17. Januar

HL. ANTONIUS
Mönchsvater

Gedenktag

Antonius „der Große“, um 250 geboren, gehört zu den großen ägyptischen Mönchsvätern. Er verteilte sein Vermögen nach dem Wort des Evangeliums unter die Armen und wurde Einsiedler. Durch ihn entstand aus dem Asketenleben einzelner Eremiten die Einsiedlergemeinde. Viele Besucher fanden bei ihm Rat und Hilfe. Die Lebensbeschreibung, vom hl. Athanasius verfasst, hatte große Bedeutung für die Ausbreitung des Mönchtums und die gesamte christliche Askese (hl. Augustinus). Im Alter von 105 Jahren starb er 356.

Commune-Texte:
B Schriftlesungen für heilige Männer und heilige Frauen (Ordensleute), S. 1455 ff.

ERÖFFNUNGSVERSPs 92 (91), 13–14

Der Gerechte gedeiht wie die Palme.
Er wächst wie die Zedern des Libanon.
Gepflanzt im Hause des Herrn,
gedeihen sie in den Vorhöfen unseres Gottes.

TAGESGEBET

Herr unser Gott,du hast den heiligen Mönchsvater Antonius
aus der Welt herausgerufen
und ihm die Kraft gegeben,
in der Einsamkeit der Wüste vor dir zu leben.
Hilf uns auf seine Fürbitte,
uns selbst zu überwinden
und dich über alles zu lieben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG  Der Abschnitt Eph 6,10–20 spricht vom Kampf, den der Christ bestehen muss. Was ist das für ein Kampf? Vers 12 spricht von „Fürsten und Gewalten“, die diese finstere Welt beherrschen, und von „bösen Geistern des himmlischen Bereichs“. Was soll man sich darunter vorstellen? Sicher ist es nicht nur ein Kampf gegen Menschen. Der Christ muss mit Feinden rechnen, die kaum fassbar und daher auch schwer angreifbar sind, Erscheinungsformen und Helfer jener Macht, die in der Heiligen Schrift den Namen Teufel oder Satan hat. Die Waffen dieses Kampfes werden in den Versen 6,14–17 aufgezählt (nicht in dieser Lesung); letzten Endes ist es „die Kraft und Macht des Herrn“ (6,10), die es dem Christen möglich macht standzuhalten. Von Sieg und Triumph ist hier nicht die Rede. Am Schluss (6,18) steht die eindringliche Mahnung zum Gebet und zur Wachsamkeit. „Jederzeit beten“ bedeutet: Es gibt für den Menschen keine gebetslose, profane Zeit; das wäre aufs äußerste gefährdete und im Grunde schon verlorene Zeit. – Zu 6,10–13: Röm 13,12; 2 Kor 10,4; Joh 14,30; 1 Petr 5,8–9. – Zu 6,18: Lk 18,1; Kol 4,2–3; 1 Thess 5,17.

ERSTE LESUNGEph 6, 10–13.18

Zieht an die Waffenrüstung Gottes!

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
10Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn!
11Zieht an die Waffenrüstung Gottes,
um den listigen Anschlägen des Teufels zu widerstehen!
12Denn wir haben nicht
gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen,
sondern gegen Mächte und Gewalten,
gegen die Weltherrscher dieser Finsternis,
gegen die bösen Geister in den himmlischen Bereichen.
13Darum legt die Waffenrüstung Gottes an,
damit ihr am Tag des Unheils widerstehen,
alles vollbringen und standhalten könnt!
18Hört nicht auf, zu beten und zu flehen!
Betet jederzeit im Geist;
seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.

ANTWORTPSALMPs 16 (15), 1–2 u. 5.7–8.9 u. 11 (Kv: vgl. 5a)

Kv Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe. – KvGL 629, 3, VI. Ton

1Behüte mich, Gott, denn bei dir habe ich mich geborgen! /
2Ich sagte zum Herrn: Mein Herr bist du, ∗
mein ganzes Glück bist du allein.
5Der Herr ist mein Erbteil, er reicht mir den Becher, ∗
du bist es, der mein Los hält. – (Kv)
7Ich preise den Herrn, der mir Rat gibt, ∗
auch in Nächten hat mich mein Innerstes gemahnt.
8Ich habe mir den Herrn beständig vor Augen gestellt, ∗
weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht. – (Kv)
9Darum freut sich mein Herz und jubelt meine Ehre, ∗
auch mein Fleisch wird wohnen in Sicherheit.
11Du lässt mich den Weg des Lebens erkennen. /
Freude in Fülle vor deinem Angesicht, ∗
Wonnen in deiner Rechten für alle Zeit. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Joh 8, 31b–32

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wahrhaft meine Jünger.
Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Auf die Frage: „Was kann ich außerdem noch tun?“ antwortet Jesus dem jungen Mann: „Wenn du vollkommen sein willst …“ Man hat aus der doppelten Antwort Jesu eine Unterscheidung zwischen Geboten und „evangelischen Räten“ abgeleitet: Das ewige Leben erreicht man durch die Erfüllung der Gebote (19,17); wer aber vollkommen sein will, wer einen Schatz im Himmel haben will (19,21), für den gibt es außerdem noch die „Räte“. Die Gebote verlangen tatsächlich nicht den Verzicht auf allen Besitz; das Evangelium nennt diesen Verzicht aber auch nicht einen Rat, sondern eine Forderung der Nachfolge, die sich dann freilich verschieden gestaltet, je nach dem Ruf, der an den Einzelnen ergangen ist. Die Fortsetzung des Evangeliums (19,23–30) zeigt noch eine andere Seite der Armutsforderung: Hier geht es nicht mehr um den (etwas überheblichen) Anspruch, vollkommen zu sein, sondern ganz einfach um die Sorge, gerettet zu werden, was so viel heißt wie „das ewige Leben gewinnen“ (19,16). So hat der heilige Antonius dieses Evangelium verstanden und es ohne Zögern in die Tat umgesetzt. – Zu 19,16–22: Mk 10,17–22; Lk 18,18–23; 10,25–28; Mt 5,43–48; 6,19–21; 13,44–46.

EvangeliumMt 19, 16–26

Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und du wirst einen Schatz im Himmel haben

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
16 kam ein Mann zu Jesus
und fragte:
Meister,
was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen?
17Er antwortete: Was fragst du mich nach dem Guten?
Nur einer ist „der Gute“.
Wenn du aber in das Leben eintreten willst,
halte die Gebote!
18Darauf fragte er ihn: Welche?
Jesus antwortete: Du sollst nicht töten,
du sollst nicht die Ehe brechen,
du sollst nicht stehlen,
du sollst kein falsches Zeugnis geben;
19ehre Vater und Mutter!
Und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!
20Der junge Mann erwiderte ihm:
Alle diese Gebote habe ich befolgt.
Was fehlt mir noch?
21Jesus antwortete ihm:
Wenn du vollkommen sein willst,
geh, verkauf deinen Besitz und gib ihn den Armen;
und du wirst einen Schatz im Himmel haben;
und komm, folge mir nach!
22Als der junge Mann das hörte,
ging er traurig weg;
denn er hatte ein großes Vermögen.
23Da sagte Jesus zu seinen Jüngern:
Amen, ich sage euch:
Ein Reicher wird schwer in das Himmelreich kommen.
24Nochmals sage ich euch:
Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr,
als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.
25Als die Jünger das hörten,  gerieten sie ganz außer sich vor Schrecken
und sagten: Wer kann dann noch gerettet werden?
26Jesus sah sie an
und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich,
für Gott aber ist alles möglich.

FÜRBITTEN

Weil für Gott alles möglich ist, kommen wir zu ihm mit unseren Anliegen.
■ Lass dich von allen finden, die sich aus der Welt zurückgezogen haben, um dich zu suchen.
■ Eröffne denen, die sich im Trubel des Alltags nach Zeiten für das Gebet sehnen, einen Raum zur Besinnung.
■ Erfülle alle mit Segen, die um deinetwillen arm geworden sind, und schenke der ganzen Gesellschaft einen Sinn für das Wesentliche.
■ Steh allen bei, die sich für ihren Glauben rechtfertigen müssen, und schenke uns allen deinen Geist.
Du, Herr, bist der, den wir suchen: der Schatz, der Himmel und die Ewigkeit. – A: Amen.

GABENGEBET

Herr,im Gedenken an die Hingabe des heiligen Antonius
bringen wir mit diesen Gaben uns selber dar.
Nimm uns alles, was uns von dir trennt,
damit du allein unser Reichtum bist.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

KOMMUNIONVERSMt 19, 21

Wenn du vollkommen sein willst,
geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen;
dann komm und folge mir nach – so spricht der Herr.

SCHLUSSGEBET

Allmächtiger Gott,mit deiner Hilfe hat der heilige Antonius
die Mächte der Finsternis besiegt.
Stärke uns durch die heilbringende Speise,
die wir empfangen haben,
damit auch wir die Angriffe des Bösen überwinden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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