SAMSTAG

EröffnungsversVgl. Ps 80 (79), 4.2

Komm, Herr, lass dein Angesicht leuchten, so ist uns geholfen.
Der du auf den Kerubim thronst, erscheine!

Tagesgebet

Barmherziger Gott,
du hast deinen Sohn in diese Welt gesandt,

um die Menschen
aus der alten Knechtschaft zu erlösen.
Schenke allen, die auf deine Hilfe warten,
die Freiheit des neuen Lebens.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

ZUR LESUNG  Ähnlich wie die gestrige Lesung ist auch die heutige ein Heilswort nach einer vorausgegangenen Drohweissagung. Die Verse 19–22 klingen wie manche Trostworte im 2. Teil des Jesaja-Buches (Kap. 40–55). Was in Weissagungen dieser Art über die Umwandlung der Natur gesagt wird, kann als poetische Ausmalung verstanden werden; aber dahinter steht die Wahrheit von der tiefen Verbundenheit des Menschen mit der Natur. Die Natur leidet unter der Schuld des Menschen; sie wird auch mit hineingenommen in die Erneuerung des Menschen durch die Macht Gottes. Der Mensch aber muss sich dafür bereit und fähig machen durch entschiedene Hinwendung zu Gott. Von Gott selbst wird der Mensch lernen. Dann wird er Teilhaber an Gottes Weisheit zum Wohle der Schöpfung. – Ps 65, 10; Joël 4, 18.

Erste LesungJes 30, 19–21.23–26

Der Herr wird gnädig sein, wenn du um Hilfe schreist

Lesung
aus dem Buch Jesája.

19Du Volk auf dem Zion, das in Jerusalem wohnt,
ganz sicher wirst du nicht mehr weinen.
Ganz sicher wird er dir gnädig sein
auf die Stimme deines Hilfegeschreis hin;
sobald er es hört, antwortet er dir.
20Der Herr wird euch Brot der Not
und Wasser der Bedrängnis geben
und deine Lehrer werden sich nicht mehr verbergen,
sondern deine Augen werden stets deine Lehrer sehen.
21Deine Ohren werden ein Wort hinter dir hören:
Dies ist der Weg,
geht ihn, auch wenn ihr nach rechts oder links abbiegen wolltet!
23Dann wird er Regen geben deiner Saat,
die du auf den Acker gesät hast,
und das Brotkorn, der Ertrag des Ackers,
wird üppig und fett sein.
Deine Herden werden an jenem Tag auf weiten Wiesen weiden.
24Die Rinder und Esel, die den Acker bearbeiten,
fressen Futter mit Sauerampfer,
das man mit Schaufel und Gabel ausstreut.
25Auf jedem hohen Berg und auf jedem aufragenden Hügel
werden Bäche, Wasserläufe sein
am Tag des großen Mordens,
wenn Türme einstürzen.
26Dann wird das Licht des weißen Mondes
wie das Licht der heißen Sonne
und das Licht der heißen Sonne wird siebenfach hell sein
wie das Licht von sieben Tagen,
an dem Tag, an dem der Herr den Bruch seines Volkes verbindet
und die Wunde seines Schlages heilt.

AntwortpsalmPs 147 (146), 1–2.3–4.5–6 (Kv: vgl. Jes 30, 18)

Kv Selig, die warten auf den Herrn– KvGL 78, 1, V. Ton

1Ja, gut ist es, unserem Gott zu singen und zu spielen, ∗
ja, schön und geziemend ist Lobgesang.
2Der Herr baut Jerusalem auf, ∗
er sammelt die Versprengten Israels. – (Kv)
3Er heilt, die gebrochenen Herzens sind, ∗
er verbindet ihre Wunden.
4Er bestimmt die Zahl der Sterne ∗
und ruft sie alle mit Namen. – (Kv)
5Groß ist unser Herr und gewaltig an Kraft, ∗
seine Einsicht ist ohne Grenzen.
6Der Herr hilft auf den Gebeugten, ∗
er drückt die Frevler zu Boden. – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: Jes 33, 22

Halleluja. Halleluja.
Der Herr ist unser Richter, der Herr unser Gesetzgeber;
der Herr ist unser König, er wird uns retten.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Der Anfang dieses Evangeliums fasst die bisherige Tätigkeit Jesu kurz zusammen (9, 35; vgl. 4, 23) und leitet zu einem neuen, größeren Abschnitt über. Die ganze Tätigkeit Jesu und auch die Aussendung der Jünger stehen unter dem Motiv des Erbarmens mit dem orientierungslosen Volk. Das Bild von der Herde ohne Hirten wird dann abgelöst durch das Bild von der Ernte. Die „Ernte“ ist ein Bild für das kommende Gericht, bei dem Gott den Weizen in seine Scheune sammelt (Mt 3, 12). Mitarbeiter bei dieser Ernte sind die Jünger. Sie künden das Kommen der Gottesherrschaft an und richten die Zeichen dieser Herrschaft auf Heilungen, Totenerweckungen, Dämonenaustreibungen. Wo Gottes Wort verkündet wird, dort ist das Heil bereits wirksam. Dort ist aber zugleich auch Erntezeit: Das Wort ruft zur Antwort und nimmt bereits die Entscheidung des Jüngsten Tages voraus. – Num 27, 15–20; Sach 11, 15–17; 1 Kor 3, 9; Offb 14, 14–16.

EvangeliumMt 9, 35 – 10, 1.6–8

Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
9, 35 zog Jesus durch alle Städte und Dörfer,
lehrte in ihren Synagogen,
verkündete das Evangelium vom Reich
und heilte alle Krankheiten und Leiden.
36Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen;
denn sie waren müde und erschöpft
wie Schafe, die keinen Hirten haben.
37Da sagte er zu seinen Jüngern:
Die Ernte ist groß,
aber es gibt nur wenig Arbeiter.
38Bittet also den Herrn der Ernte,
Arbeiter für seine Ernte auszusenden!
10, 1Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich
und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben
und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.
Er gebot ihnen:
6Geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel!
7Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe!
8Heilt Kranke, weckt Tote auf,
macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus!
Umsonst habt ihr empfangen,
umsonst sollt ihr geben.

Fürbitten

Gott hört das Rufen aller, die sich aufrichtig an ihn wenden. In diesem Glauben tragen wir ihm unsere Bitten vor:
■ Wecke in den Herzen vieler junger Menschen die Bereitschaft, dir zu dienen und mitzuwirken am Aufbau deines Reiches.
■ Leite die Gedanken und Entscheidungen der Mächtigen dieser Erde, damit die Völker immer mehr zueinander finden.
■ Hilf allen Menschen, achtsam mit den begrenzten Ressourcen dieser Erde umzugehen.
■ Lass niemanden allein, der in Not geraten und auf die Hilfe seiner Mitmenschen angewiesen ist.
■ Stärke die Kranken, tröste die Traurigen und geleite die Sterbenden in deinen Frieden.
Denn du bist unser Hirte, der sich um alle sorgt. Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit. – A: Amen.

Gabengebet

Herr, unser Gott,
in dieser Feier

erfüllen wir den Auftrag deines Sohnes.
Nimm unsere Gaben an
und gib der Kirche die Gnade,
immer und überall sein Opfer zu feiern.
Schenke uns durch dieses Geheimnis dein Heil,
das du der Welt bereitet hast.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Adventspräfation, S. 747 f.

KommunionversOffb 22, 12

Siehe, ich komme bald, und mit mir kommt mein Lohn;
und ich werde jedem nach seinem Tun vergelten –
so spricht der Herr.

Schlussgebet

Barmherziger Gott,
komm durch dieses heilige Mahl

uns schwachen Menschen zu Hilfe.
Reinige uns von Schuld
und mache uns bereit für das kommende Fest.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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