MITTWOCH

TAGESGEBET

Herr, unser Gottsende uns den Geist der Einsicht,
der Wahrheit und des Friedens.
Lass uns erkennen, was du von uns verlangst,
und gib uns die Bereitschaft,
einmütig zu erfüllen,
was wir als deinen Auftrag erkannt haben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 270)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Der Apostel steht im Dienst der neuen Heilsordnung, des „Neuen Bundes“. Die neuen Wirklichkeiten dieses Bundes sind der Geist, die Gerechtigkeit und die Herrlichkeit. Nur durch den Geist gibt es wirkliches Heil: heiliges, ewiges Leben. Mit dem Geist ist die kommende Welt in die gegenwärtige eingebrochen. Das Neue, das mit Christus begonnen hat, ist endgültig und bleibt. Im Vergleich damit war der Erste Bund nur „Buchstabe“: eine geschriebene Mitteilung, die auf die zukünftige Wirklichkeit hinwies, aber nicht die Kraft besaß, diese Wirklichkeit herbeizuführen. Daraus folgert Paulus in den Versen 7–11 die ungleich größere Würde des apostolischen Dienstes im Vergleich mit dem Dienst des Mose. Der Unterschied liegt in der verschiedenen „Herrlichkeit“. Paulus spricht zwar Mose und dem Ersten Bund überhaupt den Anteil an der göttlichen Offenbarungsherrlichkeit nicht einfach ab; auch dort war Gottes Größe und Macht sichtbar, sie strahlte insbesondere auf dem Gesicht des Mose wider, wenn er von der Begegnung mit Gott zurückkam. Aber diese Herrlichkeit war vergänglich, sie verblasste im helleren Schein des Neuen Bundes. Zur Überheblichkeit besteht deswegen kein Anlass, weder für den Apostel noch für die Gemeinde. Gott allein macht uns fähig, die neue Wirklichkeit überhaupt zu erfassen und ihr zu dienen. Und wir haben „diesen Schatz“ in irdenen Gefäßen (4, 7): Durch Not und Tod hindurch erweist innerhalb dieser Welt das Leben Jesu seine Kraft. – Joh 3, 27; Eph 3, 7; Kol 1, 23–25; Röm 2, 29; 7, 5–6; Ex 32, 16; 34, 29–35; Hebr 3, 3.

ERSTE LESUNG2 Kor 3, 4–11

Gott hat uns zu Dienern des Neuen Bundes gemacht, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
4Wir haben durch Christus so großes Vertrauen zu Gott.
5Doch sind wir dazu nicht von uns aus fähig,
als ob wir uns selbst etwas zuschreiben könnten;
unsere Befähigung stammt vielmehr von Gott.
6Er hat uns fähig gemacht,
Diener des Neuen Bundes zu sein,
nicht des Buchstabens,
sondern des Geistes.
Denn der Buchstabe tötet,
der Geist aber macht lebendig.
7Wenn aber schon der Dienst des Todes,
dessen Buchstaben in Stein gemeißelt waren,
so herrlich war,
dass die Israeliten das Gesicht des Mose
nicht anschauen konnten,
weil es eine Herrlichkeit ausstrahlte, die doch vergänglich war,
8 wie sollte da der Dienst des Geistes nicht viel herrlicher sein?
9Denn wenn schon der Dienst der Verurteilung herrlich war,
so ist der Dienst der Gerechtigkeit noch viel herrlicher.
10Eigentlich ist das Verherrlichte
nämlich in diesem Fall gar nicht verherrlicht
angesichts der überragenden Herrlichkeit.
11Wenn nämlich schon das Vergängliche in Herrlichkeit erschien:
Die Herrlichkeit des Bleibenden wird es überstrahlen.

ANTWORTPSALMPs 99 (98), 4b–5.6–7.8–9 (Kv: vgl. 9c)

Kv Heilig bist du, Herr, unser Gott! – KvGL 59,1, I. Ton

4bcDu bist es, der die Ordnung gegründet hat. ∗
Recht und Gerechtigkeit in Jakob hast du bewirkt.
5Erhebt den Herrn, unsern Gott, /
werft euch nieder am Schemel seiner Füße! ∗
[ ] Er ist heilig! – (Kv)
6Mose und Aaron sind unter seinen Priestern, /
Sámuel unter denen, die seinen Namen anrufen. ∗
Sie riefen zum Herrn und er gab ihnen Antwort.
7Aus der Wolkensäule sprach er zu ihnen, /
sie hielten seine Gebote ∗
und die Satzung, die er ihnen gegeben. – (Kv)
8Herr, unser Gott, du gabst ihnen Antwort. /
Du warst ihnen ein vergebender Gott, ∗
doch ihre Vergehen hast du vergolten.
9Erhebt den Herrn, unsern Gott, /
werft euch nieder an seinem heiligen Berg! ∗
Denn der Herr, unser Gott, ist heilig! – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Der Berg Karmel mit seinen zwei Altären, einem für Baal und einem für Jahwe, macht die religiöse Situation des Volkes sichtbar, das nach beiden Seiten schwankt (V. 21). Wie lange noch? fragt der ungeduldige Prophet und zwingt die Entscheidung herbei. Für das Volk mag die Frage gelautet haben: Welches ist der mächtigere Gott, Baal oder Jahwe? Für Elija kann die Frage nur sein: Wer ist der wahre Gott, der einzige Gott? Antwort: Der Gott, der mit Feuer antwortet. Der Blitz, der auf das Opfer Elijas herabfährt, ist aber nur ein Teil der Antwort; das größere, göttlichere Wunder besteht darin, dass er das Herz des Volkes „zur Umkehr wendet“ (V. 37). – Hos 11, 7; Dan 9, 21; Gen 32, 29; Sir 48, 3; Lev 9, 24; Num 11, 1; 16, 35; Ri 6, 21.

ERSTE LESUNG1 Kön 18, 20–39

Dieses Volk soll erkennen, dass du, Herr, der wahre Gott bist und dass du sein Herz zur Umkehr wendest

Lesung
aus dem ersten Buch der Könige.

In jenen Tagen
20 schickte König Ahab in ganz Israel umher
und ließ die Propheten des Baal
auf dem Karmel zusammenkommen.
21Und Elíja trat vor das ganze Volk
und rief:
Wie lange noch schwankt ihr nach zwei Seiten?
Wenn der Herr der wahre Gott ist,
dann folgt ihm!
Wenn aber Baal es ist,
dann folgt diesem!
Doch das Volk gab ihm keine Antwort.
22Da sagte Elíja zum Volk:
Ich allein bin als Prophet des Herrn übrig geblieben;
die Propheten des Baal aber sind vierhundertfünfzig.
23Man gebe uns zwei Stiere.
Sie sollen sich einen auswählen,
ihn zerteilen und auf das Holz legen,
aber kein Feuer anzünden.
Ich werde den andern zubereiten,
auf das Holz legen
und kein Feuer anzünden.
24Dann sollt ihr den Namen eures Gottes anrufen
und ich werde den Namen des Herrn anrufen.
Der Gott, der mit Feuer antwortet,
ist der wahre Gott.
Da rief das ganze Volk:
Der Vorschlag ist gut.
25Nun sagte Elíja zu den Propheten des Baal:
Wählt ihr zuerst den einen Stier aus und bereitet ihn zu;
denn ihr seid die Mehrheit.
Ruft dann den Namen eures Gottes an,
entzündet aber kein Feuer!
26Sie nahmen den Stier, den er ihnen überließ,
und bereiteten ihn zu.
Dann riefen sie vom Morgen bis zum Mittag
den Namen des Baal an
und schrien: Baal, erhöre uns!
Doch es kam kein Laut
und niemand gab Antwort.
Sie tanzten hüpfend um den Altar, den man gemacht hatte.
27Um die Mittagszeit verspottete sie Elíja
und sagte: Ruft lauter!
Er ist doch Gott.
Er könnte beschäftigt sein,
könnte beiseitegegangen oder verreist sein.
Vielleicht schläft er und wacht dann auf.
28Sie schrien nun mit lauter Stimme.
Nach ihrem Brauch
ritzten sie sich mit Schwertern und Lanzen wund,
bis das Blut an ihnen herabfloss.
29Als der Mittag vorüber war,
verfielen sie in Raserei
und das dauerte bis zu der Zeit,
da man das Speiseopfer darzubringen pflegt.
Doch es kam kein Laut, keine Antwort, keine Erhörung.
30Nun forderte Elíja das ganze Volk auf:
Tretet her zu mir!
Sie kamen
und Elíja baute den zerstörten Altar des Herrn wieder auf.
31Er nahm zwölf Steine,
nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs,
zu dem der Herr gesagt hatte: Israel soll dein Name sein.
32Er fügte die Steine zu einem Altar für den Namen des Herrn,
zog rings um den Altar einen Graben
und grenzte eine Fläche ab,
die zwei Sea Saat hätte aufnehmen können.
33Sodann schichtete er das Holz auf,
zerteilte den Stier
und legte ihn auf das Holz.
34Nun befahl er:
Füllt vier Krüge mit Wasser
und gießt es über das Brandopfer und das Holz!
Hierauf sagte er: Tut es noch einmal!
Und sie wiederholten es.
Dann sagte er: Tut es zum dritten Mal!
Und sie taten es zum dritten Mal.
35Das Wasser lief rings um den Altar.
Auch den Graben füllte er mit Wasser.
36Zu der Zeit nun, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt,
trat der Prophet Elíja an den Altar
und rief:
Herr, Gott Abrahams, Ísaaks und Israels,
heute soll man erkennen, dass du Gott bist in Israel,
dass ich dein Knecht bin und all das in deinem Auftrag tue.
37Erhöre mich, Herr, erhöre mich!
Dieses Volk soll erkennen, dass du, Herr, der wahre Gott bist
und dass du sein Herz zur Umkehr wendest.
38Da kam das Feuer des Herrn herab
und verzehrte das Brandopfer, das Holz, die Steine und die Erde.
Auch das Wasser im Graben leckte es auf.
39Das ganze Volk sah es,
warf sich auf das Angesicht nieder
und rief: Der Herr ist Gott,
der Herr ist Gott!

ANTWORTPSALMPs 16 (15), 1–2 u. 4.5 u. 8.9 u. 11 (Kv: vgl. 1)

Kv Behüte mich, Gott, GL 649,2, II. Ton
denn ich vertraue auf dich. – Kv

1Behüte mich, Gott, denn bei dir habe ich mich geborgen! /
2Ich sagte zum Herrn: Mein Herr bist du, ∗
mein ganzes Glück bist du allein.
4Zahlreich sind die Schmerzen derer, die einem anderen Gott
nacheilen. /
Ich will ihre Trankopfer von Blut nicht spenden, ∗
ich nehme ihre Namen nicht auf meine Lippen. – (Kv)
5Der Herr ist mein Erbteil, er reicht mir den Becher, ∗
du bist es, der mein Los hält.
8Ich habe mir den Herrn beständig vor Augen gestellt, ∗
weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht. – (Kv)
9Darum freut sich mein Herz und jubelt meine Ehre, ∗
auch mein Fleisch wird wohnen in Sicherheit.
11Du lässt mich den Weg des Lebens erkennen. /
Freude in Fülle vor deinem Angesicht, ∗
Wonnen in deiner Rechten für alle Zeit. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Ps 25 (24), 4a.5a

Halleluja. Halleluja.
Zeige mir, Herr, deine Wege,
führe mich in deiner Treue und lehre mich!
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Unter „Gesetz und Propheten“ versteht Jesus die eine, einheitliche Äußerung des Gotteswillens, wie sie im Alten Testament vorliegt. Von diesem Gesetz versichert Jesus feierlich: Es bleibt bestehen und muss verwirklicht werden. Dieser „jüdischste“ aller Sätze im Neuen Testament (V. 18) steht nicht zufällig an dieser Stelle der Bergpredigt; im nachfolgenden Abschnitt (V. 21–48) spricht Jesus in sechsmaliger Gegenüberstellung („… ich aber sage euch“) von der neuen „Gerechtigkeit“, die im Gegensatz steht zu dem, was „den Alten“ gesagt wurde. Wenn das alles nicht Aufhebung, sondern Erfüllung des alttestamentlichen Gesetzes ist, dann wird von uns ein Verständnis des Alten Testamentes gefordert, das weit über das hinausgeht, was jüdische Gesetzesgelehrsamkeit zu sagen wusste. Jesus ist mehr als Mose. Er verkündet den Gotteswillen neu und in Vollmacht. Er selbst bringt durch sein Wort und seine Tat das Alte Testament zu seinem vollen Maß und gibt ihm seinen endgültigen Sinn. – Röm 3, 31; 10, 4; Lk 16, 17; Jak 2, 10.

EvangeliumMt 5, 17–19

Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
17Denkt nicht,
ich sei gekommen,
um das Gesetz und die Propheten aufzuheben!
Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben,
sondern um zu erfüllen.
18Amen, ich sage euch:
Bis Himmel und Erde vergehen,
wird kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes vergehen,
bevor nicht alles geschehen ist.
19Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt
und die Menschen entsprechend lehrt,
der wird im Himmelreich der Kleinste sein.
Wer sie aber hält und halten lehrt,
der wird groß sein im Himmelreich.

FÜRBITTEN

Wir beten zu Christus, der unsere Schuld vergibt:
■ Für alle Menschen, die in schwere Schuld verstrickt sind: Dass sie Menschen begegnen, die ihnen zur Umkehr und zur Versöhnung helfen.
■ Für die Menschen in den vielen Kriegsgebieten der Erde: Dass sie Wege zum Frieden finden.
■ Für die kranken Menschen: Dass sie den Trost deiner Nähe erfahren.
■ Für uns alle: Dass wir Ausdauer haben zu einem Leben nach deinen Geboten.
Heiliger Gott, schau nicht auf unsere Sünden, sondern höre auf unsere Bitten durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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