6. Dezember

Hl. Nikolaus
Bischof

Das Leben des heiligen Bischofs von Myra, der wahrscheinlich im 4. Jh. lebte, ist durch einen Kranz von Legenden überdeckt. Er wurde zu einem der beliebtesten Volksheiligen in der Ost- und Westkirche. Besonderen Aufschwung bekam der Kult durch die Übertragung seiner Reliquien von Myra nach Bari 1087. Den Tag der Beisetzung in Myra feiern die Byzantiner und die Kopten am heutigen Tag. Seit dem 10. Jh. verbreitete sich der Gedenktag auch im Westen.

Commune-Texte:
A Messformulare für Bischöfe, S. 1174 ff.
B Schriftlesungen für Hirten der Kirche, S. 1222 ff.

Tagesgebet

Gott, du Spender alles Guten,
hilf uns auf die Fürsprache des heiligen Nikolaus

in aller Not
und steh uns bei in jeder Gefahr.
Gib uns ein großmütiges Herz,
damit wir anderen schenken,
was wir empfangen,
und den Weg des Heiles ungehindert gehen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  In Kapitel 6, 1–11 berichtet Jesaja von seiner Berufung zum Propheten. Der heilige Gott Israels selbst hat ihn beauftragt. In drei Stufen geschieht die Berufung: 1. Jesaja erfährt Gott als den Heiligen, Unnahbaren (6, 1–4). 2. In der Gegenwart Gottes erkennt er seine eigene Sündhaftigkeit und wird gereinigt (6, 5–7). 3. Er wird gesendet, um das Wort Gottes auszurichten (6, 8–11). In großer Einfachheit wird hier von einer einzigartigen Gotteserfahrung gesprochen. Gott ist für Jesaja nicht eine Idee, sondern eine Wirklichkeit. Von jetzt an weiß er sich in Dienst genommen von diesem unfassbaren, unnahbaren Gott. Zugleich aber weiß er sich solidarisch mit seinem Volk, das er liebt und dem er doch im Namen Gottes harte Worte sagen muss. – 1 Kön 22, 19; Ez 1, 11; 10, 21; Offb 4, 8; Num 14, 21; Ex 19, 16; 1 Kön 8, 10–12; Joh 12, 41; Offb 15, 8; Ex 33, 20; Jer 1, 9; Dan 10, 16; Ex 4, 10–13; Jer 1, 6.

Erste LesungJes 6, 1–8

Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen?

Lesung
aus dem Buch Jesája.

1Im Todesjahr des Königs Usíja, da sah ich
den Herrn auf einem hohen und erhabenen Thron sitzen
und die Säume seines Gewandes füllten den Tempel aus.
2Sérafim standen über ihm.
Sechs Flügel hatte jeder:
Mit zwei Flügeln bedeckte er sein Gesicht,
mit zwei bedeckte er seine Füße
und mit zwei flog er.
3Und einer rief dem anderen zu und sagte:
Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen.
Erfüllt ist die ganze Erde von seiner Herrlichkeit.
4Und es erbebten die Türzapfen in den Schwellen
vor der Stimme des Rufenden
und das Haus füllte sich mit Rauch.
5Da sagte ich: Weh mir, denn ich bin verloren.
Denn ein Mann unreiner Lippen bin ich
und mitten in einem Volk unreiner Lippen wohne ich,
denn den König, den Herrn der Heerscharen,
haben meine Augen gesehen.
6Da flog einer der Sérafim zu mir
und in seiner Hand war eine glühende Kohle,
die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte.
7Er berührte damit meinen Mund
und sagte:
Siehe, dies hat deine Lippen berührt,
so ist deine Schuld gewichen und deine Sünde gesühnt.
8Da hörte ich die Stimme des Herrn,
der sagte: Wen soll ich senden?
Wer wird für uns gehen?
Ich sagte: Hier bin ich,
sende mich!

AntwortpsalmPs 40 (39), 2 u. 4ab.7–8.9–10 (Kv: vgl. 8a.9a)

Kv Meine Freude ist es, deinen Willen zu tun. – KvGL 624, 5, V. Ton

2Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn. ∗
Da neigte er sich mir zu und hörte mein Schreien.
4abEr gab mir ein neues Lied in den Mund, ∗
einen Lobgesang auf unseren Gott. – (Kv)
7An Schlacht- und Speiseopfern hattest du kein Gefallen, /
doch Ohren hast du mir gegraben, ∗
Brand- und Sündopfer hast du nicht gefordert.
8Da habe ich gesagt: Siehe, ich komme. ∗
In der Buchrolle steht es über mich geschrieben. – (Kv)
9Deinen Willen zu tun, mein Gott, war mein Gefallen ∗
und deine Weisung ist in meinem Innern.
10Gerechtigkeit habe ich in großer Versammlung verkündet, ∗
meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es. – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Jes 61, 1 (Lk 4, 18)

Halleluja. Halleluja.
Der Herr hat mich gesandt,
den Armen die frohe Botschaft zu bringen
und den Gefangenen die Freiheit zu verkünden.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  In Kapitel 9, 1–6 hat Lukas von der Aussendung der Zwölf berichtet. Inzwischen hat Jesus seine Tätigkeit in Galiläa abgeschlossen und ist auf dem Weg nach Jerusalem. Die Zeit drängt, und die Ernte ist groß (10, 2). „Ernte“ ist in der Sprache der Bibel ein Bild für das endzeitliche Gericht Gottes über die Völker. Dass sich die Mission auf alle Völker ausdehnt, darauf weist die Zahl 70 hin; ihr liegt wohl die Vorstellung zugrunde, dass es in der Welt 70 nichtjüdische Völker gibt (vgl. Gen 10). Jesus, der den Weg des Gottesknechtes geht, weiß sich zu allen Völkern gesandt (vgl. Jes 42, 6; 49, 6). Die Aussendungsrede (Lk 10, 2–11) gibt Anweisungen über die Ausrüstung der Missionare und über ihr Verhalten in den Häusern und Ortschaften. Eine doppelte Tätigkeit wird den Jüngern aufgetragen: die Tat und das Wort (Wunder und Verkündigung). Beide sind Fortsetzung der Tätigkeit Jesu selbst, Zeichen, die nicht übersehen werden können. Daher am Schluss das Drohwort gegen die ungläubigen Städte. – Zu 10, 2 („Ernte“): Joël 4, 12–13; Jes 9, 1–12; Hos 6, 11; Mt 9, 37–38; Joh 4, 35–36. – Zu 10, 3–9: Mt 10, 7–16; Lk 9, 3–5; 22, 35; 2 Kön 4, 29; Mk 6, 8–11; 1 Tim 5, 18; Apg 13, 51.

EvangeliumLk 10, 1–9

Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

1In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus
und sandte sie zu zweit vor sich her
in alle Städte und Ortschaften,
in die er selbst gehen wollte.
2Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß,
aber es gibt nur wenig Arbeiter.
Bittet also den Herrn der Ernte,
Arbeiter für seine Ernte auszusenden!
3Geht!
Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.
4Nehmt keinen Geldbeutel mit,
keine Vorratstasche und keine Schuhe!
Grüßt niemanden auf dem Weg!
5Wenn ihr in ein Haus kommt,
so sagt als Erstes: Friede diesem Haus!
6Und wenn dort ein Sohn des Friedens wohnt,
wird euer Friede auf ihm ruhen;
andernfalls wird er zu euch zurückkehren.
7Bleibt in diesem Haus,
esst und trinkt, was man euch anbietet;
denn wer arbeitet, ist seines Lohnes wert.
Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!
8Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt,
so esst, was man euch vorsetzt.
9Heilt die Kranken, die dort sind,
und sagt ihnen:
Das Reich Gottes ist euch nahe!

Fürbitten

Durch Menschen wie Nikolaus wird die Botschaft vom Gottesreich spürbar. Christus, der uns ruft und sendet, bitten wir:
■ Dass die Kinder in Armut Hilfe und Gerechtigkeit erfahren und einen Zugang zu Bildung erhalten.
■ Dass die Person des Nikolaus dazu anregt, dass Güter gerecht verteilt werden und in den Familien nach Gott gefragt wird.
■ Dass die Opfer von Missbrauch und Gewalt heil werden an Leib und Seele und die Erfahrung ehrlicher Liebe machen dürfen.
■ Dass alle sicher an ihr Ziel kommen, die auf hoher See unterwegs sind.
■ Dass alle Hilfe und Beistand erfahren, die sich verschuldet haben oder unverschuldet in Not geraten sind.
Die Lebenden und Verstorbenen in unserem Herzen, die Sorgen und Herausforderungen dieser Zeit, Bitten und Dank bringen wir zu dir. Denn bei dir ist das Leben für Zeit und Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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