DONNERSTAG

TAGESGEBET

Heiliger Gott,du liebst die Unschuld
und schenkst sie dem Sünder zurück,
der reumütig zu dir heimkehrt.
Wende unser Herz zu dir
und schenke uns neuen Eifer im Heiligen Geist,
damit wir im Glauben standhaft bleiben
und stets bereit sind, das Gute zu tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 101)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Die Geduld Gottes lässt dem Menschen Zeit, sich zu bekehren. Aber für den törichten Menschen kann sie Anlass zur Vermessenheit werden. Er sündigt weiter und denkt: Gottes Barmherzigkeit ist groß. Das ist nicht mehr Vertrauen, sondern ganz einfach Frechheit und Unverstand. Ein solcher Mensch wird den Zorn des barmherzigen Gottes erfahren. Wenn wir lesen „Zeit der Vergeltung“, „Tag des Zorns“ (V. 7 und 8), dann denken wir leicht an das Endgericht, das über unsere Ewigkeit entscheidet. Der Weisheitslehrer des Alten Testaments denkt zunächst nur an das gegenwärtige Leben. Ein kurzes oder unglückliches Leben erscheint ihm schrecklich genug als Zeichen des göttlichen Zorns. Aber immer wieder stellt sich die Frage: Trifft das Unglück nur die Bösen? Trifft es sie immer? Hier kommt menschliche Weisheit nicht weiter. – Sir 11, 24; Lk 12, 15–21; Ps 12, 4–5; Weish 2, 11; Koh 8, 11–14; Röm 2, 4; 3, 21–26; Sir 16, 11; Ex 20, 5–6; Sir 7, 16–17; Jes 55, 6–7; Lk 12, 35–40; Spr 10, 2.

ERSTE LESUNGSir 5, 1–8 (1–10)

Zögere nicht, dich zum Herrn zu bekehren!

Lesung
aus dem Buch Jesus Sirach.

1Verlass dich nicht auf deinen Reichtum
und sag nicht: Mir genügt er!
2Folge nicht deiner Seele und deiner Kraft,
um nach den Begierden deines Herzens zu leben!
3Sag nicht: Wer wird Macht über mich haben?
Denn der Herr wird gewiss Vergeltung üben.
4Sag nicht: Ich habe gesündigt
und was ist mir geschehen?
Denn der Herr ist langmütig.
5Sei dir der Vergebung nicht zu sicher,
wenn du Sünde auf Sünde häufst!
6Sag nicht: Sein Mitleid ist groß,
die Menge meiner Sünden wird er verzeihen.
Denn Erbarmen und Zorn sind bei ihm;
auf den Sündern ruht sein Grimm.
7Zögere nicht, dich zum Herrn zu bekehren,
und verschieb es nicht Tag für Tag!
Denn plötzlich wird der Zorn des Herrn hervorbrechen
und zur Zeit der Vergeltung wirst du zugrunde gehen.
8Verlass dich nicht auf ungerechte Reichtümer,
denn sie werden dir am Tag des Unglücks nichts nützen!

ANTWORTPSALMPs 1, 1–2.3.4 u. 6 (Kv: vgl. Jer 17, 7)

Kv Gesegnet, wer auf den Herrn vertraut. – KvGL 31,3, IV. Ton

1Selig der Mann, der nicht nach dem Rat der Frevler geht, /
nicht auf dem Weg der Sünder steht, ∗
nicht im Kreis der Spötter sitzt,
2sondern sein Gefallen hat an der Weisung des Herrn, ∗
bei Tag und bei Nacht über seine Weisung nachsinnt. – (Kv)
3Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Bächen voll Wasser, /
der zur rechten Zeit seine Frucht bringt ∗
und dessen Blätter nicht welken.
[ ] Alles, was er tut, ∗
es wird ihm gelingen. – (Kv)
4[ ] Nicht so die Frevler: ∗
Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
6Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, ∗
der Weg der Frevler aber verliert sich. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Die heutige Lesung spricht von den Reichen und von den Arbeitern. Die Arbeiter sind nach V. 6 die „Gerechten“, die keinen Widerstand leisten. Die Reichen wären demnach die Ungerechten. Von wem ist hier eigentlich die Rede? Dass die „Arbeiter“ nicht einfach mit den heutigen „Arbeitnehmern“ gleichgesetzt werden können, ist durch V. 6 wohl klar. Folglich können auch die Reichen nicht einfach mit den Arbeitgebern gleichgesetzt werden. Aber auf jeden Fall handelt es sich hier um das Gefälle von den Mächtigen hinunter zu den Schwachen, und den Mächtigen wird im Stil prophetischer Gerichtsrede mit unerhörter Schärfe ins Gewissen geredet. Die Selbstsicherheit der Reichen und die Hartherzigkeit dessen, der dem Arbeiter den gerechten Lohn nicht ausbezahlt, hängen auf jeden Fall zusammen. Den Hintergrund dieser Drohrede bildet das Wissen um die Nähe des göttlichen Gerichts. Nochmals: Wer sind diese Reichen, die nicht einmal mehr zur Umkehr, sondern angesichts des kommenden Gerichts nur noch zum Wehklagen aufgefordert werden? Großgrundbesitzer, Wirtschaftsbosse, Firmeneigentümer, die unter menschenunwürdigen Bedingungen in Billiglohnländern produzieren …? In Wirklichkeit jeder von uns, der seine kleine Machtposition ausnützt, um dem kleineren Mitbürger und Mitchristen ein Recht streitig zu machen, vielleicht nur ein kleines Recht, weil es zu einem größeren leider nicht reicht. – Am 8, 4–7; Lk 6, 24–26; Sir 29, 10–12; Mt 6, 19–21; Spr 11, 4.28; Lev 19, 13; Dtn 24, 14–15.

ERSTE LESUNGJak 5, 1–6

Der Lohn, den ihr den Arbeitern vorenthalten habt, schreit zum Himmel; die Klagerufe sind bis zu den Ohren des Herrn gedrungen

Lesung
aus dem Jakobusbrief.

1Ihr Reichen,
weint nur und klagt über das Elend, das über euch kommen wird!
2Euer Reichtum verfault
und eure Kleider sind von Motten zerfressen,
3euer Gold und Silber verrostet.
Ihr Rost wird als Zeuge gegen euch auftreten
und euer Fleisch fressen wie Feuer.
Noch in den letzten Tagen habt ihr Schätze gesammelt.
4Siehe, der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben,
der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt,
schreit zum Himmel;
die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben,
sind bis zu den Ohren des Herrn Zebaoth gedrungen.
5Ihr habt auf Erden geschwelgt und geprasst
und noch am Schlachttag habt ihr eure Herzen gemästet.
6Verurteilt und umgebracht habt ihr den Gerechten,
er aber leistete euch keinen Widerstand.

ANTWORTPSALMPs 49 (48), 14–15b.15c–16.17–18.19–20 (Kv: Mt 5, 3)

Kv Selig, die arm sind vor Gott;GL 71,1, VIII. Ton
denn ihnen gehört das Himmelreich. – Kv

14So geht es denen, die auf sich selbst vertrauen, ∗
und nach ihnen denen, die sich in großen Worten gefallen.
15abSie sind in die Unterwelt gesetzt wie Schafe. ∗
Es weidet sie der Tod. – (Kv)
15cdEs herrschten über sie Redliche am Morgen. ∗
Und ihr Fels ist da, um die Unterwelt schwinden zu lassen
von seiner Wohnung.
16Doch Gott wird mich auslösen aus der Gewalt der Unterwelt, ∗
ja, er nimmt mich auf. – (Kv)
17Lass dich nicht beirren, wenn einer reich wird ∗
und die Herrlichkeit seines Hauses sich mehrt;
18denn im Tod nimmt er das alles nicht mit, ∗
seine Herrlichkeit steigt nicht mit ihm hinab. – (Kv)
19Preist er sich im Leben auch glücklich: ∗
„Man lobt dich, weil du es dir wohl sein lässt“,
20so muss er doch zur Schar seiner Väter hinab, ∗
die das Licht nicht mehr erblicken. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. 1 Thess 2, 13

Halleluja. Halleluja.
Nehmt das Wort Gottes an,
nicht als Menschenwort,
sondern – was es in Wahrheit ist –
als Gottes Wort.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Vers 41 hat ursprünglich wohl gelautet: „Wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil er zu Christus gehört, …“ (vgl. Mt 10, 42). Dann schließt sich dieser Vers an Vers 37 an. Allerdings ist in Vers 42 nicht von „Kindern“ die Rede, sondern von „einfachen Menschen“: Christen, deren Glaubensleben davon abhängt, dass ihnen die rechte Lehre und Weisung geboten wird. „Ärgernis“ ist jedes Wort und jede Tat, die den christlichen Glauben ins Wanken bringen kann. Der Ausdruck „zu Christus gehören“ kann nicht gut von Jesus selbst stammen. Wir haben hier ein Beispiel, wie Jesusworte sich in der Gemeinde weiterentwickeln konnten. In V. 43–48 folgen weitere, erschreckend ernste Warnungen. Die Radikalität in der Wortwahl soll vor allem davor warnen, die Folgen der Sünde auf die leichte Schulter zu nehmen. In Vers 49 kann mit „Feuer“ nicht das Feuer der Hölle gemeint sein, von dem in Vers 48 die Rede ist: eher das Feuer der Prüfung und Verfolgung (vgl. 1 Petr 1, 7). Das Salz gibt Würze und bewahrt vor Fäulnis. Das wird auch vom Wort und vom Leben der Jünger in dieser Welt verlangt. – Mt 18, 6–9; Lk 17, 1–2; Jes 66, 24; Sir 7, 17; Mt 5, 13; Lk 14, 34; Röm 12, 18; Kol 4, 6.

EvangeliumMk 9, 41–50

Es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
41Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt,
weil ihr zu Christus gehört –
amen, ich sage euch:
Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.
42Wer einem von diesen Kleinen, die an mich glauben,
Ärgernis gibt,
für den wäre es besser,
wenn er mit einem Mühlstein um den Hals
ins Meer geworfen würde.
43Wenn dir deine Hand Ärgernis gibt,
dann hau sie ab;
es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen,
als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen,
in das nie erlöschende Feuer.
44Und wenn dir dein Fuß Ärgernis gibt,
45dann hau ihn ab;
es ist besser für dich, lahm in das Leben zu gelangen,
als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden.
46Und wenn dir dein Auge Ärgernis gibt,
47dann reiß es aus;
es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen,
als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden,
48 wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.
49Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden.
50Das Salz ist etwas Gutes.
Wenn das Salz die Kraft zum Salzen verliert,
womit wollt ihr ihm seine Würze wiedergeben?
Habt Salz in euch und haltet Frieden untereinander!

FÜRBITTEN

Christus mahnt die Menschen zu Entschiedenheit im Guten. Ihn bitten wir:
■ Gib denen, die sich bessern wollen oder bessern müssen, Kraft für eine kompromisslose Umsetzung ihrer Vorsätze.
■ Erbarme dich der Kleinen und Schwachen und gib denen, die missbraucht oder ausgebeutet wurden, gute und ehrliche Helfer.
■ Hilf den Christinnen und Christen, durch ein Leben aus dem Glauben zum Salz für die Gesellschaft zu werden.
■ Gib den Kranken Kraft in Angst und Schwäche, und gehe gerecht, aber barmherzig mit unseren Verstorbenen um.
Wir kommen zu dir, denn du bist unser Gott, zu dem wir beten, und der Bruder, dem wir vertrauen. Dir sei die Ehre in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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