Dritter Adventssonntag

Nicht jeden Tag sind wir in freudiger Stimmung, auch nicht jeden Sonntag. Wenn wir Lieder der Freude singen, ist es oft nur unsere Stimme, die zu singen versucht. Wo ist das Herz? Wo ist der Geist Gottes? Es gibt auch die hohen Zeiten, Stunden, wo wir spüren, dass Gott wirklich in unserer Mitte ist. Und wenn wir selber ganz da sind, können wir uns einfach und unmittelbar zu ihm hinwenden. Da ist die Freude mehr als nur eine Stimmung, sie ist Gabe des anwesenden Gottes.

EröffnungsversPhil 4, 4.5

Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!
Denn der Herr ist nahe.

Tagesgebet

Allmächtiger Gott,
sieh gütig auf dein Volk,
das mit gläubigem Verlangen
das Fest der Geburt Christi erwartet.
Mache unser Herz bereit
für das Geschenk der Erlösung,
damit Weihnachten für uns alle
ein Tag der Freude und der Zuversicht werde.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur 1. Lesung   Die Lesung aus Zefanja (Sophonias) beginnt mit einem Aufruf zur Freude (3, 1–15). Gott ist da, der König mitten in seiner Stadt. Er selbst ist die Mitte. Der folgende Abschnitt (3, 16–17) enthält die Mahnung: „Fürchte dich nicht!“ Die Gegenwart mag dunkel sein, aber Gott liebt sein Volk und er ist mächtig, um es zu retten.

Erste LesungZef 3, 14–17 (14–18a)

Dein Gott jubelt über dich und frohlockt

Lesung
aus dem Buch Zefánja.

14Juble, Tochter Zion!
Jauchze, Israel!
Freu dich und frohlocke von ganzem Herzen,
Tochter Jerusalem!
15Der Herr hat das Urteil gegen dich aufgehoben
und deine Feinde zur Umkehr gezwungen.
Der König Israels, der Herr, ist in deiner Mitte;
du hast kein Unheil mehr zu fürchten.
16An jenem Tag wird man zu Jerusalem sagen:
Fürchte dich nicht, Zion!
Lass die Hände nicht sinken!
17Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte,
ein Held, der Rettung bringt.
Er freut sich und jubelt über dich,
er schweigt in seiner Liebe,
er jubelt über dich und frohlockt,
wie man frohlockt an einem Festtag.

AntwortpsalmJes 12, 2.3 u. 4bcd.5–6 (Kv: vgl. 6)

Kv Freut euch und jubelt;GL 643,3
in eurer Mitte ist der Herr. – Kv

2Siehe, Gott ist mein Heil; *
ich vertraue und erschrecke nicht.
Denn meine Stärke und mein Lied ist Gott, der Herr. *
Er wurde mir zum Heil. – (Kv)
3Ihr werdet Wasser freudig schöpfen *
aus den Quellen des Heiles.
4bcdDankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an! /
Macht unter den Völkern seine Taten bekannt, *
verkündet: Sein Name ist erhaben! – (Kv)
5Singet dem Herrn, denn Überragendes hat er vollbracht; *
bekannt gemacht sei dies auf der ganzen Erde.
6Jauchzt und jubelt, ihr Bewohner Zions; *
denn groß ist in eurer Mitte der Heilige Israels. – Kv

Zur 2. Lesung   Aus dem Gefängnis schreibt der Apostel an die Gemeinde von Philippi. Er weiß sich mit ihr verbunden im Glauben an Christus und im Warten auf seine Wiederkunft. „Der Herr ist nahe“, das sagt Paulus auch vor der Möglichkeit seines baldigen Todes. Die Nähe Christi bedeutet für ihn Freude und Frieden; beides wünscht er auch der Gemeinde, an die er schreibt.

Zweite LesungPhil 4, 4–7

Der Herr ist nahe

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Philíppi.

Schwestern und Brüder!
4Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!
Noch einmal sage ich: Freut euch!
5Eure Güte werde allen Menschen bekannt.
Der Herr ist nahe.
6Sorgt euch um nichts,
sondern bringt in jeder Lage
betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!
7Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt,
wird eure Herzen und eure Gedanken
in Christus Jesus bewahren.

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Jes 61, 1ab (Lk 4, 18)

Halleluja. Halleluja.
Der Geist des Herrn ruht auf mir.
Der Herr hat mich gesandt,
den Armen die frohe Botschaft zu bringen.
Halleluja.

Zum Evangelium   Johannes der Täufer war der Prophet, der dem Messias voranging. Er hat gepredigt und getauft. Seine Predigt war Mahnung zur Umkehr (3, 11–14) und Hinweis auf den Größeren, der nach ihm kommen sollte (3, 15–17). Die Umkehr (Bekehrung) geschieht durch konkrete Taten der Menschlichkeit und Nächstenliebe. Die Tätigkeit des Messias wird als Taufe und als Ernte geschildert (Verse 16 u. 17); sein Kommen wird für die einen Heiligung und Heil, für die andern Verurteilung bedeuten.

EvangeliumLk 3, 10–18

Was sollen wir also tun?

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

10In jener Zeit fragten die Leute Johannes den Täufer:
Was sollen wir also tun?
11Er antwortete ihnen:
Wer zwei Gewänder hat,
der gebe eines davon dem, der keines hat,
und wer zu essen hat,
der handle ebenso!
12Es kamen auch Zöllner, um sich taufen zu lassen,
und fragten ihn: Meister, was sollen wir tun?
13Er sagte zu ihnen:
Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist!
14Auch Soldaten fragten ihn:
Was sollen denn wir tun?
Und er sagte zu ihnen:
Misshandelt niemanden,
erpresst niemanden,
begnügt euch mit eurem Sold!
15Das Volk war voll Erwartung
und alle überlegten im Herzen,
ob Johannes nicht vielleicht selbst der Christus sei.
16Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort:
Ich taufe euch mit Wasser.
Es kommt aber einer, der stärker ist als ich,
und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen.
Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.
17Schon hält er die Schaufel in der Hand,
um seine Tenne zu reinigen
und den Weizen in seine Scheune zu sammeln;
die Spreu aber
wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.
18Mit diesen und vielen anderen Worten
ermahnte er das Volk und verkündete die frohe Botschaft.

Glaubensbekenntnis, S. 368 ff.

Fürbitten vgl. S. 802 ff.

Zur Eucharistiefeier   Jesus, ich danke dir, dass du mir mit der Eucharistie eine Quelle geschenkt hast, aus der du für mich Frieden und Freude fließen lassen willst. Lass den Frieden und die Freude zum Zeichen deiner Nähe auch für andere Menschen werden. Erfülle mein Herz mit deiner Gegenwart damit mein Lobpreis für dich aus vollem Herzen kommt, auch oder gerade in den großen Herausforderungen meines Lebens.

Gabengebet

Herr, unser Gott,
in dieser Feier
erfüllen wir den Auftrag deines Sohnes.
Nimm unsere Gaben an
und gib deiner Kirche die Gnade,
immer und überall sein Opfer zu feiern.
Schenke uns durch dieses Geheimnis dein Heil,
das du der Welt bereitet hast.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Adventspräfation, S. 408 f.

KommunionversJes 35, 4

Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht!
Seht, hier ist euer Gott!
Er selbst wird kommen und euch erretten.

Schlussgebet

Barmherziger Gott,
komm durch dieses heilige Mahl
uns schwachen Menschen zu Hilfe.
Reinige uns von Schuld
und mache uns bereit für das kommende Fest.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Für den Tag und die Woche

Die Freude kommt aus der Erwartung, aus der Gegenwart, aus der liebenden Nähe. Hat der Christ von alledem mehr als andere Menschen? Die Frage ist, ob er Christus hat; ob er auf dem Weg ist, Christus zu werden: „zu lieben, wie er liebt; zu helfen, wie er hilft; zu geben, wie er gibt; zu dienen, wie er dient; zu retten, wie er rettet. Vierundzwanzig Stunden mit ihm zu sein und ihn in seiner elendesten Verkleidung zu berühren.“ (Mutter Teresa von Kalkutta)

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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