DIENSTAG
TAGESGEBET
Gott und Vater aller Menschen.Du willst, dass wir in deinem Namen
Frieden bringen, wo Zwietracht herrscht,
Glauben wecken, wo Zweifel um sich greift,
die Hoffnung beleben,
wo Traurigkeit die Menschen lähmt.
Hilf uns, dass wir deine Liebe bekannt machen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 310, 17)
Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).
Jahr I
ERSTE LESUNGGen 13, 2.5–18
Zwischen mir und dir soll es keinen Streit geben: Wir sind doch Brüder
Lesung
aus dem Buch Génesis.
2Abram hatte einen sehr ansehnlichen Besitz
an Vieh, Silber und Gold.
5Auch Lot, der mit Abram ging,
besaß Schafe und Ziegen, Rinder und Zelte.
6Das Land reichte nicht hin,
dass sich beide nebeneinander darin hätten ansiedeln können;
denn ihr Besitz war zu groß
und so konnten sie sich nicht miteinander niederlassen.
7So entstand Streit
zwischen den Hirten der Herde Abrams
und den Hirten der Herde Lots;
auch siedelten damals noch
die Kanaaníter und die Perisíter im Land.
8Da sagte Abram zu Lot:
Zwischen mir und dir,
zwischen meinen und deinen Hirten soll es keinen Streit geben;
wir sind doch Brüder.
9Liegt nicht das ganze Land vor dir?
Trenn dich also von mir!
Wenn du nach links willst, gehe ich nach rechts;
wenn du nach rechts willst, gehe ich nach links.
10Lot erhob seine Augen
und sah, dass die ganze Jordangegend überall bewässert war.
Bevor der Herr Sodom und Gomórra vernichtete,
war sie bis Zoar hin wie der Garten des Herrn,
wie das Land Ägypten.
11Da wählte sich Lot die ganze Jordangegend aus.
Lot brach nach Osten auf
und sie trennten sich voneinander.
12Abram ließ sich im Land Kánaan nieder,
während Lot sich in den Städten jener Gegend niederließ
und seine Zelte bis Sodom hin aufschlug.
13Die Männer von Sodom aber waren sehr böse
und sündigten vor dem Herrn.
14Nachdem sich Lot von Abram getrennt hatte,
sprach der Herr zu Abram:
Erheb deine Augen
und schau von der Stelle, an der du stehst,
nach Norden und Süden, nach Osten und Westen!
15Das ganze Land nämlich, das du siehst,
will ich dir und deinen Nachkommen für immer geben.
16Ich mache deine Nachkommen zahlreich
wie den Staub auf der Erde.
Nur wer den Staub auf der Erde zählen kann,
wird auch deine Nachkommen zählen können.
17Mach dich auf,
durchzieh das Land in seiner Länge und Breite;
denn dir werde ich es geben.
18Da zog Abram mit seinen Zelten weiter
und ließ sich bei den Eichen von Mamre in Hebron nieder.
Dort baute er dem Herrn einen Altar.
ANTWORTPSALMPs 15 (14), 2–3.4.5 (Kv: 1b)
Kv Herr, wer darf weilen GL 34,1, VI. Ton
auf deinem heiligen Berg? – Kv
2Der makellos lebt und das Rechte tut, /
der von Herzen die Wahrheit sagt, ∗
3der mit seiner Zunge nicht verleumdet hat,
der seinem Nächsten nichts Böses tat ∗
und keine Schmach auf seinen Nachbarn gehäuft hat. – (Kv)
4Der Verworfene ist in seinen Augen verachtet, ∗
aber die den Herrn fürchten, hält er in Ehren.
[ ] Er wird nicht ändern, ∗
was er zum eigenen Schaden geschworen hat. – (Kv)
5Sein Geld hat er nicht auf Wucher verliehen ∗
und gegen den Schuldlosen nahm er keine Bestechung an.
[ ] Wer das tut, ∗
der wird niemals wanken. – Kv
Jahr II
ERSTE LESUNG2 Kön 19, 9b–11.14–21.31–35a.36
Ich werde diese Stadt beschützen und retten, um meinetwillen und um meines Knechtes David willen
Lesung
aus dem zweiten Buch der Könige.
In jenen Tagen
9b sandte Sánherib, der König von Assur,
Boten zu Hiskíja, dem König von Juda,
um ihm zu sagen:
10 So sollt ihr zu Hiskíja, dem König von Juda, sagen:
Dein Gott täusche dich nicht, auf den du vertraust, wenn du sagst:
Jerusalem wird nicht in die Hand
des Königs von Assur gegeben werden.
11Siehe, du hast doch gehört,
was die Könige von Assur
mit allen Ländern gemacht haben.
Sie haben an ihnen den Bann vollzogen.
Und du solltest gerettet werden?
14Hiskíja nahm das Schreiben von den Boten in Empfang
und las es.
Dann ging er zum Haus des Herrn hinauf,
breitete das Schreiben vor dem Herrn aus
15und betete vor dem Herrn;
er sagte:
Herr, Gott Israels, der über den Kérubim thront,
du allein bist der Gott aller Reiche der Erde.
Du hast den Himmel und die Erde gemacht.
16Neige, Herr, dein Ohr und höre!
Öffne, Herr, deine Augen und sieh her!
Höre die Worte Sánheribs,
der seinen Boten hergesandt hat,
um den lebendigen Gott zu verhöhnen.
17Es ist wahr, Herr,
die Könige von Assur haben die Völker vernichtet,
ihre Länder verwüstet
18und ihre Götter ins Feuer geworfen.
Denn das waren keine Götter,
sondern Werke von Menschenhand,
aus Holz und Stein;
darum konnte man sie vernichten.
19Nun aber, Herr, unser Gott,
rette uns aus seiner Hand,
damit alle Reiche der Erde erkennen,
dass du, Herr, Gott bist, du allein!
20Der Prophet Jesája, der Sohn des Amoz,
schickte zu Hiskíja
und ließ ihm sagen:
So spricht der Herr, der Gott Israels:
Du hast zu mir wegen Sánherib,
des Königs von Assur, gebetet.
Ich habe es gehört.
21Das ist das Wort, das der Herr über ihn gesprochen hat:
Dich verachtet, dich verspottet
die Jungfrau, die Tochter Zion.
Hinter dir
schüttelt die Tochter Jerusalem den Kopf über dich.
31Denn von Jerusalem wird ein Rest ausziehen,
vom Berg Zion ziehen die Geretteten hinaus.
Der Eifer des Herrn wird das vollbringen.
32Darum – so spricht der Herr über den König von Assur:
Er wird nicht in diese Stadt eindringen;
er wird keinen einzigen Pfeil hineinschießen,
er wird nicht
unter dem Schutz seines Schildes gegen sie anrennen
und keinen Wall gegen sie aufschütten.
33Auf dem Weg, auf dem er gekommen ist,
wird er wieder zurückkehren.
Aber in diese Stadt wird er nicht eindringen – Spruch des Herrn.
34Ich werde diese Stadt beschützen und retten,
um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.
35aIn jener Nacht zog der Engel des Herrn aus
und erschlug im Lager der Assýrer
hundertfünfundachtzigtausend Mann.
36Da brach Sánherib, der König von Assur, auf
und kehrte in sein Land zurück.
Er blieb in Nínive.
ANTWORTPSALMPs 48 (47), 2–3b.3c–4.10–11 (Kv: vgl. 9d)
Kv Gott lässt seine Stadt für immer bestehen. – KvGL 654,2, VII. Ton
2Groß ist der Herr und hoch zu loben ∗
in der Stadt unseres Gottes.
3abSein heiliger Berg ragt herrlich empor; ∗
er ist die Freude der ganzen Erde. – (Kv)
3cdDer Berg Zion liegt weit im Norden; ∗
er ist die Stadt des großen Königs.
4Gott ist in ihren Palästen, ∗
als sichere Burg erwiesen. – (Kv)
10Wir haben, o Gott, deine Huld bedacht ∗
inmitten deines Tempels.
11Wie dein Name, Gott, so reicht dein Ruhm bis an die Enden der Erde; ∗
deine Rechte ist voll von Gerechtigkeit. – Kv
Jahr I und II
RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 8, 12
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens.
Halleluja.
b) Vers 12: Die „goldene Regel“ schließt zusammenfassend die vorhergehenden Weisungen ab und stellt sie nochmals (vgl. 5, 48) unter das große Gebot der Liebe. Die Liebe ist die Mitte und das geheime Ziel auch von „Gesetz und Propheten“.
c) Vers 13–14: Mit 7, 13 beginnen die Schlussmahnungen der Bergpredigt (7, 13–27). Das Bild von den zwei Wegen ist weit verbreitet in den Psalmen, bei den Propheten und auch außerhalb der Heiligen Schrift. Das Leben des Menschen ist eine Wanderschaft, es kann sein Ziel erreichen oder verfehlen. Am Tor wird es sich entscheiden. Das Tor bedeutet Ende, Durchgang, neuen Anfang. Warum ist das Tor eng, das zum Leben, zum Glück der Vollendung führt? Warum werden nur wenige gerettet (Lk 13, 23)? Statt einer Antwort hören wir wieder einmal eine Forderung, einen Imperativ: Sorg, dass du den rechten Weg gehst und durch das rechte Tor eintrittst. – Spr 23, 9; Sir 22, 9–10; Lk 6, 31; Tob 4, 15; Spr 3, 27; Röm 3, 8–10; Dtn 30, 15–16; Ps 1; Lk 13, 24; Sir 21, 10; Mt 19, 24; Mk 10, 25; Lk 18, 25; Joh 10, 9–10.
EvangeliumMt 7, 6.12–14
Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen!
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
6Gebt das Heilige nicht den Hunden
und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor,
denn sie könnten sie mit ihren Füßen zertreten
und sich umwenden und euch zerreißen!
12Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun,
das tut auch ihnen!
Darin besteht das Gesetz und die Propheten.
13Geht durch das enge Tor!
Denn weit ist das Tor und breit der Weg,
der ins Verderben führt,
und es sind viele, die auf ihm gehen.
14Wie eng ist das Tor und wie schmal der Weg,
der zum Leben führt,
und es sind wenige, die ihn finden.
FÜRBITTEN
Im Namen Jesu versammelt tragen wir unsere Bitten vor Gott:
■ Erhalte in allen Christen das Bewusstsein für das kostbare Geschenk der frohen Botschaft.
■ Stärke alle in der Verkündigung des Evangeliums Tätigen mit deinem Geist.
■ Lass in unseren christlichen Gruppen und Gemeinschaften den Geist der gegenseitigen Liebe sichtbar werden.
■ Stärke die Zuversicht der Kranken und gib ihnen Vertrauen in ihre Helferinnen und Helfer.
■ Öffne unseren Verstorbenen das Tor in dein himmlisches Reich.
Gott, unser Vater, du willst, dass alle Menschen in dein Reich gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.