SAMSTAG

TAGESGEBET

Jesus Christus hat gesagt:„Sorgt euch nicht um euer Leben!
Ängstigt euch nicht!
Euch soll es um das Reich Gottes gehen;
dann wird euch das andere dazugegeben.“
Darum beten wir:
Gott.
Wir fürchten,
wenn wir uns auf dich einlassen,
wird unser Leben noch schwerer;
wenn wir uns für deine Sache mühn,
kommen wir selber zu kurz.
Mach uns frei von der Angst.
Gib uns Freude an deinem Reich
und lass uns erfahren,
dass dir allein die Zukunft gehört.
Das gewähre uns durch Jesus Christus. (MB 320, 40)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Die heutige Lesung setzt die gestrige fort und bringt eine zweite Reihe von Ruhmestiteln, die Paulus in Anspruch nehmen kann und die er glaubt, hier nennen zu müssen, um nicht seinen Gegnern das Feld zu räumen. Der außergewöhnlichen Berufung dieses Apostels entsprechen außergewöhnliche Gnaden. Er nennt vor allem eine geheimnisvolle Gotteserfahrung, die er freilich nur andeuten kann, da sie ihrer Natur nach in menschlicher Sprache nicht sagbar ist. Hier ist die Quelle, aus der er getrunken hat, um auf der langen Durststrecke nicht zugrunde zu gehen. Aber kann ein Mensch das alles erleben und aussprechen, ohne sich zu überheben? Offenbar hatte Paulus ein starkes Selbstbewusstsein, war oft unbequem und vielleicht auch unsympathisch, und er litt an einer Krankheit, die ihn sein Leben lang quälte. Über die Art dieser Krankheit gibt es Vermutungen, aber keine Gewissheit. Für Paulus – und jeden Christen – ist nur wichtig, dass Gott durch ihn ungehindert wirken kann. – Mt 26, 39.42.44; 2 Kor 4, 7; Jes 40, 29; Röm 5, 3; Kol 1, 24; Phil 4, 13.

ERSTE LESUNG2 Kor 12, 1–10

Viel lieber will ich mich meiner Schwachheit rühmen

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
1Ich muss mich ja rühmen;
zwar nützt es nichts,
trotzdem will ich jetzt von Erscheinungen
und Offenbarungen des Herrn sprechen.
2Ich kenne einen Menschen in Christus,
der vor vierzehn Jahren
bis in den dritten Himmel entrückt wurde;
ich weiß allerdings nicht,
ob es mit dem Leib oder ohne den Leib geschah,
nur Gott weiß es.
3Und ich weiß,
4dass dieser Mensch in das Paradies entrückt wurde;
ob es mit dem Leib oder ohne den Leib geschah,
weiß ich nicht,
nur Gott weiß es.
Er hörte unsagbare Worte,
die ein Mensch nicht aussprechen darf.
5Diesen Menschen will ich rühmen;
meiner selbst will ich mich nicht rühmen,
höchstens meiner Schwachheit.
6Wenn ich mich dennoch rühmen wollte,
wäre ich zwar kein Narr, sondern würde die Wahrheit sagen.
Aber ich verzichte darauf;
denn jeder soll mich nur nach dem beurteilen,
was er an mir sieht oder aus meinem Mund hört.
7Damit ich mich wegen der einzigartigen Offenbarungen
nicht überhebe,
wurde mir ein Stachel ins Fleisch gestoßen:
ein Bote Satans,
der mich mit Fäusten schlagen soll,
damit ich mich nicht überhebe.
8Dreimal habe ich den Herrn angefleht,
dass dieser Bote Satans von mir ablasse.
9Er aber antwortete mir: Meine Gnade genügt dir;
denn die Kraft wird in der Schwachheit vollendet.
Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen,
damit die Kraft Christi auf mich herabkommt.
10Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht,
alle Misshandlungen und Nöte,
Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage;
denn wenn ich schwach bin,
dann bin ich stark.

ANTWORTPSALMPs 34 (33), 8–9.10–11.12–13 (Kv: 9a)

Kv Kostet und seht, wie gut der Herr ist! – KvGL 39,1, V. Ton

8Der Engel des Herrn umschirmt, die ihn fürchten, ∗
und er befreit sie.
9Kostet und seht, wie gut der Herr ist! ∗
Selig der Mensch, der zu ihm sich flüchtet! – (Kv)
10Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen; ∗
denn die ihn fürchten, leiden keinen Mangel.
11Junglöwen darben und hungern; ∗
aber die den Herrn suchen, leiden keinen Mangel an allem
Guten. – (Kv)
12Kommt, ihr Kinder, hört mir zu! ∗
Die Furcht des Herrn will ich euch lehren!
13Wer ist der Mensch, der das Leben liebt, ∗
der Tage ersehnt, um Gutes zu sehen? – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Der König Joasch war dem Blutbad entgangen, das Atalja in Jerusalem unter den Söhnen des Königs Ahasja angerichtet hatte (gestrige Lesung). Mit sieben Jahren war Joasch König geworden, und solange der Hohepriester Jojada lebte, ging es gut: Dann begann von neuem der Abfall zum Baalskult. Secharja, der Sohn des Jojada, erhebt zwar prophetisch warnend seine Stimme, er wird aber im Vorhof des Tempels, „zwischen Tempel und Altar“, gesteinigt. Jesus nennt diesen Secharja als den Letzten der unschuldig Ermordeten, deren lange Reihe mit Abel beginnt und in die auch Jesus selbst eintreten wird. Erst sein Tod wird dieser Unheilsgeschichte ein Ende machen; er wird nicht (wie Secharja) mit einem Gebet um Rache sterben, sondern mit der Bitte: Vater, vergib ihnen! – Mt 23, 35; 2 Kön 12, 18–22; Dtn 32, 30.

ERSTE LESUNG2 Chr 24, 17–25

Sie taten sich gegen Secharja zusammen und steinigten ihn im Hof des Hauses des Herrn

Lesung
aus dem zweiten Buch der Chronik.

17Nach dem Tod des Priesters Jojáda
kamen die führenden Männer Judas zum König
und warfen sich vor ihm nieder.
Dieser hörte damals auf sie,
18sodass sie den Bund des Herrn, des Gottes ihrer Väter, verließen
und die Kultpfähle und Götzenbilder verehrten.
Wegen dieser Schuld
kam ein Zorngericht über Juda und Jerusalem.
19Der Herr schickte Propheten zu ihnen,
um sie zur Umkehr zum Herrn zu bewegen,
aber man hörte nicht auf ihre Warnung.
20Da kam der Geist Gottes über Sechárja,
den Sohn des Priesters Jojáda.
Er trat vor das Volk und hielt ihm vor:
So spricht Gott: Warum übertretet ihr die Gebote des Herrn?
So könnt ihr kein Glück mehr haben.
Weil ihr den Herrn verlassen habt,
wird er euch verlassen.
21Sie aber taten sich gegen ihn zusammen
und steinigten ihn auf Befehl des Königs
im Hof des Hauses des Herrn.
22König Joasch dachte nicht mehr an die Treue,
die ihm Jojáda, sein Vater, erwiesen hatte,
sondern ließ dessen Sohn töten.
Dieser aber rief sterbend aus:
Der Herr möge es sehen und vergelten.
23Um die Jahreswende zog das Heer der Aramäer gegen Joasch.
Sie drangen nach Juda und Jerusalem vor
und machten alle führenden Männer des Volkes nieder.
Ihre gesamte Beute brachte man zum König von Damáskus.
24Mit nur wenig Kriegern war das Heer der Aramäer gekommen;
aber der Herr gab ein sehr großes Heer in ihre Hand,
weil die Israeliten den Herrn, den Gott ihrer Väter,
verlassen hatten.
So vollzogen die Aramäer an Joasch das Strafgericht.
25Als sie abzogen und ihn schwerkrank zurückließen,
verschworen sich seine Diener gegen ihn
wegen der Blutschuld am Sohn des Priesters Jojáda
und erschlugen ihn auf seinem Bett.
Man begrub ihn in der Davidstadt,
aber nicht in den Gräbern der Könige.

ANTWORTPSALMPs 89 (88), 4–5.29–30.31–32.33–34 (Kv: vgl. 29a)

Kv Auf ewig bewahre ich ihm meine Huld. – KvGL 60,1, VI. Ton

4„Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten ∗
und David, meinem Knecht, geschworen:
5Auf ewig gebe ich deinem Haus festen Bestand ∗
und von Geschlecht zu Geschlecht gründe ich deinen Thron. – (Kv)
29Auf ewig werde ich ihm meine Huld bewahren, ∗
mein Bund mit ihm ist verlässlich.
30Sein Haus lasse ich dauern für immer ∗
und seinen Thron wie die Tage des Himmels. – (Kv)
31Wenn seine Söhne meine Weisung verlassen, ∗
nicht mehr leben nach meiner Ordnung,
32wenn sie meine Gesetze entweihen, ∗
meine Gebote nicht mehr halten, – (Kv)
33dann werde ich ihr Vergehen mit der Rute strafen ∗
und ihre Sünde mit Schlägen.
34Doch ich entziehe ihm nicht meine Huld, ∗
breche ihm nicht die Treue.“ – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. 2 Kor 8, 9

Halleluja. Halleluja.
Jesus Christus, der reich war, wurde aus Liebe arm.
Und durch seine Armut hat er uns reich gemacht.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Auf das Wort vom gesunden Auge, das den Menschen in die Welt des Lichts hineinstellt (6, 22–23), folgt das Wort von den zwei Herren, Gott und dem Mammon (V. 24), und die Spruchreihe von den Vögeln des Himmels und den Lilien des Feldes (V. 25–34). Mammon ist das Geld, das zum Götzen (zum „Schatz“) geworden ist. Man kann nicht Gott und dem Mammon dienen: Die Wahrheit dieses Wortes ist heute wie damals mit Händen zu greifen. Gott und der Mammon beanspruchen den ganzen Menschen, allerdings auf sehr verschiedene Weise: Der Mammon macht ihn zum Sklaven, Gott macht ihn frei – auch dazu, dass er vom Geld den richtigen Gebrauch macht. Um die Freiheit des Menschen und die neue Gerechtigkeit geht es auch in den Versen 25–34. Die Vögel des Himmels und die Lilien des Feldes lehren den Jünger Jesu nicht eine gedankenlose Sorglosigkeit, sondern die Wahrheit von Gottes Herrschaft und seiner Gerechtigkeit (V. 33). Es braucht aber das „gesunde Auge“ des aufrichtigen Menschen, um in den geschaffenen Dingen Gottes Nähe zu erkennen, nicht als eine allgemeine Weisheit, sondern als täglich neues Ereignis und Wunder. So besteht nach diesem Evangelium Christsein darin, vor Gott zuzugeben, dass man „arm“ ist, aber auch bereit zu sein, sich unendlich beschenken zu lassen. – Mt 19, 21–26; Lk 16, 13; Ijob 31, 24; Ps 62, 11; Eph 5, 5; Lk 12, 22–31; Ps 145, 15–16; Phil 4, 6; Ps 147, 9; 1 Kön 10, 1–29; 3, 13; Weish 1, 1; Jak 4, 13–14.

EvangeliumMt 6, 24–34

Sorgt euch nicht um morgen!

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
24Niemand kann zwei Herren dienen;
er wird entweder den einen hassen und den andern lieben
oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten.
Ihr könnt nicht Gott dienen
und dem Mammon.
25Deswegen sage ich euch:
Sorgt euch nicht um euer Leben,
was ihr essen oder trinken sollt,
noch um euren Leib,
was ihr anziehen sollt!
Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung
und der Leib mehr als die Kleidung?
26Seht euch die Vögel des Himmels an:
Sie säen nicht,
sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen;
euer himmlischer Vater ernährt sie.
Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?
27Wer von euch kann mit all seiner Sorge
sein Leben auch nur um eine kleine Spanne verlängern?
28Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung?
Lernt von den Lilien des Feldes, wie sie wachsen:
Sie arbeiten nicht und spinnen nicht.
29Doch ich sage euch:
Selbst Sálomo war in all seiner Pracht
nicht gekleidet wie eine von ihnen.
30Wenn aber Gott schon das Gras so kleidet,
das heute auf dem Feld steht
und morgen in den Ofen geworfen wird,
wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen!
31Macht euch also keine Sorgen
und fragt nicht: Was sollen wir essen?
Was sollen wir trinken?
Was sollen wir anziehen?
32Denn nach alldem streben die Heiden.
Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht.
33Sucht aber zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit;
dann wird euch alles andere dazugegeben.
34Sorgt euch also nicht um morgen;
denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen.
Jeder Tag hat genug an seiner eigenen Plage.

FÜRBITTEN

Im Vertrauen, dass unser himmlischer Vater sich unsere Sorgen zu eigen macht, bitten wir ihn:
■ Für alle, die sich um Nahrung sorgen: Hilf dem Staat und der Gesellschaft, so zu handeln, dass niemand hungern braucht.
■ Für alle, die sich um ihr Aussehen sorgen: Lass sie erkennen, dass das Innere wertvoller ist als der äußere Schein.
■ Für alle, die sich um einen lieben Menschen sorgen: Steh ihnen bei, lass sie Hilfe erfahren und Momente der Erholung erleben.
■ Für alle, die von uns gegangen sind: Lass sie erfahren, dass du in deinem Reich für sie sorgst.
Bei dir, Herr, sind wir geborgen mit all dem, was uns beschäftigt und belastet. Du sorgst mit deiner Liebe für uns – heute und in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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