MITTWOCH

TAGESgebet

Du,der du uns deinen Namen genannt
und uns Mut gemacht hast, dich anzusprechen,
wir kommen zu dir und sagen:
Gott, unser Vater,
wir danken dir, dass du für uns da bist.Hilf uns,
dass auch wir für dich leben –
und für die Menschen,
in denen du uns begegnest.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 318)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Nachdem sich die Niniviten bekehrt haben, muss auch der Prophet sich bekehren. Dass Gott immer zum Verzeihen bereit ist, hat Jona aus alter israelitischer Überlieferung gewusst: „Jahwe ist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue“ (Ex 34, 6). Jona meint, das könne nur für Israel, nicht aber für die verhasste Stadt Ninive gelten. Gerade gegen diese engstirnige Auffassung, die im Israel jener Zeit (4. Jh. v. Chr.) offenbar nicht so vereinzelt war, wendet sich das Jonabuch. Jahwe ist Herr über die ganze Welt, über alle Völker, nicht um sie zu vernichten, sondern um sie zu retten. Der Bekehrung und Rettung der Völker soll auch Israel dienen, das ist sein prophetisches Amt (vgl. Jes 43, 10). Auch mit einem widerspenstigen Israel (= Jona) erreicht Jahwe sein Ziel; er ist eben anders. – Lk 15, 28; Ps 103, 8–10; 1 Kön 19, 4; Tob 3, 6.

ERSTE LesungJona 3, 10b – 4, 11

Du hast Mitleid mit einem Rizinusstrauch.Soll ich da nicht Mitleid haben mit Ninive, der großen Stadt?

Lesung
aus dem Buch Jona.

3, 10bGott reute das Unheil,
das er den Einwohnern angedroht hatte,
und er tat es nicht.
4, 1Das missfiel Jona ganz und gar
und er wurde zornig.
2Er betete zum Herrn
und sagte: Ach Herr, habe ich das nicht schon gesagt,
als ich noch daheim war?
Eben darum wollte ich ja nach Tarschisch fliehen;
denn ich wusste,
dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist,
langmütig und reich an Huld
und dass deine Drohungen dich reuen.
3Darum, Herr, nimm doch nun mein Leben von mir!
Denn es ist besser für mich zu sterben als zu leben.
4Da erwiderte der Herr: Ist es recht von dir, zornig zu sein?
5Da verließ Jona die Stadt
und setzte sich östlich vor der Stadt nieder.
Er machte sich dort ein Laubdach
und setzte sich in seinen Schatten,
um abzuwarten, was mit der Stadt geschah.
6Da ließ Gott, der Herr,
einen Rízinusstrauch über Jona emporwachsen,
der seinem Kopf Schatten geben
und seinen Ärger vertreiben sollte.
Jona freute sich sehr über den Rízinusstrauch.
7Als aber am nächsten Tag die Morgenröte heraufzog,
schickte Gott einen Wurm, der den Rízinusstrauch annagte,
sodass er verdorrte.
8Und als die Sonne aufging,
schickte Gott einen heißen Ostwind.
Die Sonne stach Jona auf den Kopf,
sodass er fast ohnmächtig wurde.
Da wünschte er zu sterben
und sagte: Es ist besser für mich zu sterben als zu leben.
9Gott aber sagte zu Jona:
Ist es recht von dir, wegen des Rízinusstrauches zornig zu sein?
Er antwortete: Ja, es ist recht,
dass ich zornig bin und mir den Tod wünsche.
10Darauf sagte der Herr:
Du hast Mitleid mit einem Rízinusstrauch,
für den du nicht gearbeitet und den du nicht großgezogen hast.
Über Nacht war er da,
über Nacht ist er eingegangen.
11Soll ich da nicht Mitleid haben mit Nínive, der großen Stadt,
in der mehr als hundertzwanzigtausend Menschen leben,
die zwischen rechts und links nicht unterscheiden können –
und außerdem so viel Vieh?

ANTWORTPSALMPs 86 (85), 3–4.5–6.9–10 (Kv: vgl. 15b)

Kv Herr, du bist reich an Huld und Treue. – KvGL 518, VII. Ton

3Mein Herr, sei mir gnädig, ∗
denn zu dir rufe ich den ganzen Tag!
4Erfreue die Seele deines Knechtes, ∗
denn zu dir, mein Herr, erhebe ich meine Seele! – (Kv)
5Du, mein Herr, bist gut und bereit zu vergeben, ∗
reich an Liebe für alle, die zu dir rufen.
6[ ] Vernimm, Herr, mein Bittgebet, ∗
achte auf mein lautes Flehen! – (Kv)
9Alle Völker, die du gemacht hast, werden kommen /
und sich niederwerfen, mein Herr, vor deinem Angesicht, ∗
sie werden deinen Namen ehren.
10Denn du bist groß und tust Wunder, ∗
nur du bist Gott, du allein. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Paulus hat keinen Zweifel an seiner Sendung zu den Heiden und an dem Evangelium, das er ihnen verkündet. Dennoch hätte es sein können, dass er vergeblich gearbeitet hätte (V. 2), dann nämlich, wenn die Gemeinde von Jerusalem seine Tätigkeit nicht anerkannte. Deshalb ging Paulus 14 Jahre nach seinem ersten Besuch wieder nach Jerusalem. Was er in Gal 2, 7–10 über das Aposteltreffen in Jerusalem sagt, steht in einer gewissen Spannung zu dem, was Lukas darüber in Apg 15 berichtet. Paulus stellt die Sache von seinem Standpunkt aus dar. Ihm ist wichtig, dass seine Sendung zu den Heiden und seine Art, das Evangelium zu verkünden, von den maßgebenden Männern in Jerusalem anerkannt wurden, vor allem von Jakobus, Kephas und Johannes. Von einer Aufteilung der Missionsarbeit („Wir sollten zu den Heiden gehen, sie zu den Beschnittenen“, Gal 2, 9) steht nichts in Apg 15; es ist dabei auch gar nicht an das Nebeneinanderbestehen von zwei Kirchen zu denken, eher an zwei Richtungen, in die das eine Evangelium gesprochen wird. – Wie notwendig für die Einheit der Kirche der Kontakt zwischen Juden- und Heidenchristen war, zeigt der berühmte Zusammenstoß zwischen Petrus und Paulus in Antiochia (V. 11–14). Es genügt nicht, grundsätzlich das Recht der Heidenchristen auf Freiheit vom jüdischen Gesetz anzuerkennen; das war für Petrus so klar wie für Paulus. Der entscheidende Punkt in Antiochia war die Tischgemeinschaft, die Mahlgemeinschaft, in der sich die Gemeinschaft des Glaubens und der Liebe bezeugt und verwirklicht. – Zu 2, 7–10: Röm 15, 17–19; 1 Tim 2, 7; Apg 12, 17; Eph 3, 8; 1 Kor 16, 1.

ERSTE LesungGal 2, 1–2.7–14

Sie erkannten die Gnade, die mir verliehen ist

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinden in Galátien.

Schwestern und Brüder!
1Vierzehn Jahre später ging ich wieder nach Jerusalem hinauf,
zusammen mit Bárnabas;
ich nahm auch Titus mit.
2Ich ging hinauf aufgrund einer Offenbarung,
legte der Gemeinde und im Besonderen den Angesehenen
das Evangelium vor, das ich unter den Völkern verkünde;
ich wollte sicher sein,
dass ich nicht ins Leere laufe oder gelaufen bin.
7Sie sahen,
dass mir das Evangelium für die Unbeschnittenen anvertraut ist
wie dem Petrus für die Beschnittenen –
8denn Gott, der Petrus die Kraft zum Aposteldienst
unter den Beschnittenen gegeben hat,
gab sie mir zum Dienst unter den Völkern –
9und sie erkannten die Gnade, die mir verliehen ist.
Deshalb gaben Jakobus, Kephas und Johannes,
die als die Säulen Ansehen genießen,
mir und Bárnabas die Hand zum Zeichen der Gemeinschaft:
Wir sollten zu den Heiden gehen,
sie zu den Beschnittenen.
10Nur sollten wir an die Armen denken;
und das zu tun, habe ich mich eifrig bemüht.
11Als Kephas aber nach Antióchia gekommen war,
habe ich ihm ins Angesicht widerstanden,
weil er sich ins Unrecht gesetzt hatte.
12Bevor nämlich einige von Jakobus eintrafen,
hatte er mit den Heiden zusammen gegessen.
Nach ihrer Ankunft aber
zog er sich zurück
und sonderte sich ab,
weil er die aus der Beschneidung fürchtete.
13Und mit ihm heuchelten die anderen Juden,
sodass auch Bárnabas durch ihre Heuchelei mitgerissen wurde.
14Als ich aber sah,
dass sie nicht geradlinig auf die Wahrheit des Evangeliums zugingen,
sagte ich zu Kephas in Gegenwart aller:
Wenn du als Jude nach Art der Heiden
und nicht nach Art der Juden lebst,
wie kannst du dann die Heiden zwingen, wie Juden zu leben?

ANTWORTPSALMPs 117 (116), 1.2 (Kv: vgl. Mk 16, 15)

Kv Geht in alle Welt, Halleluja,GL 454, VI. Ton
und seid meine Zeugen. Halleluja. – Kv
(Oder: Halleluja.)

1Lobet den Herrn, alle Völker, ∗
rühmt ihn, alle Nationen! – (Kv)
2Denn mächtig waltet über uns seine Huld, ∗
die Treue des Herrn währt in Ewigkeit. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Röm 8, 15bc

Halleluja. Halleluja.
Ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen,
in dem wir rufen: Abba, Vater!
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Die Tatsache, dass Jesus betet, und die Art, wie er es tut, veranlasst die Bitte: „Herr, lehre uns beten!“ Jesus gibt den Jüngern das Vaterunser als Grundform und Grundweisung für alles Beten. Lukas berichtet im Vergleich zu Matthäus (Mt 6, 9–13) einen kürzeren Wortlaut des Vaterunsers, mit nur fünf Bitten. In der Mitte steht die Bitte um das Brot, das wir täglich brauchen: das Brot für Leib und Seele. Voraus gehen zwei Gebetsrufe, die Gottes Ehre (seinen „Namen“) und das Kommen seiner Herrschaft zum Inhalt haben. Vergebung der Sünde und Bewahrung vor dem Bösen ist, nach dem täglichen Brot, das, was der Mensch am nötigsten hat. Wer dieses Gebet mit aufrichtigem Herzen sprechen kann, hat angefangen, ein Jünger Jesu zu sein.

EvangeliumLk 11, 1–4

Herr, lehre uns beten!

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

1Jesus betete einmal an einem Ort;
als er das Gebet beendet hatte,
sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten,
wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat!
2Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht:
Vater, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
3Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen!
4Und erlass uns unsere Sünden;
denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist.
Und führe uns nicht in Versuchung!

FÜRBITTEN

Mit Christus rufen wir zu unserem himmlischen Vater:
■ Vater unser im Himmel – wecke in der Welt das Bewusstsein, dass du der Vater aller Menschen bist.
■ Geheiligt werde dein Name – lass dich als der „Ich bin da“ von allen erfahren, die sich einsam fühlen und Not leiden.
■ Dein Reich komme – besonders da, wo Diktatoren unmenschlich herrschen und ein Reich des Schreckens aufbauen.
■ Unser tägliches Brot gib uns heute – die Nahrung für den Leib und die Liebe für unsere Seele.
■ Und erlass uns unsere Sünden – vor allem den Verstorbenen, die auf deine Barmherzigkeit und deinen Himmel hoffen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit. Dir sei Dank und Ehre in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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