MONTAG

TAGESGEBET

Herr, unser Gott,dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt
dem Tod überliefert.
Lass uns in seiner Liebe bleiben
und mit deiner Gnade aus ihr leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 125)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Das Buch Tobit, ursprünglich hebräisch oder aramäisch geschrieben, ist uns nur in griechischer und lateinischer Übersetzung erhalten. Die Handschriften weichen stark voneinander ab, was auch verschiedene Verszählungen in den verschiedenen Bibelausgaben zur Folge hat. Das Buch ist eine rührende Familiengeschichte und gehört eher zur frommen Unterhaltungsliteratur als zu den geschichtlichen Büchern des Alten Testaments. Wie weit dieser Erzählung wirkliche Ereignisse zugrunde liegen, lässt sich nicht feststellen und ist für den religiösen Gehalt des Buches unerheblich. – Die Familie Tobits ist nach dem Fall Samarias (722) von den Assyrern nach Ninive verschleppt worden. Auch dort halten sie sich an die jüdischen Bräuche und Vorschriften. Wir haben in Tobit das Beispiel eines frommen Pharisäers: Er erfüllt nicht nur den Buchstaben des Gesetzes, er ist auch von seinem Geist durchdrungen. Vor allem ist er um seine Volksgenossen besorgt, die das Schicksal der Verbannung härter zu spüren bekommen als er selbst. – Dtn 16, 9–12; Am 8, 10.

ERSTE LESUNGTob 1, 3; 2, 1b–8

Tobit folgte den Wegen der Wahrheit

Lesung
aus dem Buch Tobit.

Anfang der Geschichte Tobits.
1, 3Ich, Tobit, folgte mit gerechten Taten
den Wegen der Wahrheit
alle Tage meines Lebens
und viele Werke der Barmherzigkeit
tat ich meinen Brüdern und meinem Volk,
die mit mir in das Land der Assýrer
nach Nínive in Gefangenschaft gegangen waren.
2, 1bAn unserem Pfingstfest,
welches das heilige Fest der Sieben Wochen ist,
wurde mir ein gutes Mahl bereitet.
Und ich ließ mich nieder, um zu essen.
2Mir wurde der Tisch gerichtet
und verschiedene Speisen wurden mir aufgetragen.
Da sagte ich zu meinem Sohn Tobías:
Kind, geh,
und wenn du unter unseren nach Nínive verschleppten Brüdern
einen Armen findest,
der mit ganzem Herzen des Herrn gedenkt,
dann führe ihn hierher und er soll gemeinsam mit mir speisen.
Siehe, ich werde auf dich warten, mein Kind, bis du kommst.
3Und Tobías ging,
um einen Armen von unseren Brüdern zu suchen.
Als er zurückkam, sagte er: Vater!
Ich sagte zu ihm: Hier bin ich, Kind.
Er erwiderte: Vater, siehe,
einer aus unserem Volk ist ermordet worden
und wurde auf den Marktplatz geworfen.
Dort liegt er jetzt erdrosselt.
4Ich sprang auf,
ließ das Mahl stehen, bevor ich davon gekostet hatte,
hob den Leichnam vom Platz auf
und legte ihn in eine der Hütten,
bis die Sonne untergegangen war,
um ihn dann zu begraben.
5Als ich zurückgekehrt war, badete ich
und aß mein Brot in Trauer.
6Ich gedachte des Prophetenwortes,
das Amos über Bet-El gesprochen hatte:
Eure Feste werden in Trauer verwandelt werden
und all eure Lieder in Totenklage.
Da weinte ich.
7Als die Sonne untergegangen war, ging ich fort,
hob ein Grab aus und setzte den Leichnam bei.
8Meine Nachbarn verlachten mich und sagten:
Fürchtet er sich immer noch nicht?
Er wurde schon gesucht,
um wegen dieser Tat hingerichtet zu werden,
und war geflohen.
Doch siehe, schon wieder begräbt er die Toten.

ANTWORTPSALMPs 112 (111), 1–2.3–4.5–6 (Kv: vgl. 1)

Kv Selig, wer Gott fürchtet GL 61,1, VI. Ton
und auf seinen Wegen geht. – Kv
(Oder: Halleluja.)

1Selig der Mann, der den Herrn fürchtet ∗
und sich herzlich freut an seinen Geboten.
2Seine Nachkommen werden mächtig im Land, ∗
das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet. – (Kv)
3Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus, ∗
seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer.
4Im Finstern erstrahlt er als Licht den Redlichen: ∗
Gnädig und barmherzig ist der Gerechte. – (Kv)
5Glücklich ein Mann, der gnädig ist und leiht ohne Zinsen, ∗
der nach dem Recht das Seine ordnet.
6Niemals gerät er ins Wanken; ∗
ewig denkt man an den Gerechten. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Der zweite Petrusbrief ist der Form nach ein Brief, dem Inhalt nach eher ein Mahnschreiben oder eine Predigt mit zwei Hauptpunkten: 1. die Notwendigkeit des Glaubens. 2. die Wiederkunft Christi; dazwischen stehen Warnungen vor Irrlehrern. Der Verfasser versucht, in einigen Punkten die Sprache des Christentums zu modernisieren, um das Wesentliche der christlichen Botschaft seinen Griechisch sprechenden Lesern verständlicher zu machen. So ersetzt er den (auch für uns schwierigen) biblischen Begriff der „Gerechtigkeit“ durch den der „Tugend“, und er rückt den Glauben stark in die Nähe der Erkenntnis, ja er nennt ihn geradezu die „Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn“ (1, 2). Jesus als den Christus und Herrn erkennen, das ist tatsächlich der Kern des christlichen Glaubens und der Anfang unseres Heilsweges. Göttliche Gabe und menschliches Tun müssen zusammenwirken, damit die Verheißungen sich voll verwirklichen können. Die volle und endgültige Verwirklichung wird im Neuen Testament mit verschiedenen Namen benannt: „Anteil an der göttlichen Natur erhalten“ ist ein Ausdruck, der sich auch bei griechischen Philosophen findet, dessen Tragweite aber erst durch das Christusereignis erkennbar geworden ist. Die Reihe der Tugenden in den Versen 5–7, die mit dem Glauben beginnt und mit der Liebe endet, kennzeichnet den Weg des Christen von der Taufe bis zur Vollendung. – Eph 3, 16–19; Weish 2, 23; Joh 1, 10.12; Apg 17, 28; 2 Kor 3, 18; 1 Joh 2, 15–16; 5, 19; Gal 5, 22.

ERSTE LESUNG2 Petr 1, 2–7

Uns wurden die kostbaren Verheißungen geschenkt, damit ihr Anteil an der göttlichen Natur erhaltet

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Petrus.

Schwestern und Brüder!
2Gnade sei mit euch und Friede in Fülle
durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn!
3Alles, was für unser Leben und unsere Frömmigkeit gut ist,
hat seine göttliche Macht uns geschenkt;
sie hat uns den erkennen lassen,
der uns durch seine Herrlichkeit und Kraft berufen hat.
4Durch sie
sind uns die kostbaren
und überaus großen Verheißungen geschenkt,
damit ihr durch diese Anteil an der göttlichen Natur erhaltet
und dem Verderben entflieht,
das durch die Begierde in der Welt herrscht.
5Darum setzt allen Eifer daran,
mit eurem Glauben die Tugend zu verbinden,
mit der Tugend die Erkenntnis,
6 mit der Erkenntnis die Selbstbeherrschung,
mit der Selbstbeherrschung die Ausdauer,
mit der Ausdauer die Frömmigkeit,
7mit der Frömmigkeit die Brüderlichkeit
und mit der Brüderlichkeit die Liebe!

ANTWORTPSALMPs 91 (90), 1–2.14–15a.15b–16 (Kv: vgl. 2b)

Kv Du bist mein Gott, dem ich vertraue. – KvGL 75,1, III. Ton

1Wer im Schutz des Höchsten wohnt, ∗
der ruht im Schatten des Allmächtigen.
2Ich sage zum Herrn: „Du meine Zuflucht und meine Burg, ∗
mein Gott, auf den ich vertraue.“ – (Kv)
14„Weil er an mir hängt, will ich ihn retten. ∗
Ich will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen.
5a[ ] Ruft er zu mir, ∗
gebe ich ihm Antwort. – (Kv)
15bcIn der Bedrängnis bin ich bei ihm, ∗
ich reiße ihn heraus und bring ihn zu Ehren.
16Ich sättige ihn mit langem Leben, ∗
mein Heil lass ich ihn schauen.“ – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Offb 1, 5ab

Halleluja. Halleluja.
Jesus Christus, du bist der treue Zeuge, der Erstgeborene der Toten.
Du liebst uns
und hast uns von unseren Sünden erlöst durch dein Blut.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Anstelle einer Antwort auf die Frage nach seiner Vollmacht erzählt Jesus ein Gleichnis. Man nennt es das Gleichnis von den bösen Winzern; man kann es ebenso gut das Gleichnis von der Passion Jesu nennen. Es ist so deutlich, dass es keine Erklärung braucht. Sogar „die draußen“ (Mk 4, 11) verstehen, dass er mit dem Gleichnis sie meinte, denn es scheint, dass sie betroffen waren. Das Gleichnis (wenn man es überhaupt ein Gleichnis nennen will) zeigt das Schicksal Jesu im Zusammenhang mit dem Schicksal der Propheten und dem Unglauben Israels in der Geschichte. Es ist als Ruf zur Einsicht und Umkehr gemeint, hat aber bei den Angesprochenen die gegenteilige Wirkung: Sie wenden sich ab und gehen weg (vgl. Mk 4, 11–12). – Mt 21, 33–46; Lk 20, 9–19; Jes 5, 1–7; Ps 118, 22–23; Apg 4, 11; Röm 9, 33; 1 Petr 2, 6–8.

EvangeliumMk 12, 1–12

Die Winzer packten den geliebten Sohn, brachten ihn um und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit
1 begann Jesus zu den Hohepriestern,
den Schriftgelehrten und den Ältesten
in Gleichnissen zu reden:
Ein Mann legte einen Weinberg an,
zog ringsherum einen Zaun,
hob eine Kelter aus und baute einen Turm.
Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer
und reiste in ein anderes Land.
2Als nun die Zeit dafür gekommen war,
schickte er einen Knecht zu den Winzern,
um bei ihnen seinen Anteil an den Früchten des Weinbergs
holen zu lassen.
3Sie aber packten und prügelten ihn
und jagten ihn mit leeren Händen fort.
4Darauf schickte er einen anderen Knecht zu ihnen;
und ihn schlugen sie auf den Kopf und entehrten ihn.
5Als er einen dritten schickte,
brachten sie ihn um.
Ähnlich ging es vielen anderen;
die einen wurden geprügelt, die andern umgebracht.
6Schließlich blieb ihm nur noch einer: sein geliebter Sohn.
Ihn sandte er als Letzten zu ihnen,
denn er dachte:
Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben.
7Die Winzer aber sagten zueinander: Das ist der Erbe.
Auf, wir wollen ihn umbringen,
dann gehört sein Erbe uns.
8Und sie packten ihn und brachten ihn um
und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus.
9Was wird nun der Besitzer des Weinbergs tun?
Er wird kommen
und die Winzer vernichten und den Weinberg anderen geben.
10Habt ihr nicht das Schriftwort gelesen:
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
er ist zum Eckstein geworden;
11vom Herrn ist das geschehen
und es ist wunderbar in unseren Augen?
12Daraufhin hätten sie Jesus gern verhaften lassen;
aber sie fürchteten die Menge.
Denn sie hatten gemerkt,
dass er mit diesem Gleichnis sie meinte.
Da ließen sie ihn stehen und gingen weg.

FÜRBITTEN

Während wir Christus im Alltag oft nicht wahrnehmen, ist er nun ganz präsent. Dich, Herr Jesus Christus, bitten wir:
■ Um Aufmerksamkeit, dich zu erkennen, deine Worte zu verstehen und deine Botschaft für unser Leben richtig zu deuten.
■ Um Konsequenz, das Reden, Denken und Handeln vom Glauben bestimmen zu lassen.
■ Um Kraft für alle, die deine Botschaft in eine säkulare Gesellschaft hineintragen und dafür angefeindet werden.
■ Um Hilfe für die Notleidenden, Frieden für die Welt und Beistand in den Herausforderungen des Alltags.
Mit den ausgesprochenen Bitten und nicht ausgesprochenen Anliegen in unserem Herzen vertrauen wir uns dir an, dem König in Herrlichkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
Vatican News

Perikopen

Zu Fragen der Auslegung und Exegese der liturgischen Lesungen empfehlen wir Ihnen auch den Besuch der Seite
perikopen.de


Katholisches Bibelwerk e.V.

Für Lektorinnen und Lektoren und alle, die einen liturgischen oder sonstigen Dienst im Gottesdienst übernehmen
bibelwerk.de


Liedvorschläge

Hier finden Sie Liedvorschläge und Gottesdienstvorlagen für den Gottesdienst:


Psalmtöne

Zum Online-Kantorale antwortpsalm.de


Fernkurs

Liturgie im Fernkurs


SCHOTT-Messbuch

Schott Messbücher
hier erhältlich


Spenden

Wenn Sie der Meinung sind, dass der SCHOTT-Online eine gute Sache ist und Sie etwas dafür spenden möchten, sind wir dankbar.

Verein der Benediktiner zu Beuron e.V.
IBAN DE31 6535 1050 0000 8013 02
BIC SOLADES1SIG
Verwendungszweck Spende Online-SCHOTT

zahlen-mit-code.de