FREITAG

TAGESgebet

Unser Herr Jesus Christus hat gesagt:
„Nicht Gesunde brauchen den Arzt,
sondern Kranke.
Nicht Gerechte zu rufen bin ich gekommen,
sondern die Sünder.“
Darum beten wir:
Barmherziger Gott.
Zu Unrecht halten wir uns oft für gut
und glauben, gerecht vor dir zu sein.
Wecke uns aus unserer falschen Sicherheit,
befreie uns von unserer Selbstgerechtigkeit
und heile uns durch Jesus Christus,
den Arzt der Kranken, den Heiland der Sünder,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (MB 319, 39)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG  Für den Hebräerbrief bedeutet „Ruhe“ das sichere Wohnen im gottgeschenkten Land, in dem auch Gott selbst den Ort seiner „Ruhe“, sein Heiligtum auf dem Zion hat. Der christlichen Gemeinde ist am Ende ihrer Wüstenwanderung die Ruhe und Freude Gottes verheißen, von der das Land Kanaan und selbst das Paradies nur schwache Vorzeichen waren. Die Verheißung ist an eine Bedingung geknüpft. „Die Freudenbotschaft ist uns verkündet worden“ (V. 2), aber sie wird zur Drohbotschaft für den, der das Wort der Freudenbotschaft nicht annimmt. – Ex 33, 14; Dtn 12, 9–10; 1 Kor 10, 1–3; Ps 95, 11; Gen 2, 2.

ERSTE LesungHebr 4, 1–5.11

Bemühen wir uns, in jene Ruhe einzugehen

Lesung
aus dem Hebräerbrief.

Schwestern und Brüder!
1Lasst uns ernsthaft besorgt sein,
dass keiner von euch zurückbleibt,
solange die Verheißung, in seine Ruhe zu kommen,
noch gilt.
2Denn auch uns
ist das Evangelium verkündet worden wie jenen;
doch hat ihnen das Wort, das sie hörten, nichts genützt,
weil es sich nicht durch den Glauben mit den Hörern verband.
3Denn wir, die wir gläubig geworden sind,
kommen in seine Ruhe,
wie er gesagt hat:
Darum habe ich in meinem Zorn geschworen:
Sie sollen nicht in meine Ruhe kommen.
Und doch waren die Werke seit Erschaffung der Welt getan,
4denn vom siebten Tag heißt es an einer Stelle:
Und Gott ruhte am siebten Tag von all seinen Werken;
5hier aber heißt es:

Sie sollen nicht in meine Ruhe kommen.

11Bemühen wir uns also, in jene Ruhe einzugehen,
damit niemand
aufgrund des gleichen Ungehorsams zu Fall kommt!

ANTWORTPSALMPs 78 (77), 3 u. 4cd.6c–7.8 (Kv: vgl. 7b)

Kv Vergesst die Taten Gottes nicht! – KvGL 631,3, IX. Ton

3Was wir hörten und erfuhren, ∗
was uns die Väter erzählten:
4cddie ruhmreichen Taten des Herrn und seine Stärke, ∗
die Wunder, die er getan hat. – (Kv)
6cSie sollen aufstehen und es ihren Kindern erzählen, ∗
7damit sie ihr Vertrauen auf Gott setzen,
die Taten Gottes nicht vergessen ∗
und seine Gebote bewahren. – (Kv)
8Sie sollen nicht werden wie ihre Väter, ∗
ein Geschlecht voll Trotz und Empörung,
ein Geschlecht, dessen Herz nicht fest war ∗
und dessen Geist nicht treu zu Gott hielt. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG  In der Beurteilung des Königtums in Israel schwankt das Alte Testament zwischen Ablehnung und Anerkennung. Beide Auffassungen haben denselben religiösen Hintergrund; immer geht es darum, dass Jahwe allein Israels König sein soll. In der heutigen Lesung kommen die Bedenken gegen das Königtum zur Sprache, die vom späteren Verlauf der Geschichte her mehr als verständlich erscheinen. Die Bedenken sind religiöser und politischer Art (V. 5–7 und V. 11–17). Gott lässt dem Volk seinen Willen, aber auch so wird es, so gern es möchte, nie sein können wie alle Völker (V. 5 und V. 20). Denn Israels König ist Jahwe, „der Israel aus Ägypten herausgeführt hat“. – Dtn 17, 14–20; Hos 13, 9–11; Apg 13, 21; 1 Sam 12, 12; Ri 8, 22–23; 10, 13; 1 Kön 9, 9; 12; 2 Sam 15, 1; 1 Kön 1, 5; 1 Sam 22, 7; 1 Kön 21, 1–24; Spr 1, 25–33; Mi 3, 4.

ERSTE Lesung1 Sam 8, 4–7.10–22a

Ihr werdet wegen eures Königs um Hilfe schreien, aber der Herr wird euch nicht antworten

Lesung
aus dem ersten Buch Sámuel.

In jenen Tagen
4 versammelten sich alle Ältesten Israels
und gingen zu Sámuel nach Rama.
5Sie sagten zu ihm: Du bist nun alt
und deine Söhne gehen nicht auf deinen Wegen.
Darum setze jetzt einen König bei uns ein,
der uns regieren soll, wie es bei allen Völkern der Fall ist!
6Aber Sámuel missfiel es,
dass sie sagten: Gib uns einen König, der uns regieren soll!
Sámuel betete deshalb zum Herrn
7und der Herr sagte zu Sámuel:
Hör auf die Stimme des Volkes in allem, was sie zu dir sagen!
Denn nicht dich haben sie verworfen,
sondern mich haben sie verworfen:
Ich soll nicht mehr ihr König sein.
10Sámuel teilte dem Volk, das einen König von ihm verlangte,
alle Worte des Herrn mit.
11Er sagte:
Das werden die Rechte des Königs sein,
der über euch herrschen wird:
Er wird eure Söhne holen
und sie für sich
bei seinen Wagen und seinen Pferden verwenden
und sie werden vor seinem Wagen herlaufen.
12Er wird sie zu Obersten über Tausend
und zu Führern über Fünfzig machen.
Sie müssen sein Ackerland pflügen und seine Ernte einbringen.
Sie müssen seine Kriegsgeräte
und die Ausrüstung seiner Streitwagen anfertigen.
13Eure Töchter wird er holen,
damit sie ihm Salben zubereiten und kochen und backen.
14Eure besten Felder, Weinberge und Ölbäume
wird er euch wegnehmen und seinen Beamten geben.
15Von euren Äckern und euren Weinbergen
wird er den Zehnten erheben
und ihn seinen Höflingen und Beamten geben.
16Eure Knechte und Mägde,
eure besten jungen Leute und eure Esel
wird er holen und für sich arbeiten lassen.
17Von euren Schafherden wird er den Zehnten erheben.
Ihr selber werdet seine Sklaven sein.
18An jenem Tag
werdet ihr wegen des Königs, den ihr euch erwählt habt,
um Hilfe schreien,
aber der Herr wird euch an jenem Tag nicht antworten.
19Doch das Volk wollte nicht auf Sámuel hören,
sondern sagte: Nein, ein König soll über uns herrschen.
20Auch wir wollen wie alle anderen Völker sein.
Unser König soll uns Recht sprechen,
er soll vor uns herziehen und soll unsere Kriege führen.
21Sámuel hörte alles an, was das Volk sagte,
und trug es dem Herrn vor.
22aUnd der Herr sagte zu Sámuel:
Hör auf ihre Stimme
und setz ihnen einen König ein!

ANTWORTPSALMPs 89 (88), 16–17.18–19 (Kv: 2a)

Kv Von der Huld des Herrn GL 401, VI. Tonwill ich ewig singen. – Kv

16Selig das Volk, das den Jubelruf kennt, ∗
Herr, sie gehen im Licht deines Angesichts.
17Sie freuen sich allezeit über deinen Namen ∗
und sie jubeln über deine Gerechtigkeit. – (Kv)
18Denn du bist ihre Schönheit und Stärke, ∗
du erhöhst unsre Kraft in deiner Güte.
19Ja, dem Herrn gehört unser Schild, ∗
dem Heiligen Israels unser König. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Lk 7, 16

Halleluja. Halleluja.
Ein großer Prophet wurde unter uns erweckt:
Gott hat sein Volk heimgesucht.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Gegen die Gottesherrschaft, die Jesus verkündet, steht vor allem und direkt die Macht der Sünde: das Nein zum Anspruch Gottes. Die Sünde kann nur von Gott her aufgehoben werden: durch die größere Macht der Liebe, durch die Vergebung. Nur Gott kann Sünden vergeben, und es ist die größte seiner Taten. Die Schriftgelehrten täuschen sich nicht, wenn sie in der Sündenvergebung durch Jesus einen ungeheuerlichen Anspruch auf göttliche Vollmacht erblicken. Die Heilung des Gelähmten ist demgegenüber das kleinere Wunder, aber sie ist das sichtbare Zeichen dafür, dass Jesus das Heil bringt. – Die Auseinandersetzungen über die Vollmacht Jesu bilden den Inhalt von Mk 2, 1 – 3, 6. – Mt 9, 1–8; Lk 5, 17–26; 1 Kor 15, 54–57; Mt 8, 10; 9, 33.

EvangeliumMk 2, 1–12

Der Menschensohn hat die Vollmacht, auf der Erde Sünden zu vergeben

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

1Als Jesus wieder nach Kafárnaum hineinging,
wurde bekannt, dass er im Hause war.
2Und es versammelten sich so viele Menschen,
dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war;
und er verkündete ihnen das Wort.
3Da brachte man einen Gelähmten zu ihm,
von vier Männern getragen.
4Weil sie ihn aber wegen der vielen Leute
nicht bis zu Jesus bringen konnten,
deckten sie dort, wo Jesus war, das Dach ab,
schlugen die Decke durch
und ließen den Gelähmten
auf seiner Liege durch die Öffnung hinab.
5Als Jesus ihren Glauben sah,
sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn,
deine Sünden sind dir vergeben!
6Einige Schriftgelehrte aber, die dort saßen,
dachten in ihrem Herzen:
7Wie kann dieser Mensch so reden?
Er lästert Gott.
Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott?
8Jesus erkannte sogleich in seinem Geist,
dass sie so bei sich dachten,
und sagte zu ihnen: Was für Gedanken habt ihr in euren Herzen?
9Was ist leichter,
zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!
oder zu sagen:
Steh auf, nimm deine Liege und geh umher?
10Damit ihr aber erkennt,
dass der Menschensohn die Vollmacht hat,
auf der Erde Sünden zu vergeben –
sagte er zu dem Gelähmten:
11Ich sage dir:
Steh auf, nimm deine Liege und geh nach Hause!
12Er stand sofort auf,
nahm seine Liege
und ging vor aller Augen weg.
Da gerieten alle in Staunen;
sie priesen Gott
und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen.

FÜRBITTEN

Jesus sieht, wenn Menschen an ihn glauben. Er handelt, wo Menschen ihn darum bitten.
■ Hilf der Kirche, ein Ort zu werden, an dem der Glaube gestärkt und deine Nähe erfahrbar wird.
■ Lass die, die an dich glauben, immer wieder neue Wege und Zugänge zu dir finden.
■ Befreie die, die von Sünden und Ängsten gelähmt sind, und mache sie wieder handlungsfähig.
■ Lass die Liebe zu dir und den Menschen größer sein als die Liebe zu Strukturen.
Mit Dank und Bitten, den Lebenden und Verstorbenen in unserem Herzen, den Gedanken und Gefühlen vertrauen wir uns dir an, unserem Gott in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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