DONNERSTAG

TAGESGEBET

Gütiger Gott,wir gehen durch eine Welt
voll Zwielicht und Schatten.
Lass dein Licht in unseren Herzen aufstrahlen
und führe uns durch das Dunkel dieses Lebens
in deine unvergängliche Klarheit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 65)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Die letzten Kapitel des Buches Ben Sira sind ein Lobpreis auf Gott, den Schöpfer der Welt und Herrn der Geschichte (42, 15 – 43, 33; 44, 1 – 50, 24). Die heutige Lesung bringt davon den ersten Teil, in dem Gottes Macht und Weisheit mehr im Allgemeinen gefeiert werden: Mit den „Heiligen Gottes“ und „seinen Heerscharen“ (V. 17) sind die Engel gemeint. Nicht einmal sie sind imstande, Gottes Werke zu preisen, ja auch nur vor ihm zu stehen und zu bestehen. – Einzelne Werke, die Gott in seiner Weisheit schafft und deren Wesen er allein durchschaut: die Sonne, die Meerestiefe und das Herz des Menschen (V. 16.18). Der Mensch kann vor all dem nur bewundernd und anbetend stehen. Das ist auch dem heutigen Menschen gesagt. Er erforscht zwar in einer bis jetzt unerhörten Weise die Gesetze der Natur; aber die Geheimnisse werden dadurch nicht kleiner, sondern größer (vgl. den Schluss dieses Hymnus, Sir 43, 27–33). – Ps 104–106; Gen 1, 3–4; Spr 15, 11; Ps 139, 1–4; Sir 18, 6; Koh 3, 14; Sir 16, 24–29; 33, 14–15; Koh 3, 1–8.

ERSTE LESUNGSir 42, 15–25 (15–26)

Von der Herrlichkeit des Herrn ist sein Werk erfüllt

Lesung
aus dem Buch Jesus Sirach.

15Ich will der Werke des Herrn gedenken,
und was ich gesehen habe, werde ich erzählen:
Durch die Worte des Herrn sind seine Werke
und durch seinen Segen gab er ihnen ihre Bestimmung.
16Die leuchtende Sonne blickt auf alles hernieder
und von der Herrlichkeit des Herrn ist sein Werk erfüllt.
17Der Herr gab es selbst den Heiligen nicht,
all seine Wunder zu erzählen,
der Herr, der Herrscher über das All, hat sie gegründet,
sodass das All in seiner Herrlichkeit Bestand hat.
18Abgrund und Herz hat er durchforscht
und ihre Absichten hat er durchschaut;
denn der Höchste kennt alles Wissen
und er blickt auf die Zeichen der Zeiten.
19Er tut das Vergangene und das Kommende kund
und enthüllt die Spuren des Verborgenen.
20Kein Gedanke entgeht ihm
und kein einziges Wort bleibt ihm verborgen.
21Die Großtaten seiner Weisheit hat er geordnet;
wie er ist von Ewigkeit und in Ewigkeit.
Ihm ist weder etwas hinzugefügt noch weggenommen worden
und er hat keines Ratgebers bedurft.
22Wie begehrenswert sind alle seine Werke,
wie ein Funke sind sie anzusehen.
23Dies alles lebt und bleibt für die Ewigkeit,
für jeden Bedarf,
und alles gehorcht.
24Alles gibt es paarweise, eines gegenüber dem anderen,
er hat nichts gemacht, dem etwas mangelt.
25Eines bestärkt die Vorzüge des anderen.
Wer wird sich sattsehen an seiner Herrlichkeit?

ANTWORTPSALMPs 33 (32), 2–3.4–5.6–7.8–9 (Kv: vgl. 6a)

Kv Durch das Wort des Herrn GL 40,1, I. Ton
sind die Himmel geschaffen. – Kv

2Preist den Herrn auf der Leier, ∗
auf der zehnsaitigen Harfe spielt ihm!
3[ ] Singt ihm ein neues Lied, ∗
spielt kunstvoll mit Jubelschall! – (Kv)
4Das Wort des Herrn ist redlich, ∗
all sein Tun ist verlässlich.
5Er liebt Gerechtigkeit und Recht, ∗
erfüllt von der Huld des Herrn ist die Erde. – (Kv)
6Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen, ∗
ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes.
7Er sammelt das Wasser des Meeres und dämmt es ein, ∗
legt die Fluten in Kammern. – (Kv)
8Die ganze Erde fürchte den Herrn; ∗
vor ihm sollen alle beben, die den Erdkreis bewohnen.
9Denn er sprach und es geschah; ∗
er gebot und da stand es. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Der erste Petrusbrief ist Trost und Mahnung für Christen, die in der Welt wie Fremde leben und von Verfolgung bedroht sind. Sie sollen eine klare Vorstellung von der Größe ihrer Berufung haben. Diesem Ziel dient der ganze erste Teil des Briefes (1, 3 – 2, 10), der in der heutigen Lesung seinen Höhepunkt erreicht. Von der Wiedergeburt durch die Taufe, von Glaube und Hoffnung, Heiligkeit und geschwisterlicher Liebe („Bruderliebe“) war in Kap. 1 die Rede. Wiederholt wurde auf Christus als Anfang, Ziel und Mitte des Glaubensweges hingewiesen. Christus ist auch die Mitte, sozusagen der „Eckstein“ der heutigen Lesung (V. 4–8). Auf ihm ruht der neue, geistige Tempel. Durch ihn und in ihm bringt die neue Priesterschaft Gott das Opfer dar, das allein ihm gefällt. Er ist auch die Speise, durch die das neue Volk Gottes lebt und heranwächst. Die großen Titel des alten Gottesvolkes werden in V. 9 auf die Christengemeinde übertragen, die als Ganze in der Welt eine priesterliche Sendung hat: durch die Tatsache ihrer Existenz und die Form ihres Lebens soll sie die Größe und das Erbarmen Gottes bezeugen. – Ps 34, 9; Jes 28, 16; Ps 118, 22; Jes 8, 14–15; Ex 19, 6; 23, 22; Jes 43, 20–21; Hos 1, 6 – 2, 3.20–25.

ERSTE LESUNG1 Petr 2, 2–5.9–12

Ihr seid eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm; ihr sollt die großen Taten dessen verkünden, der euch gerufen hat

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Petrus.

Schwestern und Brüder!
2Verlangt wie neugeborene Kinder
nach der unverfälschten, geistigen Milch,
damit ihr durch sie heranwachst und Rettung erlangt!
3Denn ihr habt gekostet, wie gütig der Herr ist.
4Kommt zu ihm, dem lebendigen Stein,
der von den Menschen verworfen,
aber von Gott auserwählt und geehrt worden ist!
5Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen,
zu einer heiligen Priesterschaft,
um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen,
die Gott gefallen!
9Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht,
eine königliche Priesterschaft,
ein heiliger Stamm,
ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde,
damit ihr die großen Taten dessen verkündet,
der euch aus der Finsternis
in sein wunderbares Licht gerufen hat.
10Einst wart ihr kein Volk,
jetzt aber seid ihr Gottes Volk;
einst gab es für euch kein Erbarmen,
jetzt aber habt ihr Erbarmen gefunden.
11Geliebte, da ihr Fremde und Gäste seid in dieser Welt,
ermahne ich euch:
Gebt den irdischen Begierden nicht nach,
die gegen die Seele kämpfen!
12Führt unter den Heiden ein rechtschaffenes Leben,
damit sie, die euch jetzt als Übeltäter verleumden,
durch eure guten Taten, die sie sehen,
Gott verherrlichen am Tag der Heimsuchung.

ANTWORTPSALMPs 100 (99), 2–3.4–5 (Kv: vgl. 2b)

Kv Kommt mit Jubel vor sein Angesicht! – KvGL 53,1, VI. Ton

2Dient dem Herrn mit Freude! ∗
Kommt vor sein Angesicht mit Jubel!
3Erkennt: Der Herr allein ist Gott. /
Er hat uns gemacht, wir sind sein Eigentum, ∗
sein Volk und die Herde seiner Weide. – (Kv)
4Kommt mit Dank durch seine Tore, /
mit Lobgesang in seine Höfe! ∗
Dankt ihm, preist seinen Namen!
5Denn der Herr ist gut, /
ewig währt seine Huld ∗
und von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 8, 12

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Die Heilung des Blinden in Jericho geht dem Einzug Jesu in Jerusalem voraus. Trotz des Einspruchs der Leute hat der Blinde laut und beharrlich den „Sohn Davids“ um Erbarmen angefleht, und Jesus hat ihn sehend gemacht. Als Sehender und Glaubender folgt er Jesus auf seinem Weg (V. 52; vgl. V. 32). Damit schließt im Markusevangelium der Abschnitt der drei Leidensweissagungen, der bei Cäsarea Philippi mit dem Messiasbekenntnis des Petrus begonnen hat. „Messias“ (8, 29) und „Sohn Davids“: Beide Titel bezeichnen den gottgesandten Retter der Endzeit. Er kommt nicht in königlichem Glanz, sondern als der demütige „Knecht“, der bereit ist, sein Leben hinzugeben als Lösegeld für die Vielen (10, 45). – Mt 20, 29–34; 18, 35–43; 2 Sam 7; Jes 42, 6–7.

EvangeliumMk 10, 46b–52

Rabbuni, ich möchte sehen können

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit,
46b als Jesus mit seinen Jüngern
und einer großen Menschenmenge Jéricho verließ,
saß am Weg ein blinder Bettler,
Bartimäus, der Sohn des Timäus.
47Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war,
rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!
48Viele befahlen ihm zu schweigen.
Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids,
hab Erbarmen mit mir!
49Jesus blieb stehen
und sagte: Ruft ihn her!
Sie riefen den Blinden
und sagten zu ihm: Hab nur Mut,
steh auf, er ruft dich.
50Da warf er seinen Mantel weg,
sprang auf
und lief auf Jesus zu.
51Und Jesus fragte ihn: Was willst du, dass ich dir tue?
Der Blinde antwortete: Rabbúni, ich möchte sehen können.
52Da sagte Jesus zu ihm: Geh!
Dein Glaube hat dich gerettet.
Im gleichen Augenblick
konnte er sehen
und er folgte Jesus auf seinem Weg nach.

FÜRBITTEN

Jesus Christus macht unser Leben hell durch sein Wort. Ihn bitten wir:
■ Für die Kirche: Erleuchte sie durch das Wirken des Heiligen Geistes.
■ Für alle Menschen: Lass die Achtung vor der Würde eines jeden Einzelnen zunehmen.
■ Für alle, die mit einer Beeinträchtigung leben und behindert werden: Gib ihnen Mut, für sich und ihre Rechte einzustehen.
■ Für alle, die um den rechten Weg in ihrem Leben ringen: Gib ihnen Klarheit für ihre Entscheidungen.
■ Für unsere Gemeinden: Erwecke sie zu neuem Eifer für den Glauben.
Herr, unser Gott, du hast uns in dein wunderbares Licht berufen. Lass alle Menschen zu dir gelangen durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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