3. Dezember

Hl. Franz Xaver
Ordenspriester, Glaubensbote

Gedenktag

Als Sohn des Vorsitzenden des königlichen Rates von Navarra 1506 auf Schloss Javier bei Sangüesa (Navarra) geboren, schloss er sich in Paris der Gruppe um den hl. Ignatius von Loyola an. Als Missionar von apostolischem Eifer und großem Organisationstalent wirkte er in Indien (an der Fischerküste, in Travancore/Kerala), auf Sri Lanka, in Malacca und schließlich in Japan. Er ist der Apostel Indiens und Japans und gilt, nach dem hl. Paulus, als der größte Glaubensbote. Auf der Reise nach China starb er auf der Insel Sancian bei Kanton am 3. Dezember 1552. Sein Leib ruht in Goa.

Commune-Texte:
A Messformulare für Glaubensboten, S. 1185 ff.
B Schriftlesungen für Hirten der Kirche (Glaubensboten), S. 1222 ff.

EröffnungsversPs 96 (95), 3–4

Erzählt bei den Völkern von der Herrlichkeit des Herrn,
bei allen Nationen von seinen Wundern;
denn groß ist der Herr und hoch zu preisen. (MB 929)

Tagesgebet

Gott, du Heil aller Menschen,
du hast durch das Wirken des heiligen Franz Xaver

vielen Völkern den Weg zu dir gewiesen.
Wecke in deinen Gläubigen
den Sinn für die missionarische Arbeit
und schenke ihnen Eifer
für die Ausbreitung des Glaubens,
damit die Kirche überall auf der Welt erstarke und wachse.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  Die christliche Freiheit ist nur dann christlich, wenn sie sich in der Liebe verwirklicht, d. h. näherhin: wenn sie mit Rücksicht auf den Anderen bereit ist, auf ihr Recht zu verzichten. Das braucht nicht eigentlich bewiesen zu werden. Wer es nicht einsieht, dem werden auch Beweise nicht viel nützen. Aber es kann anschaulich gemacht werden, und das versucht Paulus, indem er auf seine eigene Situation verweist. Er ist Apostel und hat als solcher gewisse „Rechte“: Er könnte, wie andere Apostel, eine Frau haben und er könnte (für sich und seine Familie) seinen Unterhalt von der Gemeinde beziehen. Er macht von seinem Recht aber keinen Gebrauch, „um dem Evangelium Christi kein Hindernis in den Weg zu legen“ (1 Kor 9, 12). Zudem steht er mit Gott in keinem Vertragsverhältnis, er ist kein Angestellter, der Rechte geltend machen kann. Er steht völlig in der Verfügung dessen, der ihn berufen hat. Er ist von Gott in Dienst genommen, um allen Menschen zu dienen und wenigstens einige zu retten. Nur so rettet er auch sich selbst. Retten kann nur die Liebe, nicht das Recht, auch nicht die „Erkenntnis“, die hochmütig macht und bewirkt, dass ich meinen Nächsten erniedrige, dem diese Erkenntnis fehlt. – Apg 4, 18–20; 9, 15–16; 22, 14–15; 26, 16–18; 2 Kor 11, 7.

Erste Lesung1 Kor 9, 16–19.22–23

Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
16Wenn ich das Evangelium verkünde,
gebührt mir deswegen kein Ruhm;
denn ein Zwang liegt auf mir.
Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!
17Wäre es mein freier Entschluss, so erhielte ich Lohn.
Wenn es mir aber nicht freisteht,
so ist es ein Dienst, der mir anvertraut wurde.
18Was ist nun mein Lohn?
Dass ich unentgeltlich verkünde
und so das Evangelium bringe
und keinen Gebrauch von meinem Anrecht
aus dem Evangelium mache.
19Obwohl ich also von niemandem abhängig bin,
habe ich mich für alle zum Sklaven gemacht,
um möglichst viele zu gewinnen.
22Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden,
um die Schwachen zu gewinnen.
Allen bin ich alles geworden,
um auf jeden Fall einige zu retten.
23Alles aber tue ich um des Evangeliums willen,
um an seiner Verheißung teilzuhaben.

AntwortpsalmPs 117 (116), 1.2 (Kv: vgl. Mk 16, 15)

Kv Geht in alle Welt, Halleluja,
und seid meine Zeugen. Halleluja. – KvGL 454, VI. Ton

1Lobet den Herrn, alle Völker, ∗
rühmt ihn, alle Nationen! – (Kv)
2Denn mächtig waltet über uns seine Huld, ∗
die Treue des Herrn währt in Ewigkeit. – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: Mt 28, 19a.20b

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern.
Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Der jetzige Schluss des Markusevangeliums (16, 9–20) wurde nachträglich aus den Osterberichten der drei anderen Evangelien zusammengestellt. – Mit der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu ist die Geschichte des Evangeliums nicht zu Ende, im Gegenteil: Jetzt weitet sich der Horizont. Der „ganzen Welt“, „allen Geschöpfen“ (16, 15; vgl. 13, 10; 14, 9) sollen die Jünger die gute Nachricht bringen, dass Jesus, der Christus, durch seinen Tod und seine Auferstehung der Welt wieder Hoffnung gegeben hat. Der Auftrag Jesu richtet sich zunächst an die Apostel, ist aber nicht auf diese beschränkt. Christus selbst hat selbst Paulus, einen der größten Christenverfolger, in den Dienst der Verkündigung berufen, und die Apostel haben diese Berufung anerkannt. Im Lauf der Jahrhunderte wird es die Aufgabe des Bischofskollegiums sein, immer wieder Männern und Frauen, die Gott dazu beruft, die Sorge für die Ausbreitung des Evangeliums zu übertragen. – Mt 28, 16–20; 1 Tim 3, 16; 4, 10; Apg 9, 33–35; 14, 8–10; 16, 16–18; 28, 3–6.

EvangeliumMk 16, 15–20

Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium!

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit erschien Jesus den Elf
15und sprach zu ihnen:
Geht hinaus in die ganze Welt
und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung!
16Wer glaubt und sich taufen lässt,
wird gerettet;
wer aber nicht glaubt,
wird verurteilt werden.
17Und durch die, die zum Glauben gekommen sind,
werden folgende Zeichen geschehen:
In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben;
sie werden in neuen Sprachen reden;
18wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken,
wird es ihnen nicht schaden;
und die Kranken, denen sie die Hände auflegen,
werden gesund werden.
19Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte,
wurde er in den Himmel aufgenommen
und setzte sich zur Rechten Gottes.
20Sie aber zogen aus und verkündeten überall.
Der Herr stand ihnen bei
und bekräftigte das Wort
durch die Zeichen, die es begleiteten.

Fürbitten

Jesus Christus sendet uns als Boten seiner Liebe in die Welt. Ihn bitten wir um Hilfe und beten:
■ Für die Christinnen und Christen in Ostasien, dass es ihnen möglich ist, ihren Glauben zu leben.
■ Für die Menschen, die uns von dir erzählen, dass sie es mit Freude tun, auf offene Herzen treffen und selbst Segen erfahren dürfen.
■ Für diejenigen, die die Meinung anderer aus Angst um ihre Macht unterdrücken, dass sie den Mut haben, sich dem Dialog zu stellen.
■ Für die Notleidenden, dass ihre Sorgen und ihr Mangel gesehen wird und menschenwürdige Bedingungen für alle geschaffen werden.
■ Für die Sterbenden und Verstorbenen, dass sie loslassen können und auf deine Liebe vertrauen.
Wir vertrauen darauf, dass du uns beistehst, so wie du damals deinen Jüngern beigestanden bist. Dir sei Lob und Ehre in Ewigkeit. – A: Amen.

Gabengebet

Gott, du Herr aller Völker,
nimm die Gaben an,

die wir dir am Gedenktag
des heiligen Franz Xaver weihen.
Er ist in die Länder des fernen Ostens gezogen,
um vielen Menschen das Heil zu verkünden.
Hilf, dass auch wir
für das Evangelium Zeugnis ablegen
und in der Gemeinschaft der Glaubenden zu dir gelangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

KommunionversVgl. Lk 10, 1.9

Der Herr sandte seine Jünger aus und trug ihnen auf, zu verkünden:
Das Reich Gottes ist nahe. (MB 930)

Schlussgebet

Gütiger Gott, das Opfer deines Sohnes
entzünde in uns die Glut der Liebe,

die den heiligen Franz Xaver ergriffen hat;
so dass er sich für das Heil der Seelen verzehrte.
Gib, dass auch wir unserer Berufung entsprechen
und einst den Lohn erhalten,
der den Arbeitern in deinem Weinberg verheißen ist.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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