr.
Der Herr richte zwischen mir und dir.
6Da sagte Abram zu Sárai:
Siehe, sie ist deine Sklavin,
sie ist in deiner Hand.
Tu mit ihr, was in deinen Augen gut erscheint!
Da misshandelte Sárai sie und Hagar lief ihr davon.
7Der Engel des Herrn
fand sie an einer Wasserquelle in der Wüste,
an der Quelle auf dem Weg nach Schur.
8Er sprach:
Hagar, Sklavin Sárais, woher kommst du und wohin gehst du?
Sie sagte: Vor Sárai, meiner Herrin, bin ich davongelaufen.
9Da sprach der Engel des Herrn zu ihr:
Kehr zurück zu deiner Herrin
und beuge dich unter ihre Hand!
10Der Engel des Herrn sprach zu ihr:
Mehren, ja mehren werde ich deine Nachkommen,
sodass man sie wegen ihrer Menge nicht mehr zählen kann.
11Weiter sprach der Engel des Herrn zu ihr:
Siehe, du bist schwanger,
du wirst einen Sohn gebären
und du sollst ihm den Namen Ísmaël – Gott hört – geben,
denn der Herr hat dich in deinem Leid gehört.
12Er wird ein Mensch sein wie ein Wildesel.
Seine Hand auf allen, die Hand aller auf ihm!
Allen seinen Brüdern gegenüber wird er wohnen.
15Hagar gebar dem Abram einen Sohn.
Und Abram gab seinem Sohn, den ihm Hagar geboren hatte,
den Namen Ísmaël.
16Abram war sechsundachtzig Jahre alt,
als Hagar Ísmaël für Abram gebar.

Oder Kurzfassung:

ERSTE LESUNGGen 16, 6b–12.15–16

Hagar gebar dem Abram einen Sohn. Und Abram gab ihm den Namen Ismael

Lesung
aus dem Buch Génesis.

In jenen Tagen
6b misshandelte Sárai Hagar
und diese lief ihr davon.
7Der Engel des Herrn
fand sie an einer Wasserquelle in der Wüste,
an der Quelle auf dem Weg nach Schur.
8Er sprach:
Hagar, Sklavin Sárais, woher kommst du und wohin gehst du?
Sie sagte: Vor Sárai, meiner Herrin, bin ich davongelaufen.
9Da sprach der Engel des Herrn zu ihr:
Kehr zurück zu deiner Herrin
und beuge dich unter ihre Hand!
10Der Engel des Herrn sprach zu ihr:
Mehren, ja mehren werde ich deine Nachkommen,
sodass man sie wegen ihrer Menge nicht mehr zählen kann.
11Weiter sprach der Engel des Herrn zu ihr:
Siehe, du bist schwanger,
du wirst einen Sohn gebären
und du sollst ihm den Namen Ísmaël – Gott hört – geben,
denn der Herr hat dich in deinem Leid gehört.
12Er wird ein Mensch sein wie ein Wildesel.
Seine Hand auf allen, die Hand aller auf ihm!
Allen seinen Brüdern gegenüber wird er wohnen.
15Hagar gebar dem Abram einen Sohn.
Und Abram gab seinem Sohn, den ihm Hagar geboren hatte,
den Namen Ísmaël.
16Abram war sechsundachtzig Jahre alt,
als Hagar Ísmaël für Abram gebar.

ANTWORTPSALMPs 106 (105), 1–2.3–4a.4b–5 (Kv: 1a)

Kv Danket dem Herrn, denn er ist gut. – KvGL 444, V. Ton
(Oder: Halleluja.)

1Danket dem Herrn, denn er ist gut, ∗
denn seine Huld währt ewig.
2Wer kann die großen Taten des Herrn erzählen, ∗
all seinen Ruhm verkünden? – (Kv)
3Selig, die das Recht bewahren, ∗
die Gerechtigkeit üben zu jeder Zeit.
4aGedenke meiner, Herr, ∗
in Gnade für dein Volk. – (Kv)
4bSuch mich heim mit deiner Hilfe, ∗
5dass ich das Glück deiner Erwählten schaue,
mich freue an der Freude deines Volkes, ∗
dass ich zusammen mit deinem Erbe mich rühme! – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Unter den Nachfolgern Joschijas ging das Reich Juda rasch seinem Ende entgegen. Im Osten war nach dem Fall von Ninive das neubabylonische Reich an die Stelle des assyrischen getreten. Nebukadnezzar II. unternahm im Jahr 602 seinen ersten, 598 den zweiten Feldzug nach Palästina. Damals plünderte er Stadt und Tempel von Jerusalem und führte die ganze Oberschicht in die Gefangenschaft. Auch der Prophet Ezechiel wurde damals weggeführt. Jeremia konnte mit den kümmerlichen Resten in Jerusalem bleiben. Auch ein davidischer König blieb dort. Dieser Rest hätte die Möglichkeit gehabt, als Volk zu überleben, hätte nicht der neue König Zidkija sich in politische Abenteuer gestürzt. Aber alles kam, „wie der Herr durch seine Diener, die Propheten, angedroht hatte“ (24, 2; vgl. 17, 23). An dieser Bemerkung wird sichtbar, wie der biblische Verfasser den ganzen Verlauf dieser Geschichte beurteilt: Seit der Zeit des Mose haben die Propheten immer wieder warnend auf die religiösen und sozialen Missstände im Land hingewiesen. Man hörte nicht auf sie, nun kam das Gericht. – Dtn 4, 25–28; 2 Chr 36, 9–10; Jer 27, 19–20; Ez 17, 12–18; Jer 24; 37, 1–2.

ERSTE LESUNG2 Kön 24, 8–17

Der babylonische König verschleppte Jojachin und die einflussreichsten Männer des Landes nach Babel

Lesung
aus dem zweiten Buch der Könige.

8Jójachin war achtzehn Jahre alt, als er König wurde,
und regierte drei Monate in Jerusalem.
Seine Mutter hieß Nehúschta
und war eine Tochter Élnatans aus Jerusalem.
9Wie sein Vater tat er, was böse war in den Augen des Herrn.
10In jener Zeit
zogen die Truppen Nebukadnézzars, des Königs von Babel,
gegen Jerusalem
und belagerten die Stadt.
11Als dann König Nebukadnézzar von Babel
selbst vor der Stadt erschien,
während seine Krieger sie belagerten,
12 ging Jójachin, der König von Juda,
mit seiner Mutter, seinen Dienern, Fürsten und Kämmerern
zum König von Babel hinaus
und dieser nahm ihn im achten Jahr seiner Regierung fest.
13Nebukadnézzar nahm auch alle Schätze des Hauses des Herrn
und die Schätze des königlichen Palastes weg
und zerbrach alle goldenen Geräte,
die Sálomo, der König von Israel,
im Haus des Herrn hatte anfertigen lassen,
so wie es der Herr gesagt hatte.
14Von ganz Jerusalem
verschleppte er alle Vornehmen und alle wehrfähigen Männer,
insgesamt zehntausend Mann,
auch alle Schmiede und Schlosser.
Von den Bürgern des Landes
blieben nur die geringen Leute zurück.
15Jójachin verschleppte er nach Babel.
Auch die Mutter des Königs,
die königlichen Frauen und Kämmerer
sowie die einflussreichen Männer des Landes
verschleppte er von Jerusalem nach Babel,
16dazu alle Wehrfähigen, siebentausend Mann,
die Schmiede und Schlosser, tausend an der Zahl,
lauter kriegstüchtige Männer.
Sie alle verschleppte der babylonische König nach Babel.
17Dann machte der König von Babel
den Mattánja, den Onkel Jójachins, an dessen Stelle zum König
und änderte seinen Namen in Zidkíja.

ANTWORTPSALMPs 79 (78), 1–2.3–4.5 u. 8.9 (Kv: vgl. 9b)

Kv Um deines Namens willen, Herr, GL 623,2, II. Ton
befreie uns! – Kv

1O Gott, Völker sind eingedrungen in dein Erbe, /
sie haben deinen heiligen Tempel entweiht, ∗
sie legten Jerusalem in Trümmer.
2Die Leichen deiner Knechte haben sie zum Fraß gegeben
den Vögeln des Himmels, ∗
das Fleisch deiner Frommen den Tieren der Erde. – (Kv)
3Ihr Blut haben sie wie Wasser vergossen ∗
rings um Jerusalem und niemand hat sie begraben.
4Wir sind zum Hohn geworden unseren Nachbarn, ∗
zu Spott und Schimpf denen, die rings um uns wohnen. – (Kv)
5Wie lange noch, Herr? Willst du für immer zürnen, ∗
wird brennen wie Feuer dein Eifer?
8Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an! /
Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen! ∗
Denn wir sind sehr erniedrigt. – (Kv)
9Hilf uns, Gott unsres Heiles, ∗
um der Herrlichkeit deines Namens willen!
Reiß uns heraus und vergib uns die Sünden ∗
um deines Namens willen! – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 14, 23

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Wer mich liebt, hält mein Wort.
Mein Vater wird ihn lieben und wir werden bei ihm Wohnung nehmen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Die Bergpredigt, die mit den Seligpreisungen begonnen hat, endet mit einer ernsten Warnung. Es genügt nicht, den Willen Gottes zu studieren, davon zu reden oder reden zu hören. „Klug“ ist in dieser entscheidenden Zeit, die mit dem Auftreten Jesu angebrochen ist, wer die Situation begreift und danach handelt. Wer ahnungslos vor sich hin lebt, vertut die Zeit und hat am Ende umsonst gelebt. Jesus spricht wie ein Prophet, und er ist mehr als ein Prophet. Er bringt nicht nur eine Allerweltsmoral für anständige Menschen. Seine Botschaft ist Anspruch, sie verlangt Entscheidung vor der Tatsache, dass Gott seine Königsherrschaft geltend macht. – Lk 6, 46–49; Jes 29, 13–14; Am 5, 21–24; Jak 1, 22; 2, 14–17; Mt 25, 11–12; Lk 13, 26–27; Spr 10, 25; 12, 3–7; 1 Joh 3, 18; 2, 17; Ez 33, 31; 13, 10–14.

EvangeliumMt 7, 21–29

Auf Fels gebaut – auf Sand gebaut

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
21Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!,
wird in das Himmelreich kommen,
sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.
22Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr,
sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten
und haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben
und haben wir nicht in deinem Namen
viele Machttaten gewirkt?
23Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht.
Weg von mir, ihr Gesetzlosen!
24Jeder, der diese meine Worte hört und danach handelt,
ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute.
25Als ein Wolkenbruch kam
und die Wassermassen heranfluteten,
als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten,
da stürzte es nicht ein;
denn es war auf Fels gebaut.
26Und jeder, der diese meine Worte hört
und nicht danach handelt,
ist ein Tor, der sein Haus auf Sand baute.
27Als ein Wolkenbruch kam
und die Wassermassen heranfluteten,
als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten,
da stürzte es ein
und wurde völlig zerstört.
28Und es geschah, als Jesus diese Rede beendet hatte,
war die Menge voll Staunen über seine Lehre;
29denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat,
und nicht wie ihre Schriftgelehrten.

FÜRBITTEN

Zu Jesus Christus, dem menschgewordenen Wort Gottes, wollen wir beten:
■ Für die Kirche auf der ganzen Erde: Dass sie die Zeichen der Zeit erkennt und mit ganzer Kraft die frohe Botschaft verkündet.
■ Für die Regierenden: Dass ihren Worten und Versprechungen konkrete Taten folgen.
■ Für alle, die durch Katastrophen oder Kriege ihre Lebensgrundlage verloren haben: Dass ihnen ein neuer Anfang möglich wird.
■ Für die Gleichgültigen: Rüttle sie auf und mache sie bereit zum Engagement für die Mitmenschen.
■ Für uns selbst: Dass wir mit Entschlossenheit dein Wort in unserem alltäglichen Leben verwirklichen.
Herr, unser Gott, du bist unsere Zuflucht und unser Fels. Erhöre unser Gebet durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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