DONNERSTAG

TAGESGEBET

Gütiger Gott.Bei dir ist Freude über jeden Menschen,
der umkehrt und Buße tut.
Denn du bist der Vater, der für alle ein Herz hat.
Lass uns darauf vertrauen
und deinem Ruf folgen.
Hilf uns,
dass auch wir einander vergeben,
wie du uns vergibst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 315, 27)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Paulus weiß um die größere und bleibende „Herrlichkeit“ des Neuen Bundes und darum kann er mit großer Sicherheit auftreten. Der Glanz des Ersten Bundes ist verblasst, aber die Israeliten (und manche Christen in Korinth und anderswo) haben das noch nicht begriffen. Die Absicht und das Ziel des Ersten Bundes erkennt nur, wer auf Christus schaut. Nur wer ihm, dem „Herrn“, begegnet, erfährt die Macht des Gottesgeistes und die Freiheit der Gotteskinder, die Unabhängigkeit von allen Mächten der gegenwärtigen Welt. Das ist nicht das Vorrecht einzelner geistbegabter Menschen: „Wir alle“, sagt Paulus, die wir uns bekehrt und Christus zugewandt haben, schauen die Herrlichkeit des Herrn, die einst Mose geschaut hat. In Christus sehen wir das Bild Gottes, die Herrlichkeit des Vaters, und wir selbst werden verwandelt in das Bild, das wir schauen. Aber: Was schauen wir denn wirklich? Vorerst nichts anderes als das Bild des gekreuzigten und auferstandenen Herrn, dem wir im Evangelium begegnen. Durch den Dienst des Apostels, das heißt durch die Verkündigung des Evangeliums, wird das Leben offenbar, das Leben durch den Tod hindurch. – Ex 34, 29–35; Phil 3, 21; Röm 8, 21.28–30; Offb 21, 23; 2 Thess 2, 10; Joh 14, 7; 1 Tim 1, 11; Gen 1, 3; Joh 8, 12; 2 Kor 4, 10–11; 13, 4.

ERSTE LESUNG2 Kor 3, 15 – 4, 1.3–6

Gott ist in unseren Herzen aufgeleuchtet, damit aufstrahlt die Erkenntnis des göttlichen Glanzes

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
3, 15Bis heute liegt eine Hülle auf dem Herzen der Israeliten,
wenn Mose vorgelesen wird.
16Sobald er aber zum Herrn zurückkehrt,
wird die Hülle entfernt.
17Der Herr aber ist der Geist;
wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
18Wir alle aber
schauen mit enthülltem Angesicht
die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel
und werden so in sein eigenes Bild verwandelt,
von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des Herrn.
4, 1Daher erlahmt unser Eifer nicht in dem Dienst,
der uns durch Gottes Erbarmen übertragen wurde.
3Wenn unser Evangelium dennoch verhüllt ist,
ist es nur denen verhüllt, die verloren gehen;
4denn der Gott dieser Weltzeit
hat das Denken der Ungläubigen verblendet.
So strahlt ihnen der Glanz des Evangeliums
von der Herrlichkeit Christi, der Gottes Bild ist, nicht auf.
5Wir verkünden nämlich nicht uns selbst,
sondern Jesus Christus als den Herrn,
uns aber als eure Knechte um Jesu willen.
6Denn Gott, der sprach: Aus Finsternis soll Licht aufleuchten!,
er ist in unseren Herzen aufgeleuchtet,
damit aufstrahlt
die Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi.

ANTWORTPSALMPs 85 (84), 9–10.11–12.13–14 (Kv: vgl. 10b)

Kv Die Herrlichkeit Gottes GL 633,5, II. Ton
wohnt in unserm Land. – Kv

9Ich will hören, was Gott redet: /
Frieden verkündet der Herr seinem Volk und seinen Frommen, ∗
sie sollen sich nicht zur Torheit wenden.
10Fürwahr, sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten, ∗
seine Herrlichkeit wohne in unserm Land. – (Kv)
11Es begegnen einander Huld und Treue; ∗
Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
12Treue sprosst aus der Erde hervor; ∗
Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder. – (Kv)
13Ja, der Herr gibt Gutes ∗
und unser Land gibt seinen Ertrag.
14Gerechtigkeit geht vor ihm her ∗
und bahnt den Weg seiner Schritte. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Im Wettstreit zwischen Elija und den Baalspriestern (gestrige Lesung) hat sich nicht gezeigt, wer der größere Gott ist, Jahwe oder Baal, sondern wer überhaupt Gott ist und wer nicht. Dass Elija daraufhin vierhundertfünfzig Baalspriester abschlachten ließ (V. 40), ohne dass der Baal oder der anwesende König eingriff, musste dem Volk als ein weiterer Beweis dafür erscheinen, dass Baal nicht Gott sein kann. Mit unseren Vorstellungen von Gott und Religion ist eine solche Tat nicht vereinbar. Auch in Israel hat nach Elija kein Prophet mehr mit solchen Waffen gekämpft. Elija war in der Hochspannung jener Stunde offenbar nicht imstande, ruhig zu denken und zu entscheiden. Er wusste nur: Jahwe ist Gott! Und jetzt, nachdem das Volk zu Jahwe zurückgekehrt ist, wird Jahwe auch wieder Regen spenden. – Gott als Rächer, Gott als Regenspender: Der heutige Mensch mit seinem wissenschaftlichen Weltbild hat Schwierigkeiten, solche Vorstellungen einfach zu übernehmen. Aber Gott spricht zu jedem Zeitalter in der Sprache, die es verstehen kann. – Jak 5, 18.

ERSTE LESUNG1 Kön 18, 41–46

Elija betete inständig, da gab der Himmel Regen (Jak 5, 17–18)

Lesung
aus dem ersten Buch der Könige.

In jenen Tagen
41 sagte Elíja zu Ahab:
Geh hinauf, iss und trink;
denn das Rauschen des Regens ist schon hörbar.
42Während Ahab wegging, um zu essen und zu trinken,
stieg Elíja zur Höhe des Karmel empor,
kauerte sich auf den Boden nieder
und legte seinen Kopf zwischen die Knie.
43Dann befahl er seinem Diener:
Geh hinauf und schau auf das Meer hinaus!
Dieser ging hinauf,
schaute hinaus
und meldete: Es ist nichts zu sehen.
Elíja befahl: Geh sieben Mal hinauf!
44Beim siebten Mal meldete der Diener:
Eine Wolke, klein wie eine Menschenhand,
steigt aus dem Meer herauf.
Darauf sagte Elíja: Geh hinauf
und sag zu Ahab:
Spanne an und fahr hinab,
damit der Regen dich nicht aufhält!
45Es dauerte nicht lange,
da verfinsterte sich der Himmel durch Sturm und Wolken
und es fiel ein starker Regen.
Ahab bestieg den Wagen und fuhr nach Jésreël.
46Über Elíja aber kam die Hand des Herrn.
Er gürtete sich
und lief vor Ahab her bis dorthin,
wo der Weg nach Jésreël abzweigt.

ANTWORTPSALMPs 65 (64), 10.11–12.13–14 (Kv: 2a)

Kv Dir ist Schweigen Lobgesang, GL 401, VI. Ton
Gott, auf dem Zion. – Kv

10Du hast für das Land gesorgt, es getränkt, ∗
es überschüttet mit Reichtum.
Der Bach Gottes ist voller Wasser, /
gedeihen lässt du ihnen das Korn, ∗
so lässt du das Land gedeihen. – (Kv)
11Du hast seine Furchen getränkt, seine Schollen geebnet, ∗
du machst es weich durch Regen, segnest seine Gewächse.
12Du hast das Jahr mit deiner Güte gekrönt, ∗
von Fett triefen deine Spuren. – (Kv)
13In der Steppe prangen Auen, ∗
es gürten sich die hen mit Jubel.
14Die Weiden bekleiden sich mit Herden, /
es hüllen sich die Täler in Korn. ∗
Sie jauchzen, ja, sie singen. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Joh 13, 34ac

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ein neues Gebot gebe ich euch:
Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Den religiösen Führern Israels zur Zeit Jesu, den Schriftgelehrten und Pharisäern, war es ernst mit dem Thema „Gerechtigkeit“ und dem rechten Tun des Menschen vor Gott. Jesus fordert nicht mehr als sie, er fordert etwas völlig anderes. Sechs scharfe Gegenüberstellungen (V. 21–48) machen deutlich, worin die neue Gerechtigkeit sich von der alten unterscheidet. „Ich aber sage euch“: Jesus sagt neu, was Gott einst durch Mose gesagt hat. Gott richtet nicht nach der äußeren Tat, sondern nach der Entscheidung des Herzens, des inneren Menschen. Im Fall des Mordes: Groll und Hass wiegen so schwer wie der ausgeführte Mord. Das ist zum Erschrecken, aber es kann nicht anders sein, wenn Gott die Liebe und wenn der Mitmensch mein Bruder, meine Schwester ist. – Röm 10, 3; Ex 20, 13; Sir 10, 6; Eph 4, 26; Jak 1, 19–20; 1 Joh 3, 14–15; Sir 28, 2; Mk 11, 25; Spr 17, 14; Lk 12, 57–59.

EvangeliumMt 5, 20–26

Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
20Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist
als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer,
werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
21Ihr habt gehört,
dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten;
wer aber jemanden tötet,
soll dem Gericht verfallen sein.
22Ich aber sage euch:
Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt,
soll dem Gericht verfallen sein;
und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!,
soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein;
wer aber zu ihm sagt: Du Narr!,
soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.
23Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst
und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,
24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen;
geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder,
dann komm
und opfere deine Gabe!
25Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner,
solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist!
Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen
und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben
und du wirst ins Gefängnis geworfen.
26Amen, ich sage dir:
Du kommst von dort nicht heraus,
bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.

FÜRBITTEN

Wir bitten Jesus Christus, der uns zum Mahl der Liebe zusammengeführt hat:
■ Hilf den Bischöfen und den Verantwortlichen in der Kirche, Vorbilder des Glaubens und der Einheit zu sein.
■ Mache unsere Gemeinde zu einem Lebensraum der Barmherzigkeit, der den Menschen Halt bietet bei den Fragen und Problemen ihres Lebens.
■ Hilf den Menschen, die schwer enttäuscht worden sind, neues Vertrauen zu fassen.
■ Hilf den Menschen, die unter Existenznot leiden, das zu erhalten, was sie für ein würdiges Leben brauchen.
■ Mache uns bereit, eigene Fehler anderen gegenüber einzugestehen und notwendige Schritte der Versöhnung zu tun.
Vater im Himmel, du rufst die Menschen in dein Reich der Liebe und des Friedens. Erhöre unsere Bitten durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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