DIENSTAG

TAGESGEBET

Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus,im Neuen Bund
berufst du Menschen aus allen Völkern
und führst sie
im Heiligen Geist zur Einheit zusammen.
Gib, dass deine Kirche ihrer Sendung treu bleibt,
dass sie ein Sauerteig ist für die Menschheit,
die du in Christus erneuern
und zu einer Familie umgestalten willst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1018)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Der Schöpfungsbericht Gen 1, 1 – 2, 4a schildert die Erschaffung der Welt als ein Werk von sechs Tagen, das am siebten Tag, dem Sabbat, als vollendet erklärt und gleichsam eingeweiht wird. Als Ziel und Spitze dieser Schöpfung erscheint am sechsten Tag der Mensch. Er wird „erschaffen“; Gott bespricht sich gleichsam mit sich selbst, mit seiner Weisheit, Macht und Liebe, ehe er dieses schwierigste aller Wesen ins Dasein ruft. „Als unser Abbild, uns ähnlich“: gottähnlich wird der Mensch geschaffen. Er ist es durch seine Geistnatur, die er mit Gott gemeinsam hat und die ihn fähig macht, die übrigen Geschöpfe zu beherrschen. Der Mensch allein ist der Ort, an dem sich Gott und Materie begegnen. Er ist der geborene Priester der Schöpfung, in ihm findet die stumme Kreatur das Wort, die Ant-Wort, die sie ihrem Schöpfer schuldet. Der Mensch ist für die Zukunft der Schöpfung verantwortlich – ja er wird die Zukunft Gottes mitbestimmen, der sich mit dieser Schöpfung nun einmal eingelassen hat. – Ps 8; Weish 2, 23; 10, 1–2; Sir 17, 1–4; Eph 4, 24; Kol 1, 15–17; 3, 10; Gen 8, 17; 9, 1; Ps 115, 16; Jak 3, 7; Ex 20, 11; Hebr 4, 4.

ERSTE LESUNGGen 1, 20 – 2, 4a

Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich!

Lesung
aus dem Buch Génesis.

1, 20Und Gott sprach:
Das Wasser wimmle von Schwärmen lebendiger Wesen
und Vögel sollen über der Erde am Himmelsgewölbe fliegen.
21Und Gott erschuf die großen Wassertiere und alle Lebewesen,
die sich fortbewegen nach ihrer Art,
von denen das Wasser wimmelt,
und alle gefiederten Vögel nach ihrer Art.
Gott sah, dass es gut war.
22Gott segnete sie
und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch!
Füllt das Wasser im Meer
und die Vögel sollen sich auf Erden vermehren.
23Es wurde Abend und es wurde Morgen:
fünfter Tag.
24Dann sprach Gott:
Die Erde bringe Lebewesen aller Art hervor,
von Vieh,
von Kriechtieren
und von Wildtieren der Erde nach ihrer Art.
Und so geschah es.
25Gott machte die Wildtiere der Erde nach ihrer Art,
das Vieh nach seiner Art
und alle Kriechtiere auf dem Erdboden nach ihrer Art.
Gott sah, dass es gut war.
26Dann sprach Gott:
Lasst uns Menschen machen
als unser Bild, uns ähnlich!
Sie sollen walten über die Fische des Meeres,
über die Vögel des Himmels,
über das Vieh,
über die ganze Erde
und über alle Kriechtiere, die auf der Erde kriechen.
27Gott erschuf den Menschen als sein Bild,
als Bild Gottes erschuf er ihn.
Männlich und weiblich erschuf er sie.
28Gott segnete sie
und Gott sprach zu ihnen:
Seid fruchtbar und mehrt euch,
füllt die Erde
und unterwerft sie
und waltet über die Fische des Meeres,
über die Vögel des Himmels
und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen!
29Dann sprach Gott:
Siehe, ich gebe euch alles Gewächs,
das Samen bildet auf der ganzen Erde,
und alle Bäume, die Früchte tragen mit Samen darin.
Euch sollen sie zur Nahrung dienen.
30Allen Tieren der Erde,
allen Vögeln des Himmels
und allem, was auf der Erde kriecht,
das Lebensatem in sich hat,
gebe ich alles grüne Gewächs zur Nahrung.
Und so geschah es.
31Gott sah alles an, was er gemacht hatte:
Und siehe, es war sehr gut.
Es wurde Abend und es wurde Morgen:
der sechste Tag.
2, 1So wurden Himmel und Erde und ihr ganzes Heer vollendet.
2Am siebten Tag
vollendete Gott das Werk, das er gemacht hatte,
und er ruhte am siebten Tag,
nachdem er sein ganzes Werk gemacht hatte.
3Und Gott segnete den siebten Tag
und heiligte ihn;
denn an ihm ruhte Gott,
nachdem er das ganze Werk erschaffen hatte.
4aDas ist die Geschichte der Entstehung von Himmel und Erde,
als sie erschaffen wurden.

ANTWORTPSALMPs 8, 4–5.6–7.8–9 (Kv: vgl. 2ab)

Kv Herr, unser Herrscher,GL 33,1, VII. Ton
wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde! – Kv

4Seh ich deine Himmel, die Werke deiner Finger, ∗
Mond und Sterne, die du befestigt:
5Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, ∗
des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? – (Kv)
6Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, ∗
du hast ihn gekrönt mit Pracht und Herrlichkeit.
7Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über die Werke deiner Hände, ∗
alles hast du gelegt unter seine Füße: – (Kv)
8Schafe und Rinder, sie alle ∗
und auch die wilden Tiere,
9die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, ∗
was auf den Pfaden der Meere dahinzieht. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Nach einer kurzen Erklärung für das versammelte Volk (8, 14–21) spricht Salomo das große Tempelweihegebet (V. 22–53). Zu Anfang steht eine Bitte für das Königshaus (V. 22–26, davon in unserer Lesung nur die Verse 22–23). Das eigentliche Weihegebet beginnt (V. 27) mit dem ehrfürchtigen Staunen darüber, dass der unfassbare Gott in einem Haus wohnen soll, das Menschen gebaut haben. Tatsächlich ist der Tempel nicht eigentlich seine Wohnung, sondern der Ort, an dem „sein Name wohnt“, der Ort, wo man ihn anrufen und ihm begegnen kann, ein Gotteshaus für alle Menschen, auch für die Fremden, die nicht zu Israel gehören (V. 41–43). – Das Gebet Salomos wurde später erweitert. Alle Nöte und Gefahren des Volkes wurden einbezogen in der Überzeugung, dass alle Menschen und alle Ereignisse im Herzen Gottes ihren wahren Ort haben. Als Ursache allen Unglücks wird die Sünde genannt, d. h. die Abwendung des Menschen von Gott, und es gibt keine Hilfe ohne Vergebung der Sünde und Rückkehr zu Gott. – 2 Chr 6, 12–21; 2 Sam 7, 11–16; Dtn 4, 7; Joh 1, 14; Ps 148, 4; Jes 66, 1–2; Jer 23, 23–24; Apg 7, 47–50; 17, 24; Jes 56, 6–7; Mt 21, 13.

ERSTE LESUNG1 Kön 8, 22–23.27–30

Herr, Gott Israels, du hast gesagt, dass dein Name hier wohnen soll! Achte auf das Flehen deines Volkes Israel!

Lesung
aus dem ersten Buch der Könige.

In jenen Tagen
22 trat Sálomo
in Gegenwart der ganzen Versammlung Israels
vor den Altar des Herrn,
breitete seine Hände zum Himmel aus
23und betete:
Herr, Gott Israels,
im Himmel oben und auf der Erde unten gibt es keinen Gott,
der so wie du Bund und Huld seinen Knechten bewahrt,
die mit ungeteiltem Herzen vor ihm leben.
27Wohnt denn Gott wirklich auf der Erde?
Siehe,
selbst der Himmel
und die Himmel der Himmel fassen dich nicht,
wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe.
28Wende dich, Herr, mein Gott,
dem Beten und Flehen deines Knechtes zu!
Höre auf das Rufen und auf das Gebet,
das dein Knecht heute vor dir verrichtet!
29Halte deine Augen offen über diesem Haus bei Nacht und bei Tag,
über der Stätte, von der du gesagt hast,
dass dein Name hier wohnen soll!
Höre auf das Gebet, das dein Knecht an dieser Stätte verrichtet!
30Achte auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel,
wenn sie an dieser Stätte beten!
Höre sie im Himmel, dem Ort, wo du wohnst!
Höre sie
und verzeih!

ANTWORTPSALMPs 84 (83), 3.4.5 u. 10.11 (Kv: vgl. 2)

Kv Wie lieb ist mir deine Wohnung, o Herr– KvGL 653,3, V. Ton

3Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht ∗
nach den fen des Herrn.
Mein Herz und mein Fleisch, ∗
sie jubeln dem lebendigen Gott entgegen. – (Kv)
4Auch der Sperling fand ein Haus ∗
und die Schwalbe ein Nest, wohin sie ihre Jungen gelegt hat –
deine Altäre, Herr der Heerscharen, ∗
mein Gott und mein König. – (Kv)
5Selig, die wohnen in deinem Haus, ∗
die dich allezeit loben.
10Gott, sieh her auf unseren Schild, ∗
schau auf das Angesicht deines Gesalbten! – (Kv)
11Ja, besser ist ein einziger Tag in deinen fen ∗
als tausend andere.
Lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes ∗
als wohnen in den Zelten der Frevler. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Ps 119 (118),36a.29b

Halleluja. Halleluja.
Deinen Vorschriften neige mein Herz zu,
Herr, begnade mich mit deiner Weisung!
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Wieder ist vom Essen die Rede, und zwar geht es jetzt um die pharisäische Auffassung von Rein und Unrein. Die pharisäische und allgemein jüdische Sitte, vor dem Essen die Hände zu waschen, hat nicht in erster Linie hygienische, sondern religiöse Gründe: Die Gaben Gottes sollen in reinen Gefäßen dargereicht und mit reinen Händen entgegengenommen werden. Dagegen ist nichts zu sagen. Aber Jesus fragt nach dem Herzen, nicht danach, ob die Hände sauber sind und ob die Lippen fromme Worte sagen. Gerade dabei zeigt sich die enge Verbindung zwischen Jesus und Gott, dem Vater: Jesus weiß, Gott geht es immer nur um das Herz. „Denn was die Menschen für großartig halten, das ist in den Augen Gottes ein Gräuel.“ (Vgl. Lk 16, 15). Das kann selbst in religiösen Dingen gelten. – Mt 15, 1–9; Lk 11, 37–44; Jes 29, 13; Ex 20, 12; 21, 17; Lev 20, 9; Dtn 5, 16.

EvangeliumMk 7, 1–13

Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit
1 versammelten sich die Pharisäer
und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren,
bei Jesus.
2Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot
mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen.
3Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur,
wenn sie vorher mit einer Handvoll Wasser
die Hände gewaschen haben;
so halten sie an der Überlieferung der Alten fest.
4Auch wenn sie vom Markt kommen,
essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen.
Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein,
wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln.
5Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also:
Warum halten sich deine Jünger
nicht an die Überlieferung der Alten,
sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen?
6Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesája hatte Recht
mit dem, was er über euch Heuchler sagte,
wie geschrieben steht:

Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen,

sein Herz aber ist weit weg von mir.
7Vergeblich verehren sie mich;
was sie lehren, sind Satzungen von Menschen.
8Ihr gebt Gottes Gebot preis
und haltet euch an die Überlieferung der Menschen.
9Und weiter sagte Jesus:
Sehr geschickt setzt ihr Gottes Gebot außer Kraft,
um eure eigene Überlieferung aufzurichten.
10Denn Mose hat gesagt:
Ehre deinen Vater und deine Mutter!
und: Wer Vater oder Mutter schmäht,
soll mit dem Tod bestraft werden.
11Ihr aber lehrt:
Wenn einer zu seinem Vater oder seiner Mutter sagt: Korbán –
das heißt: Weihgeschenk sei,
was du von mir als Unterstützung erhalten solltest —,
12 dann lasst ihr ihn nichts mehr für Vater oder Mutter tun.
13So setzt ihr durch eure eigene Überlieferung
Gottes Wort außer Kraft.
Und ähnlich handelt ihr in vielen Fällen.

FÜRBITTEN

Mit unseren Bitten wenden wir uns an Gott, der die Liebe zum Grundprinzip aller Regeln und Gesetze macht.
■ Lass die Kirche nach einem vertieften Glauben und einer aufrichtigen Liebe suchen.
■ Gib den Juristinnen und Juristen nicht nur eine Leidenschaft für Paragraphen, sondern vor allem für Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.
■ Hilf der Gesellschaft, nicht aus Angst vor Strafe gut zu sein, sondern aus der Freude an dem, was durch das Gute entstehen kann.
■ Handle an den Verstorbenen nicht nur als Richter, sondern vor allem als liebender Vater.
Um all das, was wir ausgesprochen haben, und das, was uns auf dem Herzen liegt, bitten wir durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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