MITTWOCH

TAGESGEBET

Du,der du uns deinen Namen genannt
und uns Mut gemacht hast, dich anzusprechen,
wir kommen zu dir und sagen:
Gott, unser Vater,
wir danken dir, dass du für uns da bist.
Hilf uns,
dass auch wir für dich leben –
und für die Menschen,
in denen du uns begegnest.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 318, 35)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Das Buch Tobit ist ein Buch seltsamer Zusammenhänge und Begegnungen. Es ist mit seinen sieben Gebeten auch eine Schule des richtigen und geordneten Betens. Die heutige Lesung ist dafür ein gutes Beispiel. Der erblindete und von seiner Frau beschimpfte Tobit betet in Ninive; zur gleichen Zeit betet die unglückliche Sara in Ekbatana, und beide werden erhört. Das Gebet Tobits beginnt nicht mit der Klage über sein Unglück; voran steht der Lobpreis Gottes: Gott ist gerecht, treu und barmherzig. Darauf folgt das Bekenntnis der Sünde, der eigenen Sünde und der des Volkes, mit dem der Beter sich solidarisch weiß. Dann erst kommt die Klage und Bitte. Tobit bittet darum, sterben zu dürfen. Sara spricht die gleiche Bitte aus, und von beiden heißt es, dass ihr Gebet erhört wurde. Wegen ihrer Ehrfurcht und Treue wurde ihnen mehr gegeben, als sie erbaten; nicht der Tod, sondern Leben, Gesundheit und Freude. Gott erhört das Gebet des Herzens, nicht das der Lippen. – Ps 119, 137; Dan 3, 27–32; Ps 25, 10; Ex 34, 7; Bar 1, 17–18; Dan 9, 5–6; Bar 2, 4–5; 3, 8; Tob 12, 12–14.

ERSTE LESUNGTob 3, 1–11a.16–17a

Das Gebet Tobits und Saras wurde erhört

Lesung
aus dem Buch Tobit.

In jenen Tagen
1 wurde ich, Tobit, in der Seele tieftraurig,
ich seufzte, weinte und begann unter Seufzern zu beten:
2Gerecht bist du, Herr,
und alle deine Werke sind gerecht
und alle deine Wege sind Barmherzigkeit und Wahrheit.
Du bist der Richter der Welt.
3Jetzt aber, o Herr, gedenke meiner und schau gnädig auf mich!
Bestraf mich nicht für meine Sünden!
Durch meine Versehen und die meiner Väter
habe ich vor dir gesündigt.
4Ich war ungehorsam gegen deine Gebote.
Du hast uns preisgegeben zum Raub
und in Gefangenschaft und Tod,
zu Gespött und Gerede
und zur Schmach unter allen Völkern,
unter die du uns zerstreut hast.
5Auch jetzt sind deine zahlreichen Urteile wahr,
nach meinen Sünden an mir zu handeln.
Denn deine Gebote haben wir nicht befolgt
und sind nicht in Wahrheit vor dir gewandelt.
6Jetzt aber, handle an mir nach deinem Wohlgefallen
und befiehl, dass mein Geist von mir genommen werde!
So kann ich von dieser Erde Abschied nehmen
und zu Erde werden.
Denn es ist besser für mich, zu sterben als zu leben.
Lügnerische Spottreden habe ich gehört,
tiefe Trauer erfüllt mich.
Herr, befiehl, dass ich entlassen werde aus dieser Not!
Entlass mich an den Ort der Ewigkeit!
Wende dein Angesicht nicht von mir ab, Herr!
Denn es ist besser für mich zu sterben,
als viel Not anzusehen in meinem Leben
und Spottreden zu hören.
7Am selben Tag geschah es Sara,
der Tochter Ráguëls in Ekbátana in Médien,
dass auch sie Spottreden
von einer der Mägde ihres Vaters anhören musste.
8Sie war sieben Männern zur Frau gegeben worden,
aber der böse Dämon Áschmodai hatte sie getötet,
bevor sie mit ihr zusammengekommen waren,
wie es den Ehefrauen vorgeschrieben ist.
Die Magd sagte zu ihr:
Du bist es, die deine Männer tötet!
Siehe, schon sieben Männern bist du zur Frau gegeben worden
und nach keinem von ihnen bist du mit Namen genannt worden.
9Warum behandelst du uns hart?
Wenn deine Männer gestorben sind, so geh mit ihnen!
Mögen wir in Ewigkeit weder Sohn noch Tochter von dir sehen!
10An jenem Tag wurde Sara in der Seele traurig,
sie weinte, ging hinauf in das Obergemach ihres Vaters
und wollte sich erhängen.
Aber sie dachte noch einmal nach und sagte:
Niemals sollen sie meinen Vater verspotten und zu ihm sagen:
Du hattest eine einzige geliebte Tochter
und die hat sich vor Unglück erhängt.
Dann würde ich meinen alten Vater
noch vor Trauer in die Unterwelt bringen.
Ich würde mich viel besser nicht erhängen,
sondern den Herrn bitten, dass ich sterbe.
Ich möchte in meinem Leben keine Spottreden mehr hören.
11aZur selben Zeit breitete sie ihre Hände zum Fenster aus,
betete und sagte:
Gepriesen bist du, barmherziger Gott,
und gepriesen ist dein Name in alle Ewigkeit!
16Zu diesem Zeitpunkt wurde beider Gebet
vor Gottes Herrlichkeit erhört.
17aRáfaël wurde gesandt, beide zu heilen:
die weißen Flecken von Tobits Augen abzulösen
und Sara, die Tochter Ráguëls,
Tobías, dem Sohn Tobits, zur Frau zu geben
und den bösen Dämon Áschmodai von ihr zu lösen.
Denn Tobías kam es zu, sie als seine Frau zu gewinnen
vor allen, die sie heiraten wollten.

ANTWORTPSALMPs 25 (24), 1–2.3–4.5–6.8–9 (Kv: 1)

Kv Zu dir, o Herr, erhebe ich meine Seele. – KvGL 58,1, VIII. Ton

1Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele, ∗
2mein Gott, auf dich vertraue ich.
Lass mich nicht zuschanden werden, ∗
lass meine Feinde nicht triumphieren! – (Kv)
3Es wird ja niemand, der auf dich hofft, zuschanden; ∗
zuschanden wird, wer dir schnöde die Treue bricht.
4Zeige mir, Herr, deine Wege, ∗
lehre mich deine Pfade! – (Kv)
5Führe mich in deiner Treue und lehre mich; /
denn du bist der Gott meines Heiles. ∗
Auf dich hoffe ich den ganzen Tag.
6Gedenke deines Erbarmens, Herr, /
und der Taten deiner Gnade; ∗
denn sie bestehen seit Ewigkeit! – (Kv)
8Der Herr ist gut und redlich, ∗
darum weist er Sünder auf den rechten Weg.
9Die Armen leitet er nach seinem Recht, ∗
die Armen lehrt er seinen Weg. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Der zweite Timotheusbrief ist seiner Form nach ein Abschiedsbrief, das Vermächtnis des Apostels im Angesicht des nahen Todes (vgl. 4, 6–8). „Mit reinem Gewissen“ (V. 3) hat er Gott gedient. Das sagt Paulus, nicht um sich zu rühmen, sondern um dem zu danken, der ihn berufen und ihm die Kraft der Treue gegeben hat. Paulus ist der Gefangene Jesu, nicht des römischen Kaisers. Er macht sich keine Sorge über die eigene Zukunft, wohl aber darüber, dass die Botschaft Jesu weitergegeben wird. Timotheus hat durch die Handauflegung des Apostels die „Gnade Gottes“ (V. 6) empfangen: die Kraft zur Treue im Glauben, im Bekenntnis, im Leiden. – Apg 24, 14–16; 4, 20–21; Röm 8, 15; 1 Joh 4, 18; 2 Tim 1, 16; Lk 9, 26; Röm 1, 16; 5, 3–4; Eph 3, 13; Tit 3, 5; 2, 11; 3, 4; Röm 6, 9; 8, 2; Hebr 2, 14–15.

ERSTE LESUNG2 Tim 1, 1–3.6–12

Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteilgeworden ist!

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timótheus.

1Paulus,
durch den Willen Gottes Apostel Christi Jesu
gemäß der Verheißung des Lebens in Christus Jesus,
2 an Timótheus, sein geliebtes Kind:
Gnade, Erbarmen und Friede von Gott, dem Vater,
und Christus Jesus, unserem Herrn.
3Ich danke Gott,
dem ich wie schon meine Vorfahren
mit reinem Gewissen diene.
Unablässig denke ich an dich in meinen Gebeten
bei Tag und bei Nacht.
6Darum rufe ich dir ins Gedächtnis:
Entfache die Gnade Gottes wieder,
die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteilgeworden ist!
7Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben,
sondern den Geist der Kraft,
der Liebe und der Besonnenheit.
8Schäme dich also nicht
des Zeugnisses für unseren Herrn
und auch nicht meiner,
seines Gefangenen,
sondern leide mit mir für das Evangelium!
Gott gibt dazu die Kraft:
9Er hat uns gerettet;
mit einem heiligen Ruf hat er uns gerufen,
nicht aufgrund unserer Taten,
sondern aus eigenem Entschluss und aus Gnade,
die uns schon vor ewigen Zeiten
in Christus Jesus geschenkt wurde;
10jetzt aber wurde sie
durch das Erscheinen unseres Retters Christus Jesus offenbart.
Er hat den Tod vernichtet
und uns das Licht des unvergänglichen Lebens gebracht
durch das Evangelium,
11als dessen Verkünder, Apostel und Lehrer ich eingesetzt bin.
12Darum muss ich auch dies alles erdulden;
aber ich schäme mich nicht,
denn ich weiß, wem ich Glauben geschenkt habe,
und ich bin überzeugt,
dass er die Macht hat,
das mir anvertraute Gut bis zu jenem Tag zu bewahren.

ANTWORTPSALMPs 123 (122), 2 (Kv: 1a)

Kv Ich erhebe meine Augen zu dir. – KvGL 431, IV. Ton

2Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, ∗
wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Herrin,
so sind unsere Augen erhoben zum Herrn, unserem Gott, ∗
bis er uns gnädig ist. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Joh 11, 25a.26b

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Jeder, der an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Für den Glauben an die Auferstehung der Toten haben die Sadduzäer nur Spott übrig. Sie lassen nur die fünf Bücher Mose (Genesis – Deuteronomium) als Heilige Schrift gelten: Dort aber steht nichts über die Auferstehung – meinen sie. „Ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes“, sagt ihnen Jesus. Weil sie die Kraft Gottes nicht kennen, deshalb verstehen sie auch die Schrift nicht. Jesus selbst findet seinen Beweis zuerst im Wesen Gottes und von daher auch in der Schrift. Dass Gott ein Gott der Lebenden, nicht der Toten ist, braucht den damaligen Gegnern Jesu nicht bewiesen zu werden. Der Schriftbeweis aus Exodus 3, 6 mag einem heutigen kritischen Exegeten nicht zwingend erscheinen. Letzten Endes ist hier auch nichts zu beweisen. Die Gewissheit kann nur von der „Macht Gottes“ kommen: des lebendigen und treuen Gottes, der den nicht zugrunde gehen lässt, dem er seine Freundschaft geschenkt hat. – Mt 22, 23–33; Lk 20, 27–40; Dtn 25, 5–6.

EvangeliumMk 12, 18–27

Er ist kein Gott von Toten, sondern von Lebenden

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

18In jener Zeit
kamen einige von den Sadduzäern,
die behaupten, es gebe keine Auferstehung, zu Jesus
und fragten ihn:
19 Meister, Mose hat uns vorgeschrieben:
Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt
und eine Frau hinterlässt, aber kein Kind,
dann soll sein Bruder die Frau nehmen
und seinem Bruder Nachkommen verschaffen.
20Es lebten einmal sieben Brüder.
Der erste nahm sich eine Frau,
und als er starb, hinterließ er keine Nachkommen.
21Da nahm sie der zweite;
auch er starb, ohne Nachkommen zu hinterlassen,
und ebenso der dritte.
22Keiner der sieben hatte Nachkommen.
Als letzte von allen starb die Frau.
23Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein?
Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt.
24Jesus sagte zu ihnen: Ihr irrt euch,
ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes.
25Wenn nämlich die Menschen von den Toten auferstehen,
heiraten sie nicht, noch lassen sie sich heiraten,
sondern sind wie Engel im Himmel.
26Dass aber die Toten auferstehen,
habt ihr das nicht im Buch des Mose gelesen,
in der Geschichte vom Dornbusch,
in der Gott zu Mose spricht:
Ich bin der Gott Abrahams,
der Gott Ísaaks und der Gott Jakobs?
27Er ist kein Gott von Toten, sondern von Lebenden.
Ihr irrt euch sehr.

FÜRBITTEN

Gott ist ein Gott der Lebenden. Ihn bitten wir:
■ Um einen festen Glauben an die Auferstehung und Menschen, die diese Botschaft lebendig verkünden.
■ Um Trost und Perspektive für alle, die nach dem Tod eines lieben Menschen mit der Leere in ihrem Leben nicht fertig werden.
■ Um Beistand für alle Waisen, Witwen und Witwer und alle, die ein Kind verloren haben.
■ Um das ewige Leben für alle Verstorbenen, auch jene, an die niemand denkt.
Dir wenden wir uns zu mit Bitten und Dank. Denn du bist es, der uns Leben schenkt in Zeit und Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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