DONNERSTAG

TAGESgebet

Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus,im Neuen Bund
berufst du Menschen aus allen Völkern
und führst sie
im Heiligen Geist zur Einheit zusammen.
Gib, dass deine Kirche ihrer Sendung treu bleibt,
dass sie ein Sauerteig ist für die Menschheit,
die du in Christus erneuern
und zu einer Familie umgestalten willst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1018)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Während Nehemia mit erstaunlicher Energie und Umsicht den Wiederaufbau Jerusalems vorantrieb, war von Esra überhaupt nicht mehr die Rede gewesen, und es gibt für dieses lange Schweigen (von Esra 10 bis Neh 8) keine rechte Erklärung. Jedenfalls, nachdem der improvisierte Baumeister, Staatsmann und Stratege Nehemia die Mauern und Tore Jerusalems aufgebaut hat, ist auf einmal Esra (wieder) da. Offenbar will der Chronist hier die Tätigkeit beider Männer in einem gemeinsamen Werk gipfeln lassen. Dem Politiker Nehemia ging es ebenso wie dem Priester und Gesetzeslehrer Esra um Israel, das heilige Volk, dem Gott nach dem Gericht jetzt einen neuen Anfang gewährte. Am Sinai war dieses Volk durch das Wort Gottes zusammengerufen und durch die Verkündigung und Annahme des Gotteswillens als Volk gegründet worden (Ex 19–24). Jetzt ist die Stunde eines neuen Anfangs gekommen; das Gesetz wird vorgelesen, und mit der Erneuerung des Sinaibundes wird die neue Tempelgemeinde gegründet. Es war, politisch gesehen, kein Volk mehr, es war der Rest des Volkes. Das „Gesetz“, das Esra diesem Restvolk wieder gab, ist seither die Grundlage seiner Existenz – und seine Gefahr gewesen. – Esra 3, 1; 7, 6; Est 9, 19; Jes 55, 10–11; Dtn 6, 4–9; 30, 14.

ERSTE LesungNeh 8, 1–4a.5–6.7b–12

Esra öffnete das Buch der Weisung und pries den Herrn. Darauf antworteten alle: Amen, amen!

Lesung
aus dem Buch Nehemía.

In jenen Tagen
1versammelte sich das ganze Volk
geschlossen auf dem Platz vor dem Wassertor
und bat den Schriftgelehrten Esra,
das Buch mit der Weisung des Mose zu holen,
die der Herr den Israeliten geboten hat.
2Am ersten Tag des siebten Monats
brachte der Priester Esra die Weisung vor die Versammlung,
Männer und Frauen
und überhaupt alle, die schon mit Verstand zuhören konnten.
3Vom frühen Morgen bis zum Mittag
las Esra auf dem Platz vor dem Wassertor
den Männern und Frauen und denen, die es verstehen konnten,
daraus vor.
Das ganze Volk lauschte auf das Buch der Weisung.
4aDer Schriftgelehrte Esra stand auf einer Kanzel aus Holz,
die man eigens dafür errichtet hatte.
5Esra öffnete das Buch vor aller Augen;
denn er stand höher als das versammelte Volk.
Als er das Buch aufschlug,
erhoben sich alle.
6Dann pries Esra den Herrn, den großen Gott;
darauf antworteten alle mit erhobenen Händen: Amen, amen!
Sie verneigten sich,
warfen sich vor dem Herrn nieder,
mit dem Gesicht zur Erde.
7bDie Leviten erklärten dem Volk die Weisung;
die Leute blieben auf ihrem Platz.
8Man las aus dem Buch, der Weisung Gottes, in Abschnitten vor
und gab dazu Erklärungen,
sodass die Leute das Vorgelesene verstehen konnten.
9Nehemía, das ist Hattirscháta,
der Priester und Schriftgelehrte Esra
und die Leviten, die das Volk unterwiesen,
sagten dann zum ganzen Volk:
Heute ist ein heiliger Tag zu Ehren des Herrn, eures Gottes.
Seid nicht traurig und weint nicht!
Alle Leute weinten nämlich,
als sie die Worte der Weisung hörten.
10Dann sagte er zu ihnen:
Nun geht, haltet ein festliches Mahl
und trinkt süßen Wein!
Schickt auch denen etwas, die selbst nichts haben;
denn heute ist ein heiliger Tag zur Ehre unseres Herrn.
Macht euch keine Sorgen;
denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.
11Auch die Leviten beruhigten das ganze Volk
und sagten: Seid still, denn dieser Tag ist heilig.
Macht euch keine Sorgen!
12Da gingen alle Leute weg,
um zu essen und zu trinken
und auch andern davon zu geben
und um ein großes Freudenfest zu begehen;
denn sie hatten die Worte verstanden,
die man ihnen verkündet hatte.

ANTWORTPSALMPs 19 (18), 8.9.10 (Kv: vgl. 9)

Kv Die Befehle des Herrn erfreuen das Herz. – KvGL 312, 7, II. Ton

8Die Weisung des Herrn ist vollkommen, ∗
sie erquickt den Menschen.
Das Zeugnis des Herrn ist verlässlich, ∗
den Unwissenden macht es weise. – (Kv)
9Die Befehle des Herrn sind gerade, ∗
sie erfüllen das Herz mit Freude.
Das Gebot des Herrn ist rein, ∗
es erleuchtet die Augen. – (Kv)
10Die Furcht des Herrn ist lauter, ∗
sie besteht für immer.
Die Urteile des Herrn sind wahrhaftig, ∗
gerecht sind sie alle. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   In Kapitel 16, Vers 21 hat Ijob den Gott, der im Himmel sein Zeuge ist, um Hilfe angerufen gegen den Gott der Vergeltung, wie Ijobs Freunde ihn darstellten. In der heutigen Lesung sind die Verse 25–27 wichtig. Sie wurden in der Fassung der lateinischen Vulgata als Ausdruck des Glaubens an die leibliche Auferstehung gedeutet und fanden deshalb auch ihren Platz in der Totenliturgie. Diese Auffassung geht sicher über den ursprünglichen Sinn der Ijobstelle hinaus. Aber tatsächlich spricht Ijob in der äußersten Not die Hoffnung aus, einen Wahrer seines Rechts, einen „Erlöser“, zu finden, der für ihn eintritt, und wäre es auch erst nach dem Tod: „ohne mein Fleisch“. Jetzt hat Gott sein Angesicht vor Ijob verborgen (vgl. 13, 24), aber er wird sich ihm wieder zuwenden, nicht als Fremder, als Feind, sondern als Freund. – Spr 30, 14. – Zu 19, 25–27: Dan 12, 2; 2 Makk 7, 9.11.14.23.

ERSTE LesungIjob 19, 21–27a

Ich weiß: Mein Erlöser lebt

Lesung
aus dem Buch Íjob.

Íjob sprach:
21Erbarmt, erbarmt euch meiner, ihr, meine Freunde!
Denn Gottes Hand hat mich getroffen.
22Warum verfolgt ihr mich wie Gott,
warum werdet ihr an meinem Fleisch nicht satt?
23Würden meine Worte doch geschrieben,
würden sie doch in ein Buch eingeritzt,
24mit eisernem Griffel und mit Blei,
für immer gehauen in den Fels.
25Doch ich, ich weiß:
Mein Erlöser lebt,
als Letzter erhebt er sich über dem Staub.
26Ohne meine Haut, die so zerfetzte,
und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen.
27aIhn selber werde ich dann für mich schauen;
meine Augen werden ihn sehen, nicht mehr fremd.

ANTWORTPSALMPs 27 (26), 7–8.9.13–14 (Kv: vgl. 13)

Kv Ich schaue Gottes Güte GL 629, 3, VI. Ton
im Land der Lebenden. – Kv

7Höre, Herr, meine Stimme, wenn ich rufe; ∗
sei mir gnädig und gib mir Antwort!
8Mein Herz denkt an dich: „Suchet mein Angesicht!“ ∗
Dein Angesicht, Herr, will ich suchen. – (Kv)
9Verbirg nicht dein Angesicht vor mir; /
weise deinen Knecht im Zorn nicht ab! ∗
Du wurdest meine Hilfe.
Verstoß mich nicht, verlass mich nicht, ∗
du Gott meines Heiles! – (Kv)
13Ich bin gewiss, zu schauen ∗
die Güte des Herrn im Land der Lebenden.
14Hoffe auf den Herrn, /
sei stark und fest sei dein Herz! ∗
Und hoffe auf den Herrn– Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Mk 1, 15

Halleluja. Halleluja.
Das Reich Gottes ist nahe.
Kehrt um und glaubt an das Evangelium!
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   In Kapitel 9, 1–6 hat Lukas von der Aussendung der Zwölf berichtet (25. Woche, Mittwoch). Inzwischen hat Jesus seine Tätigkeit in Galiläa abgeschlossen und ist auf dem Weg nach Jerusalem. Die Zeit drängt, und die Ernte ist groß (10, 2). „Ernte“ ist in der Sprache der Bibel ein Bild für das endzeitliche Gericht Gottes über die Völker. Dass sich die Mission auf alle Völker ausdehnt, darauf weist die Zahl 70 hin. Ihr liegt wohl die Vorstellung zugrunde, dass es in der Welt 70 nichtjüdische Völker gibt (vgl. Gen 10). Jesus, der den Weg des Gottesknechtes geht, weiß sich zu allen Völkern gesandt (vgl. Jes 42, 6; 49, 6). Die Aussendungsrede (10, 2–11) gibt Anweisungen über die Ausrüstung der Missionare und über ihr Verhalten in den Häusern und Ortschaften. Eine doppelte Tätigkeit wird den Jüngern aufgetragen: die Tat und das Wort (Wunder und Verkündigung). Beide sind Fortsetzung der Tätigkeit Jesu selbst, Zeichen, die nicht übersehen werden können. Daher am Schluss das Drohwort gegen die ungläubigen Städte. – Zu 10, 2 („Ernte“): Joël 4, 12–13; Jes 9, 1–2; Hos 6, 11; Mt 9, 37–38; Joh 4, 35–36. – Zu 10, 3–12: Mt 10, 7–16; Lk 9, 3–5; 22, 35; 2 Kön 4, 29; Mk 6, 8–11; 1 Tim 5, 18; Apg 13, 51.

EvangeliumLk 10, 1–12

Der Friede, den ihr dem Haus wünscht, wird auf ihm ruhen

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

1In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere Jünger aus
und sandte sie zu zweit vor sich her
in alle Städte und Ortschaften,
in die er selbst gehen wollte.
2Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß,
aber es gibt nur wenig Arbeiter.
Bittet also den Herrn der Ernte,
Arbeiter für seine Ernte auszusenden!
3Geht!
Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.
4Nehmt keinen Geldbeutel mit,
keine Vorratstasche und keine Schuhe!
Grüßt niemanden auf dem Weg!
5Wenn ihr in ein Haus kommt,
so sagt als Erstes: Friede diesem Haus!
6Und wenn dort ein Sohn des Friedens wohnt,
wird euer Friede auf ihm ruhen;
andernfalls wird er zu euch zurückkehren.
7Bleibt in diesem Haus,
esst und trinkt, was man euch anbietet;
denn wer arbeitet, ist seines Lohnes wert.
Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!
8Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt,
so esst, was man euch vorsetzt.
9Heilt die Kranken, die dort sind,
und sagt ihnen:
Das Reich Gottes ist euch nahe!
10Wenn ihr aber in eine Stadt kommt,
in der man euch nicht aufnimmt,
dann geht auf die Straße hinaus
und ruft:
11Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt,
lassen wir euch zurück;
doch das sollt ihr wissen:
Das Reich Gottes ist nahe.
12Ich sage euch:
Sodom wird es an jenem Tag erträglicher ergehen
als dieser Stadt.

FÜRBITTEN

Wie damals die Menschen in Galiläa, so bringen auch wir heute die leidenden und schwachen Menschen vor Christi Angesicht:
■ Erbarme dich der Menschen, die unter Krieg und Unterdrückung leiden.
■ Sei den Kranken nahe und segne alle, die sich um sie bemühen.
■ Wir beten für alle Menschen, die unter einer zerbrochenen Beziehung leiden und für jene, die sich vergeblich nach Vergebung und Versöhnung sehnen.
■ Lass jene nicht allein, die in unserer Gesellschaft unter Ausgrenzung und Diskriminierung leiden.
Denn du bist voll Liebe und Erbarmen zu uns Menschen. Dich loben und preisen wir jetzt und in alle Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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