SAMSTAG

TAGESGEBET

Herr, unser Gott,sende uns den Geist der Einsicht,
der Wahrheit und des Friedens.
Lass uns erkennen, was du von uns verlangst,
und gib uns die Bereitschaft,
einmütig zu erfüllen,
was wir als deinen Auftrag erkannt haben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1052)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Erst am Ende der Erzählung wird den Beteiligten ihr Sinn gedeutet. Der Bote Gottes, der den jungen Tobias begleitet, Sara von der Macht des Dämons befreit und Tobit von seiner Blindheit geheilt hat, offenbart nun das Geschehene als Taten Gottes und sich selbst als Gottes Engel. Sein Name Rafa-El („Gott hat geheilt“) spricht das aus, was Gott ständig im Lauf der Geschichte tut: Wunden heilen, Verlorene retten. Am Ende dieses Buches verstehen wir, dass es auch ein geschichtlich wahres Buch ist; denn was hier als die Erfahrung einer Familie erzählt wird, geschieht immer wieder im Leben einzelner Menschen und im Leben der Menschheit. Auch eine verblendete und von allen Dämonen bedrohte Menschheit kann auf Heilung und Rettung hoffen, solange es gute Menschen gibt, die nicht nur beten, sondern auch helfen, nicht nur klagen, sondern auch hoffen, nicht nur bitten, sondern auch bekennen, dass Gott groß und heilig ist. – Spr 25, 2; Tob 4, 7–10; Spr 11, 4; 16, 8; Sir 29, 9–13; 3, 30; Dan 4, 24; Ijob 33, 23–24; Apg 10, 4; Sach 4, 10b; Lk 1, 19; Offb 8, 2.

ERSTE LESUNGTob 12, 1.5–15.20

Nun preist den Herrn und bekennt Gott! Ich gehe hinauf zu dem, der mich gesandt hat

Lesung
aus dem Buch Tobit.

In jenen Tagen
1 rief Tobit seinen Sohn Tobías
und sprach zu ihm: Kind,
sieh zu, dem Mann, der mit dir gegangen ist,
den Lohn zu geben
und ihm auf den Lohn noch etwas draufzulegen!
5Tobías rief ihn und sprach:
Nimm die Hälfte von allem, was du mitgebracht hast,
als deinen Lohn und zieh wohlbehalten weiter!
6Da rief er die beiden zur Seite
und sprach zu ihnen: Preist Gott
und bekennt ihm vor allen Lebenden
das Gute, was er euch getan hat,
damit wir ihn preisen und seinem Namen lobsingen!
Macht allen Menschen ehrend die Worte Gottes bekannt!
7Es ist gut, das Geheimnis eines Königs zu wahren,
die Werke Gottes aber zu offenbaren
und ehrend zu bekennen.
Tut das Gute
und das Böse wird euch nicht finden!
8Besser Gebet zusammen mit Wahrheit
und Almosen zusammen mit Gerechtigkeit
als Reichtum zusammen mit Unrecht.
Almosen geben ist schöner als einen Goldschatz sammeln.
9Almosen retten aus dem Tod,
sie reinigen von aller Sünde.
Die Almosen geben,
werden mit Leben gesättigt werden.
10Die Sünde und Unrecht begehen,
sind Feinde ihres eigenen Lebens.
11Ich will euch die ganze Wahrheit sagen
und nichts vor euch verbergen.
Ich sagte euch schon:
Es ist gut, das Geheimnis eines Königs zu wahren,
die Werke Gottes aber rühmend zu offenbaren.
12Nun also:
Als ihr gebetet habt, du und Sara,
war ich es,
der euer Gebet vor die Herrlichkeit des Herrn getragen hat
und es dort in Erinnerung rief,
und ebenso als du die Toten begrubst.
13Als du nicht zögertest, aufzustehen
und dein Mahl stehen zu lassen,
und hingegangen bist,
um dich um den Leichnam zu kümmern,
14 bin ich damals zu dir gesandt worden,
um dich zu erproben.
Zugleich hat Gott mich gesandt, dich zu heilen
und Sara, deine Schwiegertochter.
15Ich bin Ráfaël,
einer von den sieben Engeln,
die bereitstehen
und hineingehen vor die Herrlichkeit des Herrn.
20Nun preist den Herrn auf der Erde
und bekennt Gott!
Siehe, ich gehe hinauf zu dem, der mich gesandt hat.
Schreibt all dies auf, was euch geschehen ist!
Und er stieg empor.

ANTWORTPSALMTob 13, 1–2.6a–d.6e–h.6i–m (Kv: 1a)

Kv Gepriesen sei Gott, der in Ewigkeit lebt. – KvGL 616,3, V. Ton

1Gepriesen sei Gott, der in Ewigkeit lebt, /
und gepriesen sei sein Reich! ∗
2Denn er straft und hat Erbarmen.
Er führt hinab in die tiefste Unterwelt unter der Erde /
und führt empor aus dem großen Verderben. ∗
Es gibt nichts, was seiner Hand entrinnt. – (Kv)
6aWenn ihr euch ihm zuwendet mit eurem ganzen Herzen ∗
und mit eurer ganzen Seele vor ihm die Wahrheit tut,
dann wird auch er sich euch zuwenden ∗
und sein Angesicht vor euch nicht verbergen. – (Kv)
6eJetzt aber betrachtet, was er an euch getan hat, ∗
und bekennt ihn aus vollem Munde!
Preist den Herrn der Gerechtigkeit, ∗
erhebt den nig der Ewigkeit! – (Kv)
6iIch will ihn bekennen im Land meiner Verbannung, ∗
seine Macht und Größe einem sündigen Volk verkünden.
Kehrt um, ihr Sünder, und übt Gerechtigkeit vor ihm, unserm Herrn! /
Wer weiß, ob er euch nicht wieder wohlwill ∗
und euch Barmherzigkeit erweist! – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Der Apostel Paulus kann auf ein großes und erfülltes Leben zurückblicken. Er hat dem die Treue gehalten, der ihn berufen hat und der sein Richter sein wird. Treue wird, mehr als alles andere, von dem erwartet, dem in der Kirche Führung und Verantwortung übertragen sind. Treu sein heißt aber nicht nur, das Überlieferte hüten; es verlangt, dass man zur rechten Zeit das rechte Wort sagt, dass man im Leiden standhält, die Gegenwart ernst nimmt und für die Zukunft lebt. Die Zukunft aber heißt Christus. Ob wir „sein Erscheinen ersehnen“, daran können wir messen, wie weit unser Glaube gereift ist. – In diesem Abschiedswort richtet sich der Apostel zunächst an alle Gemeindeverantwortlichen; es ist aber klar, dass das Gesagte für jeden Christen gilt. – 1 Tim 6, 11–12; Apg 10, 42; 1 Tim 6, 14; 1 Petr 4, 5; 1 Tim 4, 1; 1, 3–4; Phil 2, 17; Apg 20, 24.28–30; 1 Kor 9, 24–27.

ERSTE LESUNG2 Tim 4, 1–8

Verkünde das Evangelium! Denn ich werde schon geopfertund der Herr wird mir den Kranz der Gerechtigkeit geben

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timótheus.

Mein Sohn!
1Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus,
dem kommenden Richter der Lebenden und der Toten,
bei seinem Erscheinen und bei seinem Reich:
2Verkünde das Wort,
tritt auf,
ob gelegen oder ungelegen,
überführe, weise zurecht, ermahne,
in aller Geduld und Belehrung!
3Denn es wird eine Zeit kommen,
in der man die gesunde Lehre nicht erträgt,
sondern sich nach eigenen Begierden Lehrer sucht,
um sich die Ohren zu kitzeln;
4und man wird von der Wahrheit das Ohr abwenden,
sich dagegen Fabeleien zuwenden.
5Du aber sei in allem nüchtern,
ertrage das Leiden,
verrichte dein Werk als Verkünder des Evangeliums,
erfülle treu deinen Dienst!
6Denn ich werde schon geopfert
und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe.
7Ich habe den guten Kampf gekämpft,
den Lauf vollendet,
die Treue bewahrt.
8Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit,
den mir der Herr, der gerechte Richter,
an jenem Tag geben wird,
aber nicht nur mir,
sondern allen, die sein Erscheinen ersehnen.

ANTWORTPSALMPs 71 (70), 8–9.14–15b.16–17.22 (Kv: vgl. 15a)

Kv Deine Gerechtigkeit künde mein Mund. – KvGL 401, VI. Ton

8Mein Mund ist erfüllt von deinem Lobpreis, ∗
den ganzen Tag von deinem Glanz.
9Verwirf mich nicht, wenn ich alt bin, ∗
verlass mich nicht, wenn meine Kräfte schwinden! – (Kv)
14Ich will allezeit hoffen, ∗
all deinen Lobpreis noch mehren.
15abMein Mund soll von deiner Gerechtigkeit künden, ∗
den ganzen Tag von deinen rettenden Taten. – (Kv)
16Ich komme wegen der Machttaten Gottes, des Herrn, ∗
an deine Gerechtigkeit allein will ich erinnern.
17Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf ∗
und bis heute verkünde ich deine Wunder. – (Kv)
22Dann will ich dir danken mit Harfenspiel ∗
und deine Treue preisen, mein Gott;
ich will dir auf der Leier spielen, ∗
du Heiliger Israels. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Mt 5, 3

Halleluja. Halleluja.
Selig, die arm sind vor Gott;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Überall, wo ein Mensch Macht hat, ist er in Versuchung, sie zu missbrauchen. Das gilt nicht nur von der weltlichen Macht. Wenn aber eine religiös begründete Vorrangstellung für Sonderinteressen ausgenützt wird, ist das vor Gott und den Menschen abscheulich. Da wurden schon die Propheten des Ersten Bundes zu „Antiklerikalen“, und Jesus stellt sich in ihre Reihe. – Die Beispielerzählung vom Scherflein der Witwe (V. 41–44) hat mit dem 1. Teil des Evangeliums nur das Wort „Witwe“ gemeinsam. Mit ihren zwei Pfennigen hat die Witwe mehr gegeben als die reichen Spender. Vom Überfluss geben ist nichts Besonderes. Aber das Lebensnotwendige hergeben kann nur, wer sich selbst in die Hände Gottes gegeben hat. – Mt 23, 6–7; Lk 11, 43; 20, 45–47; 21, 1–4.

EvangeliumMk 12, 38–44

Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit
38 lehrte Jesus eine große Menschenmenge
und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten!
Sie gehen gern in langen Gewändern umher,
lieben es, wenn man sie auf den Marktplätzen grüßt,
39und sie wollen in der Synagoge die Ehrensitze
und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben.
40Sie fressen die Häuser der Witwen auf
und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete.
Umso härter wird das Urteil sein, das sie erwartet.
41Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß,
sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen.
Viele Reiche kamen und gaben viel.
42Da kam auch eine arme Witwe
und warf zwei kleine Münzen hinein.
43Er rief seine Jünger zu sich
und sagte: Amen, ich sage euch:
Diese arme Witwe
hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern.
44Denn sie alle
haben nur etwas von ihrem Überfluss hineingeworfen;
diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat,
sie hat alles hergegeben, was sie besaß,
ihren ganzen Lebensunterhalt.

FÜRBITTEN

Christus sieht hinter die Fassaden. Ihm dürfen wir uns auch mit unseren Unzulänglichkeiten nähern.
■ Schenke der Kirche in ihrer Verkündigung und in ihrem Handeln Treue zu deiner Botschaft.
■ Lass die Gesellschaft Oberflächlichkeiten entlarven und nach Tiefe und Wahrhaftigkeit streben.
■ Bewahre die Seniorinnen und Senioren vor Altersarmut, aber auch vor Einsamkeit und Verbitterung.
■ Sieh mit Liebe auf das Leben der Verstorbenen, besonders auf ihre guten Werke und ihr Bemühen.
Keine langen Gebete, sondern stilles Vertrauen – das ist es, was du willst; das ist es, was wir versuchen dir zu geben, dem Herrn über Zeit und Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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