SAMSTAG
TAGESGEBET
Herr, unser Gott,sende uns den Geist der Einsicht,
der Wahrheit und des Friedens.
Lass uns erkennen, was du von uns verlangst,
und gib uns die Bereitschaft,
einmütig zu erfüllen,
was wir als deinen Auftrag erkannt haben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1052)
Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).
Jahr I
ERSTE LESUNGTob 12, 1.5–15.20
Nun preist den Herrn und bekennt Gott! Ich gehe hinauf zu dem, der mich gesandt hat
Lesung
aus dem Buch Tobit.
In jenen Tagen
1 rief Tobit seinen Sohn Tobías
und sprach zu ihm: Kind,
sieh zu, dem Mann, der mit dir gegangen ist,
den Lohn zu geben
und ihm auf den Lohn noch etwas draufzulegen!
5Tobías rief ihn und sprach:
Nimm die Hälfte von allem, was du mitgebracht hast,
als deinen Lohn und zieh wohlbehalten weiter!
6Da rief er die beiden zur Seite
und sprach zu ihnen: Preist Gott
und bekennt ihm vor allen Lebenden
das Gute, was er euch getan hat,
damit wir ihn preisen und seinem Namen lobsingen!
Macht allen Menschen ehrend die Worte Gottes bekannt!
7Es ist gut, das Geheimnis eines Königs zu wahren,
die Werke Gottes aber zu offenbaren
und ehrend zu bekennen.
Tut das Gute
und das Böse wird euch nicht finden!
8Besser Gebet zusammen mit Wahrheit
und Almosen zusammen mit Gerechtigkeit
als Reichtum zusammen mit Unrecht.
Almosen geben ist schöner als einen Goldschatz sammeln.
9Almosen retten aus dem Tod,
sie reinigen von aller Sünde.
Die Almosen geben,
werden mit Leben gesättigt werden.
10Die Sünde und Unrecht begehen,
sind Feinde ihres eigenen Lebens.
11Ich will euch die ganze Wahrheit sagen
und nichts vor euch verbergen.
Ich sagte euch schon:
Es ist gut, das Geheimnis eines Königs zu wahren,
die Werke Gottes aber rühmend zu offenbaren.
12Nun also:
Als ihr gebetet habt, du und Sara,
war ich es,
der euer Gebet vor die Herrlichkeit des Herrn getragen hat
und es dort in Erinnerung rief,
und ebenso als du die Toten begrubst.
13Als du nicht zögertest, aufzustehen
und dein Mahl stehen zu lassen,
und hingegangen bist,
um dich um den Leichnam zu kümmern,
14 bin ich damals zu dir gesandt worden,
um dich zu erproben.
Zugleich hat Gott mich gesandt, dich zu heilen
und Sara, deine Schwiegertochter.
15Ich bin Ráfaël,
einer von den sieben Engeln,
die bereitstehen
und hineingehen vor die Herrlichkeit des Herrn.
20Nun preist den Herrn auf der Erde
und bekennt Gott!
Siehe, ich gehe hinauf zu dem, der mich gesandt hat.
Schreibt all dies auf, was euch geschehen ist!
Und er stieg empor.
ANTWORTPSALMTob 13, 1–2.6a–d.6e–h.6i–m (Kv: 1a)
Kv Gepriesen sei Gott, der in Ewigkeit lebt. – KvGL 616,3, V. Ton
1Gepriesen sei Gott, der in Ewigkeit lebt, /
und gepriesen sei sein Reich! ∗
2Denn er straft und hat Erbarmen.
Er führt hinab in die tiefste Unterwelt unter der Erde /
und führt empor aus dem großen Verderben. ∗
Es gibt nichts, was seiner Hand entrinnt. – (Kv)
6aWenn ihr euch ihm zuwendet mit eurem ganzen Herzen ∗
und mit eurer ganzen Seele vor ihm die Wahrheit tut,
dann wird auch er sich euch zuwenden ∗
und sein Angesicht vor euch nicht verbergen. – (Kv)
6eJetzt aber betrachtet, was er an euch getan hat, ∗
und bekennt ihn aus vollem Munde!
Preist den Herrn der Gerechtigkeit, ∗
erhebt den König der Ewigkeit! – (Kv)
6iIch will ihn bekennen im Land meiner Verbannung, ∗
seine Macht und Größe einem sündigen Volk verkünden.
Kehrt um, ihr Sünder, und übt Gerechtigkeit vor ihm, unserm Herrn! /
Wer weiß, ob er euch nicht wieder wohlwill ∗
und euch Barmherzigkeit erweist! – Kv
Jahr II
ERSTE LESUNG2 Tim 4, 1–8
Verkünde das Evangelium! Denn ich werde schon geopfertund der Herr wird mir den Kranz der Gerechtigkeit geben
Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timótheus.
Mein Sohn!
1Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus,
dem kommenden Richter der Lebenden und der Toten,
bei seinem Erscheinen und bei seinem Reich:
2Verkünde das Wort,
tritt auf,
ob gelegen oder ungelegen,
überführe, weise zurecht, ermahne,
in aller Geduld und Belehrung!
3Denn es wird eine Zeit kommen,
in der man die gesunde Lehre nicht erträgt,
sondern sich nach eigenen Begierden Lehrer sucht,
um sich die Ohren zu kitzeln;
4und man wird von der Wahrheit das Ohr abwenden,
sich dagegen Fabeleien zuwenden.
5Du aber sei in allem nüchtern,
ertrage das Leiden,
verrichte dein Werk als Verkünder des Evangeliums,
erfülle treu deinen Dienst!
6Denn ich werde schon geopfert
und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe.
7Ich habe den guten Kampf gekämpft,
den Lauf vollendet,
die Treue bewahrt.
8Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit,
den mir der Herr, der gerechte Richter,
an jenem Tag geben wird,
aber nicht nur mir,
sondern allen, die sein Erscheinen ersehnen.
ANTWORTPSALMPs 71 (70), 8–9.14–15b.16–17.22 (Kv: vgl. 15a)
Kv Deine Gerechtigkeit künde mein Mund. – KvGL 401, VI. Ton
8Mein Mund ist erfüllt von deinem Lobpreis, ∗
den ganzen Tag von deinem Glanz.
9Verwirf mich nicht, wenn ich alt bin, ∗
verlass mich nicht, wenn meine Kräfte schwinden! – (Kv)
14Ich will allezeit hoffen, ∗
all deinen Lobpreis noch mehren.
15abMein Mund soll von deiner Gerechtigkeit künden, ∗
den ganzen Tag von deinen rettenden Taten. – (Kv)
16Ich komme wegen der Machttaten Gottes, des Herrn, ∗
an deine Gerechtigkeit allein will ich erinnern.
17Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf ∗
und bis heute verkünde ich deine Wunder. – (Kv)
22Dann will ich dir danken mit Harfenspiel ∗
und deine Treue preisen, mein Gott;
ich will dir auf der Leier spielen, ∗
du Heiliger Israels. – Kv
Jahr I und II
RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Mt 5, 3
Halleluja. Halleluja.
Selig, die arm sind vor Gott;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.
EvangeliumMk 12, 38–44
Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
In jener Zeit
38 lehrte Jesus eine große Menschenmenge
und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten!
Sie gehen gern in langen Gewändern umher,
lieben es, wenn man sie auf den Marktplätzen grüßt,
39und sie wollen in der Synagoge die Ehrensitze
und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben.
40Sie fressen die Häuser der Witwen auf
und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete.
Umso härter wird das Urteil sein, das sie erwartet.
41Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß,
sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen.
Viele Reiche kamen und gaben viel.
42Da kam auch eine arme Witwe
und warf zwei kleine Münzen hinein.
43Er rief seine Jünger zu sich
und sagte: Amen, ich sage euch:
Diese arme Witwe
hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern.
44Denn sie alle
haben nur etwas von ihrem Überfluss hineingeworfen;
diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat,
sie hat alles hergegeben, was sie besaß,
ihren ganzen Lebensunterhalt.
FÜRBITTEN
Christus sieht hinter die Fassaden. Ihm dürfen wir uns auch mit unseren Unzulänglichkeiten nähern.
■ Schenke der Kirche in ihrer Verkündigung und in ihrem Handeln Treue zu deiner Botschaft.
■ Lass die Gesellschaft Oberflächlichkeiten entlarven und nach Tiefe und Wahrhaftigkeit streben.
■ Bewahre die Seniorinnen und Senioren vor Altersarmut, aber auch vor Einsamkeit und Verbitterung.
■ Sieh mit Liebe auf das Leben der Verstorbenen, besonders auf ihre guten Werke und ihr Bemühen.
Keine langen Gebete, sondern stilles Vertrauen – das ist es, was du willst; das ist es, was wir versuchen dir zu geben, dem Herrn über Zeit und Ewigkeit. – A: Amen.