DIENSTAG

Fällt dieser Tag auf den 17. oder 18. Dezember, so nimmt man von heute an die Messtexte vom Datum

EröffnungsversVgl. Sach 14, 5.7

Seht, der Herr wird kommen und alle Heiligen mit ihm.
Ein großes Licht wird aufstrahlen an jenem Tag.

Tagesgebet

Herr, unser Gott,
durch dein Erbarmen

sind wir in Christus eine neue Schöpfung geworden.
Wende deine Augen nicht von uns ab,
sondern heile alle Wunden der alten Schuld
durch die Ankunft deines Sohnes,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

ZUR LESUNG  Zefanja (Sophonias) lebte in der Zeit zwischen dem Untergang des Nordreiches Israel (Fall Samarias 722 v. Chr.) und der Katastrophe des Südreiches (Fall Jerusalems 586 v. Chr.). Er stand in der prophetischen Überlieferung eines Amos und Jesaja. Er sieht Jerusalem von inneren Missständen mindestens ebenso bedroht wie von äußeren Feinden. Das arme Volk wird von der führenden Schicht hemmungslos ausgebeutet. Das ist die Anklage im ersten Teil unserer Lesung (V. 1–2). Man lebt, als gäbe es keinen Gott; man fürchtet ihn nicht, und man vertraut ihm nicht. Darum wird Jahwe zum Gericht kommen (V. 8). Aber Gericht ist nicht einfach Untergang, sondern ein göttlicher Reinigungsakt zur Erneuerung Israels (V. 11–13). Der überlebende Rest wird arm und eben dadurch in der Lage sein, einen neuen und echten Anfang zu machen, mit Gott und mit den Menschen. – Am 4, 6–12; Offb 14, 1–5.

Erste LesungZef 3, 1–2.9–13

Ein demütiges und armes Volk sucht seine Zuflucht beim Namen des HERRN

Lesung
aus dem Buch Zefánja.

So spricht der Herr:
1Wehe, trotzige und schmutzige, gewalttätige Stadt Jerusalem!
2Sie will nicht hören
und nimmt sich keine Warnung zu Herzen.
Sie verlässt sich nicht auf den Herrn
und sucht nicht die Nähe ihres Gottes.
9Ich werde die Lippen der Völker
verwandeln in reine Lippen,
damit alle den Namen des Herrn anrufen,
ihm Schulter an Schulter dienen.
10Von jenseits der Ströme von Kusch
bringen mir meine Verehrer dann als Gabe
die Gemeinde meiner Verstreuten.
11An jenem Tag
brauchst du dich nicht mehr zu schämen,
wegen all deiner schändlichen Taten,
die du gegen mich verübt hast.
Ja, dann entferne ich aus deiner Mitte
die überheblichen Prahler
und du wirst nicht mehr hochmütig sein
auf meinem heiligen Berg.
12Und ich lasse in deiner Mitte übrig
ein demütiges und armes Volk.
Sie werden Zuflucht suchen beim Namen des Herrn
13 als der Rest von Israel.
Sie werden kein Unrecht mehr tun
und nicht mehr lügen,
in ihrem Mund findet man keine trügerische Rede mehr.
Ja, sie gehen friedlich auf die Weide
und niemand schreckt sie auf, wenn sie ruhen.

AntwortpsalmPs 34 (33), 2–3.6–7.17–18.19 u. 23 (Kv: vgl. 7)

Kv Der Herr erhört den Armen. – KvGL 56, 1, V. Ton

2Ich will den Herrn allezeit preisen; ∗
immer sei sein Lob in me&s_psu2ad;inem Mund.
3Meine Seele rühme sich des Herrn; ∗
die Armen sollen es ren und sich freuen. – (Kv)
6Die auf ihn blickten, werden strahlen, ∗
nie soll ihr Angesicht vor Scham erröten.
7Da rief ein Armer und der Herr erhörte ihn ∗
und half ihm aus all se&s_psu2ad;inen Nöten. – (Kv)
17Das Angesicht des Herrn richtet sich gegen die sen, ∗
ihr Andenken von der Erde zu tilgen.
18Die aufschrien, hat der Herr erhört, ∗
er hat sie all ihren ten entrissen. – (Kv)
19Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen ∗
und dem zerschlagenen Geist bringt er Hilfe.
23Der Herr erlöst das Leben seiner Knechte, ∗
niemals müssen büßen, die bei ihm sich bergen. – Kv

Ruf vor dem Evangelium

Halleluja. Halleluja.
Komm, o Herr, und zögere nicht;
nimm weg das Joch deines Volkes!
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Um das Reich Gottes und den „Weg der Gerechtigkeit“ geht es im Gleichnis von den zwei Söhnen. Nicht wer „Ja“ sagt, sondern wer „Ja“ tut, kommt in das Reich Gottes. Dabei ist es wichtig, zuerst im Herzen, aus der Personenmitte heraus, zuzustimmen. Dies darf ruhig seine Zeit dauern. Wahrscheinlich muss man in der Situation von Zöllnern und Dirnen sein, um Gott in die eigene Ohnmacht aufnehmen zu können und zu wollen. Der Täufer kam zu Israel auf dem „Weg der Gerechtigkeit“, d. h., er hat den Weg zu Gott gewiesen: die Erfüllung des Gotteswillens. Die „Frommen“ hielten es nicht nötig, auf ihn zu hören. Zöllner und Dirnen haben sich bekehrt, und sie werden im Endgericht bestehen. Das Gleichnis ist also denen gesagt, die es nicht fertigbringen, an ihrer eigenen Rechtschaffenheit zu zweifeln. – Lk 7, 29–30.36–50; 18, 9–14; 19, 1–10.

EvangeliumMt 21, 28–32

Johannes ist gekommen und die Sünder haben ihm geglaubt

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
sprach Jesus zu den Hohepriestern
und den Ältesten des Volkes:
28Was meint ihr?
Ein Mann hatte zwei Söhne.
Er ging zum ersten
und sagte: Mein Kind, geh und arbeite heute im Weinberg!
29Er antwortete: Ich will nicht.
Später aber reute es ihn und er ging hinaus.
30Da wandte er sich an den zweiten
und sagte zu ihm dasselbe.
Dieser antwortete: Ja, Herr –
und ging nicht hin.
31Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt?
Sie antworteten: Der erste.
Da sagte Jesus zu ihnen:
Amen, ich sage euch:
Die Zöllner und die Dirnen
gelangen eher in das Reich Gottes als ihr.
32Denn Johannes ist zu euch gekommen
auf dem Weg der Gerechtigkeit
und ihr habt ihm nicht geglaubt;
aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt.
Ihr habt es gesehen
und doch habt ihr nicht bereut
und ihm nicht geglaubt.

Fürbitten

Christus, unseren Bruder, der ein Herz hat für alle Menschen in Not, bitten wir:
■ Für die in der Kirche Verantwortlichen: um Wahrhaftigkeit und Mut.
■ Für die verfeindeten Völker: um Versöhnung und Frieden.
■ Für die Einsamen und Kranken: um die tröstende Nähe Gottes.
■ Für unsere Gemeinde: um Vergebung unserer Schuld.
■ Für unsere Verstorbenen: um ewigen Frieden.
Denn du erhörst alle, die zu dir rufen. Darum danken wir dir und preisen dich in alle Ewigkeit. – A: Amen.

Gabengebet

Barmherziger Gott,
wir bekennen, dass wir immer wieder versagen

und uns nicht auf unsere Verdienste berufen können.
Komm uns zu Hilfe, ersetze, was uns fehlt,
und nimm unsere Gebete und Gaben gnädig an.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Adventspräfation, S. 747 f.

KommunionversVgl. 2 Tim 4, 8

Den Kranz der Gerechtigkeit wird der gerechte Richter all denen geben, die in Liebe auf sein Erscheinen warten.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
im heiligen Mahl

hast du uns mit deinem Geist erfüllt.
Lehre uns durch die Teilnahme an diesem Geheimnis,
die Welt im Licht deiner Weisheit zu sehen
und das Unvergängliche mehr zu lieben
als das Vergängliche.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
Vatican News

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