Commune-Texte für Märtyrer und Märtyrinnen
ERSTE LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT
Außerhalb der Osterzeit
ERSTE Lesung2 Chr 24, 18–22
Sie taten sich gegen Secharja zusammen und steinigten ihn im Hof des Hauses des HERRN
Lesung
aus dem zweiten Buch der Chronik.
In jenen Tagen
18 verließen die führenden Männer Judas
den Bund des Herrn, des Gottes ihrer Väter,
und verehrten die Kultpfähle und Götzenbilder.
Wegen dieser Schuld
kam ein Zorngericht über Juda und Jerusalem.
19Der Herr schickte Propheten zu ihnen,
um sie zur Umkehr zum Herrn zu bewegen,
aber man hörte nicht auf ihre Warnung.
20Da kam der Geist Gottes über Sechárja,
den Sohn des Priesters Jojáda.
Er trat vor das Volk und hielt ihm vor:
So spricht Gott: Warum übertretet ihr die Gebote des Herrn?
So könnt ihr kein Glück mehr haben.
Weil ihr den Herrn verlassen habt,
wird er euch verlassen.
21Sie aber taten sich gegen ihn zusammen
und steinigten ihn auf Befehl des Königs
im Hof des Hauses des Herrn.
22König Joasch dachte nicht mehr an die Treue,
die ihm Jojáda, sein Vater, erwiesen hatte,
sondern ließ dessen Sohn töten.
Dieser aber rief sterbend aus:
Der Herr möge es sehen und vergelten.
ERSTE Lesung2 Makk 6, 18.21.24–31
Ich hinterlasse ein edles Beispiel, wie man mutig für die heiligen Gesetze eines guten Todes stirbt
Lesung
aus dem zweiten Buch der Makkabäer.
In jenen Tagen
18 war unter den angesehensten Schriftgelehrten Eleásar,
ein Mann von schon hohem Alter und sehr edlen Gesichtszügen.
Man sperrte ihm den Mund auf
und wollte ihn zwingen, Schweinefleisch zu essen.
21Die Leute, die mit dem gesetzwidrigen Opfermahl
beauftragt waren
und den Mann von früher her kannten,
nahmen ihn heimlich beiseite
und redeten ihm zu,
er solle sich doch Fleisch holen lassen, das er essen dürfe,
und es selbst zubereiten.
Dann solle er tun, als ob er von dem Opferfleisch esse,
wie es der König befohlen habe.
Eleásar erklärte:
24 Wer so alt ist wie ich,
soll sich nicht verstellen.
Viele junge Leute könnten sonst glauben,
Eleásar sei mit seinen neunzig Jahren
noch zu der fremden Lebensart übergegangen.
25Wenn ich jetzt heuchelte,
um eine geringe, kurze Zeit länger zu leben,
leitete ich sie irre,
brächte meinem Alter aber Schimpf und Schande.
26Vielleicht könnte ich mich für den Augenblick
einer Strafe von Menschen entziehen;
doch nie, weder lebendig noch tot,
werde ich den Händen des Allherrschers entfliehen.ßp_breakß
27Darum will ich jetzt wie ein Mann sterben
und mich so meines Alters würdig zeigen.
28Der Jugend aber hinterlasse ich ein edles Beispiel,
wie man mutig und in edler Haltung
für die ehrwürdigen und heiligen Gesetze
eines guten Todes stirbt.
Nach diesen Worten ging er geradewegs zur Folterbank.
29Da schlug die Freundlichkeit,
die ihm seine Begleiter eben noch erwiesen hatten,
in Feindschaft um;
denn was er gesagt hatte,
hielten sie für Wahnsinn.
30Als er unter Schlägen in den Tod ging,
sagte er stöhnend:
Der Herr weiß in seiner heiligen Erkenntnis,
dass ich dem Tod hätte entrinnen können.
Mein Körper leidet Qualen unter den Schlägen,
meine Seele aber erträgt sie mit Freuden, weil ich ihn fürchte.
31Auf solche Weise starb er;
durch seinen Tod hinterließ er nicht nur der Jugend,
sondern den meisten aus dem Volk
ein Beispiel für edle Gesinnung
und ein Denkmal der Tugend.
ERSTE Lesung2 Makk 7, 1.20–23.27b–29
Über alle Maßen muss man über die Mutter staunen; sie ertrug alles hochgesinnt in der Hoffnung auf den Herrn
Lesung
aus dem zweiten Buch der Makkabäer.
1In jenen Tagen
geschah es,
dass man sieben Brüder mit ihrer Mutter festnahm.
Der König Antíochus wollte sie zwingen,
entgegen dem göttlichen Gesetz Schweinefleisch anzurühren,
und ließ sie darum mit Geißeln und Riemen peitschen.
20Über alle Maßen muss man über die Mutter staunen.
Sie verdient es,
dass man sich an sie mit Hochachtung erinnert.
An einem einzigen Tag
sah sie nacheinander ihre sieben Söhne sterben
und ertrug es hochgesinnt in der Hoffnung auf den Herrn.
21Voll edler Gesinnung
pflanzte sie ihrem weiblichen Denken männlichen Mut ein,
redete jedem von ihnen in ihrer Muttersprache zu
und sagte zu ihnen:
22 Ich weiß nicht, wie ihr in meinem Schoß entstanden seid,
noch habe ich euch Atem und Leben geschenkt;
auch habe ich keinen von euch
aus den Grundstoffen zusammengefügt.
23Nein, der Schöpfer der Welt
hat den werdenden Menschen geformt, als er entstand;
er kennt die Entstehung aller Dinge.
Er gibt euch in seinem Erbarmen Atem und Leben wieder,
weil ihr jetzt um seiner Gesetze willen nicht auf euch achtet.
27bZu dem Jüngsten sagte sie in ihrer Muttersprache:
Mein Sohn, hab Mitleid mit mir!
Neun Monate habe ich dich in meinem Leib getragen,
ich habe dich drei Jahre gestillt,
dich ernährt, großgezogen und für dich gesorgt,
bis du nun so groß geworden bist.
28Ich bitte dich, mein Kind,
schau dir den Himmel und die Erde an;
sieh alles, was es da gibt,
und erkenne: Gott hat das aus dem Nichts erschaffen
und so entstehen auch die Menschen.
29Hab keine Angst vor diesem Henker,
sei deiner Brüder würdig
und nimm den Tod an!
Dann werde ich dich zur Zeit des Erbarmens
mit deinen Brüdern wiederbekommen.
ERSTE LesungWeish 3, 1–9
Gott hat die Gerechten wie ein Ganzopfer angenommen
Lesung
aus dem Buch der Weisheit.
1Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand
und keine Folter kann sie berühren.
2In den Augen der Toren schienen sie gestorben,
ihr Heimgang galt als Unglück,
3ihr Scheiden von uns als Vernichtung;
sie aber sind in Frieden.
4In den Augen der Menschen wurden sie gestraft;
doch ihre Hoffnung ist voll Unsterblichkeit.
5Ein wenig nur werden sie gezüchtigt;
doch sie empfangen große Wohltat.
Denn Gott hat sie geprüft
und fand sie seiner würdig.
6Wie Gold im Schmelzofen hat er sie erprobt
und wie ein Ganzopfer sie angenommen.
7Zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie aufleuchten
wie Funken, die durch ein Stoppelfeld sprühen.
8Sie werden Völker richten
und über Nationen herrschen
und der Herr wird ihr König sein in Ewigkeit.
9Alle, die auf ihn vertrauen,
werden die Wahrheit erkennen
und die Treuen werden bei ihm bleiben in Liebe.
Denn Gnade und Erbarmen werden seinen Heiligen zuteil
und Rettung seinen Erwählten.
ERSTE LesungSir 51, 1–8 (1–12)
Du hast mich nach der Fülle deines Erbarmens befreit
Lesung
aus dem Buch Jesus Sirach.
1Ich will dich preisen, Herr und König,
ich will dich, Gott, meinen Retter, loben,
ich preise deinen Namen,
2 denn du bist mir Beschützer und Helfer geworden
und hast meinen Leib aus der Vernichtung befreit,
aus der Schlinge einer verleumderischen Zunge,
vor Lippen, die Lüge verbreiten,
und vor meinen Gegnern bist du mir zum Helfer geworden.
3Du hast mich nach der Fülle deines Erbarmens
und deines Namens befreit,
von den Bissen derer, die bereit waren zu verschlingen,
aus der Hand derer, die mir nach dem Leben trachten,
aus vielen Nöten, denen ich standgehalten habe,
4aus der erstickenden Feuerglut rundum
und aus der Mitte des Feuers, das ich nicht angefacht habe,
5aus der innersten Tiefe des Hades
und von unreiner Zunge und lügnerischem Wort
6 und von der Verleumdung einer ungerechten Zunge beim König.
Ich war dem Tode nahe,
mein Leben war dem Hades tief unten nahe.ßp_breakß
7Sie umringten mich von allen Seiten
und es gab keinen Helfer;
ich schaute aus nach dem Beistand eines Menschen
und es gab keinen.
8Da gedachte ich deines Erbarmens, Herr,
und deiner Wohltat von Ewigkeit her,
denn du führst die heraus, die auf dich warten,
und rettest sie aus der Hand der Bösen.
ERSTE LESUNG AUS DEM NEUEN TESTAMENT
In der Osterzeit
ERSTE LesungApg 7, 55–60
Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!
Lesung
aus der Apostelgeschichte.
In jenen Tagen
55 blickte Stéphanus, erfüllt vom Heiligen Geist,
zum Himmel empor,
sah die Herrlichkeit Gottes
und Jesus zur Rechten Gottes stehen
56und rief:
Siehe, ich sehe den Himmel offen
und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.ßp_breakß
57Da erhoben sie ein lautes Geschrei,
hielten sich die Ohren zu,
stürmten einmütig auf ihn los,
58trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn.
Die Zeugen legten ihre Kleider
zu Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß.
59So steinigten sie Stéphanus;
er aber betete
und rief: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!
60Dann sank er in die Knie
und schrie laut:
Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!
Nach diesen Worten starb er.
ZWEITE LESUNG AUS DEM NEUEN TESTAMENT
ZWEITE LesungRöm 5, 1–5
Wir rühmen uns der Bedrängnisse
Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Rom.
Schwestern und Brüder!
1Gerecht gemacht aus Glauben,
haben wir Frieden mit Gott
durch Jesus Christus, unseren Herrn.
2Durch ihn haben wir auch im Glauben
den Zugang zu der Gnade erhalten,
in der wir stehen,
und rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes.
3Mehr noch,
wir rühmen uns ebenso der Bedrängnisse;
denn wir wissen: Bedrängnis bewirkt Geduld,
4Geduld aber Bewährung,
Bewährung Hoffnung.
5Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen;
denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen
durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.
ZWEITE Lesung2 Kor 4, 7–15
Wir tragen das Todesleiden Jesu an unserem Leib
Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.
Schwestern und Brüder!
7Den Schatz der Erkenntnis
des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi
tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen;
so wird deutlich,
dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von uns kommt.
8Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben
und finden doch noch Raum;
wir wissen weder aus noch ein
und verzweifeln dennoch nicht;
9wir werden gehetzt
und sind doch nicht verlassen;
wir werden niedergestreckt
und doch nicht vernichtet.
10Immer tragen wir das Todesleiden Jesu an unserem Leib,
damit auch das Leben Jesu an unserem Leib sichtbar wird.
11Denn immer werden wir, obgleich wir leben,
um Jesu willen dem Tod ausgeliefert,
damit auch das Leben Jesu
an unserem sterblichen Fleisch offenbar wird.
12So erweist an uns der Tod,
an euch aber das Leben seine Macht.
13Doch haben wir den gleichen Geist des Glaubens,
von dem es in der Schrift heißt:
Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet.
Auch wir glauben und darum reden wir.ßp_breakß
14Denn wir wissen,
dass der, welcher Jesus, den Herrn, auferweckt hat,
auch uns mit Jesus auferwecken
und uns zusammen mit euch vor sich stellen wird.
15Alles tun wir euretwegen,
damit immer mehr Menschen
aufgrund der überreich gewordenen Gnade
den Dank vervielfachen
zur Verherrlichung Gottes.
ZWEITE LesungHebr 10, 32–36
Ihr habt einen harten Leidenskampf auf euch genommen
Lesung
aus dem Hebräerbrief.
Schwestern und Brüder!
32Erinnert euch an die früheren Tage,
in denen ihr als Erleuchtete
einen harten Leidenskampf auf euch genommen habt,
33da ihr durch Beschimpfungen und Bedrängnisse
öffentlich zur Schau gestellt wurdet
oder mitbetroffen gewesen seid
vom Geschick derer, denen es so erging;
34denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten
und auch den Raub eures Vermögens
mit Freuden hingenommen,
da ihr wusstet,
dass ihr einen besseren und bleibenden Besitz habt.
35Werft also eure Zuversicht nicht weg&gvr;–
sie hat großen Lohn!
36Was ihr braucht, ist Ausdauer,
damit ihr den Willen Gottes erfüllt
und die Verheißung erlangt.
ZWEITE LesungJak 1, 2–4.12
Selig der Mann, der in der Versuchung standhält
Lesung
aus dem Jakobusbrief.
2Nehmt es voll Freude auf, meine Schwestern und Brüder,
wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet!
3Ihr wisst, dass die Prüfung eures Glaubens Geduld bewirkt.
4Die Geduld aber soll zu einem vollkommenen Werk führen,
damit ihr vollkommen und untadelig seid
und es euch an nichts fehlt.
12Selig der Mann, der in der Versuchung standhält.ßp_breakß
Denn wenn er sich bewährt,
wird er den Kranz des Lebens erhalten,
der denen verheißen ist, die Gott lieben.
ZWEITE Lesung1 Petr 3, 14–17
Fürchtet euch nicht vor ihnen und lasst euch nicht erschrecken!
Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Petrus.
Schwestern und Brüder!
14Wenn ihr um der Gerechtigkeit willen leidet,
seid ihr seligzupreisen.
Fürchtet euch nicht vor ihnen
und lasst euch nicht erschrecken,
15heiligt vielmehr in eurem Herzen Christus, den Herrn!
Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen,
der von euch Rechenschaft fordert
über die Hoffnung, die euch erfüllt;
16antwortet aber bescheiden und ehrfürchtig,
denn ihr habt ein reines Gewissen,
damit jene,
die euren rechtschaffenen Lebenswandel in Christus
in schlechten Ruf bringen,
wegen ihrer Verleumdungen beschämt werden.
17Denn es ist besser, für gute Taten zu leiden,
wenn es Gottes Wille ist,
als für böse.
ZWEITE Lesung1 Petr 4, 12–19
Freut euch, dass ihr Anteil an den Leiden Christi habt
Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Petrus.
12Geliebte,
lasst euch durch die Feuersglut,
die zu eurer Prüfung über euch gekommen ist,
nicht verwirren, als ob euch etwas Ungewöhnliches zustoße!
13Stattdessen freut euch, dass ihr Anteil an den Leiden Christi habt;
denn so könnt ihr auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit
voll Freude jubeln.
14Wenn ihr wegen des Namens Christi beschimpft werdet,
seid ihr seligzupreisen;
denn der Geist der Herrlichkeit, der Geist Gottes,
ruht auf euch.
15Wenn einer von euch leiden muss,
soll es nicht deswegen sein,
weil er ein Mörder oder ein Dieb ist,
weil er Böses tut oder sich in fremde Angelegenheiten einmischt.
16Wenn er aber leidet, weil er Christ ist,
dann soll er sich nicht schämen,
sondern Gott darin verherrlichen.
17Denn jetzt ist die Zeit,
in der das Gericht beim Haus Gottes beginnt;
wenn es aber bei uns anfängt,
wie wird dann das Ende derer sein,
die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen?
18Und wenn der Gerechte kaum gerettet wird,
wo wird man dann die Frevler und Sünder finden?
19Darum sollen alle, die nach dem Willen Gottes leiden müssen,
Gutes tun
und dadurch ihr Leben dem treuen Schöpfer anbefehlen.
EVANGELIUM
EvangeliumLk 9, 23–26
Wer sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
23 Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst,
nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
24Denn wer sein Leben retten will,
wird es verlieren;ßp_breakß
wer aber sein Leben um meinetwillen verliert,
der wird es retten.
25Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt,
dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?
26Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt,
dessen wird sich der Menschensohn schämen,
wenn er in seiner Herrlichkeit kommt
und in der des Vaters und der heiligen Engel.