DONNERSTAG

TAGESGEBET

Gott, du hast uns geboten,auf deinen geliebten Sohn zu hören.
Nähre uns mit deinem Wort
und reinige die Augen unseres Geistes,
damit wir fähig werden,
deine Herrlichkeit zu erkennen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 95)

Oder ein anderes TAGESGEBET (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Auf den 2. Teil des Hebräerbriefs, die Ausführungen über das Werk Jesu, folgt eine Mahnung zur Glaubenstreue (10, 19–39). Das ist nicht ein Anhang zu den vorausgehenden lehrhaften Darlegungen, im Gegenteil: die für uns heutigen Leser so umständlichen Ausführungen über das Hohepriestertum Jesu wollen nichts anderes sein als die Begründung für die nun folgenden Mahnungen und Warnungen. So war es auch im 1. Teil des Briefes, wo die Ausführungen über die Person Jesu (1, 1 – 5, 10) zu der ernsten Warnung vor dem Abfall hinführten (5, 11 – 6, 20). – Die ersten Verse der heutigen Lesung (10, 19–21) sagen nochmals in kurzer Zusammenfassung, was wir „haben“: Wir haben Zuversicht, wir haben einen Hohepriester. Daraus ergibt sich ein vierfaches „Lasst uns …“: Lasst uns 1. den Weg des Glaubens gehen, 2. an der Hoffnung festhalten, 3. aufeinander achten und einander anspornen, 4. den Zusammenkünften, d. h. der gottesdienstlichen Versammlung, nicht fernbleiben. Es braucht die gemeinsame Anstrengung aller und jedes Einzelnen, um den Gefahren zu begegnen, die den Glauben der Gemeinde bedrohen. – Hebr 6, 19–20; 9, 8.11–12; Joh 14, 6; Hebr 3, 1.6; 4, 14; 1 Petr 3, 21; Hebr 3, 2; 4, 14; 11, 11; 1 Kor 1, 9; Hebr 3, 13.

ERSTE LESUNGHebr 10, 19–25

Lasst uns in voller Gewissheit des Glaubens an dem Bekenntnis der Hoffnung festhalten, einander achten und uns zur Liebe anspornen!

Lesung
aus dem Hebräerbrief.

19Wir haben die Zuversicht, Schwestern und Brüder,
durch das Blut Jesu in das Heiligtum einzutreten.
20Er hat uns den neuen und lebendigen Weg erschlossen
durch den Vorhang hindurch, das heißt durch sein Fleisch.
21Und da wir einen Hohepriester haben,
der über das Haus Gottes gestellt ist,
22 lasst uns mit aufrichtigem Herzen
und in voller Gewissheit des Glaubens hinzutreten,
die Herzen
durch Besprengung gereinigt vom schlechten Gewissen
und den Leib gewaschen mit reinem Wasser!
23Lasst uns
an dem unwandelbaren Bekenntnis der Hoffnung festhalten,
denn er, der die Verheißung gegeben hat, ist treu!
24Lasst uns aufeinander achten
und uns zur Liebe und zu guten Taten anspornen!
25Lasst uns nicht unseren Zusammenkünften fernbleiben,
wie es einigen zur Gewohnheit geworden ist,
sondern ermuntert einander,
und das umso mehr,
als ihr seht, dass der Tag naht!

ANTWORTPSALMPs 24 (23), 1–2.3–4.5–6 (Kv: vgl. 6)

Kv Dein Angesicht, Herr, will ich suchen. – KvGL 46,1, II. Ton

1Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, ∗
der Erdkreis und seine Bewohner.
2Denn er hat ihn auf Meere gegründet, ∗
ihn über Strömen befestigt. – (Kv)
3Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, ∗
wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?
4Der unschuldige Hände hat und ein reines Herz, /
der seine Seele nicht an Nichtiges hängt ∗
und keinen trügerischen Eid geschworen hat. – (Kv)
5Er wird Segen empfangen vom Herrn ∗
und Gerechtigkeit vom Gott seines Heils.
6Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt, ∗
die dein Angesicht suchen, Jakob. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  Mit einem wahrhaft königlichen Gebet antwortet David auf die Verheißung, die Gott ihm durch den Propheten Natan gegeben hat (siehe gestrige Lesung). Das Gebet ist „vor dem Herrn“, d. h. vor der Bundeslade im heiligen Zelt, gesprochen. Es beginnt mit einer dankbaren Rühmung der Gnadenerweise Gottes. Auch die Zukunft des Hauses David und des Volkes Israel ruht in der Gnade und Treue Gottes. Freilich wird sie auch davon abhängen, ob König und Volk Gott die Treue halten werden. „Für immer“, „für ewige Zeiten“: diese Ausdrücke müssen nicht unbedingt im vollen Sinn der Worte verstanden werden, aber sie eröffnen den Ausblick in eine Zukunft, die „auf ewig“ dem Sohn Davids gehören wird (Lk 1, 32–33). – 1 Chr 17, 16–27; Ex 6, 7; Dtn 7, 6; 26, 17; 29, 12; Num 23, 19; Joh 17, 17.

ERSTE LESUNG2 Sam 7, 18–19.24–29

Wer bin ich, Herr und Gott, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher geführt hast?

Lesung
aus dem zweiten Buch Sámuel.

Nachdem Natan zum König David gesprochen hatte,
18 ging dieser hin und setzte sich vor dem Herrn nieder
und sagte: Wer bin ich, Herr und Gott,
und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher geführt hast?
19Weil das in deinen Augen noch zu wenig war, Herr und Gott,
hast du dem Haus deines Knechtes
sogar Zusagen für die ferne Zukunft gemacht.
Ist das eine Weisung,
wie sie einem Menschen zukommt,
mein Herr und Gott?
24Du hast Israel auf ewig zu deinem Volk bestimmt
und du, Herr, bist sein Gott geworden.
25Doch nun, Herr und Gott,
verleih dem Wort,
das du über deinen Knecht
und über sein Haus gesprochen hast,
für immer Geltung
und tu, was du gesagt hast!
26Dann wird dein Name groß sein für ewige Zeiten
und man wird sagen: Der Herr der Heerscharen ist Israels Gott!
Und das Haus deines Knechtes David
wird vor deinen Augen Bestand haben.
27Denn du, Herr der Heerscharen, Gott Israels,
hast deinem Knecht offenbart: Ich will dir ein Haus bauen.
Darum fand dein Knecht den Mut, so zu dir zu beten:
28Ja, Herr und Gott, du bist der einzige Gott
und deine Worte sind wahr.
Du hast deinem Knecht ein solches Glück zugesagt.
29So segne jetzt gnädig das Haus deines Knechtes,
damit es ewig vor deinen Augen Bestand hat.
Denn du, Herr und Gott, hast es versprochen
und mit deinem Segen
wird das Haus deines Knechtes für immer gesegnet sein.

ANTWORTPSALMPs 132 (131), 1–2.3 u. 5.11.12.13–14

Kv Gott gibt ihm Davids Thron. – Kv(Kv: vgl. Lk 1, 32b)

1Gedenke, Herr, zugunsten Davids ∗GL 432, IX. Ton
all seiner Mühen,
2wie er dem Herrn geschworen, ∗
gelobt hat dem Starken Jakobs: – (Kv)
3„Nicht will ich das Zelt meines Hauses betreten ∗
noch zum Ruhen mein Lager besteigen,
5bis ich für den Herrn eine Stätte finde, ∗
Wohnung für den Starken Jakobs.“ – (Kv)
11Der Herr hat David Treue geschworen, ∗
nicht wird er von ihr lassen:
„Einen Spross deines Leibes ∗
will ich setzen auf deinen Thron. – (Kv)
12Wenn deine Söhne meinen Bund bewahren, ∗
mein Zeugnis, das ich sie lehre,
dann sollen auch ihre Söhne ∗
auf deinem Thron sitzen für immer.“ – (Kv)
13Denn der Herr hat den Zion erwählt, ∗
ihn begehrt zu seinem Wohnsitz:
14„Das ist für immer der Ort meiner Ruhe, ∗
hier will ich wohnen, ich hab ihn begehrt.“ – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Ps 119 (118), 105

Halleluja. Halleluja.
Dein Wort, o Herr, ist meinem Fuß eine Leuchte,
ein Licht für meine Pfade.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  In diesem Abschnitt hat Markus Jesusworte zusammengestellt, die ursprünglich in anderen Zusammenhängen standen. Der Spruch von der Lampe schließt mit der Aufforderung zum Hören (V. 21–23). Mit der gleichen Mahnung beginnt das Wort von dem „Maß, mit dem ihr messt“ (V. 24–25). Die Menschen sollen die Gleichnisse Jesu hören, das Geheimnis der Gottesherrschaft verstehen und den aufnehmen, durch dessen Wort und Gegenwart die Herrschaft Gottes sich verwirklicht. Er selbst ist das wahre, wirkliche Licht (V. 21). Er ist auch das Maß. Wer auf ihn hört und wer von seinem Licht so viel aufnimmt, als er jetzt fassen kann, dessen innerer Raum wird sich weiten, und er wird mit überreicher Fülle beschenkt werden. Wer aber in Fülle beschenkt wird, der darf selber nicht geizig sein. Gottes Gaben sind nicht zum Horten da. Sie sollen genauso verschwenderisch verschenkt werden, wie Gott sie ausgeteilt hat. – Mt 5, 15; Lk 8, 16–17; 11, 33; Mt 10, 26; Lk 12, 2; 6, 38; Mt 7, 2; 13, 12; Lk 8, 18; 19, 26.

EvangeliumMk 4, 21–25

Ein Licht stellt man auf den Leuchter. Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit sprach Jesus:
21Zündet man etwa eine Leuchte an
und stellt sie unter den Scheffel oder unter das Bett?
Stellt man sie nicht auf den Leuchter?
22Denn es gibt nichts Verborgenes, das nicht bekannt werden soll,
und nichts Geheimes, das nicht an den Tag kommen soll.
23Wenn einer Ohren hat zum Hören, so höre er!
24Weiter sagte er:
Achtet auf das, was ihr hört!
Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt,
wird euch zugeteilt werden,
ja, es wird euch noch mehr gegeben.
25Denn wer hat, dem wird gegeben;
wer aber nicht hat,
dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

FÜRBITTEN

Christus befähigt und beschenkt uns. Ihn bitten wir:
■ Hilf den Christinnen und Christen, sich mit ihrem Bekenntnis und der Verkündigung der frohen Botschaft Gehör zu verschaffen.
■ Stärke die Eltern, die ihren Glauben an ihre Kinder weitergeben möchten.
■ Bewahre die, die Gutes tun, vor falscher Bescheidenheit und hilf ihnen, andere zum Guten zu motivieren.
■ Gib allen, die Urteile fällen und Bewertungen abgeben müssen, das rechte Maß und deinen Geist.
Die Menschen, die uns wichtig sind und waren, und alles, was uns bewegt, bringen wir vor dich, unseren Herrn und Gott in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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