DIENSTAG

EröffnungsversPs 27 (26), 14

Hoffe auf den Herrn und sei stark!
Hab festen Mut und hoffe auf den Herrn.

Tagesgebet

Gütiger Gott,
schenke uns Beharrlichkeit und Ausdauer

auf dem Weg deiner Gebote,
damit auch in unseren Tagen
viele Menschen zu dir finden
und deine Kirche dir immer eifriger dient.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  Die Erzählung von der kupfernen Schlange geht vermutlich auf eine Schlangenplage während des Wüstenzugs zurück (V. 6). Die Hilfe kam nicht durch irgendeine Zauberei, sondern durch die Reue des Volkes, durch die Fürbitte des Mose (V. 7) und den Glauben derer, die zur kupfernen Schlange aufschauten. Mit jener Schlange muss irgendwie das Schlangenbildnis zu tun gehabt haben, das noch in viel späterer Zeit (2 Kön 18, 4) vom Volk in Jerusalem verehrt wurde. Aberglaube ist jedoch keine Nebenform des Glaubens, sondern Zeichen und schlechter Ersatz eines nicht vorhandenen Glaubens. Der fromme König Hiskija hat schließlich jene bronzene Schlange zerstört, weil sie inzwischen als ein heidnisches Fruchtbarkeitssymbol missverstanden wurde. – Dtn 8, 14–15; Jer 8, 17; Weish 16, 1–7; Joh 3, 13–16; 1 Kor 10, 9–10.

Erste LesungNum 21, 4–9

Wenn jemand von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben

Lesung
aus dem Buch Númeri.

In jenen Tagen
4 brachen die Israeliten vom Berg Hor auf
und schlugen die Richtung zum Roten Meer ein,
um Edom zu umgehen.
Das Volk aber verlor auf dem Weg die Geduld,
5es lehnte sich gegen Gott und gegen Mose auf
und sagte: Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt?
Etwa damit wir in der Wüste sterben?
Es gibt weder Brot noch Wasser
und es ekelt uns vor dieser elenden Nahrung.
6Da schickte der Herr Feuerschlangen unter das Volk.
Sie bissen das Volk
und viel Volk aus Israel starb.
7Da kam das Volk zu Mose
und sagte: Wir haben gesündigt,
denn wir haben uns gegen den Herrn und gegen dich aufgelehnt.
Bete zum Herrn, dass er uns von den Schlangen befreit!
Da betete Mose für das Volk.
8Der Herr sprach zu Mose:
Mach dir eine Feuerschlange
und häng sie an einer Stange auf!
Jeder, der gebissen wird,
wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht.
9Mose machte also eine Schlange aus Kupfer
und hängte sie an einer Stange auf.
Wenn nun jemand von einer Schlange gebissen wurde
und zu der Kupferschlange aufblickte,
blieb er am Leben.

AntwortpsalmPs 102 (101), 2–3.16–17.18–19.20–21 (Kv: vgl. 2)

Kv Herr, erhöre mein Gebet
und lass mein Rufen zu dir kommen! – KvGL 664, 1, VIII. Ton

2Herr, höre mein Bittgebet! ∗
Mein Schreien dringe zu dir!
3Verbirg dein Angesicht nicht vor mir! /
Wenn ich in Not bin, wende dein Ohr mir zu! ∗
Wenn ich dich rufe, eile und erhöre mich! – (Kv)
16Die Völker werden fürchten den Namen des Herrn ∗
und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.
17Denn der Herr hat Zion dann wieder aufgebaut, ∗
er ist erschienen in seiner Herrlichkeit. – (Kv)
18Er hat sich dem Bittgebet der verlassenen Stadt zugewandt, ∗
ihre Bittgebete hat er nicht verschmäht.
19Dies sei aufgeschrieben für das kommende Geschlecht, ∗
damit den Herrn lobe das Volk, das noch erschaffen wird. – (Kv)
20Denn herabgeschaut hat der Herr aus heiliger he, ∗
vom Himmel hat er auf die Erde geblickt,
21um das Seufzen der Gefangenen zu ren, ∗
zu befreien, die dem Tod geweiht sind. – Kv

Ruf vor dem Evangelium

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre! – Kv
Der Samen ist das Wort Gottes, der Sämann ist Christus.
Wer Christus findet, der bleibt in Ewigkeit.
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!

ZUM EVANGELIUM  Die Kluft zwischen Jesus und den Pharisäern scheint unüberbrückbar. „Ihr kennt weder mich noch meinen Vater“ (8, 19). Die Diskussion wird immer schärfer; immer deutlicher sagt Jesus, wer er ist („Ich bin“: V. 12.24.28). Denen, die seine Offenbarung nicht annehmen, wird sie zum Gericht: „Ihr werdet in eurer Sünde (wegen eurer Sünde) sterben.“ Der Gegensatz von oben und unten, göttlicher und widergöttlicher Welt ist jedoch kein ewiger und endgültiger Gegensatz. Jesus ist ja gerade dazu in die Welt gekommen, um ihr das Licht zu bringen: die Wahrheit, das Leben, die Freude Gottes. Und er wird sein Leben hingeben, damit die Menschen wenigstens dann, wenn er erhöht ist, zu ihm aufschauen und ihn wirklich „suchen“. – Ps 27; Hos 5, 6; Am 5, 4–6; Joh 1, 9–10; 7, 33–36; 3, 31; 17, 14; 3, 14; 12, 48–50.

EvangeliumJoh 8, 21–30

Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
sprach Jesus zu den Pharisäern:
21 Ich gehe fort und ihr werdet mich suchen
und ihr werdet in eurer Sünde sterben.
Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen.
22Da sagten die Juden: Will er sich etwa umbringen?
Warum sagt er sonst:
Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen?
23Er sagte zu ihnen:
Ihr stammt von unten, ich stamme von oben;
ihr seid aus dieser Welt,
ich bin nicht aus dieser Welt.
24Ich habe euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben;
denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin,
werdet ihr in euren Sünden sterben.
25Da fragten sie ihn: Wer bist du denn?
Jesus antwortete: Warum rede ich überhaupt noch mit euch?
26Ich hätte noch viel über euch zu sagen und viel zu richten,
aber er, der mich gesandt hat, ist wahrhaftig,
und was ich von ihm gehört habe, das sage ich der Welt.
27Sie verstanden nicht, dass er damit den Vater meinte.
28Da sagte Jesus zu ihnen:
Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt,
dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin.
Ihr werdet erkennen, dass ich nichts von mir aus tue,
sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat.
29Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir;
er hat mich nicht alleingelassen,
weil ich immer das tue, was ihm gefällt.
30Als Jesus das sagte,
kamen viele zum Glauben an ihn.

Fürbitten

Lasst uns rufen zu Jesus Christus, der uns vorausgegangen ist zum Vater im Himmel:
■ Für die Hirten deines Volkes: dass sie nicht müde werden in ihrem Dienst an der Welt.
■ Für die Länder der Erde: dass sie bereit sind, zu einem weltweiten Ausgleich der Güter.
■ Für alle, die in Hilfsorganisationen engagiert sind: dass sie nicht nachlassen in ihrem Eifer.
■ Für jene Menschen, die sich von dir abgewandt haben: dass sie umkehren und leben.
■ Für Menschen, die im Sterben liegen: dass du dich ihrer annimmst.
Denn du bist gekommen, den Willen deines Vaters zu erfüllen. Lass uns dir folgen heute und alle Tage unseres Lebens. – A: Amen.

Gabengebet

Allmächtiger Gott,
wir bringen dir das Opfer der Versöhnung dar.

Tilge unsere Schuld
und gib unserem unbeständigen Sinn
Richtung und Halt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation vom Leiden des Herrn I, S. 751.

KommunionversJoh 12, 32

Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen –
so spricht der Herr.

Schlussgebet

Allmächtiger Gott,
du hast uns das Brot des Himmels geschenkt.

Gib uns die Gnade,
die göttlichen Geheimnisse
mit solcher Ehrfurcht zu feiern,
dass wir dir immer näher kommen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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