4. Oktober

Hl. Franz von Assisi
Ordensgründer

Gedenktag

In Assisi (um 1181/82) geboren, schenkte der Heilige seine ganze Habe den Armen, wurde deshalb vom Vater enterbt und gründete mit einer Schar Gleichgesinnter den Orden der Minderbrüder. Die von ihm ausgehende Neuentdeckung des Evangeliums führte zu neuen Formen des kirchlichen Gemeinschaftslebens und zu einer positiven Weltbetrachtung auf religiöser Grundlage; zugleich fing sie die berechtigten Anliegen der vielfältigen Armutsbewegungen auf, die zum größten Teil außerhalb der kirchlichen Ordnung standen. Eine der eindrucksvollsten Heiligengestalten, empfing Franziskus gegen Ende seines Lebens die Wundmale des Herrn (Stigmen) und starb am 3. Oktober 1226 zu Assisi. Beigesetzt in der Kirche S. Francesco.

Commune-Texte:
B Schriftlesungen für heilige Männer und heilige Frauen (Ordensleute), S. 1383 ff.

ERÖFFNUNGSVERS

Franziskus verließ sein Haus und sein Erbe,
um das Los der Armen zu teilen.
Der Herr aber hat ihn zu sich erhoben.

TAGESgebet

Gott, du Vater der Armen, du hast den heiligen Franz von Assisi auserwählt,
in vollkommener Armut und Demut
Christus ähnlich zu werden.
Mache uns bereit,
auf den Spuren des heiligen Franz
deinem Sohn nachzufolgen,
damit wir in Freude und Liebe
mit dir verbunden bleiben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   Am Schluss des Galaterbriefs fasst der Apostel das Wesentliche nochmals zusammen. Die Frage, ob jemand als Jude oder als Heide zum Christentum gekommen ist, und praktische Fragen, die damit zusammenhängen, sind im Grunde überholt, seitdem Christus am Kreuz gestorben ist. Es geht um etwas viel Größeres, nämlich darum, eine „neue Schöpfung“ zu sein (6, 15). Die neue Schöpfung hat mit der Menschwerdung Christi begonnen und heißt „Gnade und Wahrheit“ (vgl. Joh 1, 14). Für alle aber, die aus Gott geboren sind, heißt sie Glaube und Liebe: Glaube, der in der Liebe wirksam ist (Gal 5, 6). Wer nach dieser „Regel“, nach diesem „Grundsatz“ lebt (6, 16), gehört zum „Israel Gottes“, er empfängt von Gott Frieden und Erbarmen (6, 16). – Paulus sagt den Galatern, er trage die Malzeichen (griechisch stigmata) Jesu an seinem Leib (6, 17); das besagt nicht, dass Paulus, wie in späterer Zeit manche Heiligen, die Wundmale gehabt hat. Eher könnte man an die Schläge, Geißelhiebe und Steinwürfe denken, die er wegen des Kreuzes Christi (vgl. Gal 6, 14) erhalten hat, und an die Narben, die ihm davon geblieben sind. Aber im Grunde ist Paulus doch verwundet und gezeichnet seit der Stunde seiner Bekehrung und Berufung. – Zu 6, 14–16: 1 Kor 1, 31; 2, 2; 2 Kor 5, 17; Ps 125, 5. – Zu 6, 17: 2 Kor 4, 10–11; Röm 8, 36.

ERSTE LesungGal 6, 14–18

Durch das Kreuz Jesu Christi ist mir die Welt gekreuzigt und ich der Welt

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinden in Galátien.

Schwestern und Brüder!
14Ich will mich allein
des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen,
durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.
15Denn es kommt nicht darauf an,
ob einer beschnitten oder unbeschnitten ist,
sondern darauf, dass er neue Schöpfung ist.
16Friede und Erbarmen komme über alle,
die diesem Grundsatz folgen,
und über das Israel Gottes.
17In Zukunft
soll mir niemand mehr solche Schwierigkeiten bereiten.
Denn ich trage die Leidenszeichen Jesu an meinem Leib.
18Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn,
sei mit eurem Geist, meine Brüder und Schwestern! Amen.

ANTWORTPSALMPs 16 (15), 1–2 u. 5.7–8.9 u. 11 (Kv: vgl. 5a)

Kv Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe. – KvGL 649, 2, II. Ton

1Behüte mich, Gott, denn bei dir habe ich mich geborgen! /
2Ich sagte zum Herrn: Mein Herr bist du, ∗
mein ganzes Glück bist du allein.
5Der Herr ist mein Erbteil, er reicht mir den Becher, ∗
du bist es, der mein Los hält. – (Kv)
7Ich preise den Herrn, der mir Rat gibt, ∗
auch in Nächten hat mich mein Innerstes gemahnt.
8Ich habe mir den Herrn beständig vor Augen gestellt, ∗
weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht. – (Kv)
9Darum freut sich mein Herz und jubelt meine Ehre, ∗
auch mein Fleisch wird wohnen in Sicherheit.
11Du lässt mich den Weg des Lebens erkennen. /
Freude in Fülle vor deinem Angesicht, ∗
Wonnen in deiner Rechten für alle Zeit. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Mt 11, 25

Halleluja. Halleluja.
Sei gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde;
du hast die Geheimnisse des Reiches den Unmündigen offenbart.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Der Jubelruf Jesu (11, 25–26) mit der Erklärung und Begründung in 11, 27 ist eine der großen Offenbarungen im Matthäusevangelium. Der irdische Jesus steht zu Gott in der Unmittelbarkeit des Sohnes; er hat vom Vater „alles“ empfangen: Sohnschaft, Erkenntnis, Vollmacht. Er kennt das Geheimnis des Vaters, er allein, und er gibt es denen weiter, die es fassen können. Das sind nicht „die Weisen und die Klugen“, das heißt die Gesetzeskundigen in Israel; es sind die „Unmündigen“ (11, 25), die Jünger, die nachher als die Geplagten und Beladenen angesprochen werden. Damit sind nicht die mit Sünde Beladenen gemeint, sondern die von den Anforderungen der pharisäischen Gesetzesauslegung bedrückten Menschen. Jesus lädt sie ein, sein Joch auf sich zu nehmen, und verheißt ihnen, dass sie Ruhe finden werden. Das Gesetz Jesu ist zwar nicht leichter als das alte Gesetz; Jesus hat es sogar verschärft (Bergpredigt); aber dieses Gesetz ist nicht mehr drückend für den, der es auf sich nimmt. Der Jünger Jesu ist nicht auf seine eigenen Leistungen angewiesen; Jesus selbst trägt die Last dieses Joches und lässt den Menschen, der hinter ihm hergeht, erleichtert aufatmen. Die „Ruhe“, die man bei Jesus findet, ist Fülle des Lebens, es ist die große Heilsgabe, mit der Gott seine Schöpfung vollendet. Diese Ruhe zu verfehlen würde den Menschen Heillosigkeit in dieser Welt und in der kommenden bedeuten. – Zu 11, 25–27: Lk 10, 21–22; Joh 7, 48–49; 1 Kor 1, 26; Joh 1, 18; 3, 35; 10, 15. – Zu 11, 28–30: Sir 24, 19; Hos 10, 11; Jer 6, 16; Apg 15, 10; Gal 5, 1.

EvangeliumMt 11, 25–30

Du hast das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

25In jener Zeit sprach Jesus:
Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde,
weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen
und es den Unmündigen offenbart hast.
26Ja, Vater,
so hat es dir gefallen.
27Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden;
niemand kennt den Sohn,
nur der Vater,
und niemand kennt den Vater,
nur der Sohn
und der, dem es der Sohn offenbaren will.
28Kommt alle zu mir,
die ihr mühselig und beladen seid!
Ich will euch erquicken.
29Nehmt mein Joch auf euch
und lernt von mir;
denn ich bin gütig und von Herzen demütig;
und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.
30Denn mein Joch ist sanft
und meine Last ist leicht.

FÜRBITTEN

„Kommt alle zu mir!“ – Dieser Einladung folgend kommen wir mit unseren Bitten und Anliegen zu unserem himmlischen Vater.
■ Hilf den Franziskanern, dem Beispiel des heiligen Franziskus zu folgen und ihrer Berufung treu zu bleiben.
■ Lass uns deine Schöpfung bewahren und gib denen, die sich für den Umweltschutz einsetzen, Mut und Ausdauer.
■ Schenke den Armen gute Helfer, den Reichen Großzügigkeit und uns allen Bescheidenheit im Umgang mit Geld und Besitz.
■ Stärke den Dialog zwischen den Religionen und gib den Politikerinnen und Politikern den Geist des Friedens.
■ Gib den Kranken und Sterbenden Kraft, stärke die Pflegekräfte für ihren Dienst und führe die Verstorbenen in dein Reich.
Dich, Herr, loben wir mit der ganzen Schöpfung. Dir sei Lob und Ehre durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

GABENgebet

Vater im Himmel, nimm unsere Gaben an. Schenke uns jene Liebe zum Gekreuzigten,
die das Leben des heiligen Franz geprägt hat,
und gib, dass wir an deinem Altar
das Geheimnis des Kreuzes würdig begehen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

KOMMUNIONVERSMt 5, 3

Selig, die vor Gott arm sind;
denn ihnen gehört das Himmelreich.

SCHLUSSgebet

Herr, unser Gott, dieses Sakrament erfülle uns mit deiner Liebe
und mit Eifer für das Heil der Menschen.
Lass uns nach dem Vorbild des heiligen Franz
Diener der Freude für unsere Brüder sein.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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