SAMSTAG

EröffnungsversPs 18 (17), 5–7

Mich umfingen die Fesseln des Todes.
Die Bande der Unterwelt umstrickten mich.
In meiner Not rief ich zum Herrn.
Aus seinem Heiligtum hörte er mein Rufen.

Tagesgebet

Barmherziger Gott,
lenke du selbst unsere Herzen zu dir hin;

denn ohne deine Hilfe können wir dir nicht gefallen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  Als Prophet auftreten, als Sprecher Gottes den Mitmenschen genau das sagen müssen, was sie nicht hören wollen, war immer eine schwere Aufgabe. Jeremia hat bittere Erfahrungen gemacht. Die Priester und Propheten von Jerusalem verfolgten ihn, seine eigenen Brüder wollten ihn beseitigen. Das war um das Jahr 609 v. Chr. Aber Jeremia wurde gewarnt: „Der Herr ließ es mich wissen“ (V. 18). Nicht umsonst hatte er in der Stunde seiner Berufung zu ihm gesagt: „Fürchte dich nicht vor ihnen, denn ich bin mit dir, um dich zu retten“ (1, 8). In vielem ist das, was Jeremia zu leiden hatte, ein Vorspiel der Leidensgeschichte Jesu (vgl. Evangelium). Das Gebet um Rache (V. 20) zeigt freilich, dass es bis zum Gebet Jesu für seine Feinde (Lk 23, 34) noch ein weiter Weg war. – Jer 15, 10–11; Jes 53, 7; Weish 2, 12; Jer 17, 10; 20, 12; 1 Kön 8, 39; Ps 7, 10; 44, 22; Weish 1, 6; Apg 1, 24; Offb 2, 23.

Erste LesungJer 11, 18–20

Ich war wie ein zutrauliches Lamm, das zum Schlachten geführt wird

Lesung
aus dem Buch Jeremía.

18Der Herr ließ es mich wissen
und so wusste ich es;
damals ließest du mich ihr Treiben durchschauen.
19Ich aber war wie ein zutrauliches Lamm,
das zum Schlachten geführt wird,
und ahnte nicht, dass sie gegen mich Böses planten:
Wir wollen den Baum im Saft verderben;
wir wollen ihn ausrotten aus dem Land der Lebenden,
sodass seines Namens nicht mehr gedacht wird.
20Aber der Herr der Heerscharen richtet gerecht,
er prüft Nieren und Herz.
Ich werde deine Vergeltung an ihnen sehen,
denn dir habe ich meine Sache anvertraut.

AntwortpsalmPs 7, 2–3.9–10.11–12 (Kv: vgl. 2a)

Kv Mein Gott, ich hoffe auf dich. – KvGL 229, I. Ton

2Herr, mein Gott, ich flüchte mich zu dir; ∗
hilf mir vor allen Verfolgern und rette mich,
3damit niemand wie ein Löwe mein Leben zerreißt, ∗
mich packt und keiner ist da, der rettet! – (Kv)
9Der Herr richtet die Völker. /
Verschaffe mir Recht, Herr, nach meiner Gerechtigkeit, ∗
nach meiner Unschuld, die mich umgibt!
10Die Bosheit der Frevler finde ein Ende, /
doch dem Gerechten gib Bestand, ∗
der du Herzen und Nieren prüfst, gerechter Gott! – (Kv)
11Mein Schutz ist Sache Gottes, ∗
er ist Retter derer, die redlichen Herzens sind.
12Gott ist ein gerechter Richter, ∗
ein Gott, der an jedem Tag zürnt. – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Lk 8, 15

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir! – Kv
Selig, die das Wort mit aufrichtigem Herzen hören
und Frucht bringen in Geduld.
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!

ZUM EVANGELIUM  Jesus ist zum Laubhüttenfest nach Jerusalem gegangen. Am 7. Tag der Woche, als man in einer goldenen Kanne das Wasser aus dem Teich Schiloach schöpfte, hat er sich als die Quelle lebendigen Wassers offenbart (7, 37–38), als die Erfüllung aller Heilserwartung (vgl. Joël 3, 1–2). Wasser ist Symbol des Lebens und des Gottesgeistes (Joh 1, 33). Das Wort Jesu machte Eindruck; es weckte Zustimmung und Widerspruch. Die Schriftgelehrten „beweisen“, dass Jesus nicht der Messias sein kann. Aber nicht die exakte Wissenschaft, noch weniger die öffentliche Meinung kann wissen und sagen, wer Jesus wirklich ist. – 2 Sam 7, 1–17; Mt 9, 27; Röm 1, 3; Mi 5, 1; Mt 2, 5–6; Joh 7, 30; Mt 13, 54–56; Lk 4, 22; Mt 11, 25; Dtn 1, 16–17; Joh 1, 46; 5, 39; Mt 16, 14.

EvangeliumJoh 7, 40–53

Kommt der Christus vielleicht aus Galiläa?

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
40 sagten einige aus dem Volk,
als sie die Jesu Worte hörten:
Dieser ist wahrhaftig der Prophet.
41Andere sagten: Dieser ist der Christus.
Wieder andere sagten: Kommt denn der Christus aus Galiläa?
42Sagt nicht die Schrift:
Der Christus kommt aus dem Geschlecht Davids
und aus dem Dorf Betlehem, wo David lebte?
43So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge.
44Einige von ihnen wollten ihn festnehmen;
doch keiner legte Hand an ihn.
45Als die Gerichtsdiener
zu den Hohepriestern und den Pharisäern zurückkamen,
fragten diese: Warum habt ihr ihn nicht hergebracht?
46Die Gerichtsdiener antworteten:
Noch nie hat ein Mensch so gesprochen.
47Da entgegneten ihnen die Pharisäer:
Habt auch ihr euch in die Irre führen lassen?
48Ist etwa einer von den Oberen oder von den Pharisäern
zum Glauben an ihn gekommen?
49Dieses Volk jedoch, das vom Gesetz nichts versteht,
verflucht ist es.
50Nikodémus aber, einer aus ihren eigenen Reihen,
der früher einmal Jesus aufgesucht hatte,
sagte zu ihnen:
51Verurteilt etwa unser Gesetz einen Menschen,
bevor man ihn verhört und festgestellt hat, was er tut?
52Sie erwiderten ihm: Bist du vielleicht auch aus Galiläa?
Lies doch nach und siehe,
aus Galiläa kommt kein Prophet.
53Dann gingen alle nach Hause.

Fürbitten

Im Gebet wollen wir uns an Christus wenden, der dem Vater gehorsam war bis zum Tod am Kreuz:
■ Lass uns erfahren, dass kein Leiden umsonst ist, sondern durch dich einen Sinn erhält.
■ Zeige uns Wege auf, die sozialen Spannungen auch in unseren Gemeinden abzubauen und zu einem gerechten Ausgleich zu kommen.
■ Gib uns die Kraft und den Mut, den Menschen bei Hungersnot und Naturkatastrophen unkomplizierte und schnelle Hilfe zu bringen.
■ Ermuntere uns, mit den Armen zu teilen.
Denn du hast durch deinen Tod Frieden gestiftet. Dir gebührt Lobpreis und Ehre in Ewigkeit. – A: Amen.

Gabengebet

Herr und Gott,
nimm unsere Gaben an und sei uns gnädig.

Lenke unseren Willen, auch wenn er sich auflehnt,
und dränge ihn zu dir hin.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Fastenpräfation, S. 750 f.

Kommunionvers1 Petr 1, 19

Wir sind losgekauft durch das kostbare Blut Christi,
des Lammes ohne Fehl und Makel.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
befreie uns durch das heilige Sakrament

von jeder Schuld
und gib, dass unser Leben dir wohlgefällt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Der Brauch, die Kreuze und Bilder in den Kirchen zu verhüllen, soll beibehalten werden. In diesem Fall bleiben die Kreuze verhüllt bis zum Ende der Karfreitagsliturgie, die Bilder jedoch bis zum Beginn der Osternachtfeier.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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