DIENSTAG

EröffnungsversPs 17 (16), 6.8

Ich rufe dich an, denn du, Gott, erhörst mich.
Wende dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede!
Behüte mich wie den Augapfel, den Stern des Auges,
birg mich im Schatten deiner Flügel.

Tagesgebet

Herr, unser Gott, verlass uns nicht
in diesen Tagen der Buße.

Steh uns mit deiner Gnade bei,
damit wir mit ganzer Bereitschaft
den Dienst vollziehen,
den du uns aufgetragen hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  Die Verse 24–90 dieses Kapitels wurden erst nachträglich in das Danielbuch eingefügt; sie sind nur griechisch (nicht hebräisch oder aramäisch) erhalten. Das Gebet des Asarja (V. 26–45) ist im Stil eines Klagepsalms oder öffentlichen Bußgebetes gehalten. Voraus geht ein Bekenntnis: Gott hat gerecht gehandelt; das Strafgericht über Jerusalem war verdient (V. 26–31). Dann wird die gegenwärtige Not geschildert (V. 32–33), und schließlich folgt die Bitte um Hilfe (V. 34–43). Ob das Gebet sich ursprünglich auf die Zerstörung Jerusalems im Jahr 587 oder auf die Not der Makkabäerzeit (2. Jh. v. Chr.) bezog, bleibt unsicher; wahrscheinlich stammt es aus der Makkabäerzeit. Wichtiger ist, dass wir hier eine Art und Ordnung des Gebets haben, von der wir für unser eigenes Beten lernen können. – Ex 32, 11–14; Jes 41, 8; Gen 15, 5; 22, 17; 26, 4; 28, 13–14; Jer 42, 2; Hos 3, 4–5; 6, 6; Ps 51, 19; 25, 3.

Erste LesungDan 3, 25.34–43

Nimm uns an! Wir kommen zu dir mit zerknirschtem Herzen und demütigem Sinn

Lesung
aus dem Buch Daniel.

In jenen Tagen
25 sprach Asárja mitten im Feuer folgendes Gebet:
34Um deines Namens willen, Herr,
verwirf uns nicht für immer;
löse deinen Bund nicht auf!
35Versag uns nicht dein Erbarmen,
deinem Freund Abraham zuliebe,
deinem Knecht Ísaak
und Israel, deinem Heiligen,
36denen du Nachkommen verheißen hast
so zahlreich wie die Sterne am Himmel
und wie der Sand am Ufer des Meeres!
37Ach, Herr, wir sind geringer geworden als alle Völker.
In aller Welt sind wir heute wegen unserer Sünden erniedrigt.
38Wir haben in dieser Zeit weder Vorsteher noch Propheten
und keinen, der uns anführt,
weder Brandopfer noch Schlachtopfer,
weder Speiseopfer noch Räucherwerk,
noch einen Ort, um dir die Erstlingsgaben darzubringen
und um Erbarmen zu finden bei dir.
39Du aber nimm uns an!
Wir kommen mit zerknirschtem Herzen und demütigem Sinn.
40Wie Brandopfer von Widdern und Stieren,
wie Tausende fetter Lämmer,
so gelte heute unser Opfer vor dir
und verschaffe uns bei dir Sühne.
Denn wer dir vertraut,
wird nicht beschämt.
41Wir folgen dir jetzt von ganzem Herzen,
fürchten dich und suchen dein Angesicht.
42Überlass uns nicht der Schande,
sondern handle an uns nach deiner Milde,
nach deinem überreichen Erbarmen!
43Errette uns, deinen wunderbaren Taten entsprechend;
verschaff deinem Namen Ruhm, Herr!

AntwortpsalmPs 25 (24), 4–5.6–7.8–9 (Kv: 6a)

Kv Gedenke deines Erbarmens, o Herr– KvGL 657, 3, II. Ton

4Zeige mir, Herr, deine Wege, ∗
lehre mich deine Pfade!
5Führe mich in deiner Treue und lehre mich; /
denn du bist der Gott meines Heiles. ∗
Auf dich hoffe ich den ganzen Tag. – (Kv)
6Gedenke deines Erbarmens, Herr/
und der Taten deiner Gnade; ∗
denn sie bestehen seit Ewigkeit!
7Gedenke nicht meiner Jugendsünden und meiner Frevel! ∗
Nach deiner Huld gedenke meiner, Herr, denn du bist gütig! – (Kv)
8Der Herr ist gut und redlich, ∗
darum weist er Sünder auf den rechten Weg.
9Die Armen leitet er nach seinem Recht, ∗
die Armen lehrt er seinen Weg. – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Joël 2, 12.13

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre! – Kv
Kehrt um zum Herrn von ganzem Herzen;
denn er ist gnädig und barmherzig,
langmütig und reich an Huld.
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!

ZUM EVANGELIUM  Im ganzen Kapitel 18 geht es um das Gebot der erbarmenden Liebe. Was Menschen einander zu verzeihen haben, ist geradezu unfassbar geringfügig im Vergleich zu dem, was Gott den Menschen verzeiht. Die empfangene Vergebung und das bevorstehende Gericht Gottes bestimmen das Verhalten des Jüngers. Unbedingte und unbegrenzte Versöhnlichkeit ist die Forderung der kleinen Petruserzählung (V. 21–22) und des Gleichnisses vom hartherzigen Schuldner (V. 23–35). – Mt 6, 12; Lk 17, 3–4; Kol 3, 12; Sir 28, 4; 1 Joh 4, 11; Jak 2, 13.

EvangeliumMt 18, 21–35

Einem jeden von euch, der seinem Bruder nicht vergibt, wird auch der himmlische Vater nicht vergeben

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
18, 21 trat Petrus zu Jesus
und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben,
wenn er gegen mich sündigt?
Bis zu siebenmal?
22Jesus sagte zu ihm:
Ich sage dir nicht: Bis zu siebenmal,
sondern bis zu siebzigmal siebenmal.
23Mit dem Himmelreich
ist es deshalb wie mit einem König,
der beschloss, von seinen Knechten Rechenschaft zu verlangen.
24Als er nun mit der Abrechnung begann,
brachte man einen zu ihm,
der ihm zehntausend Talente schuldig war.
25Weil er aber das Geld nicht zurückzahlen konnte,
befahl der Herr,
ihn mit Frau und Kindern und allem, was er besaß,
zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen.
26Da fiel der Knecht vor ihm auf die Knie
und bat: Hab Geduld mit mir!
Ich werde dir alles zurückzahlen.
27Der Herr des Knechtes hatte Mitleid,
ließ ihn gehen
und schenkte ihm die Schuld.
28Als nun der Knecht hinausging,
traf er einen Mitknecht,
der ihm hundert Denáre schuldig war.
Er packte ihn,
würgte ihn
und sagte: Bezahl, was du schuldig bist!
29Da fiel der Mitknecht vor ihm nieder
und flehte: Hab Geduld mit mir!
Ich werde es dir zurückzahlen.
30Er aber wollte nicht,
sondern ging weg
und ließ ihn ins Gefängnis werfen,
bis er die Schuld bezahlt habe.
31Als die Mitknechte das sahen,
waren sie sehr betrübt;
sie gingen zu ihrem Herrn
und berichteten ihm alles, was geschehen war.
32Da ließ ihn sein Herr rufen
und sagte zu ihm: Du elender Knecht!
Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen,
weil du mich angefleht hast.
33Hättest nicht auch du
mit deinem Mitknecht
Erbarmen haben müssen,
so wie ich mit dir Erbarmen hatte?
34Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Peinigern,
bis er die ganze Schuld bezahlt habe.
35Ebenso wird mein himmlischer Vater euch behandeln,
wenn nicht jeder seinem Bruder von Herzen vergibt.

Fürbitten

Zu Christus, der uns die Vergebung des Vaters schenkt, wollen wir rufen:
■ Ermutige deine Kirche, die Menschen mit Gott und miteinander zu versöhnen.
■ Lass die Staaten, die Konflikte untereinander haben, auf Gewalt verzichten und friedliche Lösungen suchen.
■ Mache uns bereit, denen zu vergeben, die an uns schuldig geworden sind.
■ Befreie uns von aller Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit.
Gott, unser Vater, dein Verzeihen kennt keine Grenzen, deine Güte steht offen für alle. Wir danken dir für dein Erbarmen durch Christus, unsern Herrn. – A: Amen.

Gabengebet

Allmächtiger Gott,
dieses heilige und heilbringende Opfer

tilge unsere Vergehen
und versöhne uns mit dir.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Fastenpräfation, S. 750 f.

KommunionversPs 15 (14), 1–2

Herr, wer darf Gast sein in deinem Zelt,
wer darf weilen auf deinem heiligen Berg?
Der makellos lebt und das Rechte tut.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
dieses heilige Sakrament tilge unsere Schuld

und gewähre uns deinen Schutz.
Es entreiße uns der Gleichgültigkeit
und erwecke in uns einen lebendigen Glauben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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