FREITAG

TAGESGEBET

Gott, unser Vater.Um deinen Frieden zu bringen
in unsere Welt voll Spannung und Streit,
ist dein Sohn zu uns gekommen
und hat sein Leben eingesetzt.
Er lebte nicht für sich, sondern gab sich dahin.
Lass uns erfassen, was er getan hat.
Hilf uns
mit ihm dem Frieden und der Versöhnung zu dienen,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (MB 312, 21)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Der alte Tobit war blind, hinfällig und einsam geworden. Aber er wurde nicht verbittert; es scheint im Gegenteil, dass er durch das Leiden innerlich wissend und sehend geworden ist. „Nur mit dem Herzen sieht man gut“: Der blinde Tobit begreift das Elend des Menschen und die Größe Gottes. Einen solchen Menschen, der wirklich arm ist und seine Armut bejaht, kann Gott beschenken. Der geheilte Tobit sieht nicht nur seinen heimgekehrten Sohn und dessen glückliche Frau; er sieht vor allem und in allem die Wege Gottes, und er dankt für alles: für das Leid und für die neu geschenkte Freude. – Gen 33, 4; 45, 14; 46, 29–30; Lk 15, 20; Tob 13, 2; Dtn 32, 39; Offb 3, 18; Eph 1, 18; Mt 5, 8.

ERSTE LESUNGTob 11, 5–17

Gepriesen sei Gott! Denn jetzt sehe ich meinen Sohn Tobias wieder

Lesung
aus dem Buch Tobit.

In jenen Tagen
5 saß Hanna am Weg
und suchte mit den Blicken den Weg ihres Sohnes ab.
6Da entdeckte sie von Weitem, wie er kam,
und sagte seinem Vater:
Schau, dein Sohn kommt
und der Mann, der mit ihm gegangen ist!
7Ráfaël aber sagte zu Tobías,
bevor er zu seinem Vater kam:
Ich weiß, dass seine Augen wieder geöffnet werden.
8Träufle die Galle vom Fisch in seine Augen,
dass das Heilmittel einzieht
und es die weißen Flecken von den Augen löst!
Dann wird dein Vater die Augen aufschlagen
und das Licht sehen.
9Da lief Hanna voraus.
Sie fiel ihrem Sohn um den Hals
und sagte ihm: Ich habe dich gesehen, Kind!
Jetzt kann ich sterben.
Und sie weinte.
10Auch Tobit stand auf.
Er stolperte über seine Füße,
fand aber aus dem Hoftor heraus
und Tobías ging auf ihn zu.
11Die Fischgalle in seiner Hand, blies er in Tobits Augen,
hielt ihn fest und sagte:
Mut, Vater!
Er legte das Heilmittel auf und gab es darauf.
12Dann schälte er mit seinen beiden Händen
13die weißen Flecken aus den Augenwinkeln
und Tobit fiel ihm um den Hals,
14er weinte und rief Tobías zu:
Ich kann dich wieder sehen, Kind,
du Licht meiner Augen!
Und er sagte: Gepriesen sei Gott!
Gepriesen sei sein gewaltiger Name!
Gepriesen seien alle seine heiligen Engel!
Möge sein Name groß sein über uns!
Und gepriesen seien alle Engel in alle Ewigkeit!
15Denn er hat mich gezüchtigt,
aber jetzt sehe ich meinen Sohn Tobías wieder.
So trat Tobías fröhlich ein
und pries Gott aus vollem Munde.
Tobías berichtete seinem Vater,
dass seine Reise gut verlaufen sei
und er das Geld besorgt habe
und wie er Sara, die Tochter Ráguëls,
zur Frau genommen habe.
Sie komme gerade an und sei nahe beim Tor Nínives.
16Da wollte Tobit die Braut seines Sohnes in Empfang nehmen.
Voll Freude und Gott lobend
ging er Sara bis zum Tor von Nínive entgegen.
Die Einwohner Nínives sahen, dass er ging
und mit seiner ganzen Kraft einherschritt,
ohne von jemandem an der Hand geführt zu werden,
und sie staunten.
17Tobit aber bekannte vor ihnen, dass Gott sich seiner erbarmt
und ihm die Augen geöffnet habe.
Als sich Tobit Sara, der Frau seines Sohnes Tobías, näherte,
segnete er sie und sagte ihr:
Magst du glücklich zu uns kommen, Tochter!
Gepriesen sei dein Gott, der dich zu uns geführt hat, Tochter.
Gesegnet sei dein Vater,
gesegnet sei mein Sohn Tobías
und gesegnet seist du, Tochter.
Tritt ein in dein Haus,
glücklich und voll Lobpreis und Freude!
Tritt ein, Tochter!

ANTWORTPSALMPs 146 (145), 1–2 u. 7.8–9a.9b–10 (Kv: 1)

Kv Lobe den Herrn, meine Seele! – KvGL 58,1, VIII. Ton
(Oder: Halleluja.)

1Lobe den Herrn, meine Seele! /
2Ich will den Herrn loben in meinem Leben, ∗
meinem Gott singen und spielen, solange ich da bin.
7Recht schafft er den Unterdrückten, /
Brot gibt er den Hungernden, ∗
der Herr befreit die Gefangenen. – (Kv)
8Der Herr öffnet die Augen der Blinden, ∗
der Herr richtet auf die Gebeugten,
der Herr liebt die Gerechten. ∗
9aDer Herr beschützt die Fremden. – (Kv)
9bcEr hilft auf den Waisen und Witwen, ∗
doch den Weg der Frevler krümmt er.
10Der Herr ist König auf ewig, ∗
dein Gott, Zion, durch alle Geschlechter. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Die Missionsstationen des Apostels waren auch seine Leidensstationen. Die Einheit von Lehre und Leben, auch die von Glauben und Leiden, hat Paulus beispielhaft verwirklicht. – „Ein frommes Leben führen“, der Ausdruck klingt für unsere Ohren etwas muffig; die Sache ist aber aufregend, der „normale“ christliche Alltag ist beständig offen zum Außergewöhnlichen hin. Und die Wahrheit ist nie ein für alle Mal „gelernt“ (V. 14); der „Mensch Gottes“ (V. 17) muss ständig lernen, nicht nur um sich selbst zu vervollkommnen, sondern um anderen zu dienen, durch die Lehre und durch „jedes gute Werk“. – 1 Kor 4, 9; Apg 13, 50; 14, 5.22; 2 Kor 11, 23–24; Röm 8, 36; 1 Thess 3, 4–5; Tit 1, 10; 1 Tim 6, 20; Apg 16, 1; Röm 15, 4; 2 Petr 1, 20–21.

ERSTE LESUNG2 Tim 3, 10–17

Alle, die in der Gemeinschaft mit Christus ein frommes Leben führen wollen, werden verfolgt werden

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timótheus.

Mein Sohn!
10Du bist mir gefolgt in der Lehre, im Leben und Streben,
im Glauben, in der Langmut, der Liebe und der Ausdauer,
11in den Verfolgungen und Leiden,
denen ich in Antióchia, Ikónion und Lystra ausgesetzt war.
Welche Verfolgungen habe ich erduldet!
Und aus allen hat der Herr mich errettet.
12Aber auch alle,
die in der Gemeinschaft mit Christus Jesus
ein frommes Leben führen wollen,
werden verfolgt werden.
13Böse Menschen und Schwindler dagegen
werden immer mehr in das Böse hineingeraten;
sie sind betrogene Betrüger.
14Du aber bleibe bei dem, was du gelernt
und wovon du dich überzeugt hast.
Du weißt, von wem du es gelernt hast;
15denn du kennst von Kindheit an
die heiligen Schriften, die dich weise machen können zum Heil
durch den Glauben an Christus Jesus.
16Jede Schrift ist, als von Gott eingegeben,
auch nützlich zur Belehrung,
zur Widerlegung, zur Besserung,
zur Erziehung in der Gerechtigkeit,
17damit der Mensch Gottes gerüstet ist,
ausgerüstet zu jedem guten Werk.

ANTWORTPSALMPs 119 (118), 157 u. 160.161 u. 165.166 u. 168

Kv Frieden empfangen, (Kv: vgl. 165a)
die deine Weisung lieben. – KvGL 584,4, II. Ton

157Groß ist die Zahl meiner Verfolger und Bedränger, ∗
doch ich bin nicht abgewichen von deinen Zeugnissen.
160Das Wesen deines Wortes ist Treue, ∗
jeder Entscheid deiner Gerechtigkeit hat Bestand auf ewig. – (Kv)
161Fürsten verfolgten mich grundlos, ∗
doch mein Herz erbebt nur vor deinem Wort.
165Frieden in Fülle empfangen, die deine Weisung lieben, ∗
für sie gibt es keinen Anstoß zum Straucheln. – (Kv)
166Herr, ich hoffe auf die Rettung durch dich ∗
und ich erfülle deine Gebote.
168Ich beachtete deine Befehle und deine Zeugnisse, ∗
denn alle meine Wege liegen offen vor dir. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 14, 23

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Wer mich liebt, hält mein Wort.
Mein Vater wird ihn lieben und wir werden bei ihm Wohnung nehmen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Nach der Schrift muss der Messias aus dem Haus David stammen, darüber sind sich die Schriftgelehrten einig. Nun verweist sie Jesus auf den Psalm 110; Verfasser dieses Psalmes ist nach Auffassung der Schriftgelehrten David, und zwar hat David ihn, „vom Heiligen Geist erfüllt“, also in prophetischer Inspiration, gesprochen. Es ist ein messianischer Psalm, der über den angesprochenen König hinaus auf den König und Retter der Endzeit hinweist. Wie ist es aber möglich, fragt Jesus, dass David, der hier von seinem Nachkommen spricht, diesen seinen „Herrn“ nennt? Die Schriftgelehrten, die alles zu wissen meinen, haben darauf keine Antwort. Mit rein wissenschaftlicher Methode ist auch keine Antwort zu finden. Der Psalm kann nur in dem Geist verstanden werden, in dem er gesprochen wurde, im „Heiligen Geist“. Die christliche Gemeinde hat diesen Psalm besonders geliebt; kaum ein anderes Schriftwort wird im Neuen Testament so häufig angeführt wie Psalm 110 mit seinen Aussagen über den Sieg des Menschensohnes und seine Erhöhung in die Herrlichkeit Gottes. – Mt 22, 41–46; Lk 20, 41–44; Ps 89, 4–5; Jes 11, 1; Ps 110; Mt 9, 27; 12, 23; 15, 22; 21, 9; Lk 1, 32.

EvangeliumMk 12, 35–37

Wie können die Schriftgelehrten behaupten, der Christus sei der Sohn Davids?

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit,
35 als Jesus im Tempel lehrte,
sagte er:
Wie können die Schriftgelehrten behaupten,
der Christus sei der Sohn Davids?
36Denn David hat, vom Heiligen Geist erfüllt, selbst gesagt:
Der Herr sprach zu meinem Herrn:
Setze dich mir zur Rechten,
bis ich dir deine Feinde unter die Füße lege!
37David selbst also nennt ihn „Herr“.
Wie kann er dann sein Sohn sein?
Es war eine große Menschenmenge versammelt
und hörte Jesus mit Freude zu.

FÜRBITTEN

Jesus, den Sohn Davids, unseren Bruder und Herrn, bitten wir:
■ Hilf allen Glaubenden, die Heilige Schrift mit dem Herzen zu verstehen.
■ Gib allen Theologinnen und Religionspädagogen deinen Geist, die Glaubensinhalte verstehbar zu machen.
■ Schenke Eltern und Großeltern, Patinnen und Paten Geduld in der Glaubensweitergabe.
■ Lass die Alleinerziehenden und Arbeitssuchenden, die Kranken und Sterbenden deine Nähe erfahren.
Denn du allein bist der Heilige, du allein der Herr Jesus Christus – zur Ehre Gottes des Vaters. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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