MITTWOCH

TAGESGEBET

Ewiger Vater,wende unsere Herzen zu dir hin,
damit wir das eine Notwendige suchen
und dich in Werken der Liebe verherrlichen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 94)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  „Gerechtigkeit“ im biblischen und jüdischen Verständnis bedeutet auch Hilfsbereitschaft, Freigebigkeit. In diesem Sinn ist Gott selbst ewig „gerecht“ (V. 7); er gibt die Saat und die Ernte, und er gibt dem reichlicher, der bereit ist, das Empfangene weiterzugeben. Der Mensch kann tatsächlich Gott Freude machen, und er kann Gott ehren: indem er sich, empfangend und schenkend, in den Kreislauf göttlicher Güte hineinziehen lässt, Gottes Liebe den Menschen erfahrbar macht und ihnen Grund gibt, Gott zu loben und ihm zu danken. – Man muss diesen Bettelbrief des Apostels in 2 Kor 8–9 mit Ruhe lesen, um zu begreifen, dass in dem Guten, das wir tun, Gott selbst der Handelnde ist. Seit Christus für uns arm geworden ist (8, 9), können wir den Reichtum Gottes austeilen. – Spr 11, 24–25; Tob 4, 16; Ps 112, 9; Jes 55, 10; Hos 10, 12.

ERSTE LESUNG2 Kor 9, 6–11

Gott liebt einen fröhlichen Geber

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
6Denkt daran: Wer kärglich sät, wird auch kärglich ernten;
wer mit Segen sät, wird mit Segen ernten.
7Jeder gebe, wie er es sich in seinem Herzen vorgenommen hat,
nicht verdrossen und nicht unter Zwang;
denn Gott liebt einen fröhlichen Geber.
8In seiner Macht kann Gott alle Gaben über euch ausschütten,
sodass euch allezeit in allem
alles Nötige ausreichend zur Verfügung steht
und ihr noch genug habt, um allen Gutes zu tun,
9wie es in der Schrift heißt:
Er teilte aus, er gab den Armen;
seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer.
10Gott, der Samen gibt für die Aussaat und Brot zur Nahrung,
wird auch euch das Saatgut geben
und die Saat aufgehen lassen;
er wird die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen lassen.
11In allem werdet ihr reich genug sein
zu jeder selbstlosen Güte;
sie wird durch uns
Dank an Gott hervorrufen.

ANTWORTPSALMPs 112 (111), 1–2.3–4.5 u. 9 (Kv: vgl. 1)

Kv Selig, wer Gott fürchtet GL 61,1, VI. Ton
und auf seinen Wegen geht. – Kv
(Oder: Halleluja.)

1Selig der Mann, der den Herrn fürchtet ∗
und sich herzlich freut an seinen Geboten.
2Seine Nachkommen werden mächtig im Land, ∗
das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet. – (Kv)
3Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus, ∗
seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer.
4Im Finstern erstrahlt er als Licht den Redlichen: ∗
Gnädig und barmherzig ist der Gerechte. – (Kv)
5Glücklich ein Mann, der gnädig ist und leiht ohne Zinsen, ∗
der nach dem Recht das Seine ordnet.
9Reichlich gibt er den Armen, /
seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer, ∗
seine Macht steht hoch in Ehren. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Elija wünscht, allein zu sterben, aber es gelingt ihm nicht, Elischa abzuschütteln. Wie durch eine innere Mitteilung weiß Elischa, dass die letzte Stunde seines Meisters gekommen ist. Aber das ist kein gewöhnliches Sterben; es ist ein Entrücktwerden, ein Hinweggenommenwerden (V. 3.5.9), wie es ähnlich in Gen 5 von Henoch, dem Freund Gottes, berichtet wird. Nur scheinbar wissen wir über den Tod des Elija mehr als über den des Henoch; was wir über Elija lesen, ist nicht ein Bericht über seine „Himmelfahrt“, sondern die Darstellung einer ekstatischen Vision des Prophetenschülers Elischa, die sich in den Vorstellungen der damaligen Zeit bewegt: Jahwe, der Gott der himmlischen Heere (Jahwe Zebaot), schickt einen seiner Wagen, um Elija an den himmlischen Hof zu holen. Auf diese Weise begreift Elischa die Größe und Gottesnähe seines Meisters. Er erbt von ihm den Mantel und „zwei Anteile“ (zwei Drittel) seines Geistes. „Geist“ ist die Gotteskraft, die den Propheten zu ungewöhnlichen Taten befähigt. Elischa wird, freilich in anderem Stil, die Mission Elijas weiterführen. Als „Israels Wagen und sein Lenker“ wird Elija abschließend gekennzeichnet: Was in der damaligen Kriegführung Kampfwagen und Wagenkämpfer waren, das war Elija für Israels Kampf um den Fortbestand des reinen Jahweglaubens. – Ex 14, 16.22; Num 11, 17.25; 1 Kön 22, 19; 2 Kön 6, 16–17; Gen 5, 24; Apg 1, 9–10; Sir 48, 9.12; 2 Kön 13, 14; 22; 11; 1 Kön 19, 19.

ERSTE LESUNG2 Kön 2, 1.4b.6–14

Es erschien ein feuriger Wagen und Elija fuhr im Wirbelsturm zum Himmel empor

Lesung
aus dem zweiten Buch der Könige.

1An dem Tag,
da der Herr
Elíja im Wirbelsturm in den Himmel aufnehmen wollte,
ging Elíja mit Elíscha von Gilgal weg.
4bSo kamen sie nach Jéricho.
6Elíja aber bat Elíscha:
Bleib hier;
denn der Herr hat mich an den Jordan gesandt.
Elíscha erwiderte:
So wahr der Herr lebt und so wahr du lebst:
Ich verlasse dich nicht.
So gingen beide miteinander.
7Fünfzig Prophetenjünger folgten ihnen
und blieben dann seitwärts in einiger Entfernung stehen.
Die beiden traten an den Jordan.
8Hier nahm Elíja seinen Mantel,
rollte ihn zusammen
und schlug mit ihm auf das Wasser.
Dieses teilte sich nach beiden Seiten
und sie schritten trockenen Fußes hindurch.
9Als sie drüben angekommen waren, sagte Elíja zu Elíscha:
Sprich eine Bitte aus,
die ich dir erfüllen soll, bevor ich von dir weggenommen werde!
Elíscha antwortete:
Möchten mir doch zwei Anteile deines Geistes zufallen.
10Elíja entgegnete:
Du hast etwas Schweres erbeten.
Wenn du siehst, wie ich von dir weggenommen werde,
wird es dir zuteilwerden.
Sonst aber wird es nicht geschehen.
11Während sie miteinander gingen und redeten,
erschien ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden
und trennte beide voneinander.
Elíja fuhr im Wirbelsturm zum Himmel empor.
12Elíscha sah es
und rief laut:
Mein Vater, mein Vater!
Wagen Israels und seine Reiter!
Als er ihn nicht mehr sah,
fasste er sein Gewand und riss es mitten entzwei.
13Dann hob er den Mantel auf, der Elíja entfallen war,
kehrte um
und trat an das Ufer des Jordan.
14Er nahm den Mantel, der Elíja entfallen war,
schlug mit ihm auf das Wasser
und rief: Wo ist der Herr, der Gott des Elíja?
Als er auf das Wasser schlug,
teilte es sich nach beiden Seiten
und Elíscha ging hinüber.

ANTWORTPSALMPs 31 (30), 20.21.22 u. 24 (Kv: 25a)

Kv Euer Herz sei stark und unverzagt. – KvGL 431, IV. Ton

20Wie groß ist deine Güte, o Herr, ∗
die du bewahrt hast für alle, die dich fürchten;
du hast sie denen erwiesen, ∗
die sich vor den Menschen bei dir bergen. – (Kv)
21Du verbirgst sie im Schutz deines Angesichts ∗
vor den Verschwörungen der Leute.
In einer Hütte bewahrst du sie ∗
vor dem Gezänk der Zungen. – (Kv)
22Gepriesen sei der Herr, /
denn er hat seine Huld wunderbar an mir erwiesen ∗
in einer befestigten Stadt.
24Liebt den Herrn, all seine Frommen! /
Seine Getreuen behütet der Herr, ∗
doch reichlich vergilt er dem, der hochmütig handelt. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 14, 23

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Wer mich liebt, hält mein Wort.
Mein Vater wird ihn lieben und wir werden bei ihm Wohnung nehmen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Der alten Gerechtigkeit, dem, was „zu den Alten gesagt worden ist“, hat Jesus in Mt 5 die neue Gerechtigkeit gegenübergestellt: das, was Gott eigentlich meint und will. Nun ist aber die „alte Gerechtigkeit“ keineswegs eine nur alttestamentlich-jüdische Angelegenheit; sie steckt uns allen bis heute in den Knochen: Wir möchten unsere Rechte und Pflichten genau abgesteckt haben, Gott und den Menschen gegenüber. Niemand soll uns etwas vorwerfen können, weder Gott noch die Menschen. Man soll uns anerkennen, man soll uns ehren, man soll uns loben. „Man“, das sind zunächst die Menschen. Vor ihnen spielen wir unsere Rolle wie der Schauspieler auf der Bühne. Die Versuchung ist groß, das Gute, das wir tun, „vor den Menschen“ zu tun, oder wenigstens den Anschein zu erwecken, als ob wir es täten. Jesus nennt das Heuchelei. Fasten, Beten, Almosengeben, darin soll sich unsere Grundhaltung vor Gott bewähren: die Demut, das Vertrauen, die Liebe. Aber alles ist verdorben, von innen her zersetzt, wenn wir nicht in reiner Absicht Gott selbst meinen und suchen. – Mt 23, 5; Lk 16, 14–15; Joh 5, 44; 12, 43; Am 4, 4–5; Ps 139, 1–3; 2 Kön 4, 33; Tob 3, 10–11; Jes 26, 20; Dan 6, 11; Jes 58, 1–8.

EvangeliumMt 6, 1–6.16–18

Dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
1Hütet euch,
eure Gerechtigkeit vor den Menschen zu tun,
um von ihnen gesehen zu werden;
sonst habt ihr keinen Lohn
von eurem Vater im Himmel zu erwarten.
2Wenn du Almosen gibst,
posaune es nicht vor dir her,
wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun,
um von den Leuten gelobt zu werden!
Amen, ich sage euch:
Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
3Wenn du Almosen gibst,
soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut,
4damit dein Almosen im Verborgenen bleibt;
und dein Vater, der auch das Verborgene sieht,
wird es dir vergelten.
5Wenn ihr betet,
macht es nicht wie die Heuchler!
Sie stellen sich beim Gebet
gern in die Synagogen und an die Straßenecken,
damit sie von den Leuten gesehen werden.
Amen, ich sage euch:
Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
6Du aber, wenn du betest, geh in deine Kammer,
schließ die Tür zu;
dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist!
Dein Vater, der auch das Verborgene sieht,
wird es dir vergelten.
16Wenn ihr fastet,
macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler!
Sie geben sich ein trübseliges Aussehen,
damit die Leute merken, dass sie fasten.
Amen, ich sage euch:
Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
17Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt
und wasche dein Gesicht,
18damit die Leute nicht merken, dass du fastest,
sondern nur dein Vater, der im Verborgenen ist;
und dein Vater, der das Verborgene sieht,
wird es dir vergelten.

FÜRBITTEN

Gebet sucht nicht die Anerkennung anderer, sondern die Aufmerksamkeit Gottes. Ihn bitten wir:
■ Hilf der Kirche, in rechter Weise Gottesdienst zu feiern und dich in ihrer Mitte spürbar zu erleben.
■ Hilf allen, die fasten, dies nicht nur um des Körpers willen, sondern auch um der Seele willen zu tun.
■ Hilf den Armen, ehrliche Helfer zu finden und aus dem Teufelskreis der Armut ausbrechen zu können.
■ Hilf den Sterbenden, loslassen zu können und darauf zu vertrauen, dass du sie hältst.
Du bist der Vater, der auch das Verborgene sieht und das Stille hört. Dir sei Dank und Lob in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
Vatican News

Perikopen

Zu Fragen der Auslegung und Exegese der liturgischen Lesungen empfehlen wir Ihnen auch den Besuch der Seite
perikopen.de


Katholisches Bibelwerk e.V.

Für Lektorinnen und Lektoren und alle, die einen liturgischen oder sonstigen Dienst im Gottesdienst übernehmen
bibelwerk.de


Liedvorschläge

Hier finden Sie Liedvorschläge und Gottesdienstvorlagen für den Gottesdienst:


Psalmtöne

Zum Online-Kantorale antwortpsalm.de


Fernkurs

Liturgie im Fernkurs


SCHOTT-Messbuch

Schott Messbücher
hier erhältlich


Spenden

Wenn Sie der Meinung sind, dass der SCHOTT-Online eine gute Sache ist und Sie etwas dafür spenden möchten, sind wir dankbar.

Verein der Benediktiner zu Beuron e.V.
IBAN DE31 6535 1050 0000 8013 02
BIC SOLADES1SIG
Verwendungszweck Spende Online-SCHOTT

zahlen-mit-code.de