DONNERSTAG

TAGESGEBET

Allmächtiger, ewiger Gott,wir dürfen dich Vater nennen,
denn du hast uns an Kindes statt angenommen.
Gib, dass wir mehr und mehr
aus dem Geist der Kindschaft leben,
damit wir die wahre Freiheit finden
und das unvergängliche Erbe erlangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 146)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  In den vier letzten Kapiteln des zweiten Korintherbriefs (Kap. 10–13) setzt sich Paulus so scharf mit seinen Gegnern auseinander, wie er es sonst nur noch im Galaterbrief getan hat. Er fühlt sich offenbar nicht sehr wohl bei dieser Art von Verteidigung und Angriff, von Selbstbehauptung und Selbstlob, wie sie ihm von seinen Gegnern aufgezwungen wird. Am Beginn dieses Abschnitts hat er sich selbst und die Leser an die Güte und Freundlichkeit Jesu Christi erinnert (10, 1). Dann hat er seine apostolische Autorität und die Art seines Auftretens verteidigt; seine Gegner nennt er in 11, 15 Diener („Diakone“) Satans; die schärfsten Waffen sind ihm gerade gut genug, wenn die Einheit der Kirche und damit ihr Bestand selbst auf dem Spiel stehen. Aber nicht Hass oder Geltungsdrang ist die Triebfeder seines Handelns, sondern die Liebe. In der heutigen Lesung vergleicht er die Gemeinde von Korinth mit einer Braut, die Christus allein gehört und an der sich niemand vergreifen darf. So spielt Paulus den Brautwerber, der die Verantwortung für die Unberührtheit der Braut trägt. Auch die Propheten des Ersten Bundes haben das Volk Gottes die (meist untreue) Braut oder Gemahlin Jahwes genannt. Paulus geht noch weiter zurück: bis auf die allererste Braut, auf Eva, die sich verführen ließ. Um jeden Preis will Paulus die Gemeinde von Korinth in der Reinheit des Glaubens und der Liebe erhalten. Er hat diese „Braut“ für Christus geworben; er weiß sich als Apostel für diese Gemeinde verantwortlich, wenn der Herr wiederkommt. – Dtn 4, 24; Mt 22, 1–10; Mk 2, 19; Eph 5, 25–27; Offb 19, 7; 21, 2.9; Gen 3, 1–6; Gal 1, 6–9; 2 Kor 12, 11; 1 Kor 2, 1–5; Apg 18, 1–4; 1 Kor 9, 18; 2 Kor 8, 1–2; Phil 4, 15.

ERSTE LESUNG2 Kor 11, 1–11

Ich verkündete euch das Evangelium Gottes, ohne etwas dafür zu nehmen

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
1Lasst euch doch ein wenig Unverstand von mir gefallen!
Aber das tut ihr ja.
2Denn ich werbe eifrig um euch mit dem Eifer Gottes;
ich habe euch einem einzigen Mann verlobt,
um euch als reine Jungfrau zu Christus zu führen.
3Ich fürchte aber,
wie die Schlange einst durch ihre Falschheit Eva täuschte,
könntet auch ihr
in euren Gedanken
von der aufrichtigen und reinen Hingabe an Christus
abkommen.
4Ihr nehmt es ja offenbar hin,
wenn irgendeiner daherkommt
und einen anderen Jesus verkündet, als wir verkündet haben,
wenn ihr einen anderen Geist empfangt, als ihr empfangen habt,
oder ein anderes Evangelium, als ihr angenommen habt.
5Ich denke doch, ich stehe den Überaposteln keineswegs nach.
6Im Reden mag ich ein Stümper sein,
aber nicht in der Erkenntnis;
wir haben es euch in jeder Weise gezeigt.
7Oder habe ich einen Fehler gemacht,
als ich, um euch zu erhöhen, mich selbst erniedrigte
und euch das Evangelium Gottes verkündete,
ohne etwas dafür zu nehmen?
8Andere Gemeinden habe ich ausgeplündert
und Geld von ihnen genommen, um euch dienen zu können.
9Aber als ich zu euch kam und in Schwierigkeiten geriet,
bin ich niemandem zur Last gefallen;
was ich zu wenig hatte,
ergänzten die Brüder, die aus Mazedónien kamen.
Ich habe also darauf Wert gelegt,
euch in keiner Weise zur Last zu fallen,
und werde auch weiterhin darauf Wert legen.
10So gewiss die Wahrheit Christi in mir ist:
Diesen Ruhm wird mir im Gebiet von Acháia niemand nehmen.
11Warum?
Liebe ich euch etwa nicht?
Gott weiß es.

ANTWORTPSALMPs 111 (110), 1–2.3–4.7–8 (Kv: vgl. 7a)

Kv Treu und gerecht ist der Herr. – KvGL 60,1, VI. Ton
(Oder: Halleluja.)

1Dem Herrn will ich danken mit ganzem Herzen ∗
im Kreis der Redlichen, in der Gemeinde.
2Groß sind die Werke des Herrn, ∗
erforschenswert für alle, die sich an ihnen freuen. – (Kv)
3Hoheit und Pracht ist sein Walten, ∗
seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer.
4Ein Gedächtnis seiner Wunder hat er gestiftet, ∗
der Herr ist gnädig und barmherzig. – (Kv)
7Die Werke seiner Hände sind Treue und Recht, ∗
verlässlich sind alle seine Gebote.
8Sie stehen fest für immer und ewig, ∗
geschaffen in Treue und Redlichkeit. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Auf vielfache Weise hat sich Gott in Israel offenbart; rettend und strafend hat er in die Geschichte eingegriffen, und jedem Zeitalter hat er „ehrwürdige Männer“ (Sir 44, 1) als Wegweiser gegeben. Von diesen Männern sprechen in feierlichem Stil die Kapitel 44–50 des Buches Jesus Sirach. Elija und Elischa gehören zu den volkstümlichsten Gestalten der Vergangenheit. Das Symbol Elijas ist das Feuer, jenes Element, vor dem kein anderes standhält. Gott selbst wird in der Schrift ein verzehrendes Feuer genannt (Dtn 4, 24; 9, 3). Das Feuer prüft und richtet, es vernichtet und vollendet. Am Sinai, am Gottesberg Horeb, hat aber auch Elija – wie einst Mose – erfahren, dass Feuer und Sturm nicht das ganze Wesen Gottes sind. Im stillen Windhauch, im kleinsten Zeichen der Liebe ist Gott mehr und mächtiger gegenwärtig als in Blitz und Donner. – Joh 5, 35; 1 Kön 17, 1; 19, 10.14; 18, 36–38; 2 Kön 1, 10.12; 1 Kön 17, 17–24; 21, 17–24; 2 Kön 1, 15–16; 2, 1–11; Mt 17, 9–13; Mal 3, 24; Lk 1, 17.

ERSTE LESUNGSir 48, 1–14 (1–15)

Elija wurde vom Wirbelsturm verhüllt und Elischa wurde mit seinem Geist erfüllt

Lesung
aus dem Buch Jesus Sirach.

In jenen Tagen
1 stand Elíja auf, ein Prophet wie Feuer,
sein Wort brannte wie eine Fackel.
2Er ließ über sie eine Hungersnot hereinbrechen
und verringerte sie mit seinem Eifer;
3durch das Wort des Herrn verschloss er den Himmel,
ebenso ließ er dreimal Feuer herabfallen.
4Wie wurdest du verherrlicht, Elíja, durch deine Wunder!
Wer wird sich gleich dir rühmen können?
5Der einen Verstorbenen auferweckt hat vom Tod
und aus dem Hades durch ein Wort des Höchsten;
6der Könige in die Vernichtung geführt hat
und Berühmte weg von ihrem Lager;
7der am Sínai eine Zurechtweisung hört
und am Horeb Urteile der Vergeltung;
8der Könige salbt zur Vergeltung
und ihm nachfolgende Propheten;
9der mit einem Wirbelsturm aus Feuer hinweggenommen wurde
in einem Wagen mit feurigen Pferden;
10der aufgeschrieben ist
für Zurechtweisungen für künftige Zeiten,
um den Zorn vor dem Ausbruch zu besänftigen,
um das Herz des Vaters dem Sohn zuzuwenden
und um die Stämme Jakobs aufzurichten.
11Selig, die dich gesehen haben
und die in Liebe entschlafen sind;
denn auch wir werden gewiss leben.
12Elíja – er wurde vom Wirbelsturm verhüllt
und Elíscha wurde mit seinem Geist erfüllt;
zu seiner Zeit
wurde er von keinem Herrscher ins Wanken gebracht
und niemand hatte Macht über ihn.
13Kein Wort ging über seine Kraft
und noch im Tod hat sein Leib prophezeit.
14In seinem Leben hat er Wunder getan
und im Tod waren seine Werke erstaunlich.

ANTWORTPSALMPs 97 (96), 1–2.3–4.5–6.7–8 (Kv: 12a)

Kv Freut euch am Herrn, ihr Gerechten! – KvGL 56,1, V. Ton

1Der Herr ist König. Es juble die Erde! ∗
Freuen sollen sich die vielen Inseln.
2Rings um ihn her sind Wolken und Dunkel, ∗
Gerechtigkeit und Recht sind die Stützen seines Thrones. – (Kv)
3Feuer geht vor ihm her, ∗
verzehrt seine Gegner ringsum.
4Seine Blitze erhellen den Erdkreis, ∗
die Erde sieht es und bebt. – (Kv)
5Berge schmelzen wie Wachs vor dem Herrn, ∗
vor dem Angesicht des Herrn der ganzen Erde.
6Seine Gerechtigkeit verkünden die Himmel, ∗
seine Herrlichkeit schauen alle Völker. – (Kv)
7Alle, die Bildern dienen, werden zuschanden, /
die sich der Götzen rühmen. ∗
Vor ihm werfen sich alle Götter nieder.
8Zion hört es und freut sich, ∗
Judas Töchter jubeln, Herr, über deine Urteile. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Röm 8, 15bc

Halleluja. Halleluja.
Ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen,
in dem wir rufen: Abba, Vater!
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Das Vaterunser ist uns an zwei Stellen des Neuen Testaments überliefert: Mt 6, 9–13 und Lk 11, 2–5. Die kürzere Form (Lukas) ist vermutlich die ursprünglichere. Alle Bestandteile dieses Gebets lassen sich von der alttestamentlichen und jüdischen Gebetsüberlieferung herleiten, und doch hat Jesus daraus etwas völlig Neues und Einmaliges gemacht. Der Inhalt des Vaterunsers und die Anordnung der Bitten zeigen uns nicht nur die Art und Ordnung, wie wir beten sollen; sie sagen uns auch alles über Gott und die Welt, und sie ordnen unser eigenes Leben in der Welt und vor Gott. Die drei ersten Bitten (dein Name, dein Reich, dein Wille) zielen auf das Offenbarwerden der Macht und Herrlichkeit Gottes (Offb 11, 17). Auch die zwei folgenden Bitten (Brot und Vergebung) richten sich auf die Zukunft. Das tägliche Brot ist das Brot, das uns mit Leib und Seele den morgigen Tag erreichen lässt, den Tag des Gerichts und der endgültigen Rettung. Und schließlich die nüchterne, demütige Bitte um Bewahrung vor dem Bösen, vor dem wir nicht endgültig sicher sind, solange diese Zeit dauert. Das Vaterunser ist also das Gebet des Menschen, der nur eine Sorge hat: seinen Weg bis ans Ziel zu gehen, an dem Gott ihn erwartet. – Mt 14, 36; Röm 8, 15; Gal 4, 6; Jak 1, 13; Jes 63, 15–16; Jer 31, 20; Ez 36, 23; Mal 1, 6; Joh 17, 6.26; Mt 26, 39–42; Joh 6, 32–35; Mt 18, 21–35; Joh 17, 11.15.

EvangeliumMt 6, 7–15

So sollt ihr beten

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
7Wenn ihr betet,
sollt ihr nicht plappern wie die Heiden,
die meinen,
sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen.
8Macht es nicht wie sie;
denn euer Vater weiß, was ihr braucht,
noch ehe ihr ihn bittet.
9So sollt ihr beten:
Unser Vater im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
10dein Reich komme,
dein Wille geschehe
wie im Himmel, so auf der Erde.
11Gib uns heute das Brot, das wir brauchen!
12Und erlass uns unsere Schulden,
wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben!
13Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern rette uns vor dem Bösen!
14Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt,
dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben.
15Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt,
dann wird euch euer Vater
eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

FÜRBITTEN

Zu Gott, unserem himmlischen Vater, kommen wir mit kindlichem Vertrauen:
■ Vater unser im Himmel: Lass alle Menschen erfahren, dass dein Himmel die Erde berührt.
■ Geheiligt werde dein Name: Hilf den Konfessionen, im Anrufen deines Namens Spaltungen zu überwinden.
■ Dein Reich komme: Beende die Kriege zwischen den irdischen Reichen und schenke der Welt deinen Frieden.
■ Dein Wille geschehe: Heil für die Kranken und Leben für die Verstorbenen mögen dein Wille sein.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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